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Aktualisiert: 7. Sept. 2021

Kategorie: Essen


Dunkle Schokolade liegt im Trend. Wer nachhaltig -geniessen möchte, kann auf Labels achten und bei -Manufakturen einkaufen, die Kakao direkt handeln.




Schokolade verführt. Wer wüsste es besser als Schweizerinnen und Schweizer. Zwar ist deren durchschnittlicher Pro-Kopf-Konsum 2018 um 200 Gramm auf 10,3 Kilogramm zurückgegangen, so tief wie kaum je zuvor. Chocosuissse, der Verband der Schweizer Schokoladenindustrie, führt dies aufs harzig verlaufende Weihnachtsgeschäft und den langen, heissen Sommer zurück. Dennoch steht die Schweiz noch immer an zweiter Stelle in Sachen Pro-Kopf-Konsum, knapp hinter Deutschland. Und: Schweizer Schokolade ist im Ausland gefragt, Deutschland der wichtigste Exportmarkt. Die ausgeführte Menge stieg vorletztes Jahr um acht Prozent auf rund 138 000 Tonnen.

Nach wie vor ist der Anteil der milchhaltigen Sorten mit rund 70 Prozent am grössten. Zirka 25 Prozent entfallen auf die im Trend liegende dunkle Schokolade, nicht nur wegen ihres gesundheitlichen Nutzens (siehe Box): Wer erst einmal damit angefangen hat, dem dürfte Milchschokolade bald zu pappig und zu süss vorkommen.


«  Es lohnt sich, die Welt des Kakao-Geschmacks zu entdecken.  » Christoph Inauen

Es geht auch ohne Palmöl

Auf dunkle Schokolade hat sich die Berner Firma Choba Choba spezialisiert. Christoph Inauen hat sie vor fünf Jahren zusammen mit Eric Garnier gegründet. Der Kakao wird auf eigenen Farmen in Peru angebaut. In spätestens zwei Jahren soll auf biologischen Anbau umgestellt sein. Hergestellt werden die Tafeln bei der Schokoladenmanufaktur Felchlin in Schwyz. Sie ist wie Choba Choba ein Nischenanbieter, kann jedoch auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken.

«Es lohnt sich, die Welt des Kakao-Geschmacks zu entdecken», sagt Christoph Inauen. Für ihn steht der pure Genuss im Vordergrund, was heisst: In seinen Grundschokoladen hat es Kakao, Kakaobutter und Rohrohrzucker. Sonst nichts. Es werden weder Sojalecithin, Palmöl, Konservierungsstoffe oder künst-liche Aromen verwendet. Auch keine Vanille, die Bestandteil vieler dunkler Produkte ist und den Effekt hat, dass viele dunkle Schokoladenprodukte ähnlich schmecken.


Bitterer Beigeschmack

Wenn Insider die Geschmacksnoten der verschiedenen, teils uralten Kakaosorten beschreiben, klingt es, als seien Weinkenner am Werk. Da sorgt eine Assemblage seltener Bohnen für aromatische Komplexität; dort ist vom fruchtigen und langen Abgang die Rede und von Aromen, die an volle Honigtöpfe, Birne, Banane oder Kokosnuss erinnern. Und wie bei einem guten Wein konsumiert man keine rauen Mengen, sondern lässt immer mal wieder ein kleines Stück im Mund zergehen. Dabei schliesse man die Augen und tauche ein in unbekannte Aromawelten.

Das verspricht Hochgenuss und einen Hauch von Luxus. Gerne wird dabei ausgeblendet, dass der globalisierte Kakaohandel einen bitteren Beigeschmack hat. Den Markt beherrschen laut der Organisation Public Eye wenige, grosse Firmen, die die Preise diktieren. Verlierer sind die Familien auf den Plantagen, die hart arbeiten, aber denen kaum etwas zum Leben bleibt. Die ausbeuterischen Bedingungen treffen auch Kinder: Geschätzte zwei Millionen arbeiten auf den Plantagen.


