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Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze



Im Gundermann, auch Gundelrebe genannt, lebt ein Pflanzengeist, der bösen Zauber abhält. So schützt der weitverbreitete Lippenblütler Haus und Garten und ihre Bewohner energetisch. Wir sollten ihm also danken, statt ihn als Unkraut zu bekämpfen.



Dem Wonnemonat Mai liegt ein besonderer Zauber inne: Wir feiern die heilige Hochzeit zwischen Himmel und Erde. In der Walpurgisnacht, vom 30. April auf den 1. Mai vermählen sich die zeugungsbereiten weiblichen und männlichen Naturkräfte. Während der Maivollmond strahlend am Himmel prangt, öffnen sich die Türen zur Anderswelt und der Schleier zwischen den Welten wird dünner. Es ist der Monat des Gedeihens, Blühens, Feierns und der ekstatischen Tänze zwischen den Welten der Naturgeister und der der Menschen. Endlich ist es wieder Zeit, das Leben in Ekstase zu feiern! Auch mal wieder einfach zu sein. Diese Freiheit kann mir nichts und niemand nehmen. Mit diesem Bewusstsein lasse ich mich nicht von äusseren Gegebenheiten einschränken. Ich feiere das Leben wild und frei! Diese ausgelassene Feier der Natur wird von einer Heilpflanze begleitet, die mir von Jahr zu Jahr mehr ans Herz wächst. Es ist der Gundermann (Glechoma hederacea), der in vielen Gärten nicht unbedingt auf Gegenliebe trifft. Trotzdem ist er bis in die heutige Zeit hinein ein treuer Menschheitsbegleiter geblieben: Er sucht die Nähe des Menschen und wenn man ihn lässt, folgt er einem sogar bis vor die Haustür. Meine Partnerin und ich lieben alle Pflanzenwesen, und wir versuchen, sie gleichberechtigt zu achten und wertzuschätzen. Der Gundermann ist uns jedoch ein besonderer Freund und Begleiter in unserem Unterwegssein geworden. So vielschichtig wie sein Wesen, sind auch seine Namen. Dieses Pflanzenwesen möchte ich dir deshalb mit all seinen Namen nennen, damit du es umso mehr achten kannst, wenn du ihm das nächste Mal begegnest. «Mein Name ist Gunda» Der Gundermann steht in Verbindung mit dem Männername Gundram und dem Frauennamen Gunda. Gund bedeutet kleiner Krieger respektive kleine Kriegerin. Der Gundermann ist somit ein heilsames Schutzkraut: ein Dämonenvertreiber. Den «Gutermann», wie das Kraut auch genannt wird, sollte man stets als Persönlichkeit ansprechen. Vor allem wenn es im Garten oder ums Haus herum wächst. Denn seine pflanzliche Gestalt ist die Verkörperung des schützenden Hof- und Hausgeistes. Ja, der Gundermann ist sprichwörtlich das helfende Heinzelmännchen, das uns vor unholden Geistern, bösem Zauber und Verwünschungen schützen kann. Der allzu oft als Unkraut verwunschene Gundermann hilft uns so, unser Zuhause energetisch rein zu halten. Als Dank dafür sollte man ihn nicht einfach so ausrupfen oder unachtsam vertilgen, sondern ihm einen geschützten Platz im Garten eingestehen, wo er ungehindert wachsen kann. Zwischendurch nimmt der Gundermann auch gerne etwas Bier oder Schnaps als Dankesgabe an. Aber zurück zu den Namen. Einige nennen den Gundermann Erd- und Kranzkraut oder Heilreif. Diese Namen geben Hinweise auf den Gebrauch dieser mächtigen Schutzund Heilpflanze: Für das Heil, den Segen und den Schutz in Garten und Haus – in den Zimmern und auch im Keller –, kann man Kränze aus den langen, biegsamen Stängeln des Gundermanns winden. Wir nutzen diese Kränze für Heilzeremonien, Meditationen, Trancetänzen, die Herstellung von Heilmitteln und auch in der Walpurgisnacht als Zeichen für die alljährliche Erneuerung und unsere Verbundenheit mit der Natur und deren Wesenheiten.

