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Aktualisiert: 3. Sept. 2021

Kategorie: Natur


Wenn wir uns robuster und widerstandsfähiger gegen Viren und andere Krankheitserreger machen wollen, sollten wir uns unbedingt mit der täglichen Ernährung auseinandersetzen.



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Am besten, indem wir mit einer grossen Portion Neugierde und Experimentierlust die Freude am Gemüse (wieder)entdecken. Denn die Gemüseküche hat für den Körper einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber der Fleischküche: Gemüse sorgt für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt.

Krankheitserreger haben im basischen Körpermilieu wenig Überlebenschancen und tummeln sich lieber in einem durch tierische Eiweisse (sowie Alkohol und Zucker) übersäuerten Körper. Im Jahr 1931 erhielt Dr. Otto Warburg den Nobelpreis der Medizin für die Entdeckung, dass Krebszellen nur im sauren Milieu entstehen können. Oder, anders gesagt: Ein gesundes basisches Milieu und ein hoher Sauerstoffgehalt der Zellen verhindern Krebs. Ein basischer pH-Wert in den Zellen hemmt auch die Infektion durch Viren und deren Vermehrung effektiv. Zu diesem Schluss kommt Prof. Dr. Jürgen Vormann vom Deutschen Institut für Prävention und Ernährung in Ismaning. Studien und weiterführende Informationen dazu gibt es auf der Webseite www.saeure-basen-forum.de. Das Ganze ist gut belegt. Deshalb lautet mein Frühlingsmantra: «Essen Sie viel Gemüse!» Aber kochen Sie es nicht zu Tode. Essen Sie es stattdessen roh, kurz angedämpft oder als Suppe gekocht. Die latente Körperübersäuerung entsteht in der Regel durch Ernährungsfehler oder eine altersbedingt verminderte Nierentätigkeit. Ich möchte diesen Vorgang in einfachen Worten erklären: Der Körper hat die Aufgabe, dass der pH-Wert des Blutes neutral ist (pH 7). Essen wir Nahrung mit reichlich Mineralstoffen, zum Beispiel Gemüse und Früchte, gelangen deren basische Inhaltsstoffe in das Blut und von dort in die Zellen, welche sie in ihrer Funktion stärken. Beim Schnitzel mit Nüdeli und Rahmsauce hingegen besteht die Mahlzeit vorwiegend aus Eiweiss und Kohlenhydraten. Beim biochemischen Abbau im Verdauungstrakt bilden sich Säuren, die ins Blut und weiter in die Zellen gelangen. Wenn es nur ein kleines Schnitzel war, begleitet von einem grossen Salat oder einer Gemüsesuppe, dann können die pflanzlichen Mineralien die vom Fleisch produzierten Säuren umgehend neutralisieren. Was übrig bleibt, wird über die Lunge und die Niere ausgeschieden. Das ist die beste Lösung. Ohne grosszügige Gemüseportion hingegen schiebt der Körper die Säuren in die Zellen, das Binde- oder Knorpelgewebe sowie in die Muskeln ab. Im schlimmsten Fall holt er sich Mineralstoffe aus den Knochen, um die Säuren zu neutralisieren, was die Knochen spröde macht. Es gibt zwei Möglichkeiten, eine latente Körperübersäuerung zu verhindern: Entweder mithilfe einer Nahrungsumstellung oder durch die Einnahme von Basensalzen aus dem Fachhandel. In Gemüse und Früchten wie Rosinen und Kartoffeln befinden sich organische Mineralsalze wie zum Beispiel Citrate und Malate, die an Magnesium, Kalzium und Kalium gebunden sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand Biogemüse oder herkömmliches Gemüse konsumiert: beim Säure-Basenhaushalt ist die Frische der Nahrung und deren Zubereitung zentral. Weil der grösste Teil der Mineralsalze beim Kochen ins Kochwasser übergeht, sollte man Gemüse mit wenig Wasser zubereiten – oder eine Suppe machen, weil hier das Wasser erhalten bleibt. Für Menschen, die partout keine Gemüse mögen, gibt es im Fachhandel geeignete Basenpräparate zu kaufen. Diese sind auch angezeigt im Alter, um die abnehmende Nierenkraft auszugleichen. Denn Tatsache ist: Viele ältere Menschen sind übersäuert, obwohl sie genug Gemüse essen.

Wichtig | Eine gesunde Ernährung ist, neben Bewegung und Entspannung, der wichtigste Faktor für einen gesunden Säure-Basenhaushalt.

Eine Bestimmung des Säure-Basenhaushaltes lässt sich durch pH-Teststreifen leider nicht zuverlässig feststellen. Hilfreicher ist es, einen kritischen Blick auf die eigene Ernährung zu werfen: mindestens die Hälfte der täglichen Nahrung sollte mineralstoffreich sein. Dazu gehören Obst, Gemüse und Salate; auch Zitronen, Orangen, Kiwis und Apfelessig enthalten viele Mineralstoffe und wirken im Körper basisch, obwohl sie auf der Zunge sauer sind. Zu den Säurebildnern hingegen gehören alle Eiweisse, also nicht nur Fleisch und Wurst, sondern auch Käse, Quark und Getreide. 100 Gramm Fisch könnte man mit 100 Gramm Spinat ausgleichen. Beim Fondue wird es schwieriger, da 100 Gramm Käse doppelt so viel Säure produziert wie 100 Gramm Fleisch. Doch man könnte am nächsten Tag reichlich grünes Gemüse und Wildkräuter essen oder zum Fondue Kartoffeln, Blumenkohl, Rosinen und Ananas reichen. Generell hilft es, wenn Sie zu Fleisch und Käse statt Brot oder Teigwaren Kartoffeln und Gemüse essen. Und noch ein Tipp: Das Fleisch mehrmals pro Woche durch Linsen oder Kichererbsen ersetzen und den Hunger respektive die Gelüste zwischendurch mit Äpfeln und Rosinen stillen statt mit Süssem oder Chips. Und sparen Sie nicht bei den Kräutern. Sie sind wahre Mineralstoffbomben, vor allem wenn sie frisch auf den Teller kommen. Die Ernährung ist nur ein Faktor unter vielen, die zu einem gesunden Säure-Basen-Haushalt beitragen. Es hilft, wenn Sie in Ruhe essen und gründlich kauen, über den Tag verteilt viel Wasser trinken, sich regelmässig bewegen damit Herz und Kreislauf gestärkt werden und sich die Sauerstoffversorgung im Blut verbessert, etwa durch Atemübungen oder eben Bewegung an der frischen Luft. Auch mit Schwitzen lassen sich Säuren ausscheiden, zum Beispiel in der Sauna, beim Basenbad in der Badewanne (siehe «natürlich» 01/02-21) oder beim Sonnenbaden. Vermeiden Sie Stress und reduzieren Sie Genussmittel wie Nikotin und Alkohol. Und nun wünsche ich Ihnen einen spielerischen Umgang mit diesen Empfehlungen. Denken Sie daran: Ernährung ist keine Religion. Sie soll vor allem auch Genuss sein und Spass machen. Hier gelten keine Dogmen, kein Richtig und Falsch. Kein Verzicht und keine Selbstkasteiung. Bei der Ernährung geht es um viel mehr: um die Liebe zu sich selbst, zu seinem Körper, seiner Gesundheit und, nicht zuletzt, zur Umwelt.

* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Lu-Jong-Kurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

Hoher Leberwert

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Meine Leberwerte sind sehr hoch. Ich kann mir das allerdings nicht erklären, da ich weder Medikamente einnehme noch Alkohol trinke. Was raten Sie aus naturheilkundlicher Sicht? M. S., Sursee Die Leber hat neben dem Abbau von Medikamenten und Genussmitteln unzählige weitere Aufgaben wie Blutbildung, Zuckerstoffwechsel, Energiehaushalt und vieles mehr. Zudem ist sie eng verbunden mit dem Feuerelement, das heisst, mit starken Gefühlen wie Zorn oder Wut. Die Leber mag keine zu grossen Kohlenhydratmengen aus Weissmehl. Essen Sie vermehrt Vollkorngetreide, Mais und Gerste anstelle von Teigwaren und Brot. Sie könnten auch versuchen, gerade jetzt in den Frühlingsmonaten, einen Zuckerentzug zu machen. Ab und zu ein Stück schwarze Schokolade ist in Ordnung, aber versuchen Sie mal für eine Zeit lang, auf Kuchen und Naschereien zu verzichten. Und machen Sie das grüne Gemüse zum Zentrum ihrer Ernährung: Salat, Spinat, Krautstil, Lauch, Grünkohl, Sprossen, Wildkräuter – die Auswahl ist riesig. Apropos (Wild)Kräuter: Alles was bitter und herb ist, tut der Leber gut. Sparen Sie deshalb nicht mit frischen Kräutern wie Petersilie, Oregano oder Thymian und Quendel, Wegerich oder Brennnessel. Gerade Wildkräuter stärken die Leber enorm. Ein weiterer Segen für die Leber ist das Pulver der Gelbwurz, besser bekannt als Kurkuma. Auch sie reinigt und stärkt die Leber, zugleich kühlt sie den Körper auf sanfte Weise. In der Regel reicht es, wenn man zu jedem Gericht jeweils eine Messerspitze Kurkuma hinzugibt. In Ihrem Fall würde ich im Fachhandel eine Packung Kurkumatabletten kaufen. Es gibt viele gute Heilpflanzen für die Leberregeneration. Allen voran die Mariendistel, der Löwenzahn und die Artischocke. Tinkturen und Teemischungen mit diesen Heilpflanzen finden Sie in der Drogerie. Und noch etwas: Halten Sie sich oft im Grünen auf. Gehen sie spazieren statt joggen oder noch besser: gehen Sie schwimmen. Beim Schwimmen überhitzt der Körper nicht.

Missglückte Operation

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Ich habe eine ziemlich komplikationsreiche Zehenoperation hinter mir. Es sind Fehler passiert vonseiten der Ärzte. Mein Alltag ist stark eingeschränkt und ich kann nichts Schweres tragen. Ich habe Angst, dass ich nie mehr richtig gehen kann. Eine weitere OP soll das verhindern. Soll ich rechtlich vorgehen? K.O., Basel Es tut mir sehr leid, dass Sie mit solch einschneidenden Komplikationen zu kämpfen haben. Da ist es naheliegend, dass man Ängste hat, es komme nicht mehr gut. Es ist jetzt am allerwichtigsten, dass die korrigierende Operation gut kommt. Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie sich hierzu homöopathisch begleiten lassen oder zumindest im Fachhandel eine Spagyrikmischung zusammenstellen lassen, welche die Knochenheilung unterstützt, entzündungshemmend, schmerzstillend und abschwellend wirkt. Baden Sie ihren Fuss so oft es geht in Meersalz. Machen Sie Wickel mit Arnikatinktur und massieren Sie den Fuss täglich mit Wallwurzsalbe, am besten zweimal. Aber einmal ist besser als keinmal. Mit rechtlichen Fragen kenne ich mich nicht aus. Da müssten Sie sich anderweitig beraten lassen. Versuchen Sie sich trotz Wut, Angst, Verzweiflung und Kummer voll und ganz auf die Heilung ihres Fusses zu konzentrieren. Nicht auf irgendeinen Kampf. Der Groll gegen die Ärzte – sie sind auch nur Menschen; und Fehler passieren, so hart das als Leidtragender zu fassen ist – schadet Ihnen selbst am meisten. Versuchen Sie, eine Balance zu finden zwischen «für sich einstehen» und «weich bleiben». Ich würde mit dem Orthopäden ein offenes Gespräche führen – und allenfalls eine Zweitmeinung einholen.

Darmspiegelung und Diät

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Ich (w,61) bin übergewichtig und muss zur Darmspiegelung. Wie kann ich den Darm anschliessend wiederaufbauen? Vielleicht haben Sie mir auch Tipps, wie ich mein Gewicht senken kann. Für eine radikale Ernährungsumstellung fehlt mir allerdings im Moment die Kraft. H.R., Bern Um den Darm kurz vor und kurz nach der Darmspiegelung zu besänftigen, eignet sich Kurkuma sehr gut. Das könnten Sie als Gewürz verwenden oder in Form von Tabletten. Kurkuma wirkt entgiftend und entzündungshemmend. Sehr gut finde ich auch den Kanne Brottrunk, der sehr reich an Milchsäurebakterien ist. Es ist eine gute und kostengünstige, wenn auch geschmacklich etwas gewöhnungsbedürftige Methode, den Darm nach Medikamenteneinnahmen, Operationen, Kontrastmitteln und Krankheiten wieder auf Kurs zu bringen. Am besten trinken Sie morgens und abends je einen Deziliter davon, verdünnt mit Wasser. Ich denke, das reicht nach einer Darmspiegelung. Ansonsten ist auch rohes Sauerkraut sehr gut. Reduzieren Sie in dieser Zeit unbedingt den Zuckerkonsum. Das heisst, höchstens noch zum Dessert am Mittag etwas kleines Süsses geniessen; aber zwischendurch die Finger davon lassen. Knabbern Sie lieber Mandeln oder Kürbiskerne. Das mit dem Zucker gilt fürs Abnehmen generell. Des Weiteren fällt es diesbezüglich vielleicht einfacher, fürs Erste nur beim Abendessen etwas zu ändern. Etwa indem Sie es ganz weglassen. Oder nur eine Suppe essen. Ziel wäre mindestens zwei- bis dreimal pro Woche. Es kann auch gekochtes Gemüse sein. Hauptsache das Abendessen, wenn Sie denn essen, ist warm und leicht. Ein- bis zweimal pro Woche könnten Sie auch einen Entlastungstag machen, an dem Sie nur Gemüse essen oder Säfte trinken. Das wäre prima. Versuchen Sie, die Ernährungsumstellung nicht als Mittel zum Abnehmen anzusehen, sondern eher als ein «Dem Körper mal wieder Zeit geben, sich zu erholen von der Verdauung schwerer, belastender Mahlzeiten». Eine Reduktion in Form von einfachen Suppen, ist auch eine Reduktion von neuen Reizen. Man zelebriert die Einfachheit, um auch wieder die Fülle achtsamer und dankbarer geniessen zu können.



