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Kategorie: Gesundheit


Meine Tochter (30) hat seit Jahren starke Menstruationsbeschwerden. Könnte sie an Endometriose leiden? Im Netz gibt es ja Vieles zu finden. Doch wie/wo beginnen …?

M. D., Berlin



Eine schmerzhafte Menstruation kann viele Ursachen haben. Vom Beckenschiefstand über zu kalte Nahrung bis hin zu Stress ist alles möglich. Oft ist es wichtig, einfach mal irgendwo anzufangen und im Dschungel der Behandlungsmethoden auf die Intuition zu vertrauen. Vielleicht fühlt sich ihre Tochter eher zu einer Körpertherapie hingezogen, vielleicht mehr zur Ernährung als Medizin oder zur Homöopathie. Schlussendlich führt jeder Weg einen Schritt näher zu sich selbst und zu einem bewussteren Umgang mit sich und der Aussenwelt. Im Ayurveda wird bei schmerzhafter Menstruation zum Beispiel empfohlen, warm zu essen.


Wenig Rohkost, keine kalten Produkte aus dem Kühlschrank, keine Sandwichs und keine kalten Getränke. Das heisst, von früh bis spät alles kochen, wärmen und gut würzen. Auch die Chinesische Medizin mit Akupunktur oder APM kann sehr viel bewirken, weil es den Energiehaushalt ausgleicht. Zudem helfen Kräuter wie die Schafgarbe, der Frauenmantel oder die Himbeerblätter, die Schmerzen etwas auszugleichen. Ideal in Kombination mit einer Wärmeflasche und viel Ruhe. Ihre Tochter soll sich einige Monate Zeit nehmen, um sich diesem Thema naturheilkundlich zu nähern. Wichtig dabei ist, dass sie ihren eigenen Weg geht und ihrer Intuition vertraut. Das Buch von Dr. Sylvia Mechsner kann ihr sicherlich Antworten liefern. Zudem gibt es in Berlin bestimmt viele Frauenärzt*innen, die ganzheitlich arbeiten. Oder auf Frauenheilkunde spezialisierte Naturheilpraktiker*innen.


Falls die oben erwähnten Massnahmen keine Veränderung bringen, ist eine Abklärung sicher sinnvoll, um eine mögliche Endometriose auszuschliessen. Das geht nur über den schulmedizinischen Weg und deren Diagnosemethoden. Die Behandlung danach, kann, je nach Befund, durchaus naturheilkundlich erfolgen oder als Kombination zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde.


Haben Sie Fragen?


Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre -Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. s.hurni@weberverlag.ch

Kategorie: Gesundheit


Beim Stichwort Getreide denken die meisten Leute wohl an Teigwaren und Brote. Ich möchte Ihnen heute ein anderes Bild der herkömmlichen Getreidearten präsentieren. Jenes des Superfoods, der Vitalstoffbombe und Nahrungsergänzung. Wir reden nicht vom Getreidekorn, sondern von den zartgrünen, frisch gekeimten Pflänzchen. Aus diesen Jungpflanzen wird Getreidegraspulver hergestellt, das Ihnen vielleicht im Regal der Reformabteilung von Bioläden oder Drogerien bereits begegnet ist. Wer zum ersten Mal einen Teelöffel voll Gersten-, Weizen-, oder Dinkelgraspulver in ein Glas Wasser gibt und kräftig rührt, damit es sich auflöst, blickt wohl etwas skeptisch auf das Gebräu. Knallgrün die Farbe, grasig der Geruch und entsprechend herb schmeckt die erste Verkostung. Die etwas ungewohnte Nahrungsergänzung hat es jedoch in sich: Kein anderes Blattgemüse enthält so viele Nährstoffe, wie die getrockneten und pulverisierten Getreidesprösslinge.