«Heckenkieker» und «Erdefeu» Andere Namen für den Gundermann sind «Heckenkieker» oder «Heckenreiter». Sie verweisen auf den typischen Standort und ist eine Anspielung auf seine grosse Bedeutung: Die wilde Hecke ist ein magischer Ort des Übergangs; ein Portal, das die kultivierten Ländereien von der Wildnis trennt. Auch heute noch leben in den wilden Hecken weibliche Heckengeister, die Hagazussen. Sie kennen beide Welten, verfügen über Kräuterwissen und erweisen dem Wissensdurstigen, der gelernt hat, gut zu lauschen, vielerlei Dienste. Auch die Namen «Guck durch den Zaun» oder «Zaunreiter» weisen auf die Magie der Zwischenwelt hin. Mit ein wenig Runenwissen ergeben diese Namen noch mehr Sinn. Die Rune Ingwaz ist ein Rautensymbol (Scherengitterzaun) und steht unter anderem für das Fenster. Dieses alte Runenzeichen, das rautenförmige Guckfenster, kennen wir von alten Haustüren. Es steht symbolisch für den Blick durch das Portal hindurch auf die andere Seite, in die nicht alltägliche Welt. Deshalb verwenden wir den Gundermann auch in verworrenen Situationen, wenn der nötige Durchblick fehlt oder der Blick für das Wesentliche getrübt ist – fast wie von Eiter verklebt.

«Wenn Du Dich dem Gundermann öffnest, erkennst Du, dass Hilfe schon da ist.»

Wundheiler und «Herr des Eiters» Die dunklen Blätter und der kriechende Wuchs haben dem Gundermann auch die Namen «Grundrebe» und «Erdefeu» verliehen – was gut passt: Sobald das Kraut irgendwo Halt findet, rankt es sich daran in die Höhe. Der gebräuchlichste Name aber ist «Gundermann». Bleiben wir also dabei und betrachten ihn näher, konkret den Namensteil «Gund». Im Altgermanischen bezeichnete man Eiterbeulen oder eiternde Geschwüre als «Gund». Und siehe da: Der Gundermann wird auch «Herr des Eiters» genannt. Selbstverständlich kommt auch das nicht von ungefähr. Der Gundermann wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, zusammenziehend und schmerzstillend. Wir konnten eindrückliche Erfahrungen sammeln betreffend die Kraft des Krauts als Wundheiler: Tiefe Schnittwunden, die eigentlich hätten genäht werden müssen, heilten vollständig und narbenfrei ab; ebenso Quetschungen, eiternde Wunden und Abszesse. Sogar bei eitrigem Auswurf oder Ausfluss hat der Gundermann uns geholfen. Für die Wundversorgung verwenden wir das frisch zerkaute Kraut und binden die betroffene Stelle damit ab. Diesen Umschlag zweimal täglich wechseln bis alles verheilt ist. Und das geht wirklich schnell!

Des Weiteren wirkt der Gundermann schleim-, steinund harnsäurelösend und er stärkt Lunge und Magen. Man kann ihn in Öl einlegen und diese für den Salat nutzen; das frische Kraut samt Blüten kann man auch für den Salat selbst verwenden, z. B. zusammen mit Schafgarben- und jungen Birkenblättchen, Gänseblümchen und Löwenzahn. Oder man bereitet ihn als Gemüse zu, das passt besonders gut zu Kartoffeln und wird in Nobelküchen als Delikatesse zu Fleisch gereicht.

Der meditative Zugang In meiner meditativen Versenkung mit dem Gundermann durfte ich folgende Information erhalten: «Seit alter Zeit folge ich den Menschen. Ich, dein schützender Hausgeist, bin der verbindende Kreis der höchsten Lebendigkeit. Ich wirke als Verstärker und stehe in Resonanz mit Allem – mit den Kräften des Lichts, der Schöpferin der Materie und mit dir, Mensch, denn auch du bist ein Glied dieses allumfassenden Kreises. So verbinde ich in Harmonie das Leben miteinander: in deinem Garten, deinen Heilmitteln, deinen Beziehungen. Deshalb ist eines meiner Hauptpotenziale das ‹synergetische Wirken›. Ich sorge für Verbundenheit, auf dass jedes Geschöpf seine Kraft und sein volles Potenzial offenbaren und entfalten kann. Ich wirke gerne im Hintergrund und werde nur offensichtlich aktiv, wenn es mich braucht oder du mich darum bittest. Ich öffne und kläre dir die Augen und deinen Geist, sodass du das Wunderbare erkennen kannst. Ich stärke deine Kraft und dein Durchhaltevermögen, damit du dich nicht unterkriegen lässt. So wecke ich in dir das Gespür, auf dem richtigen Pfad zu bleiben. Vor allem wenn du mit einem Umfeld zu tun hast, das nicht will, dass du vorwärtsgehst. Hier ist einer deiner weiteren Knackpunkte verborgen. Es tut dir nicht gut, dich in solchen Situationen als einsamer Krieger zu fühlen. Hab nicht das Gefühl, du müsstest bei jedem Widerstand alles im Alleingang bewältigen. Denn wenn du dich mir öffnest, erkennst du, dass die Hilfe schon da ist.»

