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Aktualisiert: 3. Sept. 2021

Kategorie: Natur


Jede Jahreszeit hat ihre Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele des Menschen. Deshalb ist es wichtig, dem jahreszeitlichen Rhythmus entsprechend zu leben. Im Frühling erwacht die Natur aus dem Winterschlaf. Er steht für Aufbruch, Neubeginn, Tatendrang und Lebenslust.


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Der Frühling ist ein Sinnbild des erwachenden Lebens. Deshalb wird er oft von einer jungen Frau dargestellt, die einen Blütenkranz in ihrem Haar trägt. Wenn jemand sich verliebt, spricht man von Frühlingsgefühlen oder gar von einem zweiten Frühling. In der Natur fallen vor allem die Vögel mit ihren typischen Frühlingsgesängen auf, da bei ihnen der Nest- und Bruttrieb erwacht. Besonders auffällig ist dabei der Ruf des Kuckucks. Und auch die Menschen bekommen «Frühlingsgefühle», die als leichte Euphorie spürbar wird. Diese ist auf einen steigenden Spiegel der Hormone Serotonin und Dopamin zurückzuführen, der durch die steigende Lichtintensität ausgelöst wird.


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❜Frühling lässt sein Dopamin Wieder flattern durch die Lüfte; Süsse, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land.❛ Eduard Mörike (1804–1875)

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Der Frühling symbolisiert auch die erste Phase des menschlichen Lebens: von der frühen Kindheit bis zur Jugend. Frühling und Fruchtbarkeit gehen Hand in Hand. So symbolisiert der Brauch des Eierfärbens zu Ostern sowie der Osterhase selbst die Fruchtbarkeit und das Erwachen neuen Lebens. Die Göttin Flora war im alten Rom die Schutzherrin der Blumen und Blüten. Sie wurde mit einem Füllhorn dargestellt, aus dem sie Blüten über die Erde streute. Flora wird im Frühling von der Verkörperung des Westwindes Zephyr verfolgt und zu seiner Frau gemacht. Die aufblühende Natur, die im Frühling an Üppigkeit alles überbietet, führt in einigen Ländern zu einem ausgiebigen Zelebrieren dieser Jahreszeit. Besonders bekannt dafür ist Japan. Wenn sich die Knospen der Kirschblüten überall öffnen, werden dort Picknicks und Partys veranstaltet, um die Blüten zu betrachten, was auf japanisch Hanami («Kirschblütenschau») genannt wird. Die Göttin des Frühlings Der jährliche Vegetationszyklus wurde in vielen Religionen und Kulturen als Gottheit symbolisiert, die im Winter in die Unterwelt sinkt und im Frühling wieder aufersteht. So spielt der Frühling auch in der griechischen Sagenwelt eine wichtige Rolle, wie folgende Geschichte zeigt.


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Hades, Gott der Unterwelt, verliebte sich in Persephone, die Tochter von Demeter und Zeus. In der Mythologie wird Persephone auch Kore genannt (Kore ist altgriechisch und heisst Jungfrau oder eben Tochter). Hades bat Zeus, ihm Persephone zur Frau zu geben. Zeus lehnte zwar nicht ab, hatte jedoch grosse Bedenken, da er wusste, dass Kore nicht freiwillig Hades in die dunkle Unterwelt folgen würde. Dennoch wollte er seinem Bruder Hades den Gefallen tun. Persephone weilte inzwischen Blumen pflückend mit ihren Gespielinnen in der Ebene von Nysa. Zeus liess eine dunkelblaue Narzisse erblühen, um Kore wegzulocken. Sein Plan ging auf und Hades stürmte mit seinem Gespann empor und entführte Persephone in seine dunkle Welt. Demeters Schmerz über ihre verlorene Tochter war unbeschreiblich. Verzweifelt liess sie alle Pflanzen verdorren, die Felder lagen brach und es drohte allen Menschen auf der Welt der Hungertod. Da griff Zeus ein; er schickte Hermes als Unterhändler zu Hades. Jener willigte ein, dass Persephone einen Teil des Jahres mit ihrer Mutter verbringen darf, jedoch danach zu ihrem Gatten zurückkehren muss. Seither regiert Kore im Winter in der Unterwelt; im Frühling steigt sie empor, und die Natur erwacht zu blühendem Leben. Bis heute wird Persephone deshalb als Göttin der Fruchtbarkeit und erneuernder Vegetation verehrt.

