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Kategorie: Natur


Auflockern, Umgraben, Aussäen, Einpflanzen und Beschneiden – der Mai ist für Gärtner ein arbeitsintensiver Monat. Was Sie tun müssen, damit sich der Aufwand lohnt.


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In unseren Breitengraden hat der Mai eine klimatische Besonderheit zu bieten: die Eisheiligen. Das bedeutet: Bis ungefähr zum 15. Mai ist bei uns mit Bodenfrost zu rechnen! Wenn man bedenkt, dass einige Pflanzen wie z. B. Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini und Kürbis schon ab fünf Grad Wachstumsstörungen bekommen, ist es absolut nicht ratsam, diese Pflanzen vor dem 15. Mai ins Freiland zu setzen. Darum mein alljährlicher Rat an meinen geschätzten Gärtner-Gatten Remo: «Pflanze nie vor der Kalten Sophie!»


Die ersten Blicke auf unseren Gartenrundgängen zu Beginn der neuen Gartensaison gelten immer den mehrjährigen Pflanzen: Haben sie die Kälte und den Winter schadlos überstanden oder müssen wir feststellen, dass einige unserer Lieblingspflanzen dem Frost zum Opfer gefallen sind? Sofern Frostschäden nur Teile von Pflanzen betreffen, müssen wir diese durch Rückschnitt entfernen.

Abgestorbene Triebe und verwucherte Gehölzäste schneiden wir ab und bringen so die Pflanzen in die gewünschte Form. Falls die mehrjährigen Blütenstauden im letzten Sommer nicht mehr so reichhaltig geblüht haben, ist das ein sicheres Zeichen, dass sie eine Verjüngungskur benötigen. Zwiebelblumen, die jetzt ihre ersten grünen Spitzen aus dem Boden treiben, düngen wir und geben eine leichte Kompostgabe, um schöne und kräftig blühende Tulpen, Narzissen und Hyazinthen im Frühlingsgarten zu haben.


Wenn nachts keine Minusgrade mehr zu erwarten sind, können die Blumenbeete von abgestorbenen Pflanzenteilen und vertrockneten Blättern gereinigt werden. Auf den Beeten, die wir im Herbst mit einer Mulchschicht versehen haben, bringen wir Kompost aus, denn während der Wintermonate ist die Abdeckung durch Mikroorganismen weitgehend zersetzt worden.


«Pflanze nie vor der Kalten Sophie!»

Grundlage des Lebens:

der Boden


Wenn die Temperaturen steigen und der Boden sich erwärmt hat, keimt und spriesst auch das Unkraut. Hartnäckige Arten wie Ackerwinde und Quecke müssen tiefgründig ausgegraben werden, sodass keine Wurzelreste im Boden bleiben, die erneut austreiben würden. Auf gar keinen Fall sollte man Wurzelunkräuter mit der Bodenhacke oder dem Kultivator bearbeiten, das würde sie zur Plage werden lassen.

Gewöhnliche Unkräuter haben bei uns gar keine Chance, da wir den Boden mehrmals wöchentlich mit der Pendelhacke vorbeugend durchlüften und so den unerwünschten Pflanzen keine Wachstumsmöglichkeit geben. Und wo immer möglich, säen wir Gründüngungen ein. Der Einsatz von Gründüngungspflanzen ist sehr einfach. Wir verwenden hauptsächlich Bienenweide (Phacelia) und lassen kein Stück Erde unbepflanzt. So haben Unkräuter keine Chance. Das Säen und Schneiden dieser Bodendecker ist viel weniger aufwendig als das Unkrautjäten. Die Bienenweide-Samen streuen wir nur oberflächlich auf die Erde. Wenn die Pflanze ihren Dienst als Bodenverbesserer und Nährstofflieferant geleistet hat, kippt sie um, wird von den Würmern in den Boden eingearbeitet und führt den Mikroorganismen reichlich organische Substanz zu. Der Einsatz von Gründüngungen erspart uns einen ganzen Kompostiervorgang, der mit Schneiden, Umsetzen und Ausbringen des fertigen Kompostes viel Arbeit macht und noch mehr Zeit erfordert. Die Bienenweide zieht ausserdem Insekten an, die unsere Blüten bestäuben. Seit wir sie einsetzen, wimmelt es im Garten von Schmetterlingen, Hummeln und Bienen.


Das grosse Säen und -Pflanzen


Als offizieller Startschuss in die neue Gartensaison gelten bei uns die fünf Tage der Eisheiligen: Mametus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die Kalte Sophie. Die Eisheiligen symbolisieren das Ende der kalten Frostnächte. Allerdings ist diese Bauernregel nicht immer so genau zu nehmen. Es ist durchaus möglich, dass es auch nach den Eisheiligen noch kalte Tage und frostige Nächte gibt. Aber tendenziell bleibt das Wetter nach den Eisheiligen warm und stabil. Sollte die Wettervorhersage dennoch kühlere Temperaturen melden, schützen wir die sensiblen Pflanzen mit Vlies oder Folie.

Nach den Eisheiligen säen wir Radieschen, Pflücksalat, Zuckermais, Spinat und Bohnen direkt ins Freiland und vorgezogene Pflanzen wie Tomaten, Salatgurken, Kohlrabi, Paprika und Kopfsalat setzen wir nach den Eisheiligen in die Beete.