Der Gundermann hilft uns also, uns auf ein Urprinzip der Natur einzulassen: auf das Loslassen und die Erneuerung. Alles in der Natur ist ein Kommen und Gehen. Die Natur vertraut und erneuert sich stetig, das ist ihr Prinzip, die Philosophie des Lebens an sich. Die Natur hinterfragt nicht, sie nimmt an. Eine Pflanze entwickelt, wenn nötig, gewisse Abwehrstrategien und geht, wenn diese nicht greifen, irgendwo anders hin, wo sie ungestört wachsen und blühen kann. Wir Menschen sind träger. Wir haben die Tendenz, an nicht funktionierenden, ja sogar an krankmachenden Vorstellungen festzuhalten und dabei langsam vor uns hin zu kränkeln. Zu erstarren. Es geht hierbei um Dinge, Muster oder Zustände, die bewusst oder unbewusst festgehalten werden. Allzu oft halten wir an Dingen fest, die schon längst losgelassen werden sollten. Wir ärgern uns z. B. über äussere Missstände, die sich trotz aller Bemühungen nicht ändern. Doch dieses Festhalten und Erstarren, dieses nicht Loslassen, nicht Weitergehen lässt uns in einer Sackgasse stecken bleiben. Oft braucht es dann die Kraft des Feuers, um die feststeckenden Dinge zu ändern. Auch die Wärmeprozesse des Gundermanns lassen das Erstarrte schmelzen; sie bewegen uns sanft, aber stetig. Wohin? Egal! Hauptsache, man steckt nicht mehr fest, bleibt in Bewegung und blickt vorwärts.


Bewusstseinserweiternd | Die kleinen, blasslila bis violetten Blüten und sein sanfter Geruch deuten darauf hin, dass der Gundermann unsere Sinne öffnet. Und tatsächlich: Die Schutzund Heilpflanze erweitert das Bewusstsein und fördert die Hellsichtigkeit. Doch keine Angst, Freund Gundermann wirkt nicht berauschend wie Zauberpilze oder dergleichen.










* Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt in Escholzmatt, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. Im Lochweidli steht dafür eine eigens gebaute Schuljurte. www.pflanzechreis.ch


Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Der Waldsauerklee mit seinem feinen Gespür erahnt weit im Voraus das kommende Donnerwetter. Und er fördert das Wiedererkennen und Erleben der Wichtigkeit eines jeden Einzelnen und zeigt auf, dass alles miteinander verwoben ist.


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Die Tagundnachtgleiche ist vorüber; das Licht hat über das Dunkel gesiegt. Dies war repräsentativ für die zyklische Wiedergeburt der Welt. Und nun? Die weibliche Verkörperung der Natur (Freya) im April ist die freudige weisse Erscheinung Ostara. Sie ist die Morgenröte des stärker werdenden Lichts, die Fruchtbarkeit, die Liebe (Venus) und die Auferstehung. Eines ihrer Symbole ist das Ei (es steht für Unschuld), zwei ihrer Tiere sind der Hase (unerschöpfliche Fruchtbarkeit) und der Kuckuck (Glück und Unsterblichkeit). Im Allgemeinen ist der Frühling eine Zeit der Lust, die sich auf Ostern hin noch steigert. Ob man sich dieser Lebenslust hingeben mag, entscheidet jeder für sich selbst.


All jenen die sich dieser Lust hingeben, ihr einen Raum erschaffen und willkommen heissen, werden mit Gewissheit eine der Pflanzen der Ostara finden: den Waldsauerklee (Oxalis acetosella). Im Volksmund wird er auch Hasenbrot, -klee, -moos, Himmelbrot, Kuckuckssalat oder Wald- und Sauerklee genannt. Er ist reich an Kaliumoxalat («Kleesalz») und enthält geringe Mengen Oxalsäure, die in grösseren Mengen steinbildend wirken und Gicht und Rheuma verstärken kann. Der Waldklee bevorzugt sauren, feuchten Waldboden. Besonders im Frühling erfreut er uns an schattigen Standorten mit einem sehr frischen intensiven leuchtenden Grün. Schauen wir uns doch dieses so zierlich anmutende Geschöpf anhand der Signaturlehre genauer an















Himmelsbrot | Der Sauerklee hat viele Namen. Er ist die schattenverträglichste Blütenpflanze unserer Heimat und vor allem im Wald zu finden. Von Frühjahr bis Frühsommer kann man die Blätter (samt Stielen) sammeln, sie wirken harntreibend und durstlöschend. Wegen der enthaltenen Oxalsäure sollte man nicht zu grosse Mengen essen.


Vor dem Donnerwetter Der Waldsauerklee bildet ein unterirdisches, horizontales stark verzweigtes Wurzelwerk aus. So bildet er kleine bis grössere grüne Teppiche. Dies ist unter anderem ein Hinweis für seine harmonisierende Wirkung und Unterstützung des Stoffwechsels der Verdauungsorgane. Ich nutze Waldsauerklee bei Sodbrennen, Blähungen, unspezifischen Bauchschmerzen, Krämpfen im Bauchbereich, bei Reizdarm und äusseren und inneren Geschwülsten, Geschwüren, Tumoren sowie bei Hautproblemen. Waldsauerklee ist eine Wetterblume und lebt einen offensichtlichen Rhythmus. Und er reagiert höchst sensibel auf seine Umwelt. Vieles davon lässt sich beobachten und erfahren. Das Erwachen dieses Wesens beginnt ab 9 Uhr morgens mit dem pendelartigen Schwingen und dem horizontalen Aufklappen der Blätter sowie des Aufrichtens und Öffnens des Blütenköpfchens. Zwischen 17 und 18 Uhr, zur Dämmerungszeit, werden die Blätter wieder eingeklappt, die Blüten geschlossen und ihre Köpfchen zur «himmlischen Ruh» gesenkt. Auch bei feuchtem sowie drohendem Donnerwetter und bei grosser Wärme oder Sonneneinstrahlung werden die Blätter dicht an den Stängel gesenkt; so formen sie eine dreiseitige schützende Pyramide. Ich verwende den Waldsauerklee bei Disharmonien, die einem Periodizität-Rhythmus folgen, zum Beispiel, wenn Symptome mit Licht- respektive Sonneneinstrahlung schlimmer werden. Selbstredend auch bei Wetterfühligkeit und allgemein bei Kopfschmerzen, Migräne, Unterleibs- und Gebärmutterschmerzen sowie bei Augenerkrankungen. Das blitzartige Zusammenfalten der Blätter bei drohendem Donnerwetter ist als eine Schock- respektive Schrecksignatur zu verstehen. Ebenso die Tatsache, dass man beim Pflücken des Waldsauerklees die Wurzeln leicht mit herausziehen kann. Bei einem Schock kommt es zu einer Ausfällung von Oxalsäurekristallen, die eine Nierensteinbildung begünstigen. Nierensteine sind also Donner- und Angststeine. So wende ich den Waldsauerklee auch bei durch einen Schock hervorgerufenem Tunnelblick und Todstellreflex an (siehe Hirschzungenfarn). Waldsauerklee hilft aber nicht nur bei Schockzuständen. Die dreizähligen «Kleeblätter» und deren Grün mit dem grossen Gelbanteil verweisen auch auf den Einsatz bei Leber-, Gallen-, Nieren- und Darmstörungen. Auch bei Magenproblemen, ja sogar bei Koliken, und bei Störungen im Drüsensystem kann der Waldsauerklee helfen.


