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Ich leide unter starken Rückenschmerzen und muss zeitweise ein Schmerzmittel einnehmen. Nun habe ich gelesen, dass man bei diesem Schmerzmittel wegen den Nebenwirkungen kein Grüntee trinken sollte. Ich trinke täglich zwei Liter Grüntee und bin nun etwas beunruhigt. K. S., Bern





Nicht alkoholische Getränke beeinflussen die Wirkung oder Nebenwirkung von ihrem Schmerzmittel nicht. An den Tagen, an denen Sie das Medikament einnehmen, sollten Sie keinen Alkohol trinken, das wäre sehr belastend für die Leber und die Nieren. Beim Grüntee sehe ich keinen Grund, weshalb er ein Problem sein könnte. Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Sie so viel davon trinken?


Grüntee ist sehr bitter und herb, was vom ayurvedischen Aspekt her eher Trockenheit und Leichtigkeit in den Körper bringt. Bei Schmerzen wäre es hingegen besser, mit süsslichen Gewürzen den Körper ein wenig zu erden. Fenchel, Kardamom, Nelken, Zitronenmelisse oder Kamille zum Beispiel. Wenn Sie möchten, könnten Sie als Selbsttest zwei Wochen lang frischen Zitronenmelissentee trinken. In derselben Menge wie bisher der Grüntee. So erforschen Sie, ob sich die Wirkung Ihres Schmerzmittels verändert. Ob es besser oder schneller wirkt und ob es einen Unterschied macht. Wenn nicht, weitermachen mit dem, was sich für Sie bewährt hat.




Haben Sie Fragen?


Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch


Es geht zwar allen gleich, doch angenehm ist es trotzdem nicht, wenn die schwüle Sommerhitze den Schweiss aus allen Poren drückt. Weshalb schwitzen wir eigentlich?





Der Körper verträgt keine grossen Temperaturschwankungen. Ist er erhitzt, produziert er kühlenden Schweiss, der ihn vor Überhitzung schützt. Ein Hilfsmittel der Natur gegen starkes Schwitzen ist der Salbei.


So hilft Salbei:

Die Blätter der Salbeipflanze enthalten ätherisches Öl Thujon, Gerbstoffe (Rosmarinsäure), Flavonoide und Triterpene. Das Wirkstoffgemisch wirkt innerlich gegen starke Schweissbildung sowie gegen Verdