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Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Keine Pflanze passt so gut zum Frühlingsanfang wie das bittere Milzkraut. Es stärkt die Milz und hilft, verborgene Fähigkeiten zu erkennen und auszuleben.




Die Frühlingsgötter bringen uns die Sonne, das Licht, die Wärme und das Leben zurück. Endlich stehen der Tag und die Nacht, das Licht und die Dunkelheit, das Männliche und das Weibliche wieder in einem harmonischen Gleichgewicht zueinander. Wobei das Licht zunehmend an Kraft und Stärke gewinnt. Das Wasser im aufgetauten Boden beginnt zu fliessen, für die Bauern startet die Zeit des Aussäens und auch in der Natur spriessen die Kräuter. Die Zeit des Wachstums und der Fruchtbarkeit ist angebrochen. Die Zeit der Frühlingsgefühle, des Verliebtseins und der Zuversicht. Pessimismus und Trübsal haben nun keinen Platz mehr im Alltag.


Auf meinen Streifzügen durch den frühlingshaften Wald begegne ich an einem feuchten Standort dem eigenartig leuchtenden, grün-gelben Teppich, zu dem sich das Goldmilzkraut (Chrysosplenium alternifolium) ausbreitet. Das bodennahe Frühlingswesen, auch Wechselblättriges Milzkraut genannt, gehört zur -Familie der Steinbrechgewächse. Es liebt feuchte, wasser-, nährstoff- und humusreiche Lehmböden und blüht von März bis Mai. Das Goldmilzkraut ist eng verbunden mit den Elementen Wasser und Erde, und den damit verbundenen Elementarwesen.


Die Angst vor Gefühlen

Elementarwesen sind in der Regel nicht sichtbare, von einigen Menschen jedoch wahrnehmbare Naturenergien, die den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde zugeordnet sind. Bei der Erde sind es die Zwerge und Gnomen; beim Wasser die Nixen, Nymphen und Undinen. Das Element Wasser ist der Inbegriff des Lebensflusses und vornehmlich ein Ausdruck weiblicher Energien. Die kraftvollen, weiblichen Wasserwesen erlebe ich fast immer als anmutige, zierliche Gestalten mit bezaubernder Ausstrahlung.

Zum Wasser gehören die starken Gefühle wie zum Beispiel Liebe. Bestimmt kennst du die Geschichten der Seefahrer, die Wasserfeen, Meerjungfrauen und Sirenen begegnen. Oder die Sagen über fischähnliche Frauen, die die Gabe besitzen, mit ihrem Gesang die Menschen, vor allem die Männer, zu locken und zu betören; sie in die Tiefe zu ziehen, zu ertränken und sich deren Seelen zu bemächtigen. All das spiegelt die Angst vor dem tiefen Wasser und dem Unbekannten. Diese Wesen des Wassers beleben in uns die weiblichen Aspekte und sprechen unsere Gefühlswelt an. Wenn in den Legenden von Männern die Rede ist, die von Frauen ins Wasser und somit ins Verderben gelockt wurden, verweist dies nicht auf deren grauenvolle Absichten gegenüber Männern. Es spiegelt vielmehr die Angst, sich in Emotionen und Gefühlen zu verlieren. Dieser Teilaspekt des Milzkrauts kann sich wunderbar ergänzend zu den Themen der Eberesche auswirken (siehe «natürlich» 10-19).


Jetzt die Milz stärken

Das Milzkraut gehört zu den Boten des Frühlings und trägt dessen Kraft mitten in unser Herz, sodass sich Lebenslust, Frühlingsgefühle, Vertrauen und Mut breit machen. Die herz- respektive nierenförmigen Blätter, die gelben Blüten und die sehr einfache, fast unscheinbare Blütenausprägung sowie der bittere Geschmack weisen auf die Organe Milz, Leber und Galle hin. Man erkennt auch einen Bezug zu den Nieren, zum Blut sowie zur Verdauung und Lunge. Daher verwende ich das Kraut im Frühling als belebendes, entgiftendes, wassertreibendes Pflanzenheilmittel. Es hilft auch bei Nierenleiden, Blasenkatarrhen und Viruserkrankungen.

Die Milz ist unser grösstes lymphatisches Organ. Ich bezeichne sie als Gral des Lebens, weil sie so lebensbejahend daherkommt: Die Milz ist das Aufnahmeorgan für die Lebensenergie und verteilt diese über die Lymphflüssigkeit im ganzen Körper. Sie dient als Blutfilter und beseitigt alte, verformte oder beschädigte rote Blutkörperchen. Eine gesunde Milz steigert in hohem Masse das Immunsystem und macht es widerstandsfähig gegenüber Viren und Tumorzellen. Bei einer geschwächten Milzfunktion kommt es oft zu Sauerstoffmangelerscheinungen und Anzeichen einer Blutarmut. Die Betroffenen fühlen sich energielos, kalt und ohne Reserve. Auch für das Verdauen von Emotionen ist die Milz zuständig. In diesem Organ sitzen die gute Laune und die Melancholie. Während Lebensfreude die Milz stärkt, können bittere Zustände des Herzens und negative Gedanken die Milz in ihrer Funktion schwächen oder sogar schädigen.

Nach der Blütezeit können wir eine einzigartige Wandlung der einfachen Blüten mitverfolgen, die Bildung des Grals: Die Blüten verwandeln sich in einen Kelch aus offenen Schalen, in deren Mitte sich die Samen befinden. In dieser Symbolik erkenne ich das Zeichen der Gebärmutter. Bei Regen werden die Samen von den herabfallenden Lebenstropfen befruchtet und später aus dem Kelch in die Luft geschleudert. Auf dem fruchtbaren Boden bilden sie dann eine neue Pflanze. Das Gralskraut ist im Frühling nur kurze Zeit sichtbar, bevor es sich wieder ins Erdreich zurückzieht. Es reichert sich in dieser kurzen Zeit mit genügend kosmischer Lebensenergie an, die es in den Wurzeln und den Rhizomhärchen zu speichern vermag. Neben der entgiftenden Wirkung harmonisiert das Milzkraut das Energiezentrum im Beckenraum, das sogenannte Wurzel- oder Sexualchakra. Es ist der Sitz des Ursprungs, der Gefühle und Emotionen und der Lebenslust. Auch die göttliche Schaffenskraft und die Kreativität entspringen dem Beckenraum. Das Milzkraut lässt diese Energien besser fliessen und verbindet energetisch das Herz mit dem Unterleib. Im Kontakt mit dem Wesen des Milzkrauts eröffnet sich mir ein Tor zu meinen verborgenen Schätzen und Fähigkeiten. Daher verwende ich das Milzkraut, um Fähigkeiten zu fördern, die in mir schlummern und ausgelebt werden möchten.


Frühlingstrank aus Milzkrautpulver

Zu hoch dosiert kann das Milzkraut Sodbrennen auslösen. Das Kraut ist jedoch derart bitter, dass kaum Gefahr der Überdosierung besteht. Man nimmt das Milzkraut vorzugsweise als verriebene Pulvermischung ein. Für dessen Herstellung benötigen wir zehn Gramm Birkenzucker (Xylit) und drei bis fünf frische Blütenköpfchen. Das Xylit wird im Mörser zu einem feinen Pulver gerieben. Dann geben wir die frischen Blütenköpfchen dazu und verreiben diese mit dem Xylitpulver. Mit dieser Mischung können wir diverse Getränke verfeinern. Die Menge reicht für zwei Liter Flüssigkeit und ist für den Sofortverzehr gedacht. Im Frühling, während der kurzen Blütezeit des Milzkrauts, kann man dieses Getränk vier Wochen lang täglich einnehmen. Am besten bereitet man es jeden Tag frisch zu. Man kann aber auch grössere Mengen pulverisieren und einfrieren. Auf diese Weise bleiben Wildpflanzen lange frisch. Es lohnt sich, während der Einnahmedauer den inneren Fokus auf seine Lebenswünsche zu richten. Dadurch verstärkt sich die Kraft des Milzkrauts und die Pläne lassen sich leichter umsetzen. //


 














Nur in kleinen Mengen geniessen


Unsere beiden heimischen Milzkräuter (Wechsel-blättriges und Gegenblättriges Milzkraut) sind leicht giftig. Sie haben, je nach Standort und Besonnung, milde oder auch recht bittere, fleischige Blätter. Fein geschnitten -können sie in kleinen Mengen Salaten beigegeben werden oder man verwendet sie zusammen mit anderen Kräutern als Füllung für Teigtaschen oder als Würzbeigabe in Quark etc.


Die Ärzte des Mittelalters verwendeten die Milzkräuter -wegen ihrer milzförmigen Blätter nach der Signaturlehre bei Erkrankungen der Milz. Jedoch wurde bis heute kein wirk-samer Stoff gefunden, der bei Milzbeschwerden angezeigt wäre. Die Homöopathie und anthroposophische Medizin nutzt das Wechselblätterige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) zur Blutbildung und bei Leukämie sowie als Entgiftungsmittel, das bei der Ausleitung von Schwer-metallen (Amalgam) hilfreich sein kann.


Das bei uns häufige Wechselblättrige Milzkraut wird auch Butterblume, Eierkraut, Goldmilz oder Goldveilchen -genannt. Man findet es vor allem in feuchten Laubwäldern, wo viele kleine Quellen entspringen. Es hat einen drei-kantigen Stängel; seine wechselständigen, tief gekerbten Laubblätter erinnern ein wenig an die Blätter des Gundermanns. Beim sehr ähnlichen Gegenblättrigen Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium) stehen die Laubblätter immer direkt gegenüber, sie sind also gegenständig angeordnet.


 

Steven Wolf hat schon als Kind von seiner -Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. www.pflanzechreis.ch






Fotos: zvg | istockphoto.com

Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Die filigrane Birke ist ein äusserst erquickendes Baumwesen. Es lädt uns jetzt schon ein, erstarrte Empfindungen sowie die winterliche Schwere abzustreifen und die belebende Vorfreude auf den Frühling zu geniessen.


REINIGEND | Die Birke regt den Stoffwechsel an und bringt die Körpersäfte ins Fliessen. Die charakteristisch weiss-schwarze Rinde hat einen besonders positiven Einfluss auf die Haut des Menschen.


40 Tage nach Weihnachten ist das Fest der Lichtmess. Langsam aber sicher erwacht die Welt in der Nacht auf den 2. Februar zu neuem Leben. Die Säfte der Bäume beginnen zu fliessen und der Vorfrühling verdrängt die Winterstarre. Die Zeit der Lichtmess entspricht im Jahreskreis dem Osten, dem Sonnenaufgang, dem Morgen, der Farbe Weiss und dem Neubeginn. Im keltischen Jahreskreis ist Lichtmess das Fest der weissen Göttin Brigid. Sie wird dargestellt als junge, unbeschwerte, kindliche und schöne Lichtjungfrau, die die helle Jahreszeit verkörpert. Begleitet wird die weisse Göttin im keltischen Jahreskreis vom Sonnenkönig, der in Gestalt eines Bären aus seinem Winterschlaf erwacht und Anfang Februar seinen Kopf aus der Höhle streckt. Er ist der männliche Aspekt der erwachenden Natur und der Lebenskraft. Das Erwachen der weissen Göttin und des Götterbärs bedeutet das Ende der Weihnachtszeit. Früher hat man zu dieser Zeit die Krippe weggeräumt.


Symbol des Frühlings

Die Birke (Betula pendula) ist der jungen weissen Göttin Brigid geweiht. Der Baum weist eine zarte Gestalt auf und verfügt über eine schneeweisse Rinde mit schwarzen Einschlüssen. Wenn ich im Frühling mein Ohr an eine Birke lege, höre ich das Wasser fliessen, das der Baum aus dem Boden zieht, damit sich an den Ästen Knospen und junge Blätter bilden können.