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Den Winter abschütteln Auch wenn der Frühling Lust auf viele Aktivitäten macht, die im Winter nicht ausgeführt werden konnten, verspüren viele gerade in dieser Jahreszeit eine besonders grosse Müd


igkeit. Das kommt wohl nicht von ungefähr: Vor der Entdeckung der Elektrizität schliefen die Menschen im Winter deutlich länger, weil der Lebensrhythmus durch die Tageshelligkeit vorgegeben wurde. Mit den länger werdenden Tagen folgten die Menschen diesem natürlichen Rhythmus. Der heutige Mensch hingegen hat mit der modernen Technik diesen natürlichen Ablauf längst hinter sich gelassen – unser Körper folgt allerdings immer noch der Natur. Und das macht durchaus Sinn. Denn in der kalten und dunklen Winterzeit schützt sich der Organismus, indem er die Temperatur um wenige Zehntelgrade senkt, den Blutdruck leicht erhöht und mehr Melatonin bildet, das auch als «Schlafhormon» bekannt ist. Bricht der Frühling mit seinen schnell wachsenden Tageslängen an, reagiert der Körper erneut mit einer Veränderung des Stoffwechsels: die Körpertemperatur steigt wieder ein wenig, die Blutgefässe weiten sich und der Blutdruck sinkt. Nur langsam wird mit der wachsenden UV-Strahlung die Produktion des Melatonins reduziert, um stattdessen die Herstellung des Glückshormons Serotonin anzuregen. Diesen Vorgang nehmen wir als Frühjahrsmüdigkeit wahr, denn der Kreislauf kommt vorerst nicht so richtig auf Touren, weil das Melatonin uns immer noch auf Dunkelheit eingestellt hat. Tipps wider die Frühjahrsmüdigkeit Die Geister der Frühjahrsmüdigkeit können jedoch schnell vertrieben werden. Ein Tagesrhythmus, der der Sonne angepasst ist – früh aufstehen, früh ins Bett gehen – tut unserem Körper gut. Sehr wichtig ist es auch, genug Bewegung zu haben. Allerdings soll man dies langsam angehen und dann allmählich steigern. Um fit zu bleiben, braucht es keinen Hochleistungssport. Spaziergänge, Fahrradtouren, Joggen – nicht übertrieben, jedoch regelmässig – halten unseren Körper fit. Ein Muskelaufbau kann mit gezielter Gymnastik oder an Fitnessgeräten schon mit zwei wöchentliche Trainingseinheiten von 15 bis 20 Minuten erreicht werden. Ausdauersportarten in gemässigtem Tempo wie Nordic Walking, gemächliches Jogging, Schwimmen, Fahrrad fahren oder auch zügige Spaziergänge sorgen zusätzlich dafür, dass überschüssiges Fett verbrannt und das Körpergewicht reduziert wird. Der winterliche Mangel an natürlichem Sonnenlicht führt gerade im Spätwinter respektive Frühjahr häufig zu einem Mangel an Vitamin D im Körper. Dieses Hormon wird in unserer Haut mithilfe von Sonnenlicht produziert. Ein Mangel davon kann Müdigkeit, Schlafstörungen und weitere unangenehme Symptome zur Folge haben. Deshalb tun ausgedehnte Spaziergänge bei schönem Wetter nicht nur der Seele gut, sie helfen auch, den Vitamin-D-Spiegel wieder zu heben. So wichtig wie Bewegung ist auch eine gesunde Ernährung. Für die Umstellung auf die wärmere und aktivere Sommerzeit braucht der Körper mehr Vitamine und Proteine als sonst. Mit viel frischem Obst und Gemüse ist es einfach, an Vitamine zu kommen, um die leeren Batterien wieder aufzutanken. Der Körper braucht jetzt weniger Fleisch und Fette als im Winter, da es wieder wärmer ist. Grüne Gemüsearten oder kurz gekochte Gemüsesuppen, die auf den Körper erfrischend und reinigend wirken, eignen sich sehr gut. Kaum zu toppen sind wilde Frühlingskräuter wie Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn, Gänseblümchen, Giersch oder Vogelmiere. Sie sind eine schmackhafte Bereicherung für allerlei Speisen wie Suppen und Salate und liefern gleichzeitig dem Körper wichtige Vitalstoffe. Auch Keimlinge und Sprossen, etwa der Mungbohne stärken das Immunsystem. Ähnlich wie Wildkräuter liefern sie einen besonders hohen Anteil an Enzymen, Proteinen, Vitaminen und Mineralien; ausserdem regen sie die Zellerneuerung an.

Tag- und Nachtgleiche am Frühlingsanfang

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Der Frühling, die erste der vier Jahreszeiten im Jahreslauf, löst aus astronomischer Sicht auf der nördlichen Halbkugel am 20/21. März (Tag- und Nachtgleiche) den Winter ab und endet mit dem Sommerbeginn am 21. Juni. Meteorologisch gesehen, dauert der Frühling vom 1. März bis zum 31. Mai. Dieses Jahr beginnt der astronomische Frühling exakt am 20. März um 10.37 Uhr. Zu dieser Zeit erreicht die Sonne den Frühlingspunkt und überquert den Himmelsäquator nordwärts. An diesem Tag steht die Sonne am Mittag im Zenit aller Orte, die am Äquator liegen und Tag und Nacht sind überall gleich lang (Pole ausgenommen). Damit ist die Frühlings-Tagundnachtgleiche erreicht. Der Erdschatten verläuft am Frühlingsanfang exakt über den Nord- und Südpol. Am 20. März geht am Nordpol die Sonne auf, um für ein halbes Jahr zu scheinen. Am Südpol geht an diesem Tag die Sonne unter, um eine halbjährige Polarnacht einzuleiten. Auf der Südhalbkugel beginnt der Herbst. Die Tagundnachtgleiche wird auch Äquinoktium genannt (vom Lateinischen: aequus = gleich und nox = Nacht). Auch auf anderen Planeten gibt es Jahreszeiten und Tagundnachtgleichen. So tritt z.B. auf dem Neptun (mit einer Umlaufzeit von rund 165 Erdenjahren um die Sonne) ein Äquinoktium etwa alle 82,5 Erdenjahre auf. Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurden die Tagundnachtgleichen zu allen Zeiten von vielen Völkern gefeiert. Am Frühlingsanfang werden die Tage bei uns am schnellsten länger. Ebenso wächst der Winkel des Sonnenhöchsttandes zu dieser Jahreszeit am schnellsten. Deshalb werden die Temperaturen auch markant wärmer und die Natur erwacht.




 
 

Kategorie: Natur


Langsam werden die Tage spürbar kälter, insbesondere die Nächte können im Oktober schon richtig eisig werden. Langsam wird es Zeit, den Garten auf den bevorstehenden Winter vorzubereiten.


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Vieles wird im Gemüsegarten im Oktober erntereif, allerdings können ein paar Tage mehr im Beet nicht schaden. Wir versuchen, das Gemüse so lange wie möglich im Garten zu belassen, denn wir glauben, dass es frisch vom Beet einfach am besten schmeckt. Allerdings gilt es, die Temperaturen in dieser Zeit im Auge zu behalten, denn nicht jedes Pflänzchen verträgt einen Kälteschock. Wird es im Oktober bereits frostig kalt, dann sollten Kohlsorten wie Weisskohl oder Kohlrabi, aber auch Salate, Radieschen oder Spinat geerntet werden. Grünkohl, Rosenkohl, Pastinaken, Zuckerhutsalat oder Lauch vertragen den Frost und die im Flachland eher unwahrscheinlichen schwachen Minusgrade, vor denen im Oktober bereits gewarnt wird, problemlos. Auch Karotten, Randen, Endivie und Feldsalat sind nicht ganz so empfindlich.


«Auf dem Hochbeet gedeihen die Wintersalate prächtig bis in den Frühling hinein.»

Kräuter aus dem Süden -ernten

Mediterrane Kräuter können nun noch ein letztes Mal abgeerntet und getrocknet werden. Die meisten Thymiansorten, Majoran oder Oregano werfen demnächst ihre Blätter ab, wenn sie es nicht schon getan haben. Das Basilikum haben wir zu Pesto verarbeitet, welches sich im Kühlschrank mit Öl bedeckt wunderbar mehrere Monate hält. Die Mixtur einfach in ein Schraubglas füllen, den Rand sauber halten und fingerdick mit Öl bedecken.


So einfach ist es, Pesto selber zu machen: Wir hacken frische, grüne Blätter mit dem Wiegemesser, vermischen sie mit Olivenöl, Pinienkernen, gehacktem Knoblauch und geriebenem Parmesan. Pesto ist ideal zu Pasta oder Bruschetta. Wenn wir ihn für den Winter einmachen, lassen wir den Parmesan und den Knoblauch weg und fügen diese Zutaten erst unmittelbar vor der Verwendung in der Küche zu.