Was Form und Farbe lehren Nicht nur bei Gewitterneigung, auch bei grosser Wärme faltet der Waldsauerklee seine Blätter zusammen. Dies ist ein Schutz gegen allzu starkes «Schwitzen» (Ausdünstung von Wasserdampf). Im Gegenzug ist die Pflanze aber auch befähigt, ein Zuviel an Wasser über ihre Blätter abzugeben (Guttation). Dies gibt mir den Hinweis, dass sie Wasserhaushalt regulierend, harntreibend, ausschwemmend, entgiftend, blutreinigend, Lymphfluss anregend und Stuhlgang regulierend wirkt. So hilft der Waldsauerklee etwa bei Wasseransammlungen, Lymphschwellungen, Neigung zu Stauungen, Verstopfung und bei Schwermetallbelastung. Sein saurer Geschmack wiederum ist ein Hinweis für den Einsatz als Nierenmittel. Waldsauerklee lindert Sodbrennen, saures Aufstossen, sauren Schweiss, Gastritis, Übersäuerung und Gicht. Auch bei einer Tendenz zu sauren Gemütszuständen setze ich ihn gerne ein. Von April bis Juni erscheinen die lang gestielten, fünfzähligen, zart weissen (Mond) bis blassrosanen (Venus) Blüten. Sie besitzen eine rötlich-violette Aderung und am Grund der Blüte ist ein gelblicher Fleck erkennbar. Diese Form- und Farbgebung verweist auf den Unterleib respektive die Gebärmutter. Es ist eine regulierende, entkrampfende Wirkung zu erwarten. Und tatsächlich wende ich Waldsauerklee erfolgreich zur Linderung von krampfartigen Menstruationsbeschwerden an. Weisse Blüten stärken zudem das Nervenkostüm. Sie sind einsetzbar bei zerrüttetem Nervensystem, innerer Unruhe, Nervosität sowie als Unterstützung bei Schüttellähmung (Parkinson). Seine Botschaft an die Menschen In der Pflanzenmeditation erfahre ich durch das kecke, lustige Wesen des Waldsauerklees, dass die Zukunft nicht in Stein gemeisselt ist. Seine Botschaft: «Das Zukunftsgeschehen verändert sich täglich, ist bewusst veränderbar und besitzt verschieden laufende variable Strömungen. Die können ineinander übergehen und sich auch wieder trennen, wie nebeneinander fliessende, schlängelnde Wasserströme. Die einen werden versiegen, andere gemeinsam ihr Ziel erreichen.» Doch zunächst gelte es zu verstehen, dass das Ideal der Individualität, auf das wir modernen Zivilisationsmenschen so fixiert sind, uns blendet: «Diese Wunde, die ihr euch selbst zugefügt habt, erzeugt die Illusion, dass die Natur eine Bedrohung ist, und dass der Mensch etwas anderes ist – nicht Teil des Miteinanders, des ewigen Werdens und Vergehens, abgetrennt vom pulsierenden Leben um ihn herum. Das ist ein folgenschwerer Verlust. Er mindert Mut und Lebensfreude und verhindert den Kontakt zum Fluss des Lebens. Ich lade dich ein, mit mir zu fliessen und dich dem Lebensstrom hinzugeben. Mit meinen nach innen gerichteten herzförmigen Blättern unterstütze ich dich in Phasen der Veränderung, in der Herzenstiefe so wichtig ist. Ich kann dich führen, wenn sich alles um dich herum verändert und du deinen Weg neu finden musst.» In der Pflanzenmeditation erfahre ich vom Geist des Waldsauerklees auch, dass einer der wichtigsten Schlüssel zum vollkommenen Glück darin liegt, wiederzuerkennen, dass die grösste Kraft der Veränderung nicht in der Individualität, sondern im Kollektiv steckt, im gemeinsamen Erschaffen. «Die Kraft eurer Gedanken und deren Suggestionen sind mächtige Werkzeuge. Erinnere dich wieder an all das, was möglich ist. Ich helfe dir dabei. Und ich helfe, deine von Ängsten, Unsicherheit und Wut produzierten, destruktiven Gedankenkonstrukte, die wahrscheinlich nie eintreffen werden, zu wandeln. So stärke ich die Schöpfungskraft im Menschen, in Verbindung zu Spirit und Natur. Erkennt und erlebt wieder die Wichtigkeit eines jeden Einzelnen und die Verflechtungen im grossen Ganzen.»