[ Gesundheitstipp  ] offeriert von Padma AG

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Pflanzliche Hilfe bei Blähungen und Magenschmerzen Psychische Belastung, Unsicherheit oder Stress im Beruf, in der Schule oder Familie belasten die Verdauung. Aber auch fetthaltige Speisen (Käse und Fleisch, aber auch Süsses), Salate und Rohkost schlagen mitunter auf den Magen. Die Verdauung reagiert dann mit Magenschmerzen, Blähungen, Krämpfen, Völlegefühl oder Unwohlsein nach dem Essen. In der Tibetischen Medizin ist Wärme und das «Verdauungsfeuer» ausschlaggebend für eine gesunde Verdauung. Wärmende Kräuter und Pflanzen regen das «Feuer» an und unterstützen die natürlichen Verdauungsfunktionen. PADMA DIGESTIN basiert auf einer Jahrhunderte alten tibetischen Kräutermischung aus nur fünf Pflanzen, die bei Verdauungsbeschwerden verwendet werden. Die enthaltenen Scharfstoffe sorgen, wie eine Wärmeflasche von innen, für ein anregendes Wärmegefühl im Bauch. PADMA DIGESTIN wird akut bei Verdauungsbeschwerden, nach einem üppigen Essen oder bei allgemein schwacher Verdauung als Kur empfohlen. Es ist ein zugelassenes Arzneimittel. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Lesen Sie die Packungsbeilage. www.padma.ch

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Die Traubensilberkerze Der Frühling ist da! Viele Blumen und Blüten erwachen mit der Morgensonne. Während einige Pflanzen schon um die Wette blühen, bleibt die Traubensilberkerze noch unauffällig. Sie zeigt uns ihre Blütenpracht erst ab Juni. Arzneilich interessieren aber vor allem ihre Wurzeln und Wurzelstöcke, die bei Beschwerden der Wechseljahre eingesetzt werden. Aus Ihnen wird in einem standardisierten Verfahren der Extrakt Ze 450 hergestellt, der in den Tabletten des cimifemin® neo enthalten ist. Pflanzenkraft bei Wechseljahrbeschwerden Die Frühlingsluft bringt auch wieder wärmere Tage mit sich und Frau ist vielleicht nicht mehr so schnell wieder abgekühlt nach einer Hitzewallung. Auch die damit einhergehenden Schweissausbrüche können nicht mehr so gut unter der Kleidung versteckt werden. Im Schnitt sind Frauen mit diesen Symptomen 51 Jahre alt; es kann aber auch schon Mitte 40 losgehen. Mit dem cimifemin® neo können Wechseljahrbeschwerden wie Hitzewallungen, aber auch Schlafstörungen, Nervosität oder Verstimmungszustände auf pflanzlichem Wege gelindert werden. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. www.zellerag.ch

Rote Flecken auf der Haut Wenn ich mich körperlich anstrenge und schwitze, bekomme ich an der Wade, den Oberschenkeln und den Füssen grosse rote Flecken, die wie Feuer brennen. Bei jeder Anstrengung an den darauffolgenden Tagen wird das Brennen schlimmer. M.M. , Zürich Es wäre gut, wenn Sie den Hautstoffwechsel anregen und generell den ganzen Körper sanft entgiften. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn Sie ihre Ernährung analysieren und merken, dass Sie wenig Gemüse essen, stattdessen eher Fleisch und Kohlenhydrate, dann würde ich den Körper zunächst nur mal mit einem Basensalz entlasten. Basenpulver bekommen Sie im Fachhandel. Sie können aber auch Heilerdewasser zubereiten oder Gerstengraspulver trinken. Das sind sanfte Methoden, um einen, latent übersäuerten Körper zu regenerieren. Dazu kommt, dass sich vermutlich sehr viel Hitze in ihrem Körper staut. Hier eignet sich der reine, bitterherbe Aloe-vera-Saft. Man trinkt dreimal täglich einen Esslöffel davon in ca.1dl Wasser. Das gleicht die Hitze im Körper aus. Aloe vera gibt es auch als Gel zum Einreiben: eine Wohltat für brennende Haut, Sonnenbrand oder bei Insektenstichen. Wer Aloe-vera-Pflanzen zuhause hat, kann die fleischigen Blätter ernten und frischen Gel und Saft für vielerlei Anwendungen gewinnen. Die Pflanze verzeiht das, sie ist robust, pflegeleicht und vermehrungsfreudig. Wichtig ist auch, dass Sie an den Wandertagen sehr viel trinken. Am besten geben Sie an ihren Wandertagen je zehn Schüsslersalze (je Liter) der Nummern 3, 5 und 7 in die Trinkflaschen. Die Mineralien gleichen den Stoffwechsel aus, kühlen den Körper und helfen beim Regenerieren. Es handelt sich dabei um eine isotonische Sportdrink-Mischung. Versuchen Sie morgens etwas Warmes zu essen, damit Ihr Wärmehaushalt schon mal etwas ausgeglichen wird. Meiden Sie das Salz, die Säure (Essig) und die Schärfe (Chili). Nehmen Sie statt Brot und Landjäger oder Käse (beides zu salzig) eher gekochte Kartoffeln, Gurken und Karotten mit auf die Wanderung. Zudem sollten Sie generell sehr viel grünes Gemüse, aber auch Obst essen.

