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Kategorie: Gesundheit


Lieber stinkend das Leben geniessen wohlriechende krank sein. Das könnte man Kritikern des Knoblauchgenusses entgegenhalten. Denn Knoblauch hilft bei Erkältungen und hält die Blutgefässe gesund. Er stärkt im Winter die Immunabwehr und regt im Frühling den Leberstoffwechsel an.



Wirkung: Knoblauch wirkt auf den Körper erhitzend. Das stark anregende Heilmittel hilft so der Verdauung auf die Sprünge und bringt viele Stoffwechselprozesse in Gang bringt. Allicin, der Hauptwirkstoff im Knoblauch, wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und antibakteriell. Zudem senkt er die Cholesterinwerte, erhält die Gesundheit der Blutgefässe und könnte sogar eine vorbeugende Wirkung bei Darmkrebs haben. Studien dazu laufen.


Wie anwenden: Es ist der Saft des Knoblauchs, der so wertvoll für unsere Gesundheit ist. Knoblauchzehen kann man pressen, quetschen oder kleinschneiden und über die Speisen geben oder zum Kochen verwenden. Um den Knoblauch als Heilmittel zu nutzen, zum Beispiel bei Erkältungen, zerdrückt man gleich mit den ersten Symptomen zwei bis vier Knoblauchzehen und nimmt den Saft zusammen mit etwas Wasser ein. Das soll die Schwere und die Dauer der Erkältung reduzieren. Knoblauch gibt es auch in Form von Fertigpräparaten im Fachhandel zu kaufen.


Tipps rund um den Knoblauch:


• Frühlingskur: Knoblauch hilft der Leber, ihre Entgiftungsfunktion wahrzunehmen. Der enthaltene

Schwefel regt die Leberenzyme an und hilft der Leber beim Abbau und der Ausscheidung von

Stoffwechselendprodukten.


• Tipp für die Küche: Wer rohen Knoblauch nicht mag, kann ihn nach dem Quetschen mit zwei

Esslöffel heissem Pflanzenöl übergiessen und das Ganze ins Salatdressing, in die Dipp-Sauce oder

über das Gemüse geben.


• Gegen die Knoblauchfahne: Vermeiden oder zumindest vermindern lässt sich die Ausdünstung des

Knoblauchs mit Chlorophyll. Etwa in Form von Blattgrüntabletten oder durch das Kauen frischer,

grüner Kräuter wie Oregano oder Salbei.

Aktualisiert: 6. Sept. 2021

Kategorie: Gesundheit


Die ersten spriessenden Knospen kündigen endlich den Frühling an. Doch nicht alle freut das: Rund 20 Prozent aller Schweizer reagieren mit Heuschnupfen auf den Pollenflug. Dagegen gibt es natürliche Hilfen.



Es juckt und kribbelt in den Haaren, die Augen tränen, die Nase läuft, Niesattacken suchen einen heim, man fühlt sich dumpf und schlapp. Alle Jahre wieder leiden rund 1,2 Millionen Menschen in der Schweiz unter einer Pollenallergie (Pollinosis). Und immer mehr Menschen sind betroffen. Der wahrscheinliche Grund: unser moderner Lebensstil. Das viele drinnen Sitzen und die ungesunde, zu üppige Ernährung schwächen unser Immunsystem. Doch auch das Klima steht unter Verdacht: Mit der Erwärmung finden neue Pollen den Weg zu uns, wo sie sich mit Feinstaub, Mikroplastik und Mikrogummi vermengen. Nicht zuletzt produzieren Pflanzen unter Umweltstress nachgewiesenermassen aggressivere Pollen – und die treffen auf durch Dauerstress geschwächte menschliche Immunsysteme. Und so reagieren immer mehr Menschen allergisch auf an sich harmlose Pollen. Heuschnupfen ist mittlerweile die häufigste Allergie in Europa, gefolgt von allergischem Asthma. Das kommt nicht von ungefähr.