Gut zu wissen Kuckuckstee Waldsauerklee verfügt aufgrund seiner Oxalsäure über eine starke Wirkung. Diese kann, wenn man Waldsauerklee (oder auch Sauerampfer) regelmässig und über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate) einnimmt, zu Reizungen im Magen-Darm-Bereich oder zur Bildung von Nierensteinen führen. Bei einer Tendenz zu Nierensteinbildung, aber auch bei Gicht sollte deshalb kein Sauerklee konsumiert werden. Wer sensibel reagiert, ist mit einem Bachblütenauszug auf der sicheren Seite (Herstellung siehe «natürlich» 01|02-2021). Für alle anderen sind kleine Mengen frische oder getrocknete Blätter empfehlenswert, etwa als Beigabe in Salaten, Suppen (Neunkräutersuppe zu Ostara), Smoothies und Saucen. Für einen Tee überbrüht man 1 EL Blätter mit einem halben Liter Wasser; 3–5 Minuten ziehen lassen. Über den Tag verteilt schluckweise trinken. Nach zwei Wochen eine Pause (mindestens eine Woche) einlegen und bei Bedarf so lange wiederholen, bis eine Besserung eintritt. In der Volksmedizin wird der Tee als Fiebermittel gebraucht, aber auch bei ausbleibender Menstruation und als Schmerzmittel. Waldsauerklee eignet sich auch für reinigende Teemischungen, z.B. in Kombination mit Birkenblättern, Brennnessel oder Goldrute. Die Anthroposophische Medizin verwendet den Sauerklee zur Harmonisierung des Stoffwechsels, bei Gallenkoliken, Magen-Darm-Krämpfen, zur Anregung der Lebertätigkeit und bei Neigung zur Steinbildung sowie zur Schockbehandlung. Äusserliche Anwendungen Geeignet sind das frische zerquetschte Kraut, der Tee, eine verdünnte Tinktur sowie der Presssaft. Ein Tuch oder eine Kompresse darin tauchen und dieses auf die betroffenen Körperstellen auflegen und mit einem weiteren, trockenen Tuch bedecken. Auflagen mit Tinktur oder Presssaft fühlen sich zuerst kühl an; danach wird die Durchblutung angeregt und mündet nach einigen Minuten in einem angenehmen Wärmegefühl. Die Auflage kann man 15 bis 60 Minuten, je nach Befinden, einwirken lassen. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, täglich eine Kompresse aufzulegen. Bei schmerzendem Unterleib, Magen-Darmbeschwerden, Spasmen der Muskulatur, Nierenentzündungen und Hauterkrankungen.














Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt in Escholzmatt, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. Im Lochweidli steht dafür eine eigens gebaute Schuljurte. www.pflanzechreis.ch


Fotos: gettyimages.com | ZVG

Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Das Schneeglöckchen lässt den Schnee und unsere Herzen schmelzen. Das zarte Narzissengewächs bringt uns wieder in Verbindung mit dem Feuerelement und der lichtvollen Energie des Frühlings.


LEICHT GIFTIG | Ein Zuviel kann Übelkeit, Erbrechen und Lähmungen verursachen. Wohldosiert wirkt das Schneeglöckchen hingegen herz- und nervenstärkend. Ausserdem kann das zarte und dennoch kraftvolle ­Pflänzchen uns den Zugang zur eigenen Zärtlichkeit eröffnen und uns helfen, Weichheit als Stärke wahrzunehmen.


Mit Pauken und Trompeten werden normalerweise an der Fasnacht die Wintergeister vertrieben. Ich liebe diese verrückte Zeit. Sie lässt mein Herz höherschlagen und haucht mir neues Leben ein. Die Fasnacht wird auch fünfte Jahreszeit genannt. Sie verbindet den Winter mit dem Frühling und symbolisiert einen Zwischenraum, der ausserhalb des gewohnten Rhythmus steht. Ursprünglich verkleidete man sich an der Fasnacht als immergrüne Wintergeister und verband sich so mit ihnen. In diesem Kostüm wurde geheult, ausgekehrt und Schabernack getrieben. Verbunden mit der traditionellen Musik, die laut, schräg und treibend klang (und bis heute klingt), als käme sie nicht von dieser Welt. Beim wilden Tanzen, Hüpfen und Hopsen zu diesen Klängen kann man sehr wohl andere Bewusstseinsebenen erlangen.