Trockene Scheide

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Seit den Wechseljahren habe ich trockene Schleimhäute im Intimbereich. Ich bin in homöopathischer Behandlung und lindere die Symptome mit Linola Fettsalbe. Mit Sanddornsalbe befeuchte ich sie zweimal die Woche. Was kann ich tun? R.F., Aarau Ich würde empfehlen, den Intimbereich täglich mit einem reinen Pflanzenöl zu pflegen. Am besten eignet sich dazu ein biologisches Sesamöl aus ungerösteten Sesamsamen. Sie können es in der Speiseölabteilung von Reformhäusern kaufen. Dieses Öl tragen Sie nach dem Duschen auf die noch nasse Haut im Intimbereich auf. Nur wenig. Und wenn nötig abends wiederholen. Über Nacht können Sie einen mit Öl getränkten Tampon einführen. Alternativ können Sie auch Mandelöl oder Kokosöl benutzen. Auch in der Küche sollten Sie grosszügig umgehen mit guten Ölen. Zudem können Sie täglich abends einen Esslöffel Leinöl mit etwas warmem Wasser zu sich nehmen. Eine sehr gute befeuchtende Nahrungsergänzung ist auch Aloe-Vera-Saft. Man trinkt dreimal täglich einen Esslöffel verdünnt mit etwas Wasser. Wollfett (Linol) ist grundsätzlich ein sehr gutes Fett für den Intimbereich. Die genannte Salbe enthält aber neben Wollwachs auch Vaseline und Paraffin. Das ist nicht ideal. Als Alternative mit ausschliesslich pflanzlichen und tierischen Fetten eignet sich die Kinderlinie von Weleda. Das Massage- und Dammöl sowie die Wind- und Wettercreme können Sie ohne Bedenken für den Intimbereich verwenden.

Jodbedarf decken Wegen der Verschmutzung der Meere möchte ich kein Meersalz mehr verwenden. Nun habe ich Steinsalz gekauft. Dies bedeutet jedoch, dass ich Jod einnehmen muss. Denn ich esse fast ausschliesslich selber gemachtes Brot und bereite fast alle Mahlzeiten mit frischen Zutaten selber zu. Bioforce bietet Jodtabletten mit Kelpalge an, die ja auch wieder aus dem Meer ist. Gibt es Alternativen? Und: Wie viel Jod muss ich pro Tag zu mir nehmen? K.H., Glarus Es ist in der Tat schwierig, ohne Meersalz, Meerfisch, Muscheln oder Algen den täglichen Jodbedarf zu decken. Insgesamt werden 200 Mikrogramm pro Tag empfohlen. Selbst mit jodreichen Gemüsesorten wie Karotten, Brokkoli und Spinat ist das fast nicht zu erreichen; und unsere Seefische sind nicht jodhaltig – es sei denn, sie werden als Zuchtfische mit jodhaltigem Futterzusatz gefüttert; das ist vermutlich auch nicht in Ihrem Sinn. Kurz: Mit dem, was unser Land auf natürliche Weise an Lebensmitteln bietet, kommen wir nicht auf den empfohlenen Jodgehalt. Deshalb hat man angefangen, das Kochsalz mit Jod anzureichern. Den Konsum von Kochsalz kann ich aber nicht empfehlen. Nicht wegen dem Jod, sondern aufgrund der Salzqualität, die durch die starke Verarbeitung leidet. Ideal ist es, wenn Sie unraffiniertes, naturbelassenes Steinsalz verwenden. Wenn Sie ganz strickt auf Meeresprodukte verzichten möchten, kommen Sie nicht darum herum, das Jod als Nahrungsergänzung über ein Präparat aus dem Fachhandel einzunehmen. Andererseits gilt es zu bedenken, dass Algen zwar aus dem Meer kommen, jedoch nur ganz kleine Mengen davon konsumiert werden. Im Gegensatz zu Fisch oder Muscheln, bei denen man pro Mahlzeit rund 150 Gramm isst, sind es bei den Kelpalgen nur wenige Gramm des Pulvers. Hier überwiegt der Nutzen für die Gesundheit das Risiko einer Schwermetallbelastung. Was wir als Endkonsumenten gegen die Verschmutzung der Meere tun können, ist leider nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Unsere Gesellschaft muss das auf politischer Ebene lösen, mit neuen innovativen Ideen und der Einsicht, dass auch das Meer ein lebendiger Organismus ist. Warum sollte es weniger vor Ausbeutung, Handel und Gewalt geschützt werden als ein Mensch? Das ist eine philosophische Frage. Aber es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Haben Sie Fragen? Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@chmedia.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr.1, 5001 Aarau.

Fotos: getty-images.com | zvg | unsplash.com | sebastiano bucca

 
 

Aktualisiert: 3. Sept. 2021

Kategorie: Natur


Pilze werden in der Traditionellen Chinesischen und in der modernen westlichen Medizin bei zahlreiche Leiden eingesetzt, etwa begleitend zur Krebstherapie. Auch zur Prävention und Wundversorgung eignen sich sogenannte «Vitalpilze» wunderbar.


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Ötzi hatte auf seinem beschwerlichen Weg von Italien über die Alpen nach Österreich einen Birkenporling (Fomitopsis betulina) und ein Stück Zunderschwamm bei sich. 5300 Jahre später vermuten Wissenschaftler, dass er Ersteren medizinisch nutzte (er wirkt antibiotisch, antiparasitär und antientzündlich) und mit Zweiterem nicht nur Feuer machte, sondern auch Blutungen stoppte. Schwamm drüber – so einfach geht natürliche Notfallversorgung. Die Apotheke der Gletschermumie ist wohl das zweitbekannteste Beispiel für das medizinische Potenzial von Pilzen. Das bekannteste: Penicillin. Das Stoffwechselprodukt des Pinselschimmels Penicillium hat vor fast einem Jahrhundert die Ära der Antibiotika eingeläutet und seither Millionen Menschenleben gerettet. Dieses Potenzial haben auch andere Pilze. Der in Eiben lebende endophytische Pilz Taxomyces andreanae etwa biosynthetisiert den Wirkstoff Paclitaxel. Unter dem Markenname Taxol® ist Paclitaxel in der Schweiz seit 1993 zugelassen zur Behandlung verschiedener Krebsarten, z. B. Brustkrebs. Extrakte vom Eichhasen (Polyporus umbellatus) wiederum sind in der Lage, Viren wie Influenza und sogar Pocken zu bekämpfen. Eine Wirkung gegen das SARS-CoV-2-Virus ist denkbar, wurde aber noch nicht wissenschaftlich untersucht. Diesbezüglich gibt es aber erste Studien aus Russland, die zeigen, dass der Schiefe Schillerporling («Chaga») die Virenlast bei Covid-19 senken kann. Wie zahlreiche andere Pilze wirkt Chaga regulierend und stärkend auf das Immunsystem, wovon der Mensch nicht nur in Zeiten von Corona profitieren kann.

Heilsamer Rausch Eine Sonderstellung nehmen die sogenannten «Zauberpilze» ein. Sie enthalten das Halluzinogen Psilocybin, ein Indolalkaloid aus der Gruppe der Tryptamine, und werden seit mindestens 6000 v. Chr. im Rahmen schamanischer Heil- und anderen Zeremonien genutzt. Seit einigen Jahren ist Psilocybin (wieder) in den Fokus der Forschung gerückt. Der Wirkstoff wird eingesetzt, um aussergewöhnliche Bewusstseinszustände hervorzurufen und zu studieren, etwa an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Auch die sogenannte Psycholytische Therapie, bei der psychoaktive Substanzen appliziert werden, erlebt eine Renaissance. So werden Psilocybinpilze u. a. eingesetzt zur Behandlung von Suchterkrankungen, Depression, Traumata und Todesfurcht, etwa bei Krebspatienten im Endstadion. Die Therapie mit den Pilzen ist, korrekt angewandt und professionell begleitet, nicht nur erstaunlich erfolgreich, sondern auch weitgehend nebenwirkungsfrei. Anfang 2020 wurde in den USA die Hürde für den therapeutischen Einsatz von Psilocybin deutlich gesenkt. Aber nicht nur das: Der Bundesstaat Oregon legalisierte am 3. November 2020 Psilocybin ganz. In zahlreichen US-amerikanischen Städten wurden Zauberpilze dekriminalisiert.

Mandelpilz



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Allgemein Agaricus blazei Murrill (ABM) stammt aus Brasilien und enthält viele Vitamine (Riboflavin, Biotin, Niacin, Folsäure u.a.), Mineralstoffe (Kalium, Zink, Eisen, Magnesium u. a.) und einen sehr hohen Anteil an wertvollen Polysacchariden. Wirkung Kaum ein Vitalpilz stimuliert das Immunsystem so wirkungsvoll wie der Mandelpilz. Studien belegen darüberhinaus seine tumorhemmende und antientzündliche Wirkung. Anwendung Bei Immunschwäche, Hauterkrankungen, Verdauungsstörungen, Diabetes, Bluthochdruck, Allergien, Entzündungen und Infektionen; begleitend zur Chemo- und Strahlentherapie. Schmetterlingstramete

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Allgemein Coriolus versicolor gehört zu den häufigsten Porlingen hiesiger Wälder. Er wächst ganzjährig vor allem an abgestorbenen Stämmen von Laubbäumen. Wirkung Auch Coriolus ist ein wahrer Immunbooster. Vor allem der hohe Anteil an Polysacchariden, insbesondere PSP und PSK, macht ihn so wertvoll. PSK wurde 1977 in Japan als weltweit erstes aus Pilzen gewonnenes Krebsmedikament zugelassen. Anwendung Begleitend zur Chemo- und Strahlentherapie; zur Unterstützung der Leberfunktion, z.B. bei Hepatitis; bei Infekten, vor allem der oberen Atemwege, und Immunschwäche.

In Ostasien, insbesondere in China, Korea und Japan, hat die Verwendung von Pilzen in der Medizin eine lange Tradition. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gelten Vitalpilze als wertvollstes natürliches Heilmittel und werden für ein sehr breites Spektrum an Krankheiten eingesetzt. Der Chinesische Raupenpilz zum Beispiel als Tonikum und Aphrodisiakum; das Judasohr verbessert die Fliesseigenschaft des Blutes und hat dadurch eine vorbeugende Wirkung gegen Thrombosen, Herzinfarkt, und Schlaganfall; der Reishi wiederum gilt in der TCM als eines der wirksamsten und vielfältigsten Mittel zur Stärkung des Menschen überhaupt. Viele der überlieferten Wirkungen von Vitalpilzen wurden inzwischen in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Schützt und schmeckt Einige Vitalpilze haben nicht nur schützende oder gar heilende Eigenschaften, sie schmecken auch noch gut. Dazu zählen Shiitake, Judasohr, Austernseitling, Klapperschwamm («Maitake») und der geschmacklich an Spargel erinnernde Schopftintling. Wer sie regelmässig verspeist, profitiert von ihren wertvollen Inhaltsstoffen wie essenziellen Aminosäuren und verschiedenen Vitaminen (z.B. alle B-Vitamine, A und D), Mineralstoffen (vor allem Kalium) und Spurenelementen. Die Bioaktivstoffe der Pilze können vom menschlichen Organismus gut aufgenommen und verstoffwechselt werden. So stärken Pilze unter anderem das Immunsystem. Auch eine allgemein entgiftende Wirkung ist erwiesen. Zu den besonders interessanten und inzwischen gut untersuchten Inhaltsstoffen gehören die Polysaccharide (Vielfachzucker). Einen davon, Lentinan, hat das japanische Gesundheitsministerium im Jahr 2000 zur unterstützenden Therapie bei Krebspatienten zugelassen. Polysaccharide gelten auch als starke Waffe gegen Infektionen von Grippe über Herpes bis zu HIV. Besonders gut untersucht sind die sogenannten Beta-Glucanen. Ihre Wirkung auf das Immunsystem beruht auf: • der Aktivierung und Stimulierung der Lymphozyten • der vermehrten Freisetzung von Immunbotenstoffen • der Steigerung der Antikörperproduktion • der Aktivierung der Phagozytose • der Aktivierung des Komplementsystems • der vermehrten Synthese der Akutphasenproteine • und der Aktivierung der natürlichen Killerzellen.

Chinesischer Raupenpilz

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Allgemein Cordyceps sinensis, der teuerste aller Pilze, wächst endemisch in Tibet. Er befällt Raupen und nutzt diese als Nahrungsgrundlage. Heute wird das Myzel des Raupenpilzes in grossem Stil auf rein pflanzlichen Substraten gezüchtet und daraus das Wirkextrakt gewonnen.