Das Strauchbasilikum haben wir bis auf eine Handbreit über dem Boden zurückgeschnitten und überwintern ihn hell im unbeheizten Wintergarten. -Robustere Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch können im Oktober noch einmal geerntet und eingefroren werden oder auch problemlos auf die helle -Küchenfensterbank umziehen. Unser Tipp zum Vermehren von Schnittlauch: Schnittlauch aus dem Topf nehmen, in mehrere Stücke teilen, neu eintopfen und auf dem Fenstersims platzieren. So erhält man neue Pflanzen, die in frischer Erde und bei Zimmertemperatur gut anwachsen.


Herbstparadies für -Salatesser

Wir als Salatesser säen bis Mitte des Monats mehrere Asia-Salatsorten aus. Abhängig von den Temperaturen wird das schnellwüchsige Grün drinnen oder draussen gesät beziehungsweise vorgezogen. Auch Winterkopfsalate keimen jetzt noch und die meisten weisen eine Frosthärte von 10 Grad Celsius und tiefer auf. Bei passender Keimtemperatur um die 12 Grad, die wir hoffentlich noch eine Weile tagsüber bekommen, säen wir draussen in Saatschalen, ansonsten ziehen wir den Winterkopfsalat auf einer kühlen Fensterbank und gewöhnen ihn langsam an die Aussentemperaturen.

Frostfeste Salate im Winter anbauen, hat viele Vorteile. Abgesehen davon, dass wir sie, je nach Lage, den Winter hindurch bis in den Mai hinein ernten können, spart man sich die Voranzucht ab Januar und Februar und die Schneckenplage ist viel geringer. Vor allem auf dem Hochbeet gedeihen die Wintersalate prächtig bis ins Frühjahr hinein.

Wir ziehen die Asia Salate und den Winterkopfsalat seit Jahren in langlebigen Anzuchtplatten vor und setzen sie dann ins Hochbeet und in die abgeräumten Tomatenkübel. Apropos Tomaten. Die meisten Freilandtomaten geben bei kühleren Temperaturen so langsam auf. Zudem reifen die Früchte nicht mehr. Abernten ist somit angesagt.

Grüne Tomaten werden bei anhaltend kühlen Temperaturen abgeerntet. Sie reifen im Haus ganz gut nach. Hierzu werden sie an einem kühlen Ort (5 bis 20 Grad) nebeneinandergelegt. Gut geeignet für die Lagerung ist eine Unterlage aus Karton und den Reifeprozess beschleunigen ein, zwei Äpfel oder Bananen dazwischen. Der Grund für das Nachreifen: Äpfel und Bananen stossen das Reifegas Ethylen aus. Das lässt die Tomaten nachreifen, auch wenn sie nicht mehr das sonnengereifte Aroma erreichen. Bei uns werden die Nachgereiften meist verkocht.


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«Die abgeräumten Gemüsebeete mulchen wir und arbeiten etwas groben Kompost ein. Idealerweise ist es eigener Kompost.»





Winterzwiebeln kommen in die Erde

In die Erde können nun auch Wintersteckzwiebeln und Knoblauch. Bei den Zwiebeln sollte lediglich ein Hauch der Spitze aus der Erde schauen, der Knoblauch kommt in ein Loch, welches dreimal so tief ist, wie die Knoblauchzehe lang. Den Boden vorher mit etwas Kompost anreichen und die Erde etwas lockern. Und schliesslich können jetzt auch noch Schwarzwurzel gesät werden. Dies gibt dem schmackhaften Gemüse einen Vorsprung für das nächste Jahr und das Wurzelgemüse wird grösser als bei der Frühjahrsaussaat.


Die abgeräumten Gemüsebeete mulchen wir und arbeiten etwas groben Kompost ein. Idealerweise ist es eigener Kompost, aber auch Laub und der letzte Rasenschnitt eignen sich für die Beetabdeckung. Unter Mithilfe von Würmern wird der Kompost wie von selbst eingearbeitet, anfallendes Laub oder Rasenschnitt sind im Weiteren optimal, um die Erde im Winter zu schützen. Wenn einzelne Stauden schwächeln, dann ist jetzt im Herbst eine Kompostgabe ebenfalls sinnvoll. Bis ins Frühjahr hat sich die fruchtbare Auflage in das Erdreich eingearbeitet. Die Zeit ist im Oktober auch ideal, um eine Gründüngung einzusäen. Sie lockert nicht nur schwere Böden, sondern wird im Frühjahr eingearbeitet und reichert damit den Boden mit Nährstoffen an.