Geissel der Moderne

Die Leiden sind hausgemacht: Wir leben übertrieben sauber, gleichzeitig nehmen die Umweltbelastungen zu. Weil sich unser Immunsystem kaum mehr mit krankmachenden Keimen auseinandersetzen muss, stürzt sich die Körper-abwehr auf Harmloses, so postuliert es die sogenannte «Hygiene-Hypothese». Sie wird u. a. durch die berühmte «Bauernhof-Studie» gestützt: Demnach leiden Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, viel seltener unter Heuschnupfen und allergischem Asthma als andere Kinder. Die Forscher schreiben der mikrobiellen Auseinandersetzung mit Dreck, Staub und Pollen im Kuhstall eine wichtige Rolle beim Schutz vor Allergien zu. Das ist besonders interessant für Kinder, deren Eltern selbst Allergiker sind. Denn als gesichert gilt, dass Allergien auch erblich bedingt sind: Leiden beide Eltern unter einer Allergie, steigt das Erkrankungsrisiko für deren Kinder auf 80 Prozent. Ist nur ein Elternteil Allergiker, liegt das Risiko bei 50 Prozent.

Auch die Luftverschmutzung trägt zur Zunahme von Allergien bei: Forscher der Technischen Universität München konnten zeigen, dass Pollen und andere eiweisshaltige Partikel in der Luft durch Stickoxide und Ozon derart verändert werden, dass sie leichter Allergien hervorrufen können. Stickoxide und Ozon sind Komponenten des verkehrsbedingten Sommersmogs. Auch in der Schweiz wird darüber geforscht: «Unsere Studien haben gezeigt, dass die Schadstoffbelastung ein zusätzlicher Reizfaktor für das kindliche Asthma ist und sich die Symptome verschlechtern», sagt Charlotte Braun-Fahrländer, Professorin für Epidemiologie und Public Health am Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut in Basel. Sie leitet die vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) implementierte SCARPOL-Studie über Luftschadstoffbelastung und Atemwegserkrankungen bei Kindern.


Die Schulmedizin schwächelt

Die Schulmedizin hat Allergien bislang wenig entgegenzusetzen: Kortison oder Antihistaminika können lediglich kurzfristig die Symptome lindern, haben jedoch teilweise heftige Nebenwirkungen. Einzige Therapie, die bei der Ursache bestimmter Allergien ansetzt, ist eine «Hyposensibilisierung», auch «Spezifische Immuntherapie» genannt. Sie wird bei Heuschnupfen und allergischem Asthma eingesetzt, ebenso bei Allergien gegen Hausstaub, Tierhaare, Pilzsporen und Insektengift. Dabei wird das Allergen in steigender Dosis alle paar Wochen unter die Haut gespritzt (subkutane Immuntherapie, SCIT) oder täglich eingenommen (sublinguale Immuntherapie, SLIT). Das Immunsystem gewöhnt sich so allmählich an den reizenden Stoff. Bestenfalls verschwindet die Allergie ganz. Allerdings sollte eine Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen in der pollenfreien Zeit gestartet werden, also im Herbst, und es braucht Geduld: Sie dauert meist drei bis fünf Jahre.

Für eine Hyposensibilisierung ist es jetzt zu spät. Die Pollen von Bäumen, Sträuchern und Gräsern fliegen längst. Schon im Februar, wenn Hasel und Erle ausschlagen, geht es los. Von Mai bis Juli bereiten dann vor allem Gräserblüten Probleme. Die Blüte eines einzigen Grashalms enthält rund vier Millionen Blütenpollen! Erst ab September ist mit einer gewissen Entspannung zu rechnen. Doch bis in den Oktober hinein sind Brennnessel, Spitzwegerich und die hoch allergene Beifuss-Ambrosie immer noch aktiv. Eine lange Leidenszeit für Betroffene – vor allem, wenn sie auf mehrere Pollen allergisch reagieren.