Da wir im Mai bei uns öfters nasse Böden haben, geben wir eine dünne Schicht Sand in die Saatrille, damit die Samen nicht zu feucht liegen und verfaulen. Frisch gepflanzte Sämlinge müssen regelmässig, aber vorsichtig gegossen werden. Täglich wenig ist besser als wöchentlich in Mengen. Das Saatbeet unbedingt unkrautfrei halten. Junge Pflanzen in Frühbeeten mit Vlies oder Folie abdecken. Ausgesätes Gemüse und Kräuter pikieren wir vorsichtig und dünnen aus. So wird verhindert, dass sich die Pflanzen gegenseitig Licht und Nährstoffe rauben.


Frostempfindliche Gemüsesorten wie Zucchini, Tomaten, Salate und Mangold säen wir nach den Eisheiligen aus oder setzen Jungpflanzen. Zu Tomaten, Gurken und Zucchini passen Sommerblumen wie Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Karotten zwischen Lauch oder Zwiebeln setzen, Kohl wird mit Sellerie und Lauch gepflanzt. Kräuter wie Dill, Petersilie oder Basilikum werden bis zu den Eisheiligen in Töpfen vorgezogen, danach kann man sie direkt ins Freie säen oder im Freiland setzen.

Zwischen Gemüsepflanzen kommen Kräuter besonders gut zur Geltung und werten die Beete auf. Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Lavendel und Thymian sollten ausgelichtet und um gut ein Drittel zurückgeschnitten werden. Erfrorene Triebe können bis in das gesunde Holz hinein gekürzt werden.

Auch in Zierbeeten zwischen Blumen und Stauden empfiehlt sich das regelmässige Mulchen. Damit wird das Unkrautwachstum reduziert, die Feuchtigkeit im Boden gehalten und der Erde durch die Verrottung des Mulchs langfristig Humus zugeführt. Allerdings legen Schnecken gerne ihre Eier unter die Mulchschicht. Falls nötig, wendet man das Mulchmaterial, denn in der Sonne sterben die Schneckeneier ab. //


Arbeiten im Nutzgarten


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● Vorgezogene Kräuter wie Estragon, Majoran und Basilikum können nach den Eisheiligen in den Garten oder auf den Balkon umgesetzt werden. Viele Kräuter lassen sich ab Mai direkt ins Freiland aussäen. Dazu gehören Basilikum, Majoran, Kerbel, Dill, Bohnenkraut, Kresse, Wermut, Kapuzinerkresse, Koriander, Maggikraut, Beifuss und viele andere. Je nach Bedarf säen wir einjährige Kräuter alle zwei bis drei Wochen nach, damit wir die ganze Saison hindurch frische Pflanzen haben.


● Vorgezogene Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika, Knollensellerie, Kohl-Sorten und Artischocken nach den Eisheiligen in das Freiland umsetzen.


● Auberginen können nun ebenfalls ausgepflanzt werden. Ab Ende Mai kann man sie direkt ins Freiland säen.


● Die meisten Aussaaten können nach den Eisheiligen direkt im Freiland vorgenommen werden. Dazu gehören: Salate, Brokkoli, Gurken, Karotten, Radieschen, Rettich, Randen, Zucchini, Blumen- und Rosenkohl, Stangen- und Buschbohnen, Fenchel und Schnittsellerie.


 Besonders zur Aussaat- und Anwuchszeit brauchen Pflanzen regelmässig Wasser. Denn junge, frisch gepflanzte Pflanzen haben noch keine langen Wurzeln, um sich selbst mit Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten zu versorgen. Aber: nicht ertränken!


● Mischkulturen verhindern Schädlingsbefall und Pilzerkrankungen. Zu Tomaten, Gurke und Zucchini passen Sommerblumen wie Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Karotten zwischen Lauch oder Zwiebeln setzen, Kohl wird mit Sellerie und Lauch gepflanzt.


● Wenn die Temperatur steigt, beschleunigen auch die Mikroorganismen im Komposthaufen ihre Arbeit. Um den Verrottungsprozess zu unterstützen, bietet sich ein Umsetzen des Kompostes jetzt an.


● Wenn der Boden sich erwärmt hat, keimt auch das Unkraut. Problematische Arten wie Ackerwinde und Quecke müssen unbedingt ausgegraben werden. Auf gar keinen Fall mit der Bodenhacke oder dem Kultivator bearbeiten! Das würde die Wurzelunkräuter vermehren und sie zur Plage werden lassen.


Arbeiten im Ziergarten

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● Der Mai ist ein idealer Monat, um Containerpflanzen wie Rhododendron auszupflanzen.

● Der Rasen steht nun im Blickpunkt: Kahle Stellen werden jetzt nachgesät. Frisch gesäter Rasen sollte in Zeiten ohne Regen etwa drei Mal pro Woche gewässert werden. Ein Austrocknen würde das Wachstum verlangsamen oder den frisch gesäten Rasen zerstören. Alter Rasen wird durchgelüftet (vertikutiert). Damit das Gras besonders kräftig, dicht und grün wird, entfernen wir zuerst das Unkraut. Anschliessend schneiden wir den Rasen auf etwa fünf Zentimeter Länge und bringen biologischen Rasendünger aus. Den Rasenschnitt verwenden wir zum Mulchen der Staudenbeete oder geben ihn auf den Kompost. Wichtig dabei ist, dass der Rasenschnitt mit dem übrigen Material gut vermischt wird, damit kein unerwünschter Silagegeruch entsteht.