Birken erlebe ich als äusserst erquickende Baumwesen. Sie sind geprägt von einer reinen kindlichen Unschuld und einem lebensbejahenden, singenden und tanzenden Dasein. Sie fordern mich auf, genau diese Aspekte in meinem Leben wachzurufen und die Anteile meines inneren Kindes zu leben, gerade auch als Erwachsener. Was spricht denn schon dagegen, in Pfützen zu springen? Im Regen zu tanzen? Das Leben mit staunenden Augen zu erfassen? Die Birke hilft mir, diesen verspielten Anteil in mir nicht verkümmern zu lassen. Sie fordert mich auf, mich lebendig zu fühlen, das Jahr immer wieder neu zu erleben und mich von erstarrten Empfindungen zu lösen.


Blätter und Rinde als Heilmittel

Die Birkenblätter sind im Frühling ein wirkungsvolles Heilmittel, um den Stoffwechsel anzuregen, die Nieren- und Blasentätigkeit zu aktivieren und generell die Körpersäfte ins Fliessen zu bringen. Auch jetzt, bevor die ersten Blätter spriessen, kann man die Birke als Heilpflanze nutzen. Insbesondere deren Rinde. Die weisse Farbe der jungen Birkenrinde spiegelt Frische, Reinheit und Erneuerung. Bei älteren Bäumen erkennt man Risse in der Rinde, die schwarz und braun sind. Ich nehme diese Risse als abbauende, degenerative Kräfte wahr. Als Verminderung des Fliessens von Lebenssaft. Grösser kann der Kontrast zwischen zwei Farben nicht sein – das symbolisiert wandelnde, transformierende Kräfte. Und tatsächlich: Als einer der wenigen Bäume ist die Birke in der Lage, sich zu häuten und Altes abzustreifen. Dabei reisst die Rinde horizontal auf und schält sich wie die Haut nach einem Sonnenbrand – was sogleich die Beziehung zu unserer Haut erkennen lässt.

Die Birkenhaut oder eben -rinde besitzt eine vorzügliche Wirkung auf die Haut, das grösste Schutzorgan des menschlichen Körpers. Was die Rinde für den Baum, ist die Haut für den Mensch: Schutz und Abgrenzung gegenüber der Aussenwelt. Für die äusserliche Anwendung von Ekzemen, Hautallergien, Flechten oder Schuppen verwende ich starken Birkenrindentee als Wickel oder Waschung. Bei trockenen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) ist die Birkenrindensalbe sehr wohltuend, da sie die Haut zusätzlich fettet. Zweimal täglich eine Gesichtswaschung mit Birkenrindentee bewahrt das gesunde Aussehen, wirkt straffend und belebend.

Hauterkrankungen haben fast immer einen seelischen Hintergrund und betreffen in der Regel Menschen mit einer hohen Sensibilität. Bei der Schuppenflechte reagiert der Körper mit übermässigem Wachstum von Hautzellen, fast so als würde man sich eine dicke Haut oder einen Panzer zulegen wollen. Bei der Neurodermitis passiert genau das Gegenteil – die Erkrankung ist wie ein Baum ohne Rinde: Die Schutzhülle fehlt und die Widerstandsfähigkeit der Haut nimmt ab.


Altes loslassen

Die Birke hat auch einen starken Bezug zum Wasser. Es ist einer der ersten Bäume, in denen der Saftstrom im Frühling zu fliessen beginnt. Sie lässt täglich bis zu 70 Liter Wasser von den Wurzeln bis in die Krone fliessen. Entsprechend gerne wachsen Birken auf feuchtem Boden. Ihre Blätter weisen eine nierenförmige Rundung auf und die langen gelben Blütenstände erinnern an die Harnröhre – auch hier zeigt sich also der Bezug zum Element Wasser respektive zum Wasserhaushalt sowie zur Niere und Blase.