Den Pollen entkommen

Der beste natürliche Schutz gegen Pollen ist, sie möglichst zu meiden. Ein Blick in die Tageszeitung oder auf eine Pollen-App hilft abzuschätzen, ob aktuell viele allergieaus-lösende Pollen in der Luft sind (siehe dazu auch S. 48). Ist der Pollenflug besonders stark, bleiben Betroffene am besten drinnen. Bei Auto-fahrten schützen spezielle Luftfilter vor dem Eindringen der Pollen. Vor dem Zubettgehen sollte man die Haare waschen, denn dort setzen sich die feinen Pollen besonders gut fest. Dasselbe gilt für Kleider, diese also nie im Schlafzimmer ablegen, sondern bis zur Wäsche am besten luftdicht verstauen und sie während der Pollensaison nicht im Freien trocknen. Das Bettzeug sollte öfters gewechselt werden, ist doch ein erholsamer Schlaf entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden.

Um die Nasenschleimhäute von Pollen zu säubern, kann man Salzspülungen durchführen; dafür gibt es spezielle «Nasenduschen». Auch ein Dampfbad mit Kochsalzlösung oder Meerwasser-Nasensprays lindern den Juckreiz in der Nase. Generell sollte man viel Wasser trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten und so diese natürliche «Pollenbarriere» zu stärken.

Wer besonders Probleme mit den Augen hat, sollte in der Allergiesaison bei Aufenthalten im Freien eine grosse Brille tragen. Auf Kontaktlinsen verzichtet man am besten. Jucken die Augen dennoch, hilft es, sie mit Wasser zu spülen. Auch ein kalt-feuchter Lappen auf den Augen lindert den Juckreiz.

Endlich wieder einmal entspannt durchatmen – das ge-lingt dank kluger Freizeitplanung: in den Bergen, in Höhlen und am Meer ist die Pollenbelastung deutlich geringer.


 

Achtung Notfall











Bei plötzlichem und heftigem Auftreten der typischen Symptome, insbesondere aber bei Anschwellen der Zunge, Schluckbeschwerden, Atemnot, Schwindel und Schwächegefühl sowie bei Herz-Kreislauf-Problemen und grossflächigem Ausschlag sollte man sofort den Notarzt (144) rufen. Denn schwere Reaktionen können in einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock münden.


Teures Leiden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit rund jeder vierte bis fünfte Mensch unter Heuschnupfen leidet. In der Schweiz sind rund drei Millionen Menschen Allergiker, eine Million davon leiden an Heuschnupfen. Das verursacht Kosten von einer Milliarde Franken pro Jahr, etwa für berufliche Fehltage und Krankenkassenleistungen. In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Allergietests und Hyposensibilisierungen sowie für verschreibungspflichtige Medikamente. Anders sieht es oft bei alternativmedizinischen Behandlungen aus, ausser man hat eine entsprechende Zusatzversicherung. Auch die Kosten für freiverkäufliche Heilmittel werden meist nicht übernommen. Aber: Nachfragen lohnt sich


Digitale Hilfe

MeteoSchweiz leistet mit der Echtzeiterfassung von Pollen Pionierarbeit. Gleichzeitig sind die Allergiker aufgerufen, ihre Daten zur Verfügung zu stellen – auch zum eigenen Nutzen. Ihre Symptome können sie auf der gratis App «Ally Science» eingeben. Die anony-misierten Daten fliessen in die schweiz- weit grösste Pollenstudie, die das Universitätsspital Zürich gemeinsam mit der Berner Fachhochschule durchführt. Die Studie soll helfen, eine Plattform für Umweltepidemiologie sowie Pollen-Frühwarnsystem aufzubauen. Teil davon ist auch MeteoSchweiz, das gerade daran ist, ein automatisches Echtzeit-Pollenmessnetz für die ganze Schweiz aufzubauen. Damit wird die Schweiz zur Pionierin in Sachen Pollenwarnsystem. Die Daten von MeteoSchweiz sollen mit der «Ally Science»-App verknüpft und für die Patientenberatung benutzt -werden können. www.allyscience.ch

 