Wirkung Cordyceps stimuliert die Libido, wirkt stimmungsaufhellend, anti­diabetisch und antiskleriotisch, verleiht Kraft und Willensstärke. Viele der aus der TCM überlieferten positiven Wirkungen wurden in Studien bestätigt. Bei akuten Infekten kontraindiziert. Anwendung Bei sexuellen Funktionsstörungen und zur Steigerung der Libido; zur Muskelregeneration; bei Stimmungsschwankungen und Depressionen, Lungenproblemen (Asthma, chronische Bronchitis), Immunschwäche, Herzrythmusstörungen, Arteriosklerose und beim Chronischen Erschöpfungssyndrom. Reishi

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Allgemein Der Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) oder eben Reishi, in China «Göttlicher Pilz der Unsterblichkeit» genannt, ist eines der ältesten und wirkungsvollsten Naturheilmittel überhaupt. Er wächst auch in hiesigen Wäldern, vor allem auf Laubhölzern. Wirkung Der Reishi ist einer der am besten erforschten Vitalpilze. Seine wichtigsten Inhaltsstoffe sind Triterpene und Polysaccharide. Erstere wirken u. a. leberschützend und antitumoral, Zweitere regulieren das Immunsystem und wirken antientzündlich. Aus Pilzen extrahierte Mehrfachzucker werden in den USA, in Japan und Korea sehr häufig in der Krebstherapie eingesetzt. Anwendung In der Krebstherapie; bei Herz-Kreislauf-Problemen, Bluthochdruck, Immunschwäche, Allergien, Infektionen, Arthritis, Asthma, Bronchitis, COPD, Schlafstörungen, Nervosität, Erschöpfung und als Anti-Aging-Mittel. Shiitake

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Allgemein Lentinula edodes ist nach dem Champignon der zweitbegehrteste Speisepilz weltweit. Er ist reich an Eiweiss, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien. Der Shiitake ist in Ostasien zu Hause, kann aber auch bei uns gezüchtet werden, vorzugsweise auf Eiche, aber auch auf Birke, Erle, Ulme oder Buche. Wirkung Der Shiitake hat ein sehr breites Wirkspektrum. So hat er u.a. einen positiven Einfluss auf den Cholestrinspiegel und die Darmflora sowie starke antibakterielle Effekte. Auch seine immunstimulierende und antitumorale Wirkung ist belegt. Der im Myzel vorkommende Wirkstoff Lentinan wird begleitend zur Krebstherapie verabreicht. Anwendung Bei Immunschwäche, Grippe, Infektionskrankheiten, Osteoporose, Gicht, Arthritis und Fibromyalgie; Begleitend zur Chemo- und Strahlentherapie; zum Aufbau der Darmflora; als Anti-Aging-Mittel.

Eine weitere Wunderwaffe der Pilze sind die Triterpene. In Pilzen wurden bis zu 140 von ihnen entdeckt. Sie wirken antibakteriell und kortisonähnlich und senken die Entzündungswerte im Körper. Laut Professor Jan Lelley vom Institut für Pilzforschung in Krefeld (D) senken Triterpene auch den Blutdruck und die Cholesterinwerte, schützen die Leber, hemmen die Blutgerinnung, stimulieren die Herzfunktion, verringern die Freisetzung von Histaminen und stillen Schmerzen. Nicht zuletzt wirken sie zytostatisch, das heisst, sie hemmen das Wachstum von Krebszellen. Darüber hinaus fördern Pilze den Wiederaufbau einer, etwa durch Antibiotika, angegriffenen Darmflora und wirken insgesamt vitalisierend. Der Pilz ist uns näher als die Pflanze Pilze gehören zu den ersten Organismen, die die urzeitlichen Landmassen besiedelt haben. Die ältesten bisher bekannten Pilzfossilien sind 715 bis 810 Mio. Jahre alt. In diesen Jahrmillionen haben Pilze vielfältige Strategien entwickelt, um sich vor anderen Pilzen, Bakterien, Parasiten und anderen Mikroben zu schützen. Doch wieso wirken die Strategien der Pilze beim Menschen so gut? Weil Mensch und Pilz genetisch eng verwandt sind, vermutet Andrew Weil, weltweit anerkannter Pionier im Bereich der integrativen Medizin. Tatsächlich teilen wir mit Pilzen mehr DNS-Sequenzen als mit Pflanzen. Laut Weil besitzen Pilze Moleküle, die nirgendwo anders in der Natur vorkommen. Angesichts dessen, dass es mindestens 3,8 Millionen Arten von Pilzen gibt, viel mehr als Pflanzen, und man die Wirkung von gerade mal zwei, drei Dutzend gut kennt, kann man getrost sagen, dass da ein gigantisches Potenzial schlummert. Davon ist auch Paul Stamets, einer der weltweit führenden Mykologen überzeugt: «Wir kratzen bisher nur an der Oberfläche des medizinischen Potenzials des weltweiten Pilzbestands», schreibt er in „Fantastische Pilze“ (AT Verlag). Zu diesem Potenzial zählt er insbesondere auch psilocybinhaltige Pilze, die seit einigen Jahren wieder intensiv erforscht werden. In der Homöopathie werden darüber hinaus auch Giftpilze angewandt, etwa der Grüne Knollenblätterpilz. Andere halten sich an die gängigen Vitalpilze. Am häufigsten in der Mykotherapie verwendet werden: Mandelpilz (u. a. Grippe, Hepatitis, Immunschwäche, Krebstherapie), Judasohr (Entzündungen, Blutverdünnung, Hautkrebs), Schopftintling (Diabetes, Hämorrhoiden, Verstopfung), Chinesischer Raupenpilz (Erschöpfung, sexuelle Disfunktion, Depression, Asthma), Schmetterlingstramete (Grippe, Herpes u.a. Infektionskrankheiten, Immunschwäche, Krebstherapie), Igelstachelbart (Gewichtsreduktion, Magen-Darmprobleme, Nervenschwäche), Maitake (Immunschwäche, Osteoporose, Hepatitis, Krebstherapie), Eichhase (Haarausfall, Hautprobleme, Harnwegsinfekte, Wassereinlagerungen), Reishi (Anti-Aging, Schlafstörungen, Allergie, Asthma, Cholesterinsenkung) und Shiitake (Grippe u. a. Infektionskrankheiten, Cholesterinsenkung, Immunschwäche, Rheuma, Krebstherapie). In der Regel werden diese Pilze nicht als Ganzes, sondern in Form von Pulver und Extrakten eingenommen.