 

Gesundes Herz, weniger Stress


Was dunkle Schokolade begehrt und gesund macht, ist schon lange Gegenstand wissenschaftlicher -Untersuchungen. Allerdings: «Bis heute konnte man die Wirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit noch nicht eindeutig klären», schreibt Biologin und Ernährungswissenschaftlerin Andrea -Flemmer in ihrem Buch «Mood-Food». Eine Rolle spielen sensorische Reize wie der delikate Geschmack und der zarte Schmelz. Darüber hinaus wird bestimmten Inhaltsstoffen in der Kakaobohne eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben, etwa Theobromin und Koffein. Fürs Herz sollen die Flavanole, sekundäre Pflanzenstoffe in der Kakaobohne, besonders gut sein. Sie senken laut diversen Studien den Blutdruck, fördern die Durchblutung des Herzens sowie des Gehirns. Und sie schützen vor Stress. Ein weiterer Grund für den guten Ruf dunkler Schokolade ist der höhere Gehalt an Polyphenolen, die entzündungshemmend wirken. Kalorienbomben sind jedoch beide Sorten. Dunkle Schokolade hat meist nur einen unwesentlich geringeren Zucker- und Fettgehalt. Gegen gelegentlichen bewussten Schokoladengenuss ist jedoch nichts einzuwenden.

 

Lieferanten werden Mitunternehmer

Konsumenten und Konsumentinnen müssen dies aber nicht hinnehmen: Sie können – neben diversen Labels – auf den Hinweis «direkt gehandelte Kakaobohnen» achten. Bei der Zürcher Schokoladenmanufaktur Taucherli ist dies beispielsweise der Fall, ebenso bei Idilio Origins aus Basel und auch bei Felchlin in Schwyz. So fallen Margen von Zwischenhändlern weg und die Bauernfamilien in den Produktionsländern erhalten fairere Löhne.

Dass es möglich ist, Schokoladengenuss mit Nachhaltigkeit und mehr Gerechtigkeit zu verbinden, möchte auch Jungunternehmen Choba Choba beweisen. Dessen Miteigentümer sind jene 36 peruanischen Bauernfamilien, die den Kakao liefern. Damit sind sie nicht mehr nur Rohstofflieferanten, sondern bestimmen mit – bei strategischen Entscheidungen des Unternehmens ebenso wie bei den Preisen. Darüber hinaus sie sind am Umsatz beteiligt. Christoph Inauen: «Fairtrade-Labels für Schokolade sind ein erster Schritt. Man muss aber mehr tun, um die Lebensbedingungen der Kleinbauern zu verbessern.» //


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Labels für Schokolade und was sie taugen:



Kategorie: Essen


Heilfasten ist gesund und dient der spirituellen -Entwicklung. Doch was passiert beim Fasten? Und was muss man beachten, damit der Essensverzicht nicht gefährlich wird? Denn dies sei einem bewusst: Ganz ohne ist Fasten nicht.



Heilfasten ist ein uraltes Verfahren nicht nur zur spirituellen Entwicklung, sondern vor allem auch zur Gesundheitspflege. Forschungen der letzten zwanzig Jahre zeigen, warum Fasten funktioniert, was dabei passiert und wie die «richtige» Art des gesundheitspflegenden Fastens aussehen sollte. Am beeindruckendsten ist wohl die Einsicht, dass der «zeitlich begrenzte, freiwillige Nahrungsverzicht» der wohl wichtigste «Jungbrunnen» ist, der das Leben auf gesunde und natürliche Weise verlängern hilft.

Menschen und viele Tiere können ohne Schaden kürzer oder länger ohne Nahrung auskommen, also fasten. Diese vererbte, natürliche Fähigkeit hat sich während der Evolution als Anpassung an Nahrungsmangel-Phasen entwickelt. Das «Fasten-Programm» wird aktiviert, wenn der Nachschub von Energie und Nährstoffen (Ausnahme Wasser) deutlich verringert ist. Diese Stoffwechsel-Umschaltung auf «Sparflamme» erfolgt ohne jede Gefahr für Leib, Leben oder Gesundheit. Im Gegenteil: Sind wir im Fastenmodus, steigern sich viele unserer Fähigkeiten: Wir werden wacher, aufmerksamer, empfindsamer, leistungs- oder ausdauerfähiger. Der biologische Sinn ist offensichtlich: Um Nahrungsmangel zu besiegen, müssen wir besser funktionieren als sonst. Andernfalls droht der Tod durch Verhungern.


Das Fett schmilzt

Wie lange gesunde Erwachsene fasten, ist sehr unterschiedlich. Beim alleinigen heimischen Fasten dauert dieses etwa zwischen einem und sieben Tagen; bei ge-übten Fastern länger. Beim Fasten unter ärztlicher Begleitung in einer Kureinrichtung kann es 7, 14, ja sogar bis zu 21 Tage dauern. Es gibt gut belegte Fallgeschichten, bei denen Menschen 40 Tage und länger gefastet und dies gesund überstanden haben. Aber Achtung: Solch extrem lange Fastenzeiten können gefährlich sein! Und: Menschen mit akuten und chronischen Erkrankungen sollten grundsätzlich nur ärztlich begleitet fasten!