Die Raumluft rein halten

Richtiges Lüften ist für Heuschnupfen-Geplagte eine He-rausforderung. Denn während ihrer Leidenszeit sollten sie dann lüften, wenn am wenigsten Pollen in der Luft schweben. Dies ist je nach Wohnort unterschiedlich: In der Stadt ist die Pollenkonzentration meist abends am höchsten. Hier also am besten morgens nach dem Aufstehen kräftig lüften und die Fenster abends und nachts geschlossen halten. Auf dem Land hingegen ist der Pollenflug meist morgens am intensivsten. Deswegen sollten Betroffene hier erst kurz vor dem Zubettgehen für Durchzug sorgen. Pollenschutzgitter können die Pollen zusätzlich aus der Wohnung fernhalten. Zudem ist während der Heizperiode auf angemessene Luftbefeuchtung zu achten, damit die Schleimhäute widerstandsfähiger sind.

Ein ideales Raumklima fördert also Wohlbefinden und Gesundheit. Doch «frische Luft» ist heute nicht mehr selbstverständlich: Gut 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung – rund drei Millionen Menschen – leben in dicht besiedelten Gebieten oder an stark befahrenen Strassen. Sie atmen regelmässig gesundheitsschädigenden Feinstaub ein. Wer sich daheim eine Feinstaub- und Pollen-freie Zone schaffen möchte, kann dies mit modernen Lüftungssystemen erreichen: «Schon unsere Standardfilter halten bis zu 95 Prozent der Pollen ab», erklärt Peter Mamie, Leiter der Zehnder Academy in Gränichen (AG), die auf komfortable Wohnraumlüftungen spezialisiert ist. «Aus unserer Erfahrung reicht das bei 99 Prozent der Allergiker schon aus, um daheim frei von Symptomen zu sein. Aber man muss das von Fall zu Fall anschauen, um massgeschneiderte Lösungen zu schaffen.» Durch weitere Filter lasse sich ein nahezu hundertprozentiger Schutz vor Feinstaub und Pollen erreichen. Ausserdem ermöglichten moderne Lüftungssysteme mit Feuchterückgewinnung eine angenehme Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und trage so zu einer guten Raumluftqualität und zum Wohlbefinden der Bewohner bei.


Ganzheitliche Hilfe erfordert Geduld

Wer alternativmedizinische Hilfe sucht, dem sei insbesondere die Akupunktur empfohlen. Zuerst aber sollte man den Körper entgiften. Denn toxische Metalle im Körper wie Amalgam haben einen negativen Einfluss auf unser Immunsystem und können allergische Symptome befeuern. Dasselbe gilt für unausgewogene Ernährung, Vitalstoffmangel und chronischen Stress. So reichen komplementärmedizinische Therapien denn auch von Schwermetall- Ausleitung über Ernährungsberatung und Entspannungsübungen bis hin zu einer Sanierung des Darm-Milieus. Auch Bioresonanz-Therapie und Homöopathie können hilfreich sein. Dabei achte man stets auf die seriöse Zertifizierung der Therapeuten.

Geduld brauchen Patienten allerdings auch bei solcherlei Behandlungen: Bis erste Therapieerfolge spürbar sind, vergehen mindestens zwei Monate. Nach zwei bis drei Saisons Behandlung sind dann aber rund 70 Prozent der Heuschnupfen-Patienten symptomfrei.

Wer erstmal sich selbst Linderung verschaffen möchte, kann es mit Homöopathie versuchen. Zwar gelingen Erfolge mit dieser Heilkunst am besten, wenn sie von einem erfahrenen Homöopathen angeleitet wird – gerade wenn man das Leiden nicht nur symptomatisch behandeln will. Doch Selbstversuche mit geringen Potenzen (z. B. D 6 oder D12) können sich als chemiefreie Alternative zu Kortison oder Antihistaminika durchaus lohnen. Euphrasia (Augentrost) etwa hilft bei tränenden Augen; Sinapis nigra (Schwarzer Senf) lindert Niesreiz und Apis (Honigbiene) wirkt Schleimhautschwellungen entgegen. Cinnabaris (Zinnober) wiederum unterstützt die Schleimlösung und Luffa operculata (Kürbisschwämmchen) lindert Schnupfen. Gegen Heuschnupfen-Symptome im Allgemeinen hat sich Galphimia glauca (Kleiner Goldregen) bewährt. Insbesondere in Tiefpotenzen (z. B. D 6) angewandt, sei dessen Wirkung mit der von herkömmlichen Antihistaminika vergleichbar, berichtet die deutsche Carstens-Stiftung, die Naturheilkunde und Homöopathie wissenschaftlich erforscht. Optimal sei es, die Einnahme der Homöopathika sechs bis acht Wochen vor Beginn «seiner» Pollenflug-Saison zu starten. So stünden die Chancen nicht schlecht, den Frühling und Sommer unbeschwert zu geniessen. //


 

Buchtipps


Aruna M. Siewert «Natürliche Anti-Allergika. Schnell symptomfrei mit Supermitteln aus der Natur », GU 2020, ca. Fr. 20.–

Simone Philipp «Alternative Therapien bei Allergien. Asthma, Heuschnupfen, -Unverträglichkeiten, Neurodermitis uvm. », Freya 2020, ca. Fr. 26.–


Links


Alles Wissenswerte rund um Allergien erhalten Betroffene bei der Stiftung aha! Allergiezentrum Schweiz in Bern. aha!infoline: 031 359 90 50, E-Mail: info@aha.ch, www.aha.ch

Pollen-Prognose für die Schweiz: www.pollenundallergie.ch oder www.meteoschweiz.ch. Hilfreich ist auch die App «Pollen-News» der Stiftung aha!.

Die Schadstoff-Belastung der Aussenluft kann abgefragt werden beim Bundesamt für Umwelt (Bafu): http://www.bafu.admin.ch/

Ausführliche Informationen zum Thema komfortable und gesunde Wohnraumlüftung findet man bei der Zehnder Group Schweiz AG. www.zehnder-systems.chLinks


Fotos: istockphoto.com



Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Keine Pflanze passt so gut zum Frühlingsanfang wie das bittere Milzkraut. Es stärkt die Milz und hilft, verborgene Fähigkeiten zu erkennen und auszuleben.




Die Frühlingsgötter bringen uns die Sonne, das Licht, die Wärme und das Leben zurück. Endlich stehen der Tag und die Nacht, das Licht und die Dunkelheit, das Männliche und das Weibliche wieder in einem harmonischen Gleichgewicht zueinander. Wobei das Licht zunehmend an Kraft und Stärke gewinnt. Das Wasser im aufgetauten Boden beginnt zu fliessen, für die Bauern startet die Zeit des Aussäens und auch in der Natur spriessen die Kräuter. Die Zeit des Wachstums und der Fruchtbarkeit ist angebrochen. Die Zeit der Frühlingsgefühle, des Verliebtseins und der Zuversicht. Pessimismus und Trübsal haben nun keinen Platz mehr im Alltag.


Auf meinen Streifzügen durch den frühlingshaften Wald begegne ich an einem feuchten Standort dem eigenartig leuchtenden, grün-gelben Teppich, zu dem sich das Goldmilzkraut (Chrysosplenium alternifolium) ausbreitet. Das bodennahe Frühlingswesen, auch Wechselblättriges Milzkraut genannt, gehört zur -Familie der Steinbrechgewächse. Es liebt feuchte, wasser-, nährstoff- und humusreiche Lehmböden und blüht von März bis Mai. Das Goldmilzkraut ist eng verbunden mit den Elementen Wasser und Erde, und den damit verbundenen Elementarwesen.


Die Angst vor Gefühlen

Elementarwesen sind in der Regel nicht sichtbare, von einigen Menschen jedoch wahrnehmbare Naturenergien, die den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde zugeordnet sind. Bei der Erde sind es die Zwerge und Gnomen; beim Wasser die Nixen, Nymphen und Undinen. Das Element Wasser ist der Inbegriff des Lebensflusses und vornehmlich ein Ausdruck weiblicher Energien. Die kraftvollen, weiblichen Wasserwesen erlebe ich fast immer als anmutige, zierliche Gestalten mit bezaubernder Ausstrahlung.

Zum Wasser gehören die starken Gefühle wie zum Beispiel Liebe. Bestimmt kennst du die Geschichten der Seefahrer, die Wasserfeen, Meerjungfrauen und Sirenen begegnen. Oder die Sagen über fischähnliche Frauen, die die Gabe besitzen, mit ihrem Gesang die Menschen, vor allem die Männer, zu locken und zu betören; sie in die Tiefe zu ziehen, zu ertränken und sich deren Seelen zu bemächtigen. All das spiegelt die Angst vor dem tiefen Wasser und dem Unbekannten. Diese Wesen des Wassers beleben in uns die weiblichen Aspekte und sprechen unsere Gefühlswelt an. Wenn in den Legenden von Männern die Rede ist, die von Frauen ins Wasser und somit ins Verderben gelockt wurden, verweist dies nicht auf deren grauenvolle Absichten gegenüber Männern. Es spiegelt vielmehr die Angst, sich in Emotionen und Gefühlen zu verlieren. Dieser Teilaspekt des Milzkrauts kann sich wunderbar ergänzend zu den Themen der Eberesche auswirken (siehe «natürlich» 10-19).


Jetzt die Milz stärken

Das Milzkraut gehört zu den Boten des Frühlings und trägt dessen Kraft mitten in unser Herz, sodass sich Lebenslust, Frühlingsgefühle, Vertrauen und Mut breit machen. Die herz- respektive nierenförmigen Blätter, die gelben Blüten und die sehr einfache, fast unscheinbare Blütenausprägung sowie der bittere Geschmack weisen auf die Organe Milz, Leber und Galle hin. Man erkennt auch einen Bezug zu den Nieren, zum Blut sowie zur Verdauung und Lunge. Daher verwende ich das Kraut im Frühling als belebendes, entgiftendes, wassertreibendes Pflanzenheilmittel. Es hilft auch bei Nierenleiden, Blasenkatarrhen und Viruserkrankungen.

Die Milz ist unser grösstes lymphatisches Organ. Ich bezeichne sie als Gral des Lebens, weil sie so lebensbejahend daherkommt: Die Milz ist das Aufnahmeorgan für die Lebensenergie und verteilt diese über die Lymphflüssigkeit im ganzen Körper. Sie dient als Blutfilter und beseitigt alte, verformte oder beschädigte rote Blutkörperchen. Eine gesunde Milz steigert in hohem Masse das Immunsystem und macht es widerstandsfähig gegenüber Viren und Tumorzellen. Bei einer geschwächten Milzfunktion kommt es oft zu Sauerstoffmangelerscheinungen und Anzeichen einer Blutarmut. Die Betroffenen fühlen sich energielos, kalt und ohne Reserve. Auch für das Verdauen von Emotionen ist die Milz zuständig. In diesem Organ sitzen die gute Laune und die Melancholie. Während Lebensfreude die Milz stärkt, können bittere Zustände des Herzens und negative Gedanken die Milz in ihrer Funktion schwächen oder sogar schädigen.

