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Von steinernen Fischen und Vögeln aus Holz

Wir alle haben es schon erlebt: In Gedanken versunken schlendern wir durch den Wald, geniessen die Stille unter dem grünen Dach aus Blättern und sind ganz bei uns selber. Der Blick schweift, ohne an einem bestimmten Objekt hängen zu bleiben. Aber dann erregt unvermittelt ein abgestorbener Baum unsere Aufmerksamkeit. Die Astgabel dort oben erinnert uns doch an ein Lebewesen! Tatsächlich, bei näherer Betrachtung und mit etwas Einbildungskraft lässt sich der Kopf eines Fischreihers ausmachen. Oder ist es eine Hundeschnauze? Es scheint, als hätte der Zahn der Zeit an dieser hölzernen Leiche genagt und eine Skulptur erschaffen.



Im Kopf abgespeicherte Bilder

Unser Erinnerungsvermögen hat verschiedene Ebenen. Das perzeptuelle Gedächtnis ist eine davon. Es hilft uns, Personen, Gegenstände und Orte wieder zu erkennen. Unser Hirn ist darauf programmiert, dauernd Vergleiche anzustellen, sei es mit Hilfe des Hörsinns oder mit dem Auge. Unbemerkt und unbewusst hat das Gedächtnis seit frühester Kindheit gespeichert, wie ein Baum, ein Ball, ein Eiszapfen – oder eben ein Tier aussieht, oder zumindest, wie es aussehen könnte. Der Hippocampus ist der Arbeitsspeicher unseres Gehirns und die Schaltstelle zwischen dem Kurz- und dem Langzeitgedächtnis, und damit eine zentrale Schaltstation des limbischen Systems. Er ist übrigens einer der wenigen Bereiche im Gehirn, wo ein Leben lang neue Nervenzellen gebildet werden können.


«Wer aufmerksam unterwegs ist, wird spannende Entdeckungen machen.»

Achtsamkeit trainieren

Es lohnt sich in jedem Fall, in freier Natur seine Sinne zu schärfen. Wälder, Seen, Flussufer und Bergregionen bringen veritable Kunstwerke hervor, die es zu entdecken gilt. Seen und Flüsse, weil an deren Ufern nach ausgiebigem Regen Schwemmholz landet, Berge, weil Wasser, Hitze und Kälte besonders im Jura den Kalkstein zu skurrilen Gebilden formen.



Wer aufmerksam unterwegs ist, wird nach einem ersten Fund garantiert weitere Entdeckungen machen. Einfach Augen auf, und seiner Fantasie freien Lauf lassen, lautet das Rezept. Der Hippocampus hilft uns dabei.

 

Tipp

Starten Sie im Kreis der Familie, unter Freund*innen und Bekannten einen Wettbewerb: Wer fotografiert bis Ende Jahr die originellsten Imitate von Tieren?




Alle Steinobjekte wurden am Hang zum Chasseral im Berner und Neuenburger Jura gefunden, die Bilder mit Holzobjekten am Bielersee geschossen. Die Tierskulpturen aus Jurakalk wurden punktuell nachbearbeitet.

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