Eine moderne, bedenkenlose Form des Fasten ist das Kurzzeitfasten, auch als Intervallfasten bekannt. Dabei wird ein- bis zweimal pro Woche für jeweils einen Tag gefastet – dies aber über Wochen und Monate, ja Jahre hinweg. Doch was passiert da mit uns, beim Fasten?

Normalerweise gewinnt unser Stoffwechsel seine lebensnotwendige Energie primär aus Glukose («Zucker», Kohlenhydrate). Beim Fasten versiegt diese Energiequelle und der Körper nutzt zunehmend die im Fettgewebe gespeicherte Energie. Dieser alternative Stoffwechselzustand wird «Ketose» genannt. Die Ketose beginnt beim gesunden Erwachsenen unter idealen Bedingungen etwa 16 Stunden nach Fastenbeginn. Ideal bedeutet, dass der Darm leer ist und keine Kohlenhydrate mehr liefern kann.

Beim Heilfasten wird dieser Zustand durch intensive Darmentleerung erreicht. Die Fastenlehrer der Neuzeit (u. a. Dr. Guillaume Guelpa und Dr. Otto Buchinger) haben dafür vor allem das Abführmittel Glaubersalz (Natriumsulfat, Karlsbader Salz) verwendet. Nach dem Trinken von ein bis zwei Litern einer wässrigen Glaubersalzlösung kommt es nach wenigen Stunden zu einer stark abführenden Wirkung, manchmal auch schneller. Dies wird beim Fasten in Kureinrichtungen oft noch durch Darmeinläufe, Bauchmassagen oder das Trinken kleiner Mengen Glaubersalzlösung während der Fastenkur ergänzt.



 

Freiheit statt Versklavung

«Ich kann keinen einzigen Tag ohne Essen leben, mich quält sonst ein schrecklicher Hunger!» ist ein häufiger Einwand gegen das Fasten. Das, was da quält, ist jedoch kein Hunger. Den kennen wir in der westlichen Welt fast überhaupt nicht mehr. Was da quält, ist Appetit gepaart mit tiefsitzenden -Essens-Gewohnheiten und Angst vor dem Unbekannten – nämlich der Freiheit, die uns das Fasten schenkt. Der Antirauchen-Papst Allen Carr sagte: «Die Sklaverei gegen diese Freiheit einzutauschen, ist ein so freudiges Gefühl, wie wenn Sie eine Welt voll schwarzer Schatten hinter sich lassen und in die Sonne hinaustreten.»

 


Abführen ist nicht zwingend nötig

Die alten Fastenärzte glaubten, dass die intensive Darmreinigung («Entschlackung») Ursache der Umschaltung auf Ketose sei. Das ist jedoch nicht richtig. Das kräftige Abführen beim Heilfasten ist nur dann wichtig, wenn zusätzlich zum Fasten auch Entgiftung oder Entschlackung des Organismus angestrebt wird. Die Umschaltung auf Ketose tritt ansonsten bereits nach eintä-gigem Fasten auf, ganz ohne jedes künstliche Abführen. Das ist doch beruhigend. Denn diese moderne Einsicht bedeutet: Mit dem wohl wichtigsten bekannten Präventions- und Therapieverfahren überhaupt ist auch eine einfache und wirksam Selbstbehandlung zu Hause möglich.

Das stationäre Heilfasten hat aber selbstverständlich seine Berechtigung. Es gibt viele gute medizi-nische gesundheitliche Gründe, zur Kur zu gehen, -alleine schon wegen all der anderen gesund- heitsfördernden Massnahmen, die es dort gibt: das geistig-seelische Rahmenprogramm, der Gesundheitspflege-Kurs oder einfach wegen der -Natur oder der sozialen Kontakte mit gesundheitsinteressierten Gleichgesinnten.

Doch auch das Fasten in heimischer Umgebung hat seine Vorteile: Es ist einfach umzusetzen und ex- trem kostengünstig; und es motiviert, gesunde Änderungen des Lebensstils umzusetzen (Ernährung, Schlafgewohnheiten, Sport usw.).

