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Es ist Herbst. Doch wer nächsten Frühling einen naturnahen und doch gepflegten Rasen möchte, tut gut daran, sich jetzt darauf vorzubereiten. Denn wichtige Arbeiten erfolgen im Herbst und im Winter.




Ein schöner, grüner Rasen ist auch auf natürliche, biologische Weise möglich. Das beweisen viele Gartenbaubetriebe seit längerem. Die Stadt Basel zum Beispiel pflegt ihre Rasen- und Sportplatzflächen – wenn wir den Rasen im Fussballstadion Joggeli mal ausnehmen – im öffentlichen Grün seit Jahrzenten rein biologisch. Obschon der Anspruch an einen perfekten Golfrasen im Hausgarten rückläufig ist, bleiben dennoch viele Erwartungen an ein repräsentatives «Grün», welche selbst in uns Gärtner*innen tief verankert bleibt.



Drei häufig geglaubte Irrtümer

Mit drei solchen typischerweise an den heimischen Garten gerichteten Irrtümern möchte ich gleich aufräumen. Wichtig ist: Ich grenze mich hier von normierten Sportplätzen nach DIN-Norm ab. Nein, es geht um einen schönen Rasen bei Ihnen zu Hause. Wem ein Blumenrasen mit Gänseblümchen, Günsel und Duftveilchen mehr zusagt ein monotones Grün im Garten möchte, umso besser.


Irrtum Nummer 1: «Rasenbeikräuter müssen zwingend mit Herbiziden behandelt werden, um einen schönen Rasen zu bekommen.» Dem ist aber nicht so. Zugegeben: Wer ein Haus im Grünen, nahe von Blumenwiesen oder Kulturland hat, hat sicher mit einem höheren Eintrag von Samen der genannten Rasenbeikräuter zu kämpfen als bei einer Parzelle mitten im Dorfkern. Doch es gibt noch wichtigere Faktoren. So geht das Aufkommen von Beikräutern immer mit einer mangelnden Konkurrenzfähigkeit der Rasenkräuter einher. Auf den Punkt gebracht: Ist der Rasen nicht gut mit Nährstoffen versorgt, so sind Beikräuter klar im Vorteil. Allen voran ist hier vor allem der Klee zu nennen, welcher als Leguminose Stickstoff aus der Luft binden kann. Deshalb braucht ein Rasen eine gezielte Düngung.


Irrtum Nummer 2: «Organischen Dünger kann ich nicht verwenden, er nützt sowieso nichts und stinkt.» Auch das stimmt so nicht. Korrekt ist, dass bei der organischen Düngung wie bei allen biologischen Hilfsstoffen der Zeitpunkt entscheidend ist. Sprich: Ich muss die Natur beobachten, um die bestmögliche Effizienz zu erreichen. Ein Bio-Dünger muss im Boden durch die Lebewesen zuerst mineralisiert werden, um für die Pflanzen verfügbar zu werden. Eine Faustregel lautet, den Dünger drei bis vier Wochen vor dem Zeitpunkt auszubringen, wenn der Rasen ihn braucht. Das bedeutet also nichts anderes, als dass eine Frühjahresdüngung mit organischem Dünger bereits Ende Februar erfolgen sollte. Eine weitere Kritik am organischen Dünger sind die Geruchsemissionen. In der Tat stinkt organischer Dünger etwas. Positiv ist aber, dass man aber im Vergleich zu mineralischem Dünger einen Haufen Geld einsparen und man gleichzeitig der Natur etwas Gutes tun kann.


Irrtum Nummer 3: «Frühling ist die beste Zeit, um den Rasen zu Vertikutieren.» Ja, das Frühjahr ist wirklich prädestiniert, um den Rasen zu pflegen. Persönlich würde ich jedoch das Aerfizieren dem Vertikutieren vorziehen. Was bedeutet Aerfizieren? Man stanzt kleine Zylinder aus dem Boden. Dabei werden Verdichtungen, welche durch die letztjährige Benutzung entstanden sind, wieder gelöst. In der Folge gelangt Luft in den Boden. Dies führt zu einer höheren Aktivität der Bodenlebenwesen, was wiederum eine bessere Nährstoffverfügbarkeit mit sich bringt. In sehr schweren Böden kann ich die ausgestanzten Löcher der Zylinder mit kalkarmen Sand verfüllen. Als zusätzliche, weniger stressige Option zum Vertikutieren empfiehlt sich das Striegeln im Frühling. Striegeln hat etwa die gleiche Wirkung als würde ich einen Grasrechen über die Fläche ziehen. Damit kann man alte Grashalme und teilweise auch den Rasenfilz entfernen. Gleichzeitig wird damit das zu bekämpfende Beikraut aufgerichtet. Wenn ich anschliessend tief mähe, kappe ich die aufgerichteten Beikräuter tief am Vegetationspunkt und schwäche diese.