Weniger ist im Garten mehr

Viele fangen jetzt im Oktober an, den Garten aufzuräumen, und es wird geschnipselt und abgeräumt. Unsere Faustregel und Empfehlung bei dieser herbstlichen Gartenarbeit. Es wird nur Krankes abgeschnitten und alles, was unschön aussieht und in sich zusammenfällt. Alles andere gibt Struktur im Topf und im Garten und ist ein wichtiger Unterschlupf für Insekten. Und auch die Vögel finden noch den einen oder anderen Samen.


Wenn etwas abgeschnitten wird, machen wir in einer Ecke im Garten einen Stapel. Viele Gartenbewohner wie zum Beispiel Igel, Blindschleichen und Kröten wird es freuen. Abgeräumt wird der Haufen frühestens bei dauerhaft warmen Temperaturen im nächsten Frühjahr. Den Rückschnitt tätigen wir erst, wenn die ersten Austriebe aus dem Boden kommen. Auch das hilft der Artenvielfalt.

Im Oktober können im Weiteren Stauden, Rosen, Ziergehölze und Obstbäume gepflanzt werden. Obstbäume gibt es auch als schlankes Säulenobst, selbst für den Topfgarten. Die meisten Obstgehölze, die als Säulenobst verkauft werden, muss man allerdings jedes Jahr in Form bringen.

Frühblühende Stauden werden geteilt und in den Beeten oder Töpfen verteilt. Muss eine eben verblühte Staude weichen oder geteilt werden, auch das ist nun möglich. Das Laub oder die Triebe auf etwa 10 Zentimeter zurückschneiden und mit dem Spaten- oder der Stechgabel aus der Erde nehmen und teilen. Das ist die wurzelschonendste Art, Stauden zu vermehren. Pflanzen mit kräftigen Rhizomen wie Fetthenne oder Host am besten mit einer Säge zerteilen. Umgehend einpflanzen, etwas Kompost in das Erdloch geben und gut angiessen.


Jetzt ist es optimal, ein Hochbeet selber zu bauen und zu befüllen, da im Garten viel grobes Material anfällt. Wer im Winter etwas ernten möchte, die Saison verlängern oder im zeitigen Frühjahr früher starten will, wird an einem Hochbeet seine Freude haben. Der Erfolg ist garantiert. //


Gartenarbeiten im Oktober


Arbeiten im Nutzgarten


● Auf abgeernteten Beeten Gründüngung einsäen, oder das Beet hacken, mit Kompost düngen und mit einer Mulchdecke aus Grasschnitt oder Laub versehen.

● Unkraut zwischen den Keimlingen des Wintergemüses jäten.

Gemüse, das noch fruchtet, weiter wässern, sofern es nicht viel regnet.

● Sollten im Gewächshaus noch Tomaten stehen, sind spätestens jetzt alle Blüten zu entfernen, damit die letzten Tomaten besser ausreifen.

● Das Kraut des Knollenselleries bis auf die Herzblätter entfernen, damit die letzte Kraft der Pflanze ganz der Knolle zugutekommt und nicht dem Blattwerk.

● Knoblauch stecken, gerne zwischen -Rosensträuchern, Erdbeeren und Bäumen.

● Frostverträgliche Radieschen-Sorten können noch gesät und vier Wochen später geerntet werden. Tipp: Nicht so eng säen wie im Frühjahr, denn die Tage sind jetzt kürzer und der Einfallwinkel der Sonnenstrahlen ist flacher.

● In Ritzen am Beetrand, unter Regentonnen, Pflanzkübeln, losen Steinen, Laub- und Mulchschichten sowie auf dem Kompost oder in Erdlöchern finden sich jetzt die durchsichtigen Kügelchen der Schneckengelege. Frei legen, wo immer man sie findet, dann vertrocknen sie oder werden von Vögeln verspeist.


Arbeiten im Ziergarten

● Manche Pflanzen benötigen Frost, bevor sie keimen können. Wenn wir Kaltkeimer wie Eisenhut, Phlox, Fackellilie, Frauenmantel, Bergenie oder Taglilie selbst aussähen wollen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt.

● Mit dem Sieben und Verteilen des Komposts kann jetzt begonnen werden. Auf abgeräumten Beeten, unter Sträuchern, Hecken und Bäumen ist Kompost aus dem eigenen Garten ideal.

● Der Oktober ist der letzte Monat, in dem noch kahle Stellen im Rasen ausge-bessert werden können.

● Herbstlaub alle zwei Wochen entfernen, damit der Rasen nicht unter einer geschlossenen Laubdecke Schaden nimmt.