Das Heilfasten ist ein höchst persönliches Ereignis. Denn jeder Mensch erlebt diese Zeit anders. Mitunter zeigen sich seelisch-geistige «Krisen», die je nach Anlage, Leiden und Schicksal zum Teil hohe Ansprüche an den Betreffenden stellen und besonders angesprochen werden wollen. Entsprechend sollte jedes Heilfasten individuell gestaltet und den jeweiligen geistig-seelisch-körperlichen Bedürfnissen angepasst werden. Anfänger, die sich «Tage ohne Essen» fast nicht vorstellen können, dürfen erste Erfahrungen mit einem oder ein paar wenigen Tagen machen. Dabei stellen viele erstaunt fest, wie leicht und befreiend «Nicht-Essen» sein kann. Langjährig erfahrenen Fastern gelingt es sogar, Heilfasten in den Berufsalltag einzubinden. Doch ist dies eine besondere Herausforderung, die sehr genau überlegt und nur Erfahrenen überlassen werden sollte. Da ist das Intervall-Fasten, zwar auch eine Herausforderung, doch bedeutend einfacher umzusetzen. Für die meisten Menschen ist für das Heilfasten eine Auszeit unbedingt empfehlenswert. Denn ob nun kurz- oder langzeitig angelegt: Die Methode darf keinesfalls unterschätzt werden.



«Ziel des Heilfastens ist die körperliche, geistige und seelische Umstimmung des Menschen..»


Fasten ohne Nebenwirkungen

Heilfasten kann alleine, in Gruppen oder in Kureinrichtungen durchgeführt werden. Manche Menschen ziehen das alleinige Heilfasten vor und nutzen häusliche, bekannte Ressourcen, um so am besten den eigenen Bedürfnissen und Rhythmen nachzugehen. Bei Unsicherheiten bieten erfahrene Fastenberater oder Therapeuten tolle Angebote an. Gemeinsame Treffen in Fastengruppen etwa werden ergänzt durch tägliche Wanderungen. Die Bewegung in der Natur hilft dem gesamten Organismus, wieder ins Lot zu kommen. Zudem wird die Natur beim Fasten bewusster und intensiver erlebt, was seelisch-geistige Impulse setzen kann. Gleiches gilt für Musik. Im Gruppengespräch wiederum können eigene eingefahrene Verhaltens-, Ess- oder sonstige Gewohnheiten in den Fokus gelangen und überdacht werden – nicht zuletzt der Umgang mit (digitalen) Medien. Denn: Heilfasten kann nur dann seine tief greifende Wirkung entfalten, ähnlich wie bei religiös bedingtem Fasten, wenn die bisherige Lebensweise unterbrochen wird.

Ziel des Heilfastens ist die körperliche, geistige und seelische Umstimmung. Die Zeitdauer wird ganz nach innerlichen Bedürfnissen und Wünschen festgelegt, auch nach ärztlicher Beratung. Wichtig ist jedoch immer der eindeutige Entschluss dazu – egal ob drei oder 30 Tage gefastet wird. Hinzu kommen idealerweise zwei einleitende Obsttage und das ungemein wichtige Fastenbrechen danach. Während der Obsttage dürfen beliebige Mengen Obst gegessen werden. Getrunken wird nur Wasser. Schon hierdurch verändern sich nach 24 Stunden Gewicht, Blutdruck, Atmung und Puls. Am dritten Tag werden bei einer Heilfasten-Kur meist Abführmittel empfohlen. Drastisch wirkende Abführmittel können allerdings zu Bauchgrimmen führen. Den aufgeregten Darm kann dann Pfefferminztee beruhigen, sowie Wärme und Ruhe. Bei länger anhaltendem Heilfasten stellt sich häufig Verstopfung ein. Tägliche, warme Einläufe (alles nur Übungssache!) bieten Abhilfe und regen zudem die Stoffwechseltätigkeiten weiter an. Auch ein Glas Glaubersalzlösung tagsüber getrunken hilft gegen drohende Verstopfung, ebenso Bauchmassagen. Im Laufe von Entgiftung und Entschlackung kommt es zu vermehrtem Schwitzen und starkem Körper- oder Mundgeruch. Tägliche Duschen und intensivierte Zahn- und Zungenpflege wirken dagegen.


«Ziel des Heilfastens ist die körperliche, geistige und seelische Umstimmung des Menschen..»


Der Geist ist auf einmal hellwach

Welch heilsame und kraftvolle Veränderungen das Fasten nicht nur körperlich auslöst, zeigt sich auch an der häufigen Schlaflosigkeit (während des Fastens niemals Schlaftabletten nehmen!), die von erfahrenen Fastern aber positiv gewertet wird: Der Geist ist hellwach, schöpferische Ideen sprudeln; ebenso ist die Seelentätigkeit stark erregt. Alter Ärger, Groll, aussergewöhnliche Lebensfreude können ins Bewusstsein rücken: Meist sind es Themen, die schon lange einmal «bearbeitet» werden wollten und quasi «schichtweise» abgetragen werden. Für die Betrachtung, die Würdigung all dieser Gefühle und Gedanken braucht es Zeit, Geduld und liebevolle Selbstannahme.

Es gibt viele Fasten-Hilfsmittel aus der Naturheilkunde: Licht (Sonnenbäder) zum Beispiel, reichlich Bewegung an der frischen Luft möglichst im Grünen, ausreichender (Naturzeit-)Schlaf, bewusste, bauchbetonte Atmung. Die Haut als Teil des ausscheidenden Stoffwechsels kann sich während einer kräftigen Entgiftung verändern. Liebevolle, leichte Bürstenmassagen, warme Bäder, wechselwarme Duschen (wer es mag und verträgt), kräftiges Frottieren mit anschliessenden Einreibungen mit duftenden Heilpflanzen-Ölen (keine synthetischen Duftstoffe nehmen) sind die Mittel der Wahl.


«Getrunken wird nur Wasser. Schon hierdurch verändern sich nach 24 Stunden Gewicht, Blutdruck, Atmung und Puls.»

Das Fastenbrechen ist für viele Menschen der oft schwierigste Teil des Heilfastens. Am ersten Tag wird zum Beispiel nur ein Apfel gegessen. Langsam und pedantisch durchgekaut. Alle Geschmacksnerven sind aktiviert – und wollen mehr. Etwas Disziplin ist da schon nötig, um nun nicht all das tagelang Vermisste haltlos in sich hineinzustopfen. Ein Teller Kartoffelsuppe mit Kräutern bewusst genossen zeigt, welche Geschmacksvielfalt sich in so einem einfachen Gericht vereinigen kann. Auch beim Fastenbrechen können sich Bauchkneifen, verstärkte Darmwinde oder gelegentliche Unpässlichkeiten einstellen: Die Darmflora stellt sich so auf ein neues, gesünderes Gleichgewicht ein. //


 

Buchtipps







Raphael Schenker «Richtig fasten, gesund essen», AT Verlag 2013, ca. Fr. 24.–



















Lydia Reutter «Heilfasten nach Hildegard von Bingen», AT Verlag 2006, ca. Fr. 27.–












Fotos: istockphoto.com | zvg | mauritius-images.com

Kategorie: Essen


Spinat ist gesund. Das wissen wir schon lange. Aber erst in den letzten Jahren hat er sich zum vielseitigen Küchen-Liebling gemausert.


KRÄFTIG | Beim sogenannten Wurzelspinat wird die ganze Pflanze samt Wurzelhals geerntet. So behalten die Blätter einen kräftigeren Biss. Und Popeye hatte übrigens schon recht: Spinat verleiht Kraft, denn er enthält das Hormon Ecdysteron, das den Muskelaufbau -fördert.


Vorbei sind die Zeiten, in denen Spinat hauptsächlich aufgetaut und zerhackt auf den Teller kam – als graugrüner, mit Streuwürze versetzter Brei. Heute darf das Blattgemüse zeigen, was es alles kann. Ist es zart, wie jetzt im Frühling, mundet es roh in den verschiedensten Salat-Variationen und in grünen Säften. Spinat macht sich zudem gut auf Wähen, Pizzen und Fladenbroten, besonders wenn er sich in Gesellschaft mit Feta oder Ziegenkäse befindet.


Im Vegi-Restaurant Tibits geht Spinat sogar interkontinentale Verbindungen ein. Beliebt ist er hier zu Dal, dem indischen Gericht aus Hülsenfrüchten. Und neu kommt er als japanische Beilage Gomaae aufs Büffet – blanchiert und mit Sesam garniert. «Diese Geschmackskombination ist einfach und doch überraschend», sagt Tibits-Mitarbeiterin Claire Honegger.


Mit Wurzel oder gefroren?

Reichlich Gelegenheit also, schlechte Erinnerungen zu tilgen und etwas Neues auszuprobieren. Wurzelspinat zum Beispiel. Hier werden die Blätter nicht, wie sonst üblich, einzeln abgeschnitten. Geerntet wird die ganze Pflanze samt Wurzelhals. So bleibt das Gemüse länger haltbar – im Kühlschrank in ein feuchtes Tuch eingeschlagen bis zu zwei Wochen.

«Wurzelspinat ist kräftiger im Biss als Blattspinat», sagt Valérie Sauter von der Juckerfarm. Auf deren Feldern in Rafz ZH gedeiht er auf rund 30 Aren. Eine Alternative für all jene, denen frischer Blattspinat zu schnell verdirbt, die sich mit tiefgekühlter Ware aber nicht recht anfreunden können. Wer sich dennoch für Letzteres entscheidet, wählt am besten ein Produkt ohne Rahm und Zusatzstoffe. Tiefgefrorener Spinat, heisst es, kann manchmal sogar die bessere Wahl sein. Zumindest dann, wenn frischer Spinat schlecht gelagert wurde. Denn dann gehen die wertvollen Inhaltsstoffe schnell verloren.


Wilde Varianten

Als heimisches Superfood wird Spinat heute gerne vermarktet. Tatsächlich ist seine Liste an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen beachtlich, auch wenn der Eisengehalt nicht so hoch ist wie lange Zeit behauptet wurde. Das Blattgemüse ist aber unter anderem reich an Betacarotin, Kalium, Calcium, den Vitaminen A und C sowie Folat.

Der Eisenirrtum hat sich inzwischen herumgesprochen. Hartnäckig hingegen hält sich die Behauptung, Spinat dürfe wegen sich bildender giftiger Stoffe nicht aufgewärmt werden. Falsch, sagen Ernährungsfachleute. Lagert man Spinat nach dem Kochen oder Blanchieren sofort kühl, ist das Aufwärmen unbedenklich. Abgesehen davon schmeckt frisch zubereiteter Spinat aber einfach besser.

Sehr schmackhaft sind übrigens auch Wildkräuter, die besonders nährstoffreich sind und sich als Spinat-Alternativen verwenden lassen. Wer jetzt durch die Natur streift, findet unter anderem Bärlauch, Brennnessel und Giersch. Wichtig dabei: Sich vergewissern, dass man die richtigen Kräuter sammelt und sie vor der Zubereitung waschen.


 

Kinder und Spinat: Ein bisschen mogeln ist erlaubt


Alles «wäh»: Kindern grünes Gemüse wie Spinat vorzusetzen, bleibt oft ein erfolgloser Versuch. Aber Eltern sollten nicht verzweifeln – zwischen zwei und fünf Jahren haben fast alle Kinder eine Neophobie: Sie lehnen neue Esswaren grundsätzlich ab. Dies nicht etwa aus Trotz, sondern weil sich ein Schutzmechanismus aus Urzeiten meldet. Früher musste der Nachwuchs in freier Natur rasch lernen, giftige von ungiftigen Lebensmitteln zu unterscheiden. Bitter, und das ist viel Grünzeugs, signalisiert Gefahr; süss Schmeckendes hingegen ist praktisch immer geniessbar.


Die Liebe für Süsses ist zudem angeboren: bereits Fruchtwasser und Muttermilch haben einen süsslichen Geschmack. Mit Kohlenhydraten wähnen sich die Kleinen ebenfalls auf der sicheren Seite. Kein Wunder, benötigt es für Pizzateig und Pommes kaum elterliche Überzeugungskraft. Für «Grünzeug» hingegen schon. Und gerade auf Spinat mit seinen Bitterstoffen reagieren viele Kinder mit Abneigung. Was also tun?


Verschmähtes immer wieder anbieten – in kurzen Abständen, kleinen Portionen und auf spielerische Art –, ist da eine gute Strategie. Kinder, sagen Ernährungsexperten, müssen ein Lebensmittel bis zu 15 Mal probieren, ehe sie sich an den neuen Geschmack gewöhnt haben. Dabei ist mogeln erlaubt: Eltern können den Spinat im Strudelteig verstecken, ihn pürieren und – pflanzlichen – Rahm beigeben, das macht ihn milder im Geschmack. Er lassen sich auch Fruchtstückchen beimischen – Spinatblätter fallen, ausser farblich, in einem Smoothie mit Bananen und Äpfeln nicht weiter auf.


Wichtig dabei: Ausdauernd bleiben und das Kind zu nichts zwingen. Und: Mit gutem Beispiel vorangehen. Greifen auch Mama und Papa zum Spinat, sind die Chancen grösser, dass es ihnen die Kinder gleichtun.








«Kinder müssen ein Lebensmittel bis zu 15 Mal probieren, bis sie den neuen Geschmack kennen. ».»

 

Fotos: istockphoto.com



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