Lieber im Herbst als im Frühling vertikutieren

Ich komme noch mal auf das Vertikutieren zurück. Hier die Erklärung, warum das im Frühling suboptimal ist und auf was es bei der richtigen Pflegearbeit ankommt: Vertikutieren bedeutet für den Rasen enormen Stress. Da auch in Mitteleuropa der Frühling tendenziell eher trockener und der Sommer manchmal gar wüstenähnlich wird, ist Stress im Frühling, wenn doch der Rasen schnell saftig grün werden sollte, alles andere als gut. Beim Vertikutieren kann man zwar die Filzschicht im Rasen entfernen, nicht aber das Moos. Gegen Moos hilft nur eine Kombination aus einer guten Durchlässigkeit des Bodens (Sand und Splitt bei der Neusaat einarbeiten) auf der einen und einem nicht zu tiefen Schnitt (nicht unter sieben Zentimeter) auf der anderen Seite. Noch ein Wort zum Rasenfilz. Dieser entsteht durch liegengelassenen Rasenschnitt. Dieser wächst knapp über dem Boden in die Gräser ein und hemmt Wasser und Nährstoffe, welche dadurch schlechter zu den Wurzeln gelangen. Rasenfilz zu haben bedeutet nicht, dass man den Rasen schlecht pflegen würde. Denn es bleibt immer etwas Rasenschnitt zurück, auch wenn ich den Rasenschnitt aufnehme oder einen Mulchmäher verwende. In Böden mit schlechter Tätigkeit der Bodenlebenwesen bildet er sich zudem mehr als in anderen. Ein Grund mehr, warum nicht am Anfang sondern am Ende der Rasensaison vertikutiert werden sollte, sind Hitzeschäden aufgrund der Sommertrockenheit. Ich kann vertrocknete Stellen gleich im Anschluss renovieren und nütze dabei die noch vorhandene Bodenwärme inklusive der Feuchtigkeit, welche im Herbst eher vorhanden ist, zum Keimen der Rasensamen.


Rasenrenovierung im Herbst

Anhand der folgenden Schritte und Bilder möchte ich Ihnen nun zeigen, wie bei uns an der Gartenbauschule Oeschberg eine Rasenrenovierung im Herbst abläuft. Zu beachten ist, dass eine Renovierung nur dann sinnvoll ist, wenn nicht mehr als die Hälfte der Fläche in desolatem Zustand ist. Sind mehr als die Hälfte des Rasens von Beikraut durchsetzt, lückig und vertrocknet, empfehle ich die Flächen abzuhacken und neu anzusäen (Bild 1). Nun aber zum Vertikutieren. Zunächst einmal ist die Wettervorhersage zu beachten. Ideal ist, wenn eine Regenphase oder wechselhaftes Wetter nach dem Vertikutieren in Aussicht ist. Denn so erspare ich mir das Wässern. Als erstes gilt es den Rasen tief auf drei bis vier Zentimeter Höhe runterzumähen (Bild 2). Nicht erschrecken, wenn es etwas hellgrün bis bräunlich wird. Im Gegensatz zum Frühling steckt der Rasen das im Herbst besser weg. Nun geht es an das Vertikutieren mit der Maschine. Achten Sie darauf, dass die drehenden Messer den Boden nur anritzen. Die Messer sollten nicht tiefer als drei Milimeter in den Boden gehen, denn die Filzschicht liegt ja über dem Boden (Bild 3). Beim Vertikutieren befahre ich die Fläche zuerst in einer Richtung und dann in der anderen quer dazu (Bild 4). Wichtig ist, dass ich den herausgerissenen Rasenfilz nach jedem Vertikutierdurchgang sauber zusammenreche (Bild 5). Jetzt mähe ich die Fläche nochmals mit dem Rasenmäher. Dabei entferne ich letzte liegengebliebene Halme und die zerzauste Fläche sieht wieder sauber aus. Bei beiden Mähdurchgängen (vor und nach dem Vertikutieren) verwende ich einen Auffangsack (Bild 6).