● Ab Mitte Mai Kübelpflanzen und Geranien auf Balkon und Terrasse stellen.


● Hecken verschönern jeden Garten. Jedoch entfalten sie ihre Formschönheit erst nach dem Schnitt. Wir schneiden im Mai Sträucher wie Forsythie, Hibiskus, Goldregen und Flieder und teilen diese bei Bedarf. Um den jungen Trieben Platz zu machen, müssen die alten Zweige direkt am Ansatz der Pflanze entfernt werden.


● Falls die mehrjährigen Blütenstauden im letzten Sommer nicht mehr so reichhaltig geblüht haben, ist das ein sicheres Zeichen, dass sie eine Verjüngungskur benötigen, d. h. einen starken Rückschnitt.


● Für einen begrünten Balkon und als Sichtschutz können Kletterpflanzen wie Geissblatt oder Glyzinien (Blauregen) gepflanzt werden. Sie schiessen schnell in die Höhe und tragen bald schöne Blütenstände. Glyzinien brauchen eine starke Rankhilfe, da sie schnell an Gewicht zulegen und zum Teil armdicke Stämme bilden können.


Nützlinge und Schädlinge

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● Sobald sich die Erde etwas erwärmt hat, treiben die Schnecken wieder ihr Unwesen. Darum ist es wichtig, die ersten Generationen einzusammeln oder die Eigelege (z. B. unter dem Mulch) an die Sonne zu legen und so die Population zu schwächen.


● Die Larven des Dickmaulrüsslers leben im Boden und fressen an den Wurzeln. Eine biologische Bekämpfung mit Nematoden ist ratsam. Sie halten die Schädlinge auf natürliche Weise in Schach.


● Mit engmaschigen Netzen werden die Gemüsekulturen von Kohl-, Karotten- und Zwiebelfliege geschützt: Die Pflanzen direkt nach der Aussaat oder Pflanzung mit Netzen bedecken, um die Eiablage zu verhindern.


● Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen gehören zu den nützlichsten Helfern im Garten. In hohlen Bäumen, Schilfrohrstängeln und in Insektennistkästen finden sie Unterschlupf. Wo immer möglich, sollten im Garten Nistmöglichkeiten geschaffen werden.


● An den ersten feuchtwarmen Tagen treten bereits grosse Blattlauskolonien auf. Wichtig ist, dass wir Nistplätze für Nützlinge aufgestellt haben, zum Beispiel Schlupfsäcke und umgestülpte, mit Holzwolle gefüllte Tontöpfe für Ohrwürmer.


● Mit früh blühenden Pflanzen wie Traubenhyazinthen, Schlehe und Weissdorn locken wir Nützlinge an. Auch Kräuter wie Kümmel, Liebstöckel, Fenchel und Ringelblumen erfüllen diese Funktion.

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Buchtipp


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Stephan Wastka «Erfolgreich Gärtnern im Rhythmus der Natur», Quelle & Meier 2018, ca. Fr. 28.–






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Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.






Fotos: istockphoto.com | dave brüllmann, at verlag | www.at-verlag.ch


 
 

Aktualisiert: 9. Sept. 2021

Kategorie: Natur


In den letzten Jahren wurden Eschen und Fichten vermehrt von Schädlingen befallen, sodass sie massenhaft absterben. Die zunehmende Erwärmung sorgt zusätzlich dafür, dass unsere Wälder sich nachhaltig verändern.


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Wald der Zukunft


Im Zuge des Klimawandels wird es wärmer und im Sommer trockener, so die gängige Prognose. Das hat auch Auswirkungen auf den Wald; seine Zusammensetzung wird sich verändern. Doch wie kann der Wald klimafit gemacht werden? Um diese Frage zu beantworten, hat die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) das Projekt «Testpflanzungen zukunftsfähiger Baumarten» lanciert:

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In der ganzen Schweiz soll ab Herbst 2020 bis ins Jahr 2022 ein Netzwerk von 50 bis 60 Testpflanzungen «potenziell zukunftsfähiger Baumarten» eingerichtet werden.

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30 bis 50 Jahre will man diese Testpflanzungen beobachten.


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So soll ermittelt werden, welche Baumarten unter den klimatischen Bedingungen, die gegen Ende des 21. Jahrhunderts erwartet werden, besser wachsen können als diejenigen, die heute in unseren Wäldern vorherrschen. krea





In der nordischen Mythologie hat die Esche eine besondere Bedeutung: Sie ist der Weltenbaum Yggdrasil, wie wir in der isländischen Edda, ein auf Altisländisch verfasstes literarisches Werk, erfahren. Die Zweige des Yggdrasils sollen sich über den ganzen Himmel und über die ganze Welt erstrecken, während der Baum auf drei Wurzeln ruhe, unter denen Quellen entspringen.