Als Entdecker des Getreidegrases gilt der Japaner Dr. Yoshihide Hagiwara. Er untersuchte in den 1960er-Jahren verschiedene Blattgemüsearten auf ihre Nährstoffdichte. Dabei entdeckte er die beeindruckende Nährstoffvielfalt von frisch gekeimten Süssgräsern, zu denen auch der Weizen und der Dinkel gehören. Gersten-, Weizen-, wie auch Dinkelgras enthalten beachtliche Mengen an Ballaststoffen, am Pflanzenfarbstoff Chlorophyll, Enzymen, sekundären Pflanzenstoffen, Eiweissen, Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Die Nährstoffe kommen in einem ausgewogenen Verhältnis vor und können vom Körper sehr gut aufgenommen werden. Man gewinnt das Süssgraspulver aus jungen Getreidepflanzen, die gerade mal 10 Tage alt und rund 15 Zentimeter hoch sind. In diesem Stadium steht die Pflanze in ihrem vollen Saft, die Zellteilung ist extrem aktiv und die Nährstoffdichte ist so hoch wie nie.


Die Gräserpulver unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander. Ganz grob kann man aber sagen, dass Gerstengras durch seine starke Basenwirkung und den leicht bitteren Geschmack als ideale Begleitung für die Frühlingsmonate überzeugt. Weizengras gilt als wertvoller Eisen- und Vitamin-C-Lieferant, das im Winter das Immunsystem unterstützen kann und Dinkelgras kommt oft als Sportgetränk zum Einsatz, weil es neben den vielen Mineralstoffen den höchsten Proteingehalt hat. Bei der Internetrecherche über die Getreidegräser, bekommt man den Eindruck, die Gräserpulver wären Alleskönner, die jede Krankheit besiegen. Das ist sicher zu hoch gegriffen. Die Getreidegräsern liefern uns jedoch viele Nährstoffe, die uns im Alltag tendenziell fehlen. Allen voran die Ballaststoffe. Führen wir sie über die Einnahme der Getreidegräser zu, machen wir einen grossen Schritt in die richtige Richtung.


Bei vielen Beschwerdebildern können die in Wasser gelösten Getreidepulver eine äusserst effektvolle und harmonisierende Wirkung zeigen. Sehr gute Erfahrungen werden zum Beispiel beim Ausgleich des Säure-Basenhaushalts gemacht. Aufgrund der hohen Mineralstoffdichte in den Süssgräsern liefern die Süssgräser dem Körper eine Möglichkeit, überschüssige Säuren aus der Ernährung zu binden. Das entlastet den Stoffwechsel, kann bei allen Beschwerden des rheumatischen Formenkreises Linderung bringen und auch den Hautstoffwechsel positiv beeinflussen. Getreidegras, insbesondere das Gerstengras, sorgt für Harmonie bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder erhöhten Blutfettwerten. Es wirkt mit seinen sekundären Pflanzenstoffen als Radikalfänger und somit als Zellschutz bei Entzündungen, Hauterkrankungen oder Darmbeschwerden. Weil Süssgräser aufgrund der hohen Ballaststoffdichte für ein darmbakterienfreundliches Darmklima sorgen, vermag das Pulver durchaus auch Entzündungen zu lindern und viele Darmerkrankungen sehr günstig zu beeinflussen.


Getreidegräser sind im Fachhandel erhältlich. Man kann sie aber auch mit rudimentären Gartenkenntnissen und in bester Bio-Qualität selbst grossziehen. Wer Erfahrung hat mit der Zucht von Kresse oder dem Anbau von Sprossenmischungen, wird vertraut sein mit den einzelnen Arbeitsschritten:


  • Kaufen sie keimfähiges Saatgut für Gerste-, Dinkel- oder Weizen in Bio-Qualität.

  • Legen Sie das Saatgut während acht Stunden in zimmerwarmes Leitungswasser ein.

  • Geben Sie eine rund zwei Zentimeter dicke Erd-Substrat-Schicht in ein flaches Gefäss und befeuchten Sie die Erde sehr gut.

  • Verteilen Sie die eingeweichten Getreidekörner auf der feuchten Erde. Die Körner sollen nahe beieinander aber nicht übereinander liegen. Leicht andrücken.

  • Stellen Sie das Gefäss an einen hellen, sonnigen Platz und halten Sie die Erde feucht. Am besten geht es mit einem Zerstäuber.