Jetzt wird der Rasen gedüngt. Dabei gehe ich ähnlich vor wie beim Vertikutieren und verteile zuerst die eine Hälfte des Düngers in Längs- und dann die andere in Querrichtung (Bild 7). So ergibt sich auch für die ungeübte Hand eine bessere Verteilung. Bitte beachten Sie, dass Dünger und Nährsalze die Haut angreifen können. Zu Ihrem eigenen Schutz empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen. Als nächster Schritt werden allfällige lückige Stellen im Rasen mit Kräuel oder Rechen leicht aufgekratzt, frisch angesät und mit einer Schneeschaufel festgeklopft. Dazu sind spezielle, regenerative Samenmischungen zu empfehlen. Diese verfügen über eine andere Zusammenstellung der Gräsersorten als jene bei Neusaaten. Das hat den Vorteil, dass sich die Lücken rasch und zu einer dichten Grasnarbe schliessen. Zum Schluss sollte die renovierte Fläche abgesperrt werden. Gerade wenn grössere Flächen neu angesät wurden, ist es von Vorteil diese gegen ein Betreten zu sichern. Falls der erhoffte Regen ausbleibt, sollte die Fläche begossen werden, damit die frischen Samen keimen und der Rasen wachsen kann.






 

Drei wichtige Ratschläge


Analog zu den drei häufig geglaubten Irrtümern gibt es aber auch drei wichtige Ratschläge, welche es bei der Rasenpflege zu beachten gibt. Hier also das «A und O» für jeden Rasen:


Ratschlag Nummer 1: «Ein gesunder Rasen sollte optimal gedüngt werden.» Zu empfehlen sind drei bis vier Gaben im Jahr (Februar, April, Juni und September).

Ratschlag Nummer 2: «Mähen, mähen und nochmals mähen!» Mindestens einmal pro Woche mähen, bis das Wachstum aufhört. Im Schweizer Mittelland wächst der Rasen in milden Wintern gut und gerne bis Mitte November.


Ratschlag Nummer 3: «Wasser ist Leben!» Rasen braucht Wasser. Bei Temperaturen über 25 Grad und ab einer Woche ohne Niederschlag ist Rasen auf Wasser angewiesen. Als Faustregel gilt, dass der Rasen 25 Liter pro Quadratmeter und Woche braucht. Es lohnt sich deshalb, einen Regenmesser aufzustellen.

 



Walter Bühler ist gelernter Landschaftsgärtner und Landwirt. Er arbeitet als Berufsbildner an der Gartenbauschule Oeschberg in Koppigen (BE). In seiner Freizeit interessiert er sich für Pflanzen, Permakultur und produziert unter dem Namen «Pommebastisch» leidenschaftlich gerne Cidre aus dem eigenen Obstgarten.

Kategorie: Natur


Frühling liegt in der Luft. Die Natur ist im Aufbruch. Jetzt heisst es raus an die Luft, in den Garten oder auf den Balkon. Was dort nicht fehlen darf: frische Kräuter. «Lazy Gardener» Remo Vetter hilft Ihnen beim Planen und Anlegen ihres Kräutergartens.




Ich habe es mir über die Jahre angewöhnt, eine Liste der Lieblingskräuter zu erstellen, die wir den Sommer hindurch in der Küche kulinarisch nutzen. Das ist hilfreich, wenn man die neue Gartensaison plant. Empfindliche Kräuter wie Basilikum, Rosmarin und Verveine ziehe ich jetzt bereits in Saatschalen im Haus vor, bis keine Fröste mehr zu erwarten sind. Erst dann pflanze ich sie aus. Im März und April lasse ich die jungen Kräutersetzlinge bei mildem Wetter tagsüber an der Sonne frische Luft tanken und nehme sie am Abend wieder ins Haus, da in unserer Höhenlage bis Anfang Mai immer noch mit Frost zu rechnen ist.


Die Anzucht aus Samen ist nicht schwer. Saatschalen mit Abdeckung erleichtern die Aussaat, bieten optimale Keimbedingungen und finden auf der Fensterbank Platz, sodass das Kräutergärtnern auch auf kleinem Raum möglich ist. Für Kinder gibt es kaum etwas Lehrreicheres und Beeindruckenderes, als zu beobachten, wie nach ein paar wenigen Tagen die ersten frischgrünen Spitzen der Lieblingskräuter durch die Erde stossen. Das Kräutergärtnern ist also gerade für Familien ein Hit. Und auch für Senior*innen und alle anderen Menschen sei ein Garten angeraten. Denn Gärtnern macht gesund und zufrieden. Expert*innen wissen: Wer regelmässig gärtnert, trainiert die Fähigkeit, in einem Tätigkeitsrausch zu versinken; man tut etwas Nützliches, lebt im Einklang mit der Umwelt, bewegt sich und kann sich auch über die kleinen Dinge des Lebens freuen, wie z. B. eine aufblühende Nachtkerze oder den Duft von frischem Rosmarin. Folglich suchen immer mehr Menschen ihr Glück im Garten.