Fasnacht hat mit dem Brauch des «Faselns» zu tun. Das Wort stammt ab vom mittelhochdeutschen Wort «vaselen» oder «viseln» und bedeutet Fruchtbarkeit, fruchtbar machen, gedeihen und vermehren. Die Fasnacht ist somit eine Zeit der Lebensfreude, Erotik und Verrücktheit. Lassen wir uns doch ein wenig anstecken von dieser energiereichen, alles durcheinanderwirbelnden Zwischenzeit, in der sich lichtere Frühlingsgeister und winterliche Wesen begegnen. Die Fasnacht stellt im Jahreskreis das kleine Kind dar. Ich erfahre in all dieser Verrücktheit und Begeisterung eine nährende und wärmende Kraft. Mit der Fasnacht haben wir die Chance, unser inneres Kind gut zu nähren. Oder gehörst Du zu den Menschen, die diese Zeit meiden? Fühlst du dich zu erwachsen, um kindisch zu sein? Oder fehlt dir schlicht der Mut, dein inneres Kind zu zeigen?


Lasst uns durchs Leben tanzen

Wenn dir dieser Mut fehlt, möchte ich dich einladen, das Schneeglöckchen genauer zu betrachten. Es hilft uns, mit Leichtigkeit und auf spielerische Art durchs Leben zu tanzen. Das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) gehört zur Familie der Narzissengewächse. Es trotzt als erste Blütenpflanze dem Winter, indem es schon im Februar, ja mitunter gar schon im Januar seine grünen spitzen Blätter durch den Schnee streckt. Die Volksnamen des Schneeglöckchens sind Weisse Jungfrau oder Lichtmessglöckchen und weisen auf die Verkörperung der Brigid zur Lichtmess hin. Brigid, die reine, weisse Jungfrau, bringt das Licht und die wärmenden Sonnenstrahlen zurück. Ich staune jedes Jahr von Neuem, wie das zierliche Schneeglöckchen Kälte und Schnee trotzt. Das zarte Pflänzchen ist in der Lage, so viel Eigenwärme zu entwickeln, dass der Schnee schmilzt.


Mit dem Erblühen des Schneeglöckchens wird mir bewusst, dass das Ende des Winters naht und die ersehnte, wärmende Sonnenkraft bald den Frühling einläutet. In der weissen Gestalt der dreiteiligen Glockenblüte offenbart sich mir die dreifaltige Göttin (Jungfrau, Mutter und alte Weise), in ihrem jungen, kindlichreinen Vorfrühlingsaspekt. In den leuchtend weissen Blütenglocken erkenne ich zudem den Mond. Er steht für die Psyche, das Unterbewusstsein, die Weiblichkeit, den Unterleib, die Fortpflanzung und die Fähigkeit zur Reflektion. Darüber hinaus sind Herzensthemen wie melancholische Zustände sowie innere Reinigung wichtige Aspekte von Mondpflanzen.


« Das zarte und kraftvolle Schneeglöckchen hat die Eigenschaft Kaltes, Erstarrtes zu erwärmen; durch Widerstände hindurch zu wachsen, um im geeigneten Moment aufzublühen.  »


Himmlisch erdverbunden

Wenn ich mich in der Meditation auf das Wesen des Schneeglöckchens einlasse, erfahre ich Hinweise auf folgende Qualitäten: Eine wohlige, wärmende Kraft, ein weises helles Licht strömt von unten nach oben durch meinen Körper bis hinauf zum Scheitel, meiner Verbindung zum Himmlischen. Es findet eine Belebung der Wurzel statt, der eigenen Stärke und der Erdverbundenheit. Ich werde mit etwas unglaublich Feinem in Berührung gebracht. Vor dem geistigen Auge sehe ich fröhliche, im Reigen tanzende Kinder und mein Herz beginnt zu lachen. Sogleich werde ich an mein inneres Kind erinnert: Ein wichtiger Teil von mir, der gepflegt, gehegt und gelebt werden will.