Neben der Niere gehört auch die Haut zu den Ausscheidungsorganen. Schon unsere Alten sagten: «Die Haut ist die dritte Niere». Sind die Nieren überlastet, nutzt der Körper die Haut, um Säuren, Abbauprodukte und Giftstoffe loszuwerden. Das kann zu trockener Haut, Schuppen, Juckreiz, Pickeln und Pusteln führen. Bei Hautproblemen sowie allgemein zur Unterstützung von Reinigungskuren sollte man viel Wasser oder Tee (Birke, Brennnessel, Goldrute) trinken und so die Funktion der Nieren anregen.

Die fliessende, entstauende Energie der Birke konzentriert sich nicht ausschliesslich auf die körperliche Ebene. So brauche ich die Birke auch für das Erarbeiten von Lösungen auf der seelisch-geistigen Ebene. Schliesslich dürfen auch alter Seelenballast und überholte Glaubenssätze irgendwann losgelassen werden, um Platz für Neues zu erschaffen.


 

Anwendungstipps




Umschläge mit Tinktur oder Tee

Um Hautprobleme zu lindern, können Sie zwei- bis vier-mal täglich Umschläge und Waschungen mit Birkentee oder mit Birkenrindentinktur machen. Zu viel Alkohol reizt jedoch die Haut; deshalb verdünne man die Tinktur: 10 bis 15 Tropfen in 200 ml laufwarmes Wasser geben.


Tinktur herstellen

Für die Tinktur aus Birkenrinde verwendet man lose Rindenstücke, die der Baum selber abstösst. Man darf den Baum dabei nicht beschädigen! Die Birkenrinde in kleine Stücke schneiden und im Mörser leicht zerquetschen. In ein verschliessbares Glasgefäss geben und im Verhältnis 1: 5 mit 60 bis 95 prozentigem Alkohol auffüllen bis alle Rindenteile bedeckt sind. 14 Tage ziehen lassen, dabei täglich leicht schwenken. Danach abfiltrieren. Die herausgefilterten Birkenrindenstücke im Verhältnis 1:20 in einer Pfanne mit Wasser aufsetzen. Auf kleiner Flamme so lange köcheln lassen, bis das Wasser auf die Hälfte reduziert ist. Nun die Birkenrinde abseihen, den Auszug abkühlen lassen und mit der zuvor beiseite gestellten Tinktur vermischen. Die fertige Tinktur in dunkle Fläschchen abfüllen und gut verschlossen und kühl lagern. Haltbarkeit: mindestens 5 Jahre.


Birkenknospen-Ölauszug als Pflegemittel

Das Birkenknospenöl pflegt raue Haut. Die Kraft der Knospen unterstützt den Hautstoffwechsel und fördert den Reinigungsprozess. Das Gewebe entstaut, die Durchblutung wird gefördert und leichte Entzündungen werden gelindert. Aufgrund der schmerzstillenden und abschwellenden Wirkung eignet sich das Birkenknospenöl auch zur Massage von schmerzenden Gelenken.


Birkenknospenöl herstellen

Zwei Hände voll frische Birkenknospen in ein Konfitüreglas geben und mit 200 ml Olivenöl auffüllen. Das Ganze täglich leicht schwenken und während vier Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen. Dann die Birkenknospen abfiltern und das Öl in ein dunkles Glasgefäss füllen. Haltbarkeit: 2 Jahre.


 



Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt.





Fotos: iStock, zVg.


Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Die Vogelbeere mit ihren feurig rotorangen Beeren bietet weit mehr als vitaminreiches Winterfutter für unsere gefiederten Freunde. Uns Menschen ist die prächtige und mächtige « Eberesche » eine wertvolle geistige Weggefährtin, die in dunklen Zeiten sehr viel Trost spenden kann.


Schönheit | Alle Teile der Eberesche, ­insbesondere die Beeren, eignen sich für die tägliche Schönheitspflege und sorgen für eine geschmeidige Haut.