Ein Zugang zum Gartenglück

Einerseits halten Kräuter uns gesund, andererseits bringen sie Würze in unsere Speisen und ins Leben. Diese Vorzüge überzeugen mich seit Jahrzehnten immer wieder aufs Neue. Um Kräuter zu ziehen, braucht es weder viel Platz noch Zauberei. Kräuter gedeihen meist ohne unser Zutun prächtig; viele sind sehr anspruchslos und damit gerade für Gartenneulinge hervorragend geeignet. Wer also glaubt, keinen grünen Daumen zu haben und Gärtnern sei nicht wirklich sein Ding, dem sei trotzdem oder gerade deshalb ein Kräutergarten ans Herz gelegt. Über die Kräuter haben schon viele Menschen Zugang zum Gartenglück gefunden. Denn Kräuter sind nicht nur sehr einfach zu pflegen und relativ anspruchslos, sondern auch gesund und schmackhaft. Viele von ihnen können den ganzen Sommer hindurch frisch geerntet werden. Dann heisst es: Vom Beet direkt auf den Teller! Denn Kräuter sind das absolute Nonplusultra, der «finishing-touch» eines jeden Gerichts. Was wären zum Beispiel Tomaten und Mozzarella ohne Basilikum, eine Omelette ohne Schnittlauch oder Petersilie, eine Lammkeule mit Kartoffeln ohne Rosmarin? Und auch die herrlichen Basilikumklassiker «Spaghetti al Pesto» oder «Insalata Caprese» sind doch immer wieder ein Geschmackserlebnis. Für uns ist es ein unschätzbarer Luxus, in den Garten oder auf die Terrasse gehen zu können, Kräuter zu ernten und 30 Minuten später am Tisch zu geniessen. Ganz nach der Maxime: schnell, effizient, kostengünstig, nachhaltig, schmackhaft und gesund!




Die meisten Küchen- und Heilkräuter lieben es sonnig und bevorzugen einen eher kargen und trockenen Boden. Kräuter haben den Vorteil, dass sie nur wenig gegossen und gedüngt werden müssen, da sie in ihrer natürlichen Umgebung in südlichen Gefilden ja meist auf niederschlagsarmen Böden gedeihen. Am besten nutzt man eine torffreie Kräutererde und pflanzt die Setzlinge in Kästen, oder einzeln in Tontöpfe. Bewährt haben sich auch die «Bacsac-Pflanzensäcke», die mit nur wenig Aufwand transportiert und auf dem Balkon oder der Terrasse aufgestellt werden können – und übrigens auch ein tolles Geschenk sind. Nicht geeignet sind hingegen schwarze Plastiktöpfe, da diese in der Sonne zum Austrocknen und Überhitzen neigen und die Pflanzen darin verbrennen könnten.


 

So macht Gartenarbeit Spass

  • Legen Sie den Kräutergarten nicht zu gross an. Zwei, höchstens drei Beete oder Hochbeete und einige Töpfe auf dem Balkon oder der Terrasse reichen für den Anfang. Tägliche kurze Einsätze bereiten mehr Freude als tagelanges monotones Arbeiten.

  • Wählen Sie ausdauernde, mehrjährige Kräuter, die sich im Frühling von selbst wieder aufs Neue entwickeln wie z. B. Salbei, Estragon, Oregano oder Minze.

  • Säen Sie ihre Lieblingskräuter, vor allem die Einjährigen, im Zweiwochen-Rhythmus in verschiedene Töpfe, sodass Sie den ganzen Sommer hindurch frische Kräuter ernten können.

  • Machen Sie es sich zur Gewohnheit, bei Ihrem Aufenthalt im Garten keine Uhr zu tragen. Entschleunigen Sie! Der Garten soll ein Ort der Entspannung und der Musse sein.

  • Und vor allem: Geniessen Sie den Garten mit Familie und Freund*innen.


 

Jetzt Heil- und Küchenkräuter vermehren

Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um Kräuter zu vermehren. Rosmarin ist dafür ein gutes Beispiel: Ich schneide etwa zehn Zentimeter lange Stecklinge, streife die Nadeln im unteren Bereich ab, schneide die Stiele schräg an und stecke sie in eine Mischung aus Kompost, Erde und Sand. Zur Wurzelbildung muss die Erde in den Töpfen stets feucht sein. Auf diese Weise vermehre ich viele meiner mehrjährigen Kräuter wie Eberraute, Wermut, Currystrauch, Lavendel oder eben Rosmarin.