Gefragt: Tatjana Arpagaus* « Vitalpilze helfen bei Long-Covid» Frau Arpagaus, wann setzen Sie Pilze ein? Es gibt kaum etwas, wo man Vitalpilze nicht anwenden kann. Ich brauche sie besonders gerne bei Wechseljahrbeschwerden, Kinderwunsch, Bluthochdruck und Hautkrankheiten. Auch beim Long-Covid-Syndrom können Vitalpilze helfen. Denn gerade bei Erschöpfungszuständen wirken sie sehr gut unterstützend. Zudem können sie das Immunsystem wieder modulieren und aufbauen. Welche Pilze verwenden Sie? Es gibt zwar Spezialisten – der Agaricus stärkt das Immunsystem besonders gut, der Hericium wirkt extrem gut auf Nerven und Verdauung, der Reishi auf das Herz-Kreislauf-System –, aber welche Pilze ich einsetze, ist abhängig von den Symptomen und der Vorgeschichte der Patienten. Was bevorzugen Sie: Pulveform oder Extrakt? Ich wende beide Formen an. Das Pulver eher unterstützend und vorbeugend, das Extrakt, wenn eine spezifische Erkrankung behandelt werden soll. Das Extrakt hat eine höhere Wirkstoffdichte, das Pulver dafür das ganze Wirkspektrum des Pilzes mit allen Vorteilen, inklusive den Ballaststoffen. Behandeln Sie auch Kinder mit Vitalpilzen? Ja. Wenn Sie Kapseln schlucken oder den Geschmack überwinden können, dann kann man Pilze auch bei Kindern sehr gut einsetzen. Man muss einfach beachten, dass Pilze eher schwer verdaulich sind, und dass Kinder diesbezüglich oft sensibler reagieren.

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* Tatjana Arpagaus ist dipl. TCM Therapeutin Fachrichtung Akupunktur mit Weiterbildung in Mykotherapie. Sie hat eine eigene Praxis in Lyss BE. www.praxisarpagaus.ch

Link Gesellschaft für Vitalpilzkunde Schweiz www.gfvs.ch

 
 

Aktualisiert: 3. Sept. 2021

Kategorie: Natur


Seit dem 1. Januar ist mein lieber Gärtnergatte Pensionär. Nun können wir unseren Tagesrhythmus ganz der Natur und unseren Bedürfnissen entsprechend selbst gestalten. Davon profitiert auch unser Garten.


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Unser Büro hat keine Wände mehr. Dafür eine wunderbare Architektur mit fantastischer Aussicht: Wir sehen den herannahenden Schneesturm im Winter und die aufziehenden Gewitterwolken jetzt im Frühling. Sie ahnen es: unser Büro ist draussen, im Garten. Eichhörnchen, manchmal ein Fuchs, abends beim Eindunkeln unser Freund Igel, nehmen eine Abkürzung über unsere Wiese und die Fledermäuse ziehen schon fast im Taktfahrplan ihre Runden um das Haus. Unsere gefiederten Freunde besuchen uns tagsüber, das Rotkehlchen, das gar nicht scheu ist, sitzt sogar manchmal ganz nahe, wenn wir Frisches aussäen oder anpflanzen. Ob es wohl kontrolliert, dass wir alles richtig machen? Gartenarbeit tut gerade in dieser äusserlich schwierigen Zeit so richtig gut. Wir spüren den Wind in unseren Haaren, den Regen auf der Haut und vor allem: Wir fühlen uns so richtig lebendig, wenn wir in der Erde wühlen. Manchmal, wenn die Sonne scheint und die Erde trocken ist, liegen Remo und ich aber auch einfach auf der kleinen Wiese vor unserm Gartenhaus und betrachten die vorbeiziehenden Wolken am Himmel und die Schwalben auf der Jagd nach Insekten. Auf jeden Fall ist es so, dass diese Monate mit den auferlegten Beeinträchtigungen uns noch mehr schätzen lassen, dass wir nicht ins Büro in der Stadt pendeln müssen und dass wir seit dem Umzug in unsere Gartenwohnung praktisch alles, was wir brauchen, zu Fuss besorgen und erledigen können.


«Wir spüren den Wind in unseren Haaren, den Regen auf der Haut und vor allem: Wir fühlen uns so richtig lebendig, wenn wir in der Erde wühlen.»

Den Boden beleben Die Pflege unseres Immunsystems ist gerade in dieser für viele mit Einschränkungen und Unsicherheit geprägten Zeit enorm wichtig. Das Gärtnern an der frischen Luft ist eine wunderbare Option, dies zu tun. Selbst angebautes, frisches Obst, Gemüse, Beeren und Kräuter sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Enzymen. Das Vergnügen und die Freuden, die das Gärtnern mit sich bringen, zuzusehen, wie aus Samen Pflanzen und schliesslich Früchte und Gemüse werden, beglückt uns immer wieder von Neuem. Jetzt im Frühling ist es wichtig, die Beete optimal vorzubereiten. Der Boden ist Lebensraum von Bakterien, Algen und Pilzen, ebenso wie Tausendfüsslern, Insekten, Regenwürmern, Mäusen, Maulwürfen und vielen anderen Kleinlebewesen. Sie alle sorgen dafür, dass vorhandene Pflanzenreste abgebaut und in nährstoffreichen Humus verwandelt werden. Die kleinen Helfer lockern den Boden, gewährleisten eine gute Wasserdurchlässigkeit und Belüftung. Ohne Bodenleben gibt es keinen Humus – und ohne Humus keine dauerhafte Fruchtbarkeit. Mit einigen einfachen Massnahmen kann man den Bodenlebewesen ein ideales Umfeld bereiten. ● Die Bodenfeuchte durch Bodenbedeckung (Mulchen) regulieren und so ein Austrocknen des Erdreichs vermeiden. ● Den Boden behutsam lockern und belüften, ohne ihn zu wenden. ● Den Boden mit organischer Substanz wie Kompost und Gründüngungen anreichern. Das Mulchen ist aus unserer Sicht ein unverzichtbarer Bestandteil im Bio-Gartenbau. Eine Mulchschicht schützt die Bodenoberfläche vor Regen, Sonne, Schnee, Frost und Erosion. Der Boden trocknet im Sommer weniger schnell aus, es muss weniger gewässert werden, was zum einen Arbeit spart und gleichzeitig die Unkrautbildung vermindert, denn ohne Licht und Luft gedeihen die unliebsamen Kräuter nicht. Vor dem Mulchen sollte der Boden immer gelockert und gejätet werden. Gründüngung und Mulch Als Mulchmaterial eignen sich angetrockneter Rasenschnitt, geschnittenes Stroh, Gründüngungspflanzen, Laub oder, bei säureliebenden Pflanzen wie Heidelbeeren Holzhäcksel und -schnitzel. Die Mulchschicht sollte nicht dicker als ein bis zwei Zentimeter sein, da sonst der Boden nicht mehr atmen kann und es zu Fäulnisbildung kommt. Ein Nachteil des Mulchens besteht darin, dass Schnecken gerne ihre Eier unter der Mulchschicht ablegen. Das heisst, eine mögliche Eiablage muss ständig kontrolliert werden. Eine weitere Möglichkeit den Boden zu schützen und die Bodenfruchtbarkeit zu fördern ist die Einsaat von Gründüngungen. Gründüngungspflanzen durchwurzeln den Boden und lockern tiefe Bodenschichten. Sie reichern den Boden mit Humus an und verhindern das Auswaschen der Nährstoffe. Die ständige Bepflanzung hält die Bodenoberfläche feucht und locker, unterdrückt die Entwicklung von Unkraut, verhindert Erosion und fördert die Bodentätigkeit. Gründüngungspflanzen reichern den Boden meist mit Stickstoff an und begünstigen durch die Schattenwirkung den Start von Neupflanzungen oder Aussaaten im Sommer. Wir arbeiten meist mit nicht winterharten, einjährigen Pflanzen wie Ackerbohnen, Bitterlupinen, Erdklee, Ringelblumen und vor allem der Bienenweide. Wichtig ist, dass die Gründüngungspflanzen als Zwischensaaten nicht mit den Kulturpflanzen in Konkurrenz treten. Die Gründüngungspflanzen werden von uns nicht geerntet, sondern geschnitten und als Mulch liegengelassen, beziehungsweise leicht in den Boden eingearbeitet.


