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Seit 3 Jahren habe ich einen Hautausschlag. Nichts hilft. Nicht einmal die Cortisonsalbe. Selbst das Unispital weiss nicht weiter. Was kann ich noch probieren? K. W., Zürich




Ihre Anfrage zeigt mal wieder in aller Deutlichkeit, dass die Behandlung von Hautausschlägen äusserst komplex ist. Das «Problem» ist äusserlich sichtbar, jedoch in seltenen Fällen von aussen behandelbar. Eine Hautzelle wandert innert einigen Wochen von innen nach aussen und fällt am Schluss in Form einer Hautschuppe ab. Wir häuten uns ständig um die schützende Körperhülle fortwährend zu erneuern. Deshalb sind Hautprobleme so anspruchsvoll zu behandeln. Liegt es an der Ernährung, liegt es am Stress, am Hautstoffwechsel, am Duschmittel, am Waschmittel oder an der ungenügenden Trinkmenge? Es ist wichtig, bei Hautirritationen sehr breit und ganzheitlich zu denken und vor allen Dingen sehr ehrlich zu sich selbst zu sein. Ein Jobwechsel, eine Pensionierung oder eine Trennung kann einen Hautausschlag sofort verschwinden lassen. Damit meine ich natürlich nicht, dass Sie Ihr Leben komplett auf den Kopf stellen müssen. Ich möchte Sie nur anregen, sich zu erlauben, sehr weit zu denken und unbefriedigende Zustände überhaupt einmal als solche anzunehmen. Zu beobachten, ob der Ausschlag stärker wird, wenn Sie gewisse Lebensmittel gegessen, zu wenig Wasser getrunken oder sich aufgeregt haben. Es ist wichtig, darüber nachzudenken, es ist aber auch klar, dass sich solche Themen nicht von heute auf morgen lösen lassen.


Was Sie für Ihre Haut jedoch sofort tun können ist folgendes:


1. Trinken Sie zwei Liter Wasser pro Tag.


2. Essen Sie mindestens einen Apfel pro Tag sowie Beeren, Früchte und Gemüse.


3. Ölen Sie die betroffene Hautpartie VOR dem Duschen mit etwas Kokosfett (natives Kokosöl) oder Olivenöl ein. Das gibt eine Fettschicht über die Haut, damit sie nicht direkt mit Wasser und Seife in Kontakt kommt.


4. Weniger duschen, sondern sich vermehrt mit Waschlappen und Seife waschen. So paradox es auch klingt: Wasser trocknet die Haut aus.


5. Kaufen Sie für ihre Haut ausschliesslich Produkte ohne Paraffin. Wählen Sie ein Duschmittel aus dem Regal der Naturkosmetik. Weleda, Lavera, Dr. Hauschka oder ähnliches. Unsere Haut braucht viel Fett, und zwar kein Fett auf der Basis von Mineralöl (Paraffin) sondern pflanzliche (Pflanzenöl) oder tierische (Lanolin) Fette.


Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch

Ich habe Analfissuren im Rektum. Trotz Behandlung mit Salben klingen die Schmerzen und das Brennen nicht ab. Die Verdauung ist inzwischen gut, eher Durchfall. Was würden Sie mir empfehlen? M. B., Rebstein