● Im Garten stehen oft mehrjährige Kübelpflanzen, die die Winter draussen nicht über- leben würden. Sie müssen jetzt ins Winterquartier gezügelt werden. Für die meisten eignet sich ein heller Platz mit 6 bis 15 Grad Celsius.



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Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.






Fotos: istockphoto.com | dave brüllmann, at verlag | www.at-verlag.ch




 
 

Kategorie: Natur


Die Coronakrise hat die Welt verändert, bis in den Garten hinein. Was das bedeutet ? Frances und Remo Vetter machen sich Gedanken über den eigenen Gartenzaun hinaus.


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Remo und ich sind überzeugt davon, dass die umweltverträgliche Zukunft für viele von uns auch die Produktion eigener Nahrungsmittel mit sich bringen wird. Wir können dies erreichen, indem wir derzeit unproduktive und brachliegende Flächen und Gebiete nutzen, wie dies zum Beispiel nach dem 2. Weltkrieg in vielen Ländern der Fall war, auch in der Schweiz («Anbauschlacht» Plan Wahlen: «Trutz der Not durch Schweizerbrot»). Erst vor Kurzem hat der Mensch in weiten Teilen der industriellen Welt aufgehört, sein Gemüse und seine Früchte selbst anzubauen und selbst oder im Austausch mit umliegenden Partnern und Freunden für Fleisch, Milch und Käse zu sorgen. An Stelle von Gemüsegärten wurden weltweit vielerorts Parks, Golfplätze, Rasenflächen und Vorgärten angelegt, die allmählich zu Statussymbolen wurden. Es war eine Art, dem Nachbarn zu sagen: «He, seht mal, wie wohlhabend wir sind! Wir müssen unser Land nicht nutzen, um unsere eigenen Lebensmittel anzubauen!» Und so gibt es heute in den USA circa 20 Millionen Hektaren ungenutzter Vorgärten und Parkflächen. Ein riesiges Potenzial! In den vergangenen Jahrzehnten haben wir uns mehr und mehr von der Produktion unserer Nahrungs- und Lebensmittel abgekoppelt und sind von Industriebetrieben abhängig geworden. Die industriell produzierte Nahrung ist oft angereichert mit Stabilisatoren und anderen problematischen Zusatzstoffen (E-Nummern) und verunreinigt mit Hormonen und Agrarchemikalien. Seit einigen Jahren halten auch genetisch veränderte Organismen Einzug in unser Essen, Organismen, die in Laboratorien aus «lebensmittelähnlichen» Substanzen hergestellt werden. Dieses System der Nahrungsmittelproduktion belastet, ja vergiftet nicht nur die Menschen, sondern auch die Nutztiere, das Land, das Wasser und die Luft. Im Laufe der Zeit hat dies zu einem allgemeinen Rückgang des körperlichen und emotionalen Wohlbefindens geführt – und zu einem dramatischen Verlust der Artenvielfalt. Ich denke, die weltweiten klimatischen Vorkommnisse und die Virus-Problematik der letzten Monate hat viele Menschen wachgerüttelt; und ich glaube, dass wir zu einem lokalen, nachhaltigen Leben zurückfinden werden – zum Beispiel, indem wir Gärten anlegen und wieder vermehrt unsere eigenen gesunden Lebensmittel kultivieren und mit unseren Ressourcen schonender und bewusster umgehen. So können wir auch Abhängigkeiten reduzieren, was gerade für Krisenfälle wichtig ist. Auf in den Garten! Der Sommer ist für Remo und mich die Zeit, in der die Arbeit draussen so richtig Spass und Freude macht. Das Gärtnern ist angenehm, denn die anstrengenden Tätigkeiten wie das Vorbereiten der Beete, Säen und Pflanzen sind abgeschlossen. Wichtig ist, dass die Routinearbeiten nicht vernachlässigt werden. Das heisst: immer wieder jäten, beziehungsweise mit der Pendelhacke die Beete durchkratzen, um den Boden unkrautfrei zu halten und die Schädlinge im Auge zu behalten. Die Gartenarbeit im Frühjahr hat sich gelohnt: Der Sommergarten überwältigt uns in diesen Tagen und Wochen mit Farben und Blüten, und wir geniessen die sonnigen Tage ausgiebig. Nachdem die gröbsten Pflanzarbeiten abgeschlossen sind, gilt es vor allem fleissig zu giessen, mässig zu düngen und ordentlich zu ernten: Das Obst wird reif, die Kräuter blühen und was der Gemüsegarten hergibt, füllt unseren Erntekorb Tag für Tag. So liefern uns Garten, Beete und Töpfe täglich eine bunte, vitaminreiche Auswahl Gaumenschmaus. Das richtige Bewässern Zu den wichtigsten Arbeiten an heissen Sommertagen gehört das Wässern der Pflanzen. Am besten giesst man frühmorgens, denn in der Mittags- und Nachmittagshitze verdunstet das Wasser sehr schnell; zudem können Wassertropfen auf den Blättern zu Verbrennungen führen, da sie Sonnenstrahlen wie ein Brennglas bündeln. Wir haben ausserdem festgestellt, dass es so auch zu weniger Schneckenbefall kommt, denn die Pflanzen haben den Tag über Gelegenheit abzutrocknen, bevor nach Sonnenuntergang die gefrässigen Plagegeister auftauchen, die von der Feuchtigkeit zusätzlich angezogen werden. Wer am Abend wässert, läuft also Gefahr, dass sich die Schnecken nachts hemmungslos über die Pflanzen hermachen. Das gilt besonders für Jungpflanzen, die man allenfalls mit einem Schneckenzaun oder einer übergestülpten Pet-Flasche (nur nachts!) schützen kann. Jungpflanzen müssen auch häufiger gegossen werden, da sie noch keine starken und tiefen Wurzeln ausgebildet haben. Prinzipiell sollte man nur die Erde um die Pflanzen herum giessen und nicht die ganze Pflanze mit Wasser benetzen, da sich sonst Pilze rasch auf den Blättern ausbreiten können. Die Vorteile des Mulchens Das Mulchen ist ein fester und unverzichtbarer Bestandteil im Biogarten. Es unterstützt den Garten und den Gärtner in vielerlei Hinsicht. So schützt eine zwei, drei Zentimeter dicke Mulchschicht die Bodenoberfläche vor Regen, Sonne, Schnee, Frost und Erosion; der Boden trocknet im Sommer weniger schnell aus, folglich muss weniger gewässert werden, was zum einen Arbeit spart und zum anderen auch ein auch im Wasserschloss Schweiz nicht zu unterschätzender ökologischer Aspekt ist. Ausserdem verhindert die Mulchschicht die Unkrautbildung, denn ohne Licht und Luft gedeihen auch Unkräuter nicht. Wir verwenden als Mulchschicht hauptsächlich Rasenschnitt, gehäckselten Strauchschnitt, Gartenabfälle und gehäckseltes Laub. Aber Achtung: Die Mulchschicht darf nicht zu dicht und hoch sein, da es sonst zu Fäulnisbildung kommen kann! //