Das zarte und dennoch kraftvolle Schneeglöckchen hat die Eigenschaft Kaltes, Erstarrtes zu erwärmen; durch Widerstände hindurchzuwachsen, um im geeigneten Moment aufzublühen. Diese Frühlingskraft kann seelische Kälte, Gefühlsarmut und seelische Verkrampfungen sanft erwärmen und lösen. Das Schneeglöckchen macht uns auch aufmerksamer. Es eröffnet den Zugang zur eigenen Zärtlichkeit und hilft uns, Weichheit als starke Qualität und nicht als Schwäche anzusehen. Das Schneeglöckchen hat eine besänftigende Qualität und öffnet das Herz. Es fördert die Leichtigkeit, die Selbstliebe und macht sanftmütiger – auch uns selbst gegenüber. So lehrt es uns, mit uns selbst nicht so hart ins Gericht zu gehen.


Auch Gemüter, die unter dem grauen Schleier der Niedergeschlagenheit leiden, die wieder Licht am Ende des Tunnels sehen möchten oder überhaupt die Hoffnung verloren haben, profitieren von der Energie des Schneeglöckchens: Die Blütenessenz fördert Zuversicht, Dankbarkeit und Fröhlichkeit ebenso wie Bewusstheit, Klarheit und Vertrauen. Die Schneeglöckchen-Blütenessenz wird mittels Mond und/oder Sonnenmethode hergestellt. Für die Sonnenmethode braucht es einen wolkenlosen Himmel, für die Mondmethode eine klare Nacht. Gerade im Frühling kann es sein, dass ich möglicherweise tagelang auf einen Tag warte, an dem die Sonne während mindestens drei Stunden ungehinderte scheint.



 

Schneeglöckchenessenz selbst herstellen





Zunächst giesst man klares Quellwasser in eine kleine, neutrale Glasschale ohne Werbeprägung, Strichcode oder dergleichen. Zudem füllt man eine 100 ml Dunkelglasflasche zur Hälfte mit einem guten Branntwein. Dann führt der Weg zu den Blüten: Ich erkläre den Schneeglöckchen, was ich von ihnen will, bevor ich sie pflücke. Die Blüten trenne ich sehr sanft von den Stängeln und lege sie direkt auf das Wasser in der Schale. Man benötigt so viele Blüten, bis die ganze Wasseroberfläche damit bedeckt ist.


Für das Programmieren des Wassers mit den Blütenkräften stellt man die Glasschale für mindestens drei Stunden an einen sonnigen oder mondigen Platz. Nach drei Stunden ist der Auszug der Blütenessenz fertig. Die Blüten kann man nun abfiltern und das Blütenwasser in die zur Hälfte mit Branntwein gefüllte Flasche füllen. Den Rest des reinen Blütenwassers giesse man feierlich zurück zu Muttererde. Dann verschliesst man die Flasche und schüttelt das Ganze, damit eine zusätzliche Vergeistigung und ein Aufschliessen der Kräfte stattfindet. Zuletzt wird die Flasche mit Inhalt und Datum beschriftet – fertig ist die sogenannte «Mutteressenz».


◆ Einnahme

Man füllt ein Glas Wasser mit Quellwasser und gibt zwei Tropfen der Mutteressenz ins Glas. Nun rührt man gut um und trinkt das Wasser in kleinen Schlucken über den Tag verteilt. Das mache ich kurmässig während zwei bis vier Wochen.


◆ Wirkungsweise

Blütenessenzen wirken nicht direkt auf körperliche Beschwerden, sondern fördern die Entwicklung der Seele eines Menschen. Dadurch können indirekt auch Beschwerden gelindert werden, sofern diese aufgrund von seelischen Problemen bestehen.


◆ Vorsichtsmassnahme

Bitte beachte den Naturschutz! Das Schneeglöckchen ist geschützt und darf nicht im Wald gepflückt oder gesammelt werden. Stell die Essenz ausschliesslich mit Schneeglöckchen aus dem Garten her. Wichtig zu wissen: Das Schneeglöckchen ist leicht giftig. Vor allem die Zwiebel enthält Alkaloide. Ein Zuviel kann Übelkeit, Erbrechen und Lähmungen verursachen. Wohldosiert wirkt das Schneeglöckchen hingegen herz- und nervenstärkend. Da bei der Blütenessenz nur das Energiefeld der Blüte auf das Wasser übertragen wird, kann man diese bedenkenlos einnehmen



 


Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt in Escholzmatt, wo er zusammen mit seiner -Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. Im Lochweidli steht dafür eine eigens gebaute Schuljurte.


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