Nach der Blütezeit können wir eine einzigartige Wandlung der einfachen Blüten mitverfolgen, die Bildung des Grals: Die Blüten verwandeln sich in einen Kelch aus offenen Schalen, in deren Mitte sich die Samen befinden. In dieser Symbolik erkenne ich das Zeichen der Gebärmutter. Bei Regen werden die Samen von den herabfallenden Lebenstropfen befruchtet und später aus dem Kelch in die Luft geschleudert. Auf dem fruchtbaren Boden bilden sie dann eine neue Pflanze. Das Gralskraut ist im Frühling nur kurze Zeit sichtbar, bevor es sich wieder ins Erdreich zurückzieht. Es reichert sich in dieser kurzen Zeit mit genügend kosmischer Lebensenergie an, die es in den Wurzeln und den Rhizomhärchen zu speichern vermag. Neben der entgiftenden Wirkung harmonisiert das Milzkraut das Energiezentrum im Beckenraum, das sogenannte Wurzel- oder Sexualchakra. Es ist der Sitz des Ursprungs, der Gefühle und Emotionen und der Lebenslust. Auch die göttliche Schaffenskraft und die Kreativität entspringen dem Beckenraum. Das Milzkraut lässt diese Energien besser fliessen und verbindet energetisch das Herz mit dem Unterleib. Im Kontakt mit dem Wesen des Milzkrauts eröffnet sich mir ein Tor zu meinen verborgenen Schätzen und Fähigkeiten. Daher verwende ich das Milzkraut, um Fähigkeiten zu fördern, die in mir schlummern und ausgelebt werden möchten.


Frühlingstrank aus Milzkrautpulver

Zu hoch dosiert kann das Milzkraut Sodbrennen auslösen. Das Kraut ist jedoch derart bitter, dass kaum Gefahr der Überdosierung besteht. Man nimmt das Milzkraut vorzugsweise als verriebene Pulvermischung ein. Für dessen Herstellung benötigen wir zehn Gramm Birkenzucker (Xylit) und drei bis fünf frische Blütenköpfchen. Das Xylit wird im Mörser zu einem feinen Pulver gerieben. Dann geben wir die frischen Blütenköpfchen dazu und verreiben diese mit dem Xylitpulver. Mit dieser Mischung können wir diverse Getränke verfeinern. Die Menge reicht für zwei Liter Flüssigkeit und ist für den Sofortverzehr gedacht. Im Frühling, während der kurzen Blütezeit des Milzkrauts, kann man dieses Getränk vier Wochen lang täglich einnehmen. Am besten bereitet man es jeden Tag frisch zu. Man kann aber auch grössere Mengen pulverisieren und einfrieren. Auf diese Weise bleiben Wildpflanzen lange frisch. Es lohnt sich, während der Einnahmedauer den inneren Fokus auf seine Lebenswünsche zu richten. Dadurch verstärkt sich die Kraft des Milzkrauts und die Pläne lassen sich leichter umsetzen. //


 














Nur in kleinen Mengen geniessen


Unsere beiden heimischen Milzkräuter (Wechsel-blättriges und Gegenblättriges Milzkraut) sind leicht giftig. Sie haben, je nach Standort und Besonnung, milde oder auch recht bittere, fleischige Blätter. Fein geschnitten -können sie in kleinen Mengen Salaten beigegeben werden oder man verwendet sie zusammen mit anderen Kräutern als Füllung für Teigtaschen oder als Würzbeigabe in Quark etc.


Die Ärzte des Mittelalters verwendeten die Milzkräuter -wegen ihrer milzförmigen Blätter nach der Signaturlehre bei Erkrankungen der Milz. Jedoch wurde bis heute kein wirk-samer Stoff gefunden, der bei Milzbeschwerden angezeigt wäre. Die Homöopathie und anthroposophische Medizin nutzt das Wechselblätterige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) zur Blutbildung und bei Leukämie sowie als Entgiftungsmittel, das bei der Ausleitung von Schwer-metallen (Amalgam) hilfreich sein kann.


Das bei uns häufige Wechselblättrige Milzkraut wird auch Butterblume, Eierkraut, Goldmilz oder Goldveilchen -genannt. Man findet es vor allem in feuchten Laubwäldern, wo viele kleine Quellen entspringen. Es hat einen drei-kantigen Stängel; seine wechselständigen, tief gekerbten Laubblätter erinnern ein wenig an die Blätter des Gundermanns. Beim sehr ähnlichen Gegenblättrigen Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium) stehen die Laubblätter immer direkt gegenüber, sie sind also gegenständig angeordnet.


 

Steven Wolf hat schon als Kind von seiner -Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. www.pflanzechreis.ch






Fotos: zvg | istockphoto.com

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