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Gartenarbeiten im Juli


Nutzgarten

● Regelmässig Unkraut jäten und die Erde mit der Pendelhacke auflockern.

● Beete und Rabatten mulchen.

● Starkzehrer benötigen eine flüssige Düngung, am besten mit Brennnessel- und Beinwell-Auszügen. Zu den Starkzehrern gehören Tomaten, Kürbisse, Melonen, Gurken, Sellerie, alle Kohlarten, Gemüsepaprika, Spargel und Rhabarber.


● Lauch anhäufeln, damit er schöne weisse Schäfte entwickelt.

● Gurken bei Hitze regelmässig giessen. Zu trockener Boden verursacht Wachstumsstörungen und bittere Früchte!

● Tomaten: Seitentriebe regelmässig ausgeizen, so hat die Pflanze mehr Energie zur Fruchtbildung.

● Aussaat von Spätgemüse wie Spinat, Feldsalat, Knollenfenchel, Karotten, Randen.

● Wurzelgemüse regelmässig ausdünnen.

● Regelmässiges Ernten von Gurken und Zucchini erhöht den Ertrag.

● Kräuter ernten und konservieren.

● Kräuter vermehren.

● Kräuter regelmässig nachsäen.

● Sommerschnitt der Obstgehölze.

● Erdbeeren für das nächste Jahr pflanzen.

● Kompost wässern: um den Verrottungsprozess am Laufen zu halten, gelegentlich giessen.

● Regelmässiges Lüften im Gewächshaus, denn Hitzestau schadet den Pflanzen. Für Beschattung sorgen (Netze, weisser Anstrich, Schilfmatten).

● Frühkartoffeln ernten. Nach den Frühkartoffeln ist der Boden ideal für Erdbeeren als Folgekultur.

● Bei Salaten kann man jetzt aus dem -Vollen schöpfen: Kopfsalat, Eissalat, Pflücksalat und Kräuter sind erntereif.