Im Freien sind Kräuter äusserst einfach anzubauen, sei es in Rabatten, kombiniert mit Sommerblumen, integriert in Staudenbeeten, in Kräuterspiralen oder aber in unterschiedlichsten Töpfen, Kästen und Gefässen. Angelegt wird das Kräuterbeet vorzugsweise an milder und sonniger Lage in der Nähe der Küche, damit jederzeit «trockenen Fusses» geerntet werden kann. Auf der Fensterbank, beim Sitzplatz oder auf der Terrasse sind weitere gute Standorte. Einzelne Kräuter wie zum Beispiel Liebstöckel und Minze gedeihen in einem Topf am besten alleine, da sie sehr wüchsig sind und andere Pflanzen verdrängen würden.


Ansäen kann man alle Kräuter selbst – wenn man denn warten mag. Für all diejenigen, die an eine schnelle Ernte denken, empfiehlt es sich, auf dem Wochenmarkt oder beim Gärtner Setzlinge zu kaufen. Kultivieren Sie am besten stets mehrere Exemplare der gleichen Sorte, so geht Ihnen den Sommer hindurch die Würze nicht aus.



Die gute Erde und der richtige Zeitpunkt

Kräuter sind Schwachzehrer. Das bedeutet, dass sie keine zu nährhafte Erde und schon gar keinen Kompost oder Mist erhalten. An der prallen Sonne bilden Rosmarin, Thymian, Oregano, Majoran, Bohnenkraut, Fenchel, Dill, Estragon, Lavendel und Kamille mehr aromatische Stoffe aus als im Schatten. Solche sonnenhungrigen Kräuter erkennt man an ihren schmalen Blättern – sie begrenzen die Wasserverdunstung. Kräuter mit grossen, weichen Blättern wie etwa der Wollziest hingegen wachsen meist lieber im Halbschatten. Für Kräuter in Töpfen bietet sich folgender Tipp an: Drehen Sie die Gefässe einmal wöchentlich um die Achse, damit die Pflanzen gleichmässig wachsen. Die Erde muss im Übrigen gleichmässig feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen. Mehrjährige Kräuter müssen auch im Winter mäßig gegossen werden.


« Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um mehrjährige Heil- und Gartenkräuter wie Rosmarin oder Wermut zu vermehren.»

Frisch geerntet schmecken Kräuter selbstverständlich am besten. Meistens sind es die jungen Triebspitzen oder Blättchen, die verwendet werden. Werden ganze Triebe verwendet, wie b eim Rosmarin, so ist der richtige Erntezeitpunkt normalerweise kurz vor der Blüte, idealerweise am späteren Morgen, wenn die Kräuter vom Morgentau gut abgetrocknet sind. Sogar im Winter können bei frostfreiem Wetter einzelne Blättchen von immergrünen Kräutern wie Thymian, Salbei oder Bohnenkraut geerntet werden. Neben dem Frischgebrauch lassen sich viele Kräuter auch trocknen. Dafür werden gesunde, nicht von Schädlingen oder Krankheiten befallene Triebe an einem luftigen, schattigen Ort kopfüber aufgehängt. Nach dem Trocknen muss man die Blätter und Blüten sorgfältig ablesen und in dicht schliessende Gläser oder Dosen abfüllen.


Und zum Abschluss noch ein wichtiger Rat: Pflanzen Sie Kräuter, die von der ganzen Familie geschätzt werden. Unsere Favoriten sind Basilikum, Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Petersilie, Salbei, Melisse, Eisenkraut und, zum Süssen, Stevia.



 

Kräutergarten-Erlebniskurs mit Remo und Frances Vetter

Ein lehrreicher und faszinierender Tagesworkshop für Hobbygärtner*innen und Geniesser*innen . Getreu dem Motto «Learning by doing – Learning by gardening» verraten Remo und Frances Vetter ihre besten Gartentipps und aus ihrer 40-jährigen praktischen Erfahrung im Anlegen und Pflegen von Kräuter- und Gemüsegärten.

Wann: Samstag, 4. Juni 2022; 10 bis 16 Uhr


Wo: Wellnesshotel Hof Weissbad, Im Park 1, 9057 Weissbad (AI)


Kurskosten: Fr. 190.–, inklusive Lunch


Anmeldung: Remo Vetter, Tel. 079 326 05 84 oder per E-Mail an remo@thelazygardener.ch


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