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Aktualisiert: 3. Sept. 2021

Kategorie: Essen


Aus Vorgärten lachen uns grimmige Kürbisgesichter entgegen, auf dem Markt und in Bauernhofläden gibt es die grössten Beeren der Welt in allen Variationen zu kaufen.






Herbstzeit ist Kürbiszeit und auf vielen Esstischen dampft öfters eine gelb-orange Suppe. Die Kürbiskerne landen zumeist im Müll oder auf dem Kompost. Das ist jammerschade, denn Kürbiskerne sind proteinreiche Snacks, die eine Vielfalt an wertvollen Inhaltsstoffen enthalten. Anstatt sie wegzuwerfen, sollte man sie rösten und als schmackhafte Beilage für Salate, Suppen oder Gemüsegerichte verwenden. Wer regelmässig Kürbiskerne knabbert, ist in der Regel gut versorgt mit Magnesium, Zink, Kupfer und Eisen: Schon 30 Gramm Kürbiskerne decken rund 15 Prozent des täglichen Zinkbedarfs, 20 Prozent des Eisenbedarfs sowie 30 Prozent des Kupfer- und Magnesiumbedarfs. Zudem enthalten die Kürbiskerne sekundäre Pflanzenstoffe, Phytoöstrogene, Beta-Carotin und ungesättigte Fettsäuren. In der Naturheilkunde gehören die Kürbiskerne zum Behandlungskonzept einer Prostatavergrösserung. Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist etwa so gross wie eine Kastanie und umschliesst ringförmig die Harnröhre. Sie wandelt das männliche Geschlechtshormon Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) um, die biologisch aktivste Form von Testosteron. Es ist dieses Hormon, das vermutlich dafür verantwortlich ist, dass die Prostatadrüse im reiferen Alter wächst. Weil die Prostata die Harnröhre umschliesst, beeinträchtigt sie das Harnverhalten. Ist sie vergrössert, drückt die Prostata auf die Harnröhre und es dauert entsprechend länger, bis die Blase vollständig entleert ist. Gefährlich ist die Vergrösserung der Vorsteherdrüse nicht. Weil in einem fortgeschrittenen Stadium jedoch Harn in der Blase zurückbleibt, können sich darin Bakterien gut vermehren; folglich nimmt das Risiko für Harnwegsinfekte zu. Im Kürbiskernöl und in den Kürbiskernen stecken sehr viele wertvolle Phytosterole, die sich günstig auf diese Problematik auswirken. Die Phytosterole hemmen die Aktivität eines Enzyms (5-alpha-Reduktase), das Testosteron in DHT umwandelt und entsprechend den DHT-Spiegel erhöht. Je höher der DHT-Wert ist, desto mehr vergrössert sich die Prostata (und auch die Haare fallen schneller aus). Wird die Umwandlung in DHT mithilfe von Kürbiskernöl oder Kürbiskernen gebremst, kann sich die Prostata erholen (oft wird auch der genetisch bedingte Haarausfall gestoppt). Kürbiskerne können daher einer gutartigen Prostatavergrösserung (BPH) vorbeugen und bestehende Beschwerden deutlich lindern. Ab einem Alter von 45 Jahren sollten Kürbiskerne deshalb regelmässig gegessen werden. Das gilt übrigens nicht nur für die männliche Bevölkerung. Denn die Kerne sind auch eine äusserst wertvolle Proteinquelle, die sich als Fleischersatz und Nahrungsergänzung eignet, weil sie vom Körper sehr gut verwertet werden. Gerade im dritten Lebensabschnitt braucht der Körper vermehrt Eiweisse, damit sich die Muskeln nicht zu stark abbauen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass ältere Menschen neben Fleisch und Käse weitere Proteinquellen finden, um ihren Bedarf zu decken. Manche Kürbissorten haben eher harte Kerne, andere weiche. Grundsätzlich kann man von jedem Esskürbis die Kerne weiterverwerten; diejenigen mit weicher Schale eignen sich zum Einstieg jedoch besser. Probieren Sie es aus: Wenn Sie also das nächste Mal einen Hokkaidokürbis rüsten, geben Sie die Kerne samt Fruchtfleischresten in eine Schüssel Wasser und entfernen von Hand das Fruchtfleisch. Nehmen Sie dann die so vorgereinigten Kerne aus dem Wasser, legen sie auf ein Küchentuch und rubbeln die Kerne mit dem Tuch trocken, bis der Rest des Fruchtfleisches weg ist. Jetzt mit Öl und Salz vermischen, auf ein Backofenblech legen und bei Ober- und Unterhitze etwa 20 Minuten rösten. Selbstverständlich sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt, wenn es um das Würzen der Kürbiskerne geht. Probieren Sie doch auch mal eine süsse Varianten mit Zucker und Zimt. Aber bitte nicht übertreiben: 100 Gramm Kürbiskerne haben einen Nährwert von rund 500 Kalorien und fast 50 Gramm Fett. Immerhin besteht dieses zur Hälfte aus ungesättigten Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel senken und die Abwehrreaktionen der Körperzellen stärken.