Wenn es irgendwie geht, sollten Sie die Verdauung so hinbringen, dass Sie einen regelmässigen, weichen Stuhlgang haben aber kein Durchfall. Durchfall reizt die Haut sehr stark. Vielleicht könnte Ihnen Heilerde helfen, den Stuhl etwas fester zu machen. Es gibt sie als Tabletten oder als Pulver zum Einnehmen. Ein ayurvedischer Verdauungshelfer ist eine Tasse warme Gewürz-Milch (auch Hafer- oder Sojamilch) mit Kurkuma, Kardamom, Safran und Ingwer, der Sie etwas Ghee und etwas Honig beifügen. Dies jedoch eher bei Verstopfung. Äusserlich könnten Sie eine Hamamelis-Salbe anwenden. Hamamelis ist eine sehr gerbstoffreiche Heilpflanze, welche die verwundete Haut leicht angerbt und so widerstandsfähig macht. Die Heilpflanze ist entzündungshemmend und wundheilend. Auf Feuchttücher sollten Sie verzichten. Machen Sie lieber täglich ein Sitzbad mit Kamille- oder Hamamelisextrakt bis der Riss geschlossen ist. Oder probieren Sie eine wirklich nasse Reinigung mit einer Handdusche oder dem Bidet aus. Vermutlich machen Sie es bereits, aber ich würde Ihnen empfehlen, ein sehr weiches WC-Papier zu benutzen. Sonst reissen Sie mit dem WC-Papier die Wunde immer wieder auf. Ebenfalls hilfreich sind Pflanzenöle, die Sie äusserlich anwenden können. Rhizinusöl, Johanniskrautöl oder Mandelöl.


Man gibt ein paar Tropfen auf ein Blatt Toilettenpapier und pflegt die empfindliche Hautstelle mehrmals täglich damit. Ist die Haut am After eingeölt, bleibt sie geschmeidig und wird nicht so schnell gereizt und verletzt.




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Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch

Ich, 52, habe seit Jahren einen tiefen Eisenspiegel. Jetzt hoffe ich auf die Wechseljahre, da ich eher starke Blutungen habe. Könnte ein Mönchspfefferpräparat die Wechseljahre einleiten? Oder wie stehen Sie zur Verödung der Gebärmutterschleimhaut? C. S., Schaffhausen




Das sind zwei Themen. Das Eisen und die Menstruation. Versuchen Sie diese beiden Dinge voneinander zu lösen. Wir verlieren mit der Monatsblutung zwar tatsächlich Eisen. Das bedeutet aber nicht, dass durch das Ende der Blutung in der Menopause der Eisenspiegel auch wirklich stabil bleibt. Ein frühzeitiges Einleiten der Menopause kann nur mittels Einnahme von Hormonen erfolgen. Das wird in der Regel bei Frauen gemacht, die Brustkrebs hatten. Mit Pflanzenpräparaten hingegen funktioniert dies nicht. Sie wirken harmonisierend, übernehmen aber nicht die Steuerung. Was die Verödung betrifft, so wird sie in der Regel bei sehr starker Menstruationsblutungen durchgeführt. Das müssten Sie mit Ihrer Gynäkologin besprechen. Aber geben Sie Ihrem Körper noch etwas Zeit. Sie könnten sich zum Beispiel vornehmen, dass Sie bis Ende Jahr ihren Körper mit alternativen Heilmethoden unterstützen. Sie können sich einer Behandlung mit Akupunktur unterziehen, mittels Irisdiagnose den Zustand der Organe ermitteln und eine entsprechend abgestimmte Heilpflanzentherapie machen oder mittels der Kinesiologie die Meridiane in Harmonie bringen.


Wichtig ist, dass Sie sich in guten Händen fühlen, dass Sie einen Weg einschlagen, wo Sie wirklich ganzheitlich betrachtet und behandelt werden und dass Sie eine Methode wählen, der Sie vertrauen können. Um Ihren Körper auch auf der Ebene des Eisenhaushaltes zu unterstützen ist es wichtig, dass Sie sehr viel frisches, grünes Gemüse essen. Getrocknete Feigen, Hülsenfrüchte, ab und zu Fleisch, frische Kräuter und Vollkornprodukte. Und, sehr wichtig, möglichst wenig Kaffee, weil dieser die Eisenaufnahme behindert. Das tolle Superfood-Vollkorn-Beeren-Frühstück nützt wenig, wenn man einen Kaffee dazu trinkt. Fehlt die Zeit für die Aufnahme von Frischkost, können Sie den Eisenbedarf mit einem flüssigen Eisenpräparat unterstützen. Flüssig wird das Eisen oft besser verwertet und beeinflusst weniger stark die Verdauung.


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Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch


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