● Buschbohnen, Karotten, Rettiche, Frühlingszwiebeln, Schalotten, Perlzwiebeln, Gurken, Zucchini, Paprika, Neuseeländer Spinat und Mangold ernten.


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Aussaaten

● In der ersten Juliwoche wird es Zeit für die letzte Aussaat von Buschbohnen.

● Karotten, Fenchel, Schnittsalat, Zuckerhutsalat, Winterrettich, Radieschen, Spinat und Randen für die Herbsternte säen.

● Ab Mitte Juli beginnt die Aussaat von Chinakohl und Pak Choi.

● Gegen Ende des Monats Frühlings-zwiebeln säen.

Pflanzen

● Eissalat, Endivien, späte Kohlrabi, -Grünkohl und Frühsorten von Wirsing und Blumenkohl.


Ziergarten

● Aussaat von zweijährigen Sommerblumen bis Ende des Monats.

● Narzissen teilen.

● Heckenschnitt.

● Stauden zurückschneiden und düngen.

● Rosen veredeln.

● Beete hacken und Unkraut entfernen.

● Sommerzwiebeln, Rosen und Pfingstrosen düngen.

● Verblühte Blüten von Sommerflieder entfernen.

● Herbstkrokusse pflanzen.

● Schwertlilien pflanzen.

● Dahlien stützen.

● Rasen nicht zu kurz schneiden (ca. 5 –7 cm), so braucht er nicht so viel Wasser.

● Rasen bei längerer Trockenheit giessen.

● Formschnitt der Hecken.

● Kletterpflanzen an Kletterhilfen binden.

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Gartenarbeiten im August

Nutzgarten

● Bei den Tomaten laufend alle Geiztriebe entfernen. Auch die unteren Blätter, die meist als erste von der Krautfäule befallen werden, entfernen. Eine letzte Düngung tut den Pflanzen gut.

● Die nächste Folge Pflücksalat und Chinakohl ist in den ersten Augusttagen fällig. Chinakohl direkt aufs Beet säen und später auf circa 30 cm Abstand vereinzeln. So gedeiht er besser, als wenn er umgepflanzt wird.

● Bis Mitte August sollten auch die Frühlingszwiebeln gesät sein. Sie liefern im zeitigen Frühjahr das erste essbare Grün und im Frühsommer weisse, milde Zwiebeln. Sinnvoll ist es, die Frühlingszwiebeln in Mischkultur mit Feldsalat anzusäen: Abstand der Zwiebelreihen 30 cm, dazwischen zwei bis drei Reihen Feldsalat.

● Radieschen können ebenfalls noch gesät werden. Sie eignen sich gut als Zwischenkultur. Im späten Sommer verwenden wir die schnellwüchsigen Sorten. Radieschen brauchen viel Sonne und sollten nur circa 1 cm tief gesät werden. Das Beet mit Vliesabdeckungen schützen, damit die Gemüsefliege keine wurmigen Radieschen beschert.

● In der ersten Monatshälfte werden auch die schwarzen Winterrettiche oder der Münchner Bierrettich gesät.

● Ab Mitte August Feldsalat und Spinat säen. Auf unkrautfreien Beeten, den Feldsalat breitwürfig aussäen, sonst in Reihen (zum Beispiel zwischen die Frühlings-zwiebeln).

● Im August gesäte Petersilie keimt sehr zügig.

● Jetzt ist auch Zeit, die vorgezogenen Salate und Gemüse wie Endivien, Blumenkohl, Kohlrabi, Winterporree und Knollenfenchel ins Beet zu pflanzen.

● Gemüsebeet mulchen, um Feuchtigkeit im Boden zu halten.

● Auf freien Beeten, die wir nicht mehr bepflanzen Gründüngung aussäen z. B. Buchweizen, Senf, Lupine, Klee oder Phacelia.

● Kohlrabi regelmässig giessen. Bei zu langer Trockenheit und darauffolgenden Nassperioden durch Regen platzen die Knollen auf.

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Ziergarten

● Ab der zweiten Monatshälfte frühjahrsblühende Blumenzwiebeln stecken.

● Abgeblühte Stauden zurückschneiden.

● Lavendel nach der Blüte abschneiden.

● Verblühte Rosen abschneiden.

● Blumensamen sammeln.

● Robuste Sommerblumen für das nächste Jahr direkt ins Beet säen.



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Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.








Fotos: istockphoto.com | dave brüllmann, at verlag | www.at-verlag.ch

 
 
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