Auch in der modernen Zeit hat die Esche eine wichtige Bedeutung: Eschenholz ist sehr beliebt und wird wegen der positiven Eigenschaften zu den Edellaubhölzern gezählt. Es gehört nach dem Holz von Buche und Eiche zu den wichtigsten Laubnutzhölzern Mitteleuropas. Es wird verwendet, wenn höchste Ansprüche an Festigkeit und Elastizität gestellt werden, etwa bei der Herstellung von Werkzeugstielen oder Sportgeräten. Doch heute ist dieser Baum bedroht. Anfang der 1990er-Jahre begannen im nordwestlichen Teil von Polen die Eschen in grosser Zahl abzusterben. Danach breitete sich das Eschensterben von Polen nach Schweden, Österreich, Deutschland, Dänemark, Finnland, Litauen, und Tschechien aus. Inzwischen ist auch der Bestand auf den Britischen Inseln bedroht.

Forscher fanden heraus, dass ein kleiner Pilz Namens Hymenoscyphus pseudoalbidus, auch «Falsches Weisses Stängelbecherchen» genannt, dafür verantwortlich ist. An den infizierten Eschen sind zuerst braune Flecken an Blättern zu beobachten; später sind auffällige Welkerscheinungen zu sehen, die einen vorzeitigen Blattfall und Kronenverlichtungen zur Folge haben. Schliesslich fault der untere Teil des Stammes und der Baum stirbt endgültig.


Manche Eschen sind resistent

Eschen sind die zweithäufigsten Laubbäume in der Schweiz. 2008 wurde der aus Ostasien eingeschleppte Pilz in der Schweiz zum ersten Mal festgestellt. Innert weniger Jahre hatte er sich im ganzen Land ausgebreitet, sodass rund 90 Prozent aller Eschen heute vom Falschen Weissen Stängelbecherchen befallen sind. Es ist schwierig abzuschätzen, wie viele der befallenen Bäume absterben werden. Am gefährlichsten ist es, wenn der Pilz den Stamm angreift. «Die Esche wird seltener werden, aber kaum aussterben», sagt Reinhard Lässig von der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL. Das Eschensterben erinnere an das ebenfalls durch einen Pilz verursachte Ulmensterben in Mitteleuropa vor mehreren Jahrzehnten. «Es gibt heute immer noch Ulmen, aber weniger als vor 50 Jahren.»

Während an vielen Orten durch das Fällen der kranken Eschen die Verbreitung des verantwortlichen Pilzes Einhalt geboten werden soll, verfolgen Forscher der Universität Wien eine andere Strategie. Einzelne Exemplare der verschiedenen heimischen Eschenarten können sich gegen den Schädling behaupten. Diese Tatsache bildete den Ausgangspunkt der vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) gestarteten Initiative namens «Esche in Not».

In einer Testplantage bei Tulln wird daran gearbeitet, dass die Eschen langfristig erhalten bleiben. So wurden 700 gesunde Eschen aus ganz Österreich gesucht, die scheinbar resistent sind gegenüber dem Schadpilz. Aus Samen dieser gesunden Eschen wurden 35 000 Jungbäume herangezogen. In den Versuchsgärten von Tulln werden die Eschen unter standardisierten Umweltbedingungen dem Schädling ausgesetzt. Durch den hohen Befallsdruck durch zusätzlich künstlich eingebrachte Pilzsporen erkranken auch einige Nachkommen der gesunden Mutterbäume. Einige dieser jungen Eschen können den Befall jedoch gut abwehren und weisen keine oder nur sehr geringe Krankheitssymptome auf. Diese Pflanzen eignen sich langfristig für die weitere Vermehrung.

Dieser Ansatz scheint vielversprechend zu sein. Denn langfristig kann der Fortbestand der Eschen nur durch eine Resistenz gegen den schädlichen Pilz ermöglicht werden. Denn ein Pilz, der einmal eingedrungen ist, kann nicht mehr so einfach entfernt werden – also muss die Wirtspflanze eine Resistenz gegen ihn entwickeln können.


Der Wald verändert sich

Es sterben jedoch nicht nur die Eschen, auch die Fichten werden grossräumig Opfer eines Schädlings: Der in Mitteleuropa vorkommende Fichtenborkenkäfer kann unter bestimmten klimatischen Bedingungen vor allem in Monokulturen riesige Schäden anrichten. Opfer der Borkenkäfer sind vor allem kränkelnde und sturmgeschädigte Fichten, da diese sich nicht wie gesunde Bäume durch Harzaustritt wehren können. Dabei bohren die Käfer weitläufige Brutsysteme in die Rinde der Bäume.

Der Borkenkäfer braucht einen schönen, warmen und trockenen Sommer, damit sich mindestens zwei volle Generationen vom Ei bis zum erwachsenen Käfer bilden können. Während heissen, trockenen Sommern wie z. B. 2018 können sich bis zu drei Käfergenerationen entwickeln. Das Brutsystem eines Weibchens enthält zirka 60 Larven und mit jeder Generation vervielfacht sich die Anzahl der Käfer.

Die Stürme «Vivian» und «Wiebke» im Februar 1990 und der Sturm «Lothar» im Dezember 1999 fällten und beschädigten sehr viele Bäume. Dies führte zu einer enormen Vermehrung des Borkenkäfers. So trat in den «Lothar» Sturmschadengebieten eine Zunahme des Borkenkäfers auf, wie sie die Schweiz in den vergangenen 200 Jahren nicht erlebt hat.