Mit ihren rotorangen Beeren leuchtet die Vogelbeere (Sorbus aucuparia), gemeinsprachlich häufig Eberesche genannt, bis tief in unsere Seele hinein. Sie erheitert die Gemüter und begleitet uns stärkend und beschützend durch die nebligen Herbsttage. Es lohnt sich, dieses wunderschöne Baumwesen näher kennenzulernen. Wenn wir offen und achtsam sind, wird es uns in dunklen Zeiten leise zuflüstern. Doch welch Flüstern zieht uns da an?!


Auf der energetischen Ebene offenbart sich mir das Wesen der Eberesche als eine wahrhaft gütige, weibliche, lichtvolle, mit Flügeln ausgestattete Baumdeva*, die bei mir immer wieder Staunen und Ehrfurcht auslöst. Auf meinen Spaziergängen durch die Natur erlebe ich die Eberesche als eine starke Wesenheit, voller Lebenskraft, Wärme und Magie. Inzwischen ist sie zu einer engen geistigen Wegbegleiterin geworden, die mir immer wieder dabei hilft, das Beste aus einer Situation zu machen (Pionierbaum). Ich nutze die Eberesche, um Kraft zu tanken und bei mir selber anzukommen. Darüber hinaus schärft sie meine Sinne und stärkt die Intuition.


Verletzte Weiblichkeit

Das markanteste Merkmal der Eberesche sind sicherlich die leuchtenden Beeren. Mit ihrem Orangerot stehen sie für die Kraft der Sonne und die Feuerenergie des Planeten Mars. Beim genaueren Betrachten erkennt man in jeder Beere einen fünfzackigen Stern. Es handelt sich dabei um das Symbol des Penta-gramms, ein starkes Schutzsymbol, das allgemein für den erwachten Menschen steht (Leonardo da Vincis «vitruvianischer Mensch»). Ist die Spitze eines Pentagramms nach oben gerichtet, verkörpert es die männlichen, die Sonnenprinzipien und die helle Jahreszeit. Das, wie bei der Eberesche, nach unten gerichtete Pentagramm symbolisiert das Weibliche, die Mondprinzipien, die dunkle Jahreszeit. Das Wesen der Eberesche begleitet uns somit ermutigend auf dem Weg in die eigenen Tiefen und führt uns an eines der wichtigsten Themen unserer Zeit heran: die verletzte Weiblichkeit. Vom Naturprinzip her brauchen wir Männer starke und ausgeglichene Frauen. Das hilft uns, mehr ins Gleichgewicht zu kommen und beide Aspekte von Mann- und Frausein zu leben. Die reine Form der männlichen Kraft ist beschützend, fürsorglich, voller Zuneigung und Bewunderung gegenüber den schöpferischen, weiblichen Prinzipien.

Die Rinde der Eberesche fühlt sich geschmeidig und anmutig an. Sie ist versehen mit Querlinien, gräulich, bei älteren Bäumen fast silbrig. Im Laufe der Zeit wird die Rinde dunkler und bekommt Längsrisse. Dies symbolisiert unsere Haut als Abgrenzungsorgan. Alle Teile der Eberesche, insbesondere die Beeren, eignen sich für die tägliche Schönheitspflege und sorgen für eine geschmeidige Haut.

Ihr Stamm ist biegsam, elastisch und von starkem Wuchs gekennzeichnet; das Holz zäh und äusserst anpassungsfähig. So vermittelt uns die Eberesche eine Kraft, die sehr viel stärker ist als wir selbst. Sie lädt uns ein, auch in schwierigen Situationen standhaft zu bleiben und mit beiden Beinen fest verwurzelt mit der Erde zu sich selbst zu stehen. In der Nähe der Eber-esche kann ich meine Anpassungsfähigkeit und -Flexibilität stärken. Sie flüstert mir zuversichtlich zu und bejaht die gedeihende Lebensfreude. Sie lässt die kreative Kraft fliessen, fördert unseren Drang nach Freiheit und gibt uns Mut, den eigenen Weg zu gehen.