Gesunder Snack | Bei Reizdarm und Prostatavergrösserung sollte man öfters Kürbiskerne essen. Sie sind auch eine wertvolle Proteinquelle.

Kürbisse ziehen viele Pestizide aus dem Boden und speichern sie in den ölhaltigen Kernen. Beim Kauf von Kürbiskernen und Kürbiskernöl ist es deshalb besonders wichtig, auf biologische Qualität zu achten. Offenbar stammt das beste Kürbiskernöl aus der österreichischen Steiermark. Dort ist der Ölkürbis heimisch, dessen Öl in der Steiermark einen vergleichsweisen Stellenwert hat wie in Italien das Olivenöl. Das kräftig-nussige Aroma des Kürbiskernöls verfeinert Kürbissuppen und Salatsaucen, eignet sich zur Abrundung von Frischkäse oder auch einfach so zum Brot. Aufgrund des hohen Anteils von mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollte man es nur kalt verwenden. Im Gegensatz zu anderen Herstellungsverfahren werden beim steirischen Kürbisöl die Kürbiskerne vor der Verarbeitung nicht geröstet, sondern kalt gepresst. Nun wünsche ich viel Freude beim Ausprobieren neuer Kürbisrezepte. Der orange Riese und seine Verwandten können nämlich noch viel mehr, als in Gärten herumgeistern und als Suppe genossen werden.

Kürbis in der Heilkunde Kürbisfleisch und -kerne enthalten unter anderem die Mineralstoffe Kalium, Zink, Eisen, Kalzium und Selen sowie die Vitamine B, C und E. Wirkstoffe wie Phytosterine und Salicylsäure wirken entzündungs- und wundhemmend sowie harntreibend und entwässernd. Die Kerne (und auch das Kürbiskernöl) wird vor allem gegen Blasenschwäche und Prostataleiden, aber auch bei Magen- und Darmerkrankungen sowie Herz- und Nierenleiden eingesetzt. Eine Kur mit Kürbiskernen muss mehrere Monate dauern; man isst dreimal täglich ein bis zwei gehäufte Esslöffel. Das Fruchtfleisch ist reich an Carotinoiden, die der Körper in Vitamin A umbaut. Dieses sorgt für eine schöne Haut und bindet freie Radikale. Ausserdem enthält das Fruchtfleisch Kieselsäure, die für straffes Bindegewebe und feste Nägel sorgt. Krea











* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Lu-Jong-Kurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

Foto: iStock.com | sebastiano bucca



Kategorie: Essen, Gesundheit


Smoothies aus Früchten und Gemüse können eine leichte Mahlzeit ersetzen. Schnell und einfach lassen sich damit aber keine Ernährungssünden ausgleichen, auch nicht mit Supplementen. Eine rundum ausgewogene Ernährung ist das A und O für ein gesundes Leben.





Schnell einen Smoothie trinken, angereicherte Crackers knappern und Vitaminkapseln schlucken – und weiter gehts vom Fitnessstudio an den Bürotisch, spätabends dann zum Apéro mit Cüpli, Chips und Co. Zwischen all den Terminen bleibt kaum Zeit, sich an einen Esstisch zu setzen. «Die geballte Ladung Vitamine und Mineralstoffe wird mir meine Gesundheit und die jugendliche Frische erhalten», denkt sich da die eine oder der andere. Zumindest dann, wenn man Foodbloggern, Influencerinnen, Stars und Sternchen glaubt. Oder der Russin Victoria Boutenko, die vor rund 20 Jahren die Smoothiewelle in den USA neu belebte. Bereits in den 20er-Jahren wurden dort Säfte vermarktet, die mit Fruchtmark und weiteren Zusatzstoffen ergänzt wurden und fein und cremig zum Trinken waren. Entsprechend wurden sie als «Smoothies» bezeichnet.