Da man Fichten weiträumig als Bauholz verwendet, wurden diese in den letzten gut hundert Jahren überall angepflanzt; teilweise in Monokulturen. Sie verdrängten damit andere Baumarten massiv. Weil die Fichte mit ihren Wurzeln an der Oberfläche bleibt, sind die Nährstoffe im oberen Teil des Bodens zurückgegangen. Auffällig ist auch, dass bei starken Stürmen jeweils viele Fichten dem Wind zum Opfer fallen. Obwohl das Problem erkannt wurde, wird es noch lange dauern, bis sich andere Baumarten ihren Lebensraum wieder zurückerobert haben.

Der Klimawandel betrifft auch die Wälder. Die Erwärmung und die teilweise grössere Trockenheit in mittleren und hohen geografischen Breiten begünstigen die Vermehrung des Borkenkäfers. «Trockene, heisse Jahre wie 2003 und 2018, aber auch von Stürmen ausgelöste Windwürfe schwächen viele Fichten und bieten dem Borkenkäfer optimale Bedingungen, um sich zu vermehren. Dieser intensive Insektenbefall bringt dann viele Fichten zum Absterben. Darum ist die Fichte im Moment die am stärksten vom Klimawandel betroffene Baumart», sagt Reinhard Lässig. «Unsere Prognosen zeigen, dass dieser Nadelbaum im Mittelland, wo er an vielen Orten nicht natürlich vorkommt, in den kommenden 30 bis 50 Jahren deutlich seltener werden wird. Solange es in den Bergregionen gute Böden und genügend Niederschlag gibt, kann die Fichte dort einiges wieder wettmachen, was sie im Mittelland verliert.» Sie verdränge dort andere Baumarten, die ihr Verbreitungsgebiet ebenfalls in grössere Höhen verlagerten. Künftig müssten Fichten im Mittelland durch andere Baumarten ersetzt werden. «Wir müssen auch über Baumarten aus dem Ausland nachdenken», sagt Lässig. «Denn wenn es wärmer und trockener wird, ähnelt unser Klima in Zukunft mehr dem heutigen im nördlichen Mittelmeerraum, wo es ja zum Beispiel auch andere Eichenarten gibt.»

All diese Vorgänge führen uns vor Augen, dass der Wald ein sehr dynamisches System ist, das sich laufend den Umweltbedingungen anpasst und sich dementsprechend verändert. Das ist ganz natürlich. //




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Verwendung von Eschenholz


Die Esche kann bis zu 40 Meter hoch und bis zu 300 Jahre alt werden. Die Eschen sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In Europa sind drei Arten heimisch: die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Manna-Esche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia).


Das Eschenholz wird als Massivholz und in Form von Furnieren häufig verwendet. Es eignet sich ebenfalls sehr gut für Wohn- und Schlafzimmermöbel und in gebogener Form für Sitzmöbel sowie für Wand- und Deckenverkleidungen und zur Herstellung von Parkett- und Dielenböden.


Das Eschenholz wird vor allem eingesetzt, wenn hohe Ansprüche an die Festigkeit, Zähigkeit und Elastizität gestellt werden, so zur Herstellung von Stielen für Werkzeuge oder von Sport- und Turngeräten sowie als Schaftmaterial für die bei der Billard-Variante Snooker eingesetzten Queues. Früher hatte das Eschenholz noch eine grosse Bedeutung beim Bau von Wagen und Kutschen, denn es galt als am besten geeignet zur Herstellung von Naben, Felgen, Speichen, Deichseln und Leiterwagen. Ebenso hatte es eine grosse Bedeutung im Fahrzeug- und Waggonbau. So hatten die Wagenkästen von Kutschen ein Gerippe aus Eschenholz sowie bis in die 1920er-Jahre fast alle Autokarosserien.


In der Volksheilkunde verwendet man Eschenrinde als stärkendes Mittel (Tonikum), insbesondere zur Behandlung von Fieber und Rheuma. Die Blätter und Samen werden ebenfalls bei Rheuma und Fieber eingesetzt, darüber hinaus auch bei leichten Gelenkschmerzen, Gicht, Blasenleiden und Darmträgheit. Wirkstoffe sind u. a. ätherisches Öl, Gerbstoffe, -Flavonoide wie Rutin, stark bitter schmeckende Secoiridoid-glucoside, Phenolcarbonsäuren und Triterpene. Die Rinde ist darüber hinaus besonders reich an Cumarinen.




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Verwendung von Fichtenholz


Die Gemeine Fichte (Picea abies) ist ein immergrüner Nadelbaum. Fichten erreichen in der Regel Wuchshöhen von 20 bis 60 Metern, in Ausnahmefällen von über 80 Metern. Der Stammdurchmesser beträgt bis zu maximal 2,5 Metern, bei einzelnen Arten treten Extremwerte von bis zu 4 Metern auf. Die Fichte ist – neben der Tanne – der grösste europäische Baum. Sie kann bis zu 600 Jahre alt werden, die sogenannte forstliche Umtriebszeit beträgt jedoch nur 80 bis 120 Jahre. In Schweden steht ein ganz seltenes Exemplar einer rund 9550 Jahre alten Fichte. Sie gilt als ältester Baum der Welt.


Die Fichten zählen auf der Nordhalbkugel zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Baumarten. So gilt in Mitteleuropa die Gemeine Fichte als «Brotbaum der Forstwirtschaft». Das rasche Wachstum, der gerade Wuchs, die geringen Ansprüche an den Standort sowie die gute Verwend- barkeit des Holzes hatten zur Folge, dass dieser Baum überall in grosser Zahl in Monokulturen angepflanzt wurde. Das Fichtenholz wird vor allem als Bau- und Möbelholz sowie zur Papier- und Zellstoffherstellung verwendet.


Gleichmässig gewachsene Stämme aus dem Hochgebirge finden Verwendung als Klangholz speziell für den Resonanzboden bei Tasteninstrumenten oder als Resonanzdecke bei Zupf- und Streichinstrumenten.


Die zarten jungen Triebe, aber auch Nadeln und Harz der Fichten können als Heilmittel verwendet werden, vor allem bei Erkrankungen der Atemwege, insbesondere wenn sie bakterieller Natur sind und Schleim festsitzt. Auch bei Nervosität, Rheuma, Gicht und Durchblutungsstörungen kann die Fichte hilfreich sein. Man kann sie als Tee oder -Tinktur einnehmen oder die jungen Triebe einfach essen. Hauptinhaltsstoffe sind ätherisches Öl, Terpentinöl, Harz, Glykoside, Gerbstoffe und Vitamin C.




 
 

Kategorie: Natur


Die Natur ist im Aufbruch, Fauna und Flora erwachen. Nun beginnen des Gärtners schönste Monate.

Doch was braucht es, damit die Arbeit auch Früchte trägt?


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Die Tage werden wieder länger und die Vögel zwitschern fröhlich ihre Morgenlieder. Der Frühling steht in den Start-löchern, es ist Zeit, den Garten auf -Vordermann zu bringen: Stauden zurückschneiden, Blumen säen, Pflanzen setzen, Rasen pflegen – es gibt viel zu tun. Die jetzt investierte Zeit und Arbeit werden uns mit einer reichen Ernte den Sommer hindurch belohnen – wenn wir es richtig anpacken.

Bereits im März konnten wir einige Gemüsesorten vorziehen. Das geschieht bei uns aufgrund der Lage oftmals auf der Fensterbank. Auch jetzt im April ziehen wir noch Setzlinge heran, die wir erst im Mai nach den Eisheiligen ins Freie umpflanzen. Da wir im Herbst gerne eine feine Kürbissuppe geniessen, Kürbissbrot und Kürbiskuchen backen, säen wir schon jetzt auch unsere Lieblinge wie Muskat und Butternut, ebenfalls auf der Fensterbank bei einer durchschnittlichen Raumtemperatur von 20 Grad Celsius. Ab Mitte bis Ende Mai können sie dann ausgepflanzt werden. Auch die Artischocken müssen jetzt ausgesät werden, damit sie in der zweiten Maihälfte nach draussen können.


Vorziehen und aussetzen

Mit den im März gepflanzten Kräutern müssen wir behutsam umgehen. Sie brauchen noch etwas Zeit, um abzuhärten. Wir topfen sie in kleine Blumentöpfe um und stellen sie auf die Fensterbank oder auf unsere windgeschützte Terrasse, solange noch Nachtfrostgefahr besteht.

Einige frostunempfindlichere Pflanzen setzen oder säen wir jetzt bereits ins Freiland: Rettiche, Radieschen, Randen, Erbsen, Kohlrabi vertragen das bei uns meist gut. Steckzwiebeln lassen wir über Nacht in warmem Wasser bei Zimmertemperatur quellen, bevor wir sie einpflanzen. Durch diese Massnahme bilden sie im Beet schneller Wurzeln.


Viele Jungpflanzen müssen pikiert und ausgedünnt werden. Da wir bereits Anfang März Samen im Saatkasten ausgesät haben, sind jetzt schon Blättchen zu sehen. Wenn diese sichtbar sind, ist es empfehlenswert, die Pflänzchen vorsichtig herauszunehmen und einzeln in kleine Töpfe zu pflanzen. Wir achten dabei darauf, dass die kleinen Setzlinge gesund und gut entwickelt sind.

Um die Jungpflanzen vor ungeliebten Schädlingen zu schützen, verwenden wir Gemüseschutznetze und Vliese, die vor Kohl- und Karottenfliegen, Blattläusen und anderen Fluginsekten schützen. Das Abdecken mit den Netzen und Vliesen tätigen wir meist direkt nach dem Auspflanzen, da es sonst gerne vergessen wird. Wichtig ist, dass die Netze das ganze Beet in der Länge und Breite abdecken, damit die Schädlinge keine Möglichkeit haben an die zarten Gemüsepflanzen zu kommen. Um die Netze zu sichern, befestigt Remo diese rund um das Beet mit Erde oder Sand gefüllten Säcken oder Steinen.

« Die jetzt investierte Zeit und Arbeit werden uns mit einer reichen Ernte den Sommer hindurch belohnen – wenn wir es richtig anpacken.  »

Geduld und Abwechslung

Der Kartoffelanbau hat bei uns Tradition. Wir schwören auf die alten Bergkartoffeln, die wir vor einigen Jahren aus dem bündnerischen Filisur erhalten haben. Sie sind einfach fantastisch im Geschmack. Auch Corne de Gatte, Parli, Acht Wochen Nüdeli, Blaue Schweden, Weisse Lötschentaler, Maikönig, Patate Verrayes und Fläckler gehören zu unseren Favoriten.


In milderen Regionen kann man bereits Anfang April mit dem Anbau beginnen. Die Pflanzkartoffeln sollten an einem Ort mit gutem Lichteinfall gepflanzt werden. Wir legen sie in Furchen, die wir im Vorfeld gegraben haben. Als Mass kann man eine Tiefe von zirka zehn Zentimetern nehmen. Wir lockern den Boden ein wenig auf und legen die Saatkartoffeln vorsichtig hinein und bedecken sie dann mit Erde. Sind die Kartoffeln vorgekeimt, ist besondere Vorsicht geboten, damit die kleinen und weichen Keime nicht abbrechen.


Die erste Rhabarberernte kann bereits Mitte bis Ende April erfolgen. Grundsätzlich ist die Erntezeit von Rhabarber von April bis Juni datiert. Die ersten zarten Rhabarberstängel haben aber jetzt das beste Aroma. Jüngere Pflanzen können alle zwei bis drei Wochen geerntet werden; kräftigere ältere Exemplare auch in kürzeren Abständen.




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« Im Frühjahr bearbeiten wir die Beete regelmässig mit der Pendelhacke, -sodass Unkraut erst gar nicht aufkommen kann. »

Die Stängel sollte man nicht mit der Gartenschere abschneiden; es empfiehlt sich ein Herausdrehen aus dem Wurzelstock. Mindestens zwei Drittel der Stängel und Blätter müssen allerdings stehenbleiben. Blüten sollten immer umgehend entfernt werden, da sie den Pflanzen unnötig Energie entziehen.


Beim Grünspargel muss man besonders viel Geduld haben: erst drei Jahre nach dem Pflanzen sollte das erste Mal geerntet werden. Jetzt im April sollen die Grünspargelwurzeln gepflanzt werden. Der Abstand zwischen den Reihen sollte nicht weniger als einen Meter betragen. Innerhalb einer Reihe sind 40 bis 50 cm ausreichend. Wir setzen den Spargel in tiefe Furchen. Dazu breiten wir die Wurzeln vorsichtig aus und bedecken sie mit einer zirka fünf bis zehn Zentimeter dicken Schicht Erde. Erst wenn der Spargel richtig angewachsen ist, füllen wir die Furche vollständig mit Erde. Ja, und dann heisst es eben geduldig sein. Drei Jahre bis zur ersten Ernte – das war für Remo fast unerträglich.


Kompostgabe und -Rankhilfe

Ein Ziergarten mit möglichst vielen bunten Blumen, Stauden und Gräsern tut dem Gemüt gut. Viele einjährige Sommerblumen wie Wicken, Ringelblumen, Schleierkraut, Goldmohn, Jungfer im Grünen und Schmuckkörbchen können jetzt direkt ins Freilandbeet gesät werden. Bei diesen Sorten handelt es sich um robuste Blumenarten, die auch einige eisige Nächte verkraften können. Margeriten, Gänseblümchen und Stiefmütterchen können den Beeten schon jetzt zu einem farbenfrohen Erscheinungsbild verhelfen.

Wir ermöglichen unseren zugekauften jungen Kletterpflanzen jeweils einen besonders guten Start, um in die Höhe zu wachsen. Die noch zarten Pflänzchen können mit kleinen Hilfen sehr gut beim Wachsen unterstützt werden. Sie nehmen diese dankend an und entwickeln sich oft zu wahren Augenweiden im Garten. Mit einer Schnur binden wir die Gewächse am Rankgitter fest. So stellen wir einen sicheren Halt mit dem Gitter her und die Pflanzen breiten sich schnell durch verzweigte Triebe aus. Mit einem organischen Dünger und Kompost sorgen wir zudem dafür, dass den Kletterpflanzen immer ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen.

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Rückschnitt und Vorschau

Wenn die Forsythien oder Zier-Johannisbeeren verblüht sind, müssen wir einen Rückschnitt vornehmen. Es gilt, die Blütezeit abzuwarten und erst nach dem Verwelken zur Schere zu greifen. Wir lichten in dieser Zeit auch Bäume und Sträucher aus. So bilden sich wieder neue Blütentriebe für das nächste Jahr. Ältere Haupttriebe, die bereits abgeblüht sind, sollten alle paar Jahre komplett entfernt werden, damit die Bäume keine Energie mehr in diese Äste stecken und sich auf neues, lebendiges Wachstum konzentrieren können.