« Die Eberesche begleitet uns ermutigend auf dem Weg in die eigenen Tiefen. Sie führt uns zu einem der wichtigsten Themen unserer Zeit: die verletzte Weiblichkeit. »

Den Stoffwechsel ankurbeln

Die Eberesche ist ein Laubbaum aus der Gattung Mehlbeeren. Sie gehört zu den Kernobstgewächsen und somit zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), was sich an den Beeren gut erkennen lässt. Die roten Früchte sehen aus wie zu klein geratene Äpfel und erinnern an Hagebutten. Die orangerote Farbe der Beeren deutet darauf hin, dass wir es mit einer Heilpflanze zu tun haben, welche die Stoffwechselaktivität ankurbelt. Insbesondere die Galle, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere und Blase. Das leuchtende Orange vermittelt zudem einen Bezug zu den Augen und dem Sehen – und tatsächlich: Vogelbeeren enthalten so viel Carotin wie keine andere Pflanze innerhalb unseres Breitengrades, mehr noch als die Karotte. Bei Augen-erkrankungen, wie zum Beispiel einem erhöhten Augeninnendruck, kann die Eberesche eine wertvolle Begleiterin sein.

Und eine gute Begleiterin ist sie alleweil! Vor allem dann, wenn du «den Wald vor lauter Bäumen» nicht mehr siehst. Auch wenn dich Zukunftsängste übermannen oder schwerwiegende Entscheidungen anstehen, kannst du dich vertrauensvoll an die Eberesche wenden und sie um Geleit bitten. Dann wird sie ihr wunderschönes, wärmendes Licht über dich ausbreiten und dir den Weg aus der Dunkelheit weisen. Sie wartet nur darauf, diese wunderschöne Baumdeva!


* Deva ist der indische Name für die «Gott (Shiva) dienenden» Götter. Sie befinden sich auf höheren Schwingungsebenen als die Menschen. Deva kann mit «Götter», «Halbgötter» oder auch «göttisches Wesen» übersetzt werden.


 

gut zu wissen



Schöne Haut

Für eine Gesichtsmaske bei gereizter Winterhaut brauchst du eine Handvoll Beeren und 3 EL Honig. Püriere das Ganze und trage es auf das Gesicht auf (Augenpartie frei halten). Lass das Mus 20 bis 30 Minuten einwirken. Danach lauwarm abspülen.


Stärkung für Wandervögel

Die frischen Beeren enthalten bis zu 100 mg Vitamin C pro 100 g Beeren. Darüber hinaus Vitamin A, Kalzium, Kalium, Apfel-, Bernstein- und Weinsteinsäure sowie Bitterstoffe, Pektin und ätherisches Öl. 100 g frische Vogelbeeren enthalten 104 kcal (435 kJoule). Sie wirken basenbildend, regen den Stoffwechsel an und aktivieren die Magensäfte. 10 Beeren, verteilt über 5 Stunden, regen die Herztätigkeit an, löschen den Durst und vermindern die Schweissbildung.


Klare Stimme

Sänger und Redner nutzen die Vogelbeeren, um ihre Stimmbänder geschmeidig zu halten: Drei bis fünf frische oder getrocknete Beeren wirken schleimlösend und schmieren die Stimmbänder. Bei Husten und Heiserkeit nimmt man eine Handvoll frische oder getrocknete Vogelbeeren und lässt sie in einem halben Liter Wasser 1 Stunde leicht sieden. Mit dem Kräutersud gurgeln und danach runterschlucken. Der Trunk ist zu schade zum Ausspucken.


Sensitivität fördern

Das Holz der Eberesche eignet sich zum -Räuchern. Das Räucherwerk vertieft die Meditation, bietet einen umfassenden Schutz und erhöht die seherischen Fähigkeiten sowie die Wahrnehmung.


 



Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt.





Foto: istockphoto.com | zvg


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