Der gesamte Lebensstil ist für die Gesundheit entscheidend.

Weil die Familie von Victoria Boutenko unter chronischen Krankheiten litt, suchte die Rohköstlerin nach alternativen Lösungen. Sie fand sie bei den Schimpansen, die die Bananen mit Blättern umwickeln, bevor sie sie verzehren. Entsprechend mixte sie Bananen mit grünem Gemüse, das reich an Nahrungsfasern und Chlorophyll ist. Chlorophyll ist ein Farbstoff, dem entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden. Und siehe da: Die Familie von Boutenko wurde gesund. Der grüne Smoothie war geboren.



Geballte Ladung natürlicher Nährstoffe

Was ein Smoothie ist, ist im Lebensmittelgesetz nicht definiert. Folgt man der Philosophie von Victoria Boutenko, werden alle essbaren Teile von Gemüse und Früchten püriert. Deshalb enthalten solche Smoothies im Gegensatz zu Säften praktisch alle Nahrungsfasern, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe der Frucht. Damit ein Smoothie seinem Namen gerecht wird und aus den Zutaten eine cremige Konsistenz entsteht, braucht es eine leistungsstarke Haushaltsmaschine. Mit einem Stabmixer reicht es gerade einmal für ein einfaches Fruchtpüree. Die meisten Früchte und Gemüse kann ein Stabmixer nicht fein genug mixen. «Smooth» würde es durch die Fasrigkeit sicher nicht. Idealer ist da ein Standmixer oder ein Slow Juicer, der die Zutaten presst. Nachteil hier: Die Nahrungsfasern bleiben zum Teil im Pressrückstand.


Dass Smoothies oft schnell getrunken und kaum gekaut werden, ist aus Ernährungssicht ein Negativpunkt. Das Sättigungsgefühl stellt sich durch die fehlende Kaubewegung weniger gut ein. Der Körper erhält zudem innerhalb von kürzester Zeit eine geballte Ladung Nährstoffe. Der Insulinspiegel steigt bei Smoothies mit hohem Fruchtanteil schnell an. Die Gefahr, dass das Verlangen nach mehr Süssem folgt, ist gross. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt pro Tag deshalb nur einen Smoothie. Diabetiker und Personen mit Darmerkrankungen müssen die Verträglichkeit abklären.




Früchtesmoothies


Wie bei einem Fruchtsalat lassen sich auch für Smoothies verschiedene Früchte nach den persönlichen Vorlieben gemäss der Saison mischen. Schweizer Früchte lassen sich untereinander gut kombinieren.


Werden exotische Früchte dazu gemixt, kann allenfalls ein Aroma vorherrschen, das man weniger kennt. Besonders geeignet sind sehr reife, fast überreife Früchte. Da die Früchte bereits viel Fruchtzucker enthalten, sollte auf eine Zugabe von Zucker oder anderer Süssungsmittel verzichtet werden.


Grüne Smoothies


Grüne Smoothies bestehen aus Gemüse, wenig Obst und Wasser. Das Mischverhältnis richtet sich nach den Gewohnheiten. Je höher der Anteil an Gemüse wird, desto bitterer kann der Geschmack sein. Ideal ist die Zugabe von einem Esslöffel hochwertigem Öl. Dadurch kann der Körper die fettlöslichen Vitamine optimal aufnehmen.


Vorsicht geboten ist bei Gemüse mit starkem Eigengeschmack (Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Kohlarten). Küchenkräuter und Wildkräuter dosiert verwenden, da sie oft herb, bitter und geschmacksintensiv sind.


Vorsicht bei Fertig-Smoothies

Ideal ist es, Smoothies frisch zubereitet zu geniessen. So sind alle luft- und lichtempfindlichen Nährstoffe noch vorhanden. Bei fertig zubereiteten Smoothies ist es wichtig, vor dem Kauf die Zutatenliste zu studieren. Ein guter Smoothie soll mindestens aus 50 Prozent ganzen Früchten, Fruchtmark und/oder Fruchtpüree bestehen. Zusätzliche Zugaben von Zucker, Aromen und Konservierungsstoffen sind zu meiden. Negativ sind zudem die Verpackung und das Erhitzen der Zutaten beim Pasteurisieren.