Immergrüne Sträucher, wie zum Beispiel Rhododendren, bereichern den Garten im April. Rhododendren wachsen ursprünglich im Wald; dies erfordert bei der Platzierung im eigenen Garten eine möglichst kalkarme, durchlässige und humusreiche Erde. Bei der Pflanzung graben wir ein Pflanzloch mit einem ausreichend grossen Durchmesser. Diesem Loch können Laub-, Rindenkompost und Hornspäne hinzugefügt werden. Wir pflanzen den Rhododendron nicht zu tief, denn das mögen die Sträucher nicht. Eine ausreichende Bewässerung und Düngung nach der Pflanzung ist wichtig, um den Gewächsen einen guten Startschub zu geben und eine zirka fünf Zentimeter hohe Schicht Rindenkompost um die Pflanzen herum schützt in der Startphase vor konkurrenzierendem Unkraut. Im Frühjahr bearbeiten wir die Beete regelmässig mit der Pendelhacke, sodass Unkraut erst gar nicht aufkommen kann. //



Gartenarbeiten im April


● Nisthilfen und andere Fördermassnahmen für Nützlingen realisieren.


● Aussaaten im Gewächshaus vornehmen.


● Bei günstiger Witterung den Gartenboden für die Kulturen vorbereiten: Kompost und Mist einarbeiten, Unkraut jäten, Gründüngungen säen.


● Beete vorbereiten und erste Aussaaten von Gemüse und Kräutern vornehmen.


● Beerensträucher auslichten. Obstbäume und Beerensträucher brauchen jetzt eine Nährstoffgabe, z. B. gut gereiften Kompost. Heidelbeeren sind Moor-pflanzen, die sauren Boden bevorzugen. Wir geben ihnen deshalb eine Schicht Rindenmulch.


● Gurken und Melonen reagieren empfindlich auf jede Störung im Wurzelbereich. Darum verzichten wir auf das Aussäen in Saatschalen und spätere Pikieren. Wir säen direkt in ausreichend grosse Tontöpfe. Mit dem Auspflanzen warten wir, bis sich der Boden im Mai erwärmt hat und die Setzlinge die Töpfe gut durchwurzelt haben.


● Zwiebeln gehören zum ersten Gemüse, das im Frühjahr gesetzt werden kann. Vor dem Auspflanzen werden Steckzwiebeln über Nacht in zimmerwarmem Wasser eingeweicht. Das bewirkt, dass sie im Beet früher wurzeln. Zwiebeln in Reihen von 15 bis 20 Zentimetern Abstand setzen; nachdem sie angewachsen sind, leicht anhäufeln.


● Ab Mitte April Kartoffeln pflanzen: in zehn Zentimeter tiefe Furchen legen und mit Erde bedecken. Der Pflanzenabstand soll etwa 30 Zentimeter in der Reihe und 50 bis 60 Zentimeter zwischen den Reihen betragen, damit später gut angehäufelt werden kann.


● Salatpflanzen haben eine relativ kurze Kulturzeit. Jetzt die ersten selber gezogenen Jungpflanzen ins Frühbeet setzen und gleich wieder neu aussäen. So kann die ganze Gartensaison hindurch frischer Salat geerntet werden.


● Wurzelpetersilie ist weniger bekannt als Blattpetersilie und wird oft mit Pastinaken verwechselt. Seine Wurzel verleiht Suppen und Gemüsegerichten ein mildes Petersilienaroma. Wenn der Boden gut abgetrocknet ist, in ein sonniges Beet mit humusreicher Erde säen. Nach dem Säen müssen die Pflänzchen auf einen Abstand von 5 bis 8 Zentimeter vereinzelt werden.


Thymian, Lavendel, Salbei, Bergbohnenkraut und viele andere Kräuter verholzen gerne an der Basis. Damit diePflanzen nicht überaltern und um das Wachstum anzuregen, schneiden wir im Frühjahr relativ kräftig zurück.


● Sobald sich die Erde etwas erwärmt hat, treiben die Schnecken wieder ihr Un-wesen. Darum ist es wichtig, die ersten Generationen einzusammeln und so die Population zu schwächen.


● Mit engmaschigen Netzen werden die Gemüsekulturen von Kohl-, Karotten- und Zwiebelfliege geschützt. Die Pflanzen direkt nach der Aussaat oder Pflanzung mit Netzen bedecken, um die Eiablage zu verhindern.


● Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen gehören zu den nützlichsten Helfern im Garten. In hohlen Bäumen, Holzschuppen, Schilfrohrstängeln und in Nistkästen finden sie Unterschlupf. Wo immer möglich, sollten im Garten Nistmöglichkeiten geschaffen werden.


●  An den ersten feuchtwarmen Tagen treten bereits grosse Blattlauskolonien auf. -ichtig ist, dass wir Nistplätze für Nützlinge aufgestellt haben, zum Beispiel Schlupfsäcke und umgestülpte, mit Holzwolle gefüllte Tontöpfe für Ohrwürmer.


●  Mit frühjahrsblühenden Pflanzen wie Narzissen, Traubenhyazinthen, Schlehe und Weißdorn locken wir Nützlinge an. Auch Kräuter wie Kümmel, Liebstöckel, Fenchel und Ringelblumen erfüllen diese Funktion.


● Lücken im Garten und in den Töpfen auf dem Balkon mit Frühlingsblühern, Gehölzen und Stauden bepflanzen.


● Balkon- und Kübelpflanzen zurückschneiden und gegebenenfalls umtopfen.


● Zwiebeln der Herbstblüher kommen jetzt schon in die Erde. Die Zwiebeln sollen dabei doppelt so tief in die Erde gelegt werden, wie sie dick sind.


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Frances und Remo Vetter sind als frei-schaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs











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