  • Schon nach zwei bis drei Tagen beginnen die Körner zu keimen. Die gekeimten Getreidekörner sind kleine Kraftpakete und eignen sich als Salatbeigabe.

  • Nach 10 Tagen haben die Getreidegräser eine Höhe von rund 10 Zentimeter erreicht. Sie sind bereit zur Ernte. Das Gras wird oberhalb der Wurzel abgeschnitten. Die verbleibenden Getreidekörner treiben wieder aus, der Nährstoffgehalt nimmt bei der Zweiternte jedoch ab.

  • Man kann das frische Getreidegras für Smoothies verwenden oder in einem dunklen, trockenen, gut durchlüfteten Raum schonend trocknen.

  • Das getrocknete Gras im Mörser zerreiben und in dunklen Gläsern lagern.


Gersten-, Weizen-, und Dinkelgras nimmt man als Nahrungsergänzung zwei- bis dreimal täglich aufgelöst in einem grossen Glas Wasser ein. Am besten am Morgen auf nüchternen Magen, zwischen den Mahlzeiten und abends vor dem Zubettgehen. So wird verhindert, dass die Aufnahme der Inhaltstoffe durch andere Lebensmittel oder Genussmittel gestört ist. Die deftigen Getreidespeisen, die uns im Winter so wohlig genährt haben, dürfen im Frühling ruhig auf der Seite gelassen werden. Die knallgrünen Säfte aus Getreidegräsern hingegen liefern genau das, was der Körper jetzt braucht: geballte Lebenskraft.




Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda Kochkurse, Lu Jong – und Meditationskurse anbietet. Sie befasst sich intensiv mit allen Richtungen der Naturheilkunde, Ernährung und spirituellen Lebensthemen.

Kategorie: Gesundheit


Ich habe seit jeher viel Hornhaut an den Füssen und immer wieder Fersenrisse. Eine Zeit lang hat Hirschtalgcreme gut geholfen, dann bekam ich den Schüsslerstick empfohlen, der die Haut weich macht. Seit anfangs Jahr habe ich aber trotzdem wieder Fersenrisse. Haben Sie mir einen Rat, was noch weiter helfen könnte?



Ein super Heilmittel für die Füsse ist Rizinusöl. Sie können das Öl jeweils nach einem Fussbad einreiben, oder abends anstelle einer Salbe die Fersen damit einölen. Danach einfach Socken über die Füsse ziehen, weil sie sehr ölig werden. Rizinusöl ist nicht nur fettig, sondern auch sehr befeuchtend und wundheilend. Sie sollten es so oft wie möglich auf die schmerzende Wunde auftragen. Als Fussbad eignet sich ein Cremebad, Ölbad oder Salzbad. Geben Sie jeweils einen Schuss Apfelessig ins Wasser. Die Feilen und Raspel sind oft zu aggressiv. Besonders die Raspel sollte man nur auf der trockenen Haut anwenden, weil sonst die Haut zu stark verletzt wird, und sich erst recht wieder Hornhaut bildet. Also lieber die Füsse im Fussbad zuerst einweichen, dann mit dem Frottiertuch die Hornhaut abrubbeln und mit Rizinusöl befeuchten.


Für die normale abendliche Anwendung und generell zur Pflege der Füsse sollten Sie Produkte anwenden, die einen hohen Fettanteil haben. Insbesondere tierische und pflanzliche Fette sind ideal. Verzichten Sie auf Produkte mit Mineralöl. Vielleicht kennen Sie den Kartoffelbalsam für die Füsse? Er ist in Reformhäusern und Drogerien erhältlich.


Achten Sie darauf, das Sie genug trinken und dass Sie mit genügend gesunden, pflanzlichen Fetten versorgt sind. Also gerne etwas Olivenöl über das Gemüse träufeln und Nüsse essen. Ideal sind auch Produkte mit ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, wie Lachs, Thunfisch, Leinsamen oder Baumnüsse.


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Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungs-themen persönlich und ganzheitlich. s.hurni@weberverlag.ch




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