Angeboten werden auch «Detox-Smoothies» mit Aktivkohlezusatz. Sie sollen die Entgiftung des Körpers fördern und den Konsum von Alkohol, Nikotin oder Zucker, und damit einen ungesunden Lebensstil, ausgleichen. Allerdings wurde in Studien festgestellt, dass die Aktivkohle zwar Giftstoffe im Darm bindet, jedoch auch die Wirkung von Medikamenten und auch der Anti-Baby-Pille einschränken kann.






Tagesdosis nicht überschreiten

Unbestritten, frische Früchte und Gemüse liefern eine geballte Ladung wertvoller und notwendiger Nährstoffe.





Hochwertige Smoothies können so dazu beitragen, dass die empfohlenen fünf Portionen Früchte und Gemüse pro Tag eher erreicht werden. Doch Wunder vollbringen können auch sie nicht. Neben dem Aufwand an Zeit und Material für die Herstellung von frischen Smoothies bräuchte es auch unglaubliche Mengen an Früchten und Gemüse, um die Effekte zu erzielen, für die sie angepriesen werden.


Ob Popeye tatsächlich seine übermässigen Kräfte durchs Essen von Spinat erhielt? Neue Studien der Freien Universität Berlin bestätigen, dass Spinat leistungssteigernd sein kann dank dem Steroidhormon Ecdysteron. In dieser Versuchsreihe nahmen Sportler täglich bis zu 800 Milligramm dieser Substanz ein. Das entspricht gut 6,6 Kilogramm Spinat täglich. Das schafft niemand. Also in isolierter Form die gewünschten Nährstoffe schlucken? Das Zurückgreifen auf Nahrungsergänzungsmittel, auch Supplemente genannt, in Form von Tabletten, Kapseln oder in flüssiger Form ist bei der breiten Bevölkerung in der Schweiz angekommen.


Anlässlich der Fachtagung der SGE im September 2019 zum Thema «Supplemente – Sinn und Nutzen» zeigte Diego Moretti von der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) auf, dass bis zu einem Drittel der Schweizer Bevölkerung zu Nahrungsergänzungsmitteln greift; davon nehmen 18 Prozent hauptsächlich Vitamine, 31 Prozent vor allem Mineralstoffe zu sich. Frauen, jüngere und ältere Menschen konsumieren durchschnittlich mehr als der Rest der Bevölkerung, meist ohne ärztliche Verordnung. Moretti zeigte auf, wie vielfältig sich bereits verschiedene Vitamine und Mineralstoffe positiv wie negativ beeinflussen können. Kommen noch Medikamente dazu, werden die Interaktionen noch unberechenbarer.


Eine weitere Möglichkeit, sich einen Zusatznutzen bequem und schnell beim Essen zuzuführen, sind angereicherte Nahrungsmittel. Das ist nicht neu. In der Schweiz machte Ovomaltine den Anfang. Sie kam 1904 auf den Markt. Weil die Schweizer Böden von Natur aus fluor- und jodarm sind, wurde ab 1922 das Schweizer Kochsalz mit Jod angereichert, mit Erfolg: Mangelerscheinungen wie Kropfbildungen gingen zurück. Seit Kurzem gibt es Schweizer Champignons, die mit zusätzlichem Vitamin D gezüchtet werden. Die Referenten der SGE-Fachtagung waren sich einig, dass Nahrungsergänzungen und angereicherte Nahrungsmittel für spezielle Bevölkerungsgruppen und Bedürfnisse Sinn machen können. So bei Schwangeren (Bsp. Folsäure) oder bei Menschen, die Probleme mit dem Kauen oder keinen Appetit haben.



Hochwertige Smoothie können dazu beitragen, dass die empfohlenen fünf Portionen Früchte und Gemüse pro Tag eher erreicht werden. Doch Wunder vollbringen können auch sie nicht.

Ausgewogene Ernährung bleibt das Mass

Doch was geschieht im Körper, wenn Supplemente auf Vorrat geschluckt werden? Im Gegensatz zu Smoothies, die nicht in beliebiger Menge konsumiert werden können, gibt es bei Supplementen und angereicherten Nahrungsmitteln kaum eine vom Körper unmittelbar signalisierte Obergrenze. Bereits beim Frühstück kann mit angereicherten Frühstücksflocken, Fruchtsaft oder Milchmischgetränken eine grosse Menge des täglichen Bedarfs an Vitaminen und Mineralstoffen ausreichend gedeckt sein.


Serge Rezzi, Leiter des Vitamininstitutes in Epalinges, wies bei der erwähnten Tagung darauf hin, dass es zum Beispiel bei den fettlöslichen Vitaminen A und E zu einer Überdosierung kommen kann. Der Körper speichert diese Vitamine mit negativen Folgen für Leber und Nieren. Doch auch für Rezzi gibt es viele offene Fragen in Bezug auf die Interaktionen zwischen angereicherten Nahrungsmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und einigen Medikamenten. So wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass verlässliche, repräsentative Studien über Nutzen und Schaden von «Extraportionen Nährstoffe» fehlen, jedoch dringend notwendig seien, um eine sachliche Diskussion führen zu können. So müssen Supplemente bis auf Weiteres gemäss Verordnung für Nahrungsergänzungsmittel (VNem) mit «Warnhinweis, Tagesdosis nicht zu überschreiten» oder «Produkt ausserhalb der Reichweite von kleinen Kindern zu lagern» versehen sein.



Wer sich also Gutes tun will, ernährt sich am besten abwechslungsreich nach den Grundsätzen der Lebensmittelpyramide und des ausgewogenen Tellers der SGE. Indes ist der gesamte Lebensstil für die Gesundheit entscheidend. Dazu gehört auch ausreichend Bewegung und Entspannung. Ein einzelnes Produkt oder ein einzelnes Lebensmittel kann es alleine nicht richten. Oder wie es auf Nahrungsergänzungen steht: «Nicht als Ersatz für eine abwechslungsreiche Ernährung verwenden». //

Aktualisiert: 10. Sept. 2021

Kategorie: Essen


Energielos und erschöpft? Das kann an der Ernährung liegen. Ein möglicher Ausweg: ayurvedische Kost. In der traditionellen indischen Heilkunst ist Nahrung ein Heilmittel. Sie kann dem Körper helfen, viele Störungen allein zu regulieren.




Wer kennt es nicht, das Gefühl von Antriebslosigkeit und Trägheit. Fehlt die Lebenskraft über längere Zeit, ist oft eine Fehlernährung der Grund. Das indische Naturheilsystem Ayurveda kann helfen, den ausgebremsten Motor wieder anzufeuern. Mithilfe der ayurvedischen Gesundheitsmedizin kann der Stoffwechsel über die Ernährung in ein gesundes Gleichgewicht gebracht werden. So dürfen sich Körper und Geist wieder dauerhaft wohlfühlen.

Die Bezeichnung Ayurveda setzt sich aus zwei Worten zusammen: «Ayur» bedeutet aus dem altindischen so viel wie «Leben» und «Veda» heisst «Wissenschaft». Ayurveda ist also die «Wissenschaft vom Leben». Oft wird auch gesagt, sie ist die Kunst gesund zu leben und sanft zu heilen. Die Grundannahme von Ayurveda basiert auf einer ganzheitlichen Denkweise. Sie betrachtet den Menschen als eine Einheit und als einen untrennbaren Bestandteil unseres Universums. Innere und äussere Faktoren beeinflussen den Menschen in seinem Wohlbefinden. Der Faktor Ernährung hat dabei eine besonders entscheidende Bedeutung. Eine falsche Ernährung führt laut Ayurveda zu Beschwerden wie Trägheit, Depression, Verdauungsbeschwerden oder Nervosität.


Die drei Lebensenergien

Dosha ist ein bekannter Begriff im Ayurveda und bezeichnet die drei verschiedenen Lebensenergien Vata, Pitta und Kapha. Sie regulieren unsere geistigen und körperlichen Funktionen und sind somit für Krankheit oder Gesundheit verantwortlich. Im Ayurveda hat man bereits vor Jahrtausenden die Wirkung der einzelnen Lebensmittel auf die Doshas beobachtet. Aus diesen Erfahrungen hat sich ein System entwickelt, das den Körper mittels angepasster Ernährung ins Gleichgewicht bringt. Ein ausbalancierter Körper ist im Ayurveda der Schlüssel zu Gesundheit und Stärke.


Das Dosha Vata steht für Menschen mit leichtem Knochenbau, die es schwer haben zuzunehmen und unregelmässig Appetit empfinden. Da Vata-Menschen leicht frieren, fühlen sie sich in der Hitze wohl und essen und trinken gern Warmes. Gerät Vata aus dem Gleichgewicht, sind Nervosität, Ängstlichkeit, Sorgen, Verstopfung und Schlafstörungen oft die Folge. Während Vata für die Bewegung, die Atmung, den Stofftransport und alle Ausscheidungen verantwortlich ist, steuert Pitta die Stoffwechselvorgänge. Kapha hält die verschiedenen Körperstrukturen zusammen; es fördert Masse, Widerstandskraft und Fruchtbarkeit.


Eine typgerechte Ernährung

Eine individuell abgestimmte Ernährung ist ausschlaggebend für mehr Vitalität und Lebensfreude. Nahrung und Gewürze werden als entscheidende Mittel angesehen, um die Doshas zurück ins Gleichgewicht zu bringen oder ihr Gleichgewicht beizubehalten. Daher betrachten Ayurveda-Therapeuten zu Beginn der Behandlung erst einmal die Besonderheiten, die Energiebalancen und das Umfeld des Patienten. Ebenso legt der Therapeut die Dosha-Verteilung fest: Nur wenige Menschen sind reine Konstitutionstypen, die nur von Vata, Pitta oder Kapha geprägt sind; die meisten sind «Mischtypen» aus zwei, seltener auch aus allen drei Doshas. Erst nach dieser Bestimmung wird ein ausgeklügelter Ernährungsplan erstellt. Dabei geht es um den Ausgleich der drei Doshas. Eine gezielte ayurvedische Ernährung, meist bestehend aus pflanzlichen und mineralischen Heilsubstanzen, hilft dem Menschen dabei, sich wieder vital und lebensfroh zu fühlen. //


patientenfrage an:

franz rutz *











«Wie kann ich meine Ernährungsgewohnheiten ändern?»


Ich fühle mich oft schwer und antriebslos, ausserdem würde ich gerne Gewicht verlieren. Da ich nicht viel von Crash-Diäten halte und lieber meine Ernährungsgewohnheiten langfristig ändern möchte, bin ich auf Ayurveda gestossen. Welche Ernährungstipps sollte ich beachten?

Magdalena Scopetta, 32 Jahre


Viele Diäten führen oft dazu, dass die Motivation schnell verloren geht und man in alte Muster zurückfällt. Daher gehen Sie mit dem Ansatz Ayurveda richtige Schritte. Gewichtsprobleme entstehen durch Ernährungsgewohnheiten, die nicht die wahren Bedürfnisse von Körper, Geist und Seele zufriedenstellen. Ändern Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten in kleinen Schritten; strengen Sie sich nicht an. Eine kleine Veränderung schafft bereits eine neue Situation. Das Richtige in der richtigen Menge zur rechten Zeit und in der rechten Weise zu essen, ist die Grundessenz, zu der ich rate. Essen Sie massvoll und langsam: nie den Magen ganz füllen, das fördert die Langlebigkeit. Essen Sie regelmässig und mit Freude und Genuss; keine Snacks zwischendurch, höchstens mal eine Frucht oder ein paar Nüsse und Rosinen. Bringen Sie Ihren Stoffwechsel mit Wasser, Aktivität und Reinigungskuren in Schwung. Sie können sich auch von einem Ayurveda-Therapeuten einen individuellen Ernährungsplan schreiben und Ihren Dosha-Konstitutionstypen festlegen lassen. So können Sie Ihre Verdauungskraft gezielt stärken und Ihre Ziele erreichen.


* Franz Rutz ist Naturheilpraktiker und Gesundheitsexperte in Ayurveda-Medizin mit Praxis in Zürich und Rain LU. Mit über 30 Jahren Erfahrung, ist der Therapeut ein Experte in seinem Fach. Zudem war er über viele Jahre Vorstandsmitglied bei OdA AM, der Organisation der Arbeitswelt Alternativmedizin. Über www.sanasearch.ch kann bei Franz Rutz ein Therapietermin online gebucht werden.


Über Sanasearch

Sanasearch ist die grösste Schweizer Therapeuten-Buchungsplattform. Mit über 20 000 qualifizierten Therapeuten aus den Bereichen Psychotherapie, Massage, Komplementärtherapie, Alternativmedizin, Ernährungsberatung und vielen mehr, finden Therapiesuchende mit nur wenigen Klicks die passende Fachperson.

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Fotos: istockpoto.com | zvg

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