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Vorteile eines Frühbeets Remo plant nun, in den nächsten Tagen ein Frühbeet zu bauen, damit er die ersten Aussaaten vornehmen kann. Ein Frühbeet sollte sich an einer sonnigen Lage in Hausnähe befinden und gut zugänglich sein. Zum Bau verwendet Remo Lärchenholzriemen von 6 cm Stärke, 30 cm Höhe und etwa 4 bis 5 m Länge. Als Beetbreite hat sich ein Mass von 1,2 bis 1,5 m bewährt. So kann man bequem von beiden Seiten bis zur Mitte hin arbeiten. Je nach der gewünschten Höhe bringt Remo zwei bis drei Riemen an, sodass eine Beethöhe von 60 bis 90 cm entsteht. Die Stabilisierung der aufeinandergesetzten Riemen erfolgt mittels Dachlatten, die er auf der Innenseite mit den Riemen verschraubt. Als unterste Schicht gibt Remo eine Packung Mist in das Treibbeet (eine Schicht von ca. 30 cm) und darüber etwa 10 cm Brennnessel- und Beinwellblätter als Starthilfe und Dünger. Das Ganze bedeckt er mit 10 bis 15 cm Gartenerde. Damit sind die besten Voraussetzungen für die Anzucht von Jungpflanzen und später für Tomaten und wärmeliebende Gemüsesorten geschaffen.

Praktische Arbeiten im April Gemüse und Kräutergarten Beete vorbereiten, Jäten und durchharken. Schnecken einsammeln. Kartoffeln, Zwiebeln und Schalotten pflanzen, sobald die Erde etwas warm ist. Mehrjährige Gemüse wie Artischocken und Meerrettich schätzen eine Kompostgabe. Mehrjährige Kräuter wie Minze, Melisse, Schnittlauch oder Liebstöckel können geteilt werden. Die Wurzelballen in mehrere Stücke schneiden und diese einzeln wieder einpflanzen. Aussaat im Freiland Kresse, Radieschen und diverse Kräuter wie Petersilie, Maggikraut, Kerbel, Bohnenkraut. Erbsen, Kefen sobald sich die Erde etwas erwärmt hat. Diverse Kohlarten wie Rotkohl, Rosenkohl, Broccoli, Blumenkohl, Chinakohl. Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken, Schwarzwurzeln. Sonnenblumen, Ringelblumen, Kapuzinerkresse. Aussaat unter Glas ● Schnittsalate, Kohlrabi Aussaat im Treibbeet oder auf dem Fenstersims Gurken, Kürbisse, Fenchel. Buschbohnen und Stangenbohnen in Töpfen mit Aussaaterde vorziehen, erst im Mai nach den Eisheiligen in den Garten pflanzen. Ernten Rhabarber, besonders wenn sie vorgetrieben wurden, sind nun bereit zur Ernte. Wichtig: Die Stängel am Ansatz herausdrehen, nicht mit einem Messer schneiden. Sonst faulen die Pflanzen in die Wurzeln hinein. ● Bei mildem Wetter zeigen sich ab ca. Mitte April die ersten Spargeln. Sorgfältig ernten. Wildkräuter: Bei vielen essbaren Wildkräutern wie Brennnessel, Löwenzahn oder auch noch Bärlauch können die (jungen) Blätter, die ausgezeichnet schmecken und viele Vitamine enthalten, geerntet werden. Essbare Blumen wie Primeln, Gänseblümchen und Veilchen ernten. Ebenfalls erste Schnittsalate und Radieschen aus dem Frühbeet ernten. ● Laufend Kresse ernten. Obst- und Beerengarten In Containern vorgezogene Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren pflanzen. Beerenobst mit Kompost mulchen. Nun blühen viele Obstbäume. Sie sollten in dieser Zeit keinesfalls austrocknen. Das gilt besonders für kleine Obstbäume wie Säulenobst in Töpfen und Kübeln. Regelmässig giessen! Obstbäume in Kübeln, sowie im Garten nach Bedarf düngen. Bei Aprikosen auf Spätfröste achten, eventuell kleinere Bäume mit Vlies schützen. Ziergarten Buchseinfassungen schneiden. Auf Buchsbaumzünsler achten. Eventuell Buchsersatz pflanzen. Rasen pflegen: Mähen, Kanten schneiden, düngen. Dort, wo über den Winter Löcher entstanden sind, Rasen nachsäen. Bei verwelkten Tulpen, Narzissen und anderen Zwiebelblumen Verblühtes wegschneiden. Sonst verbrauchen sie unnötig Kraft, um Samen zu bilden. ● Bei den Wildformen lässt man die Samenstände stehen, damit sie sich selber versamen. Bei allen Zwiebelblumen das Laub stehen lassen, bis es selber einzieht. Die Zwiebeln brauchen die Kraft für nächstes Jahr. Die Knollen von Dahlien, Begonien und Gladiolen in Töpfe mit guter Gartenerde eintopfen und bei etwa 15 Grad vortreiben. Sie werden Mitte Mai in den Garten gepflanzt. Kübelpflanzen an warmen Tagen im Frühling nach draussen stellen, um sie langsam an die Sonne zu gewöhnen. Wieder stärker giessen, sobald das Wachstum einsetzt, auch mit Düngen beginnen. Blumenbeete und Gehölzrabatten jäten und mit Kompost mulchen. Hungrige Ziersträucher mit Hornspänen und Kompost versorgen. Besonders Gehölze in Kübeln müssen mit Langzeitdünger gedüngt werden. Schnecken einsammeln. Rosen schneiden

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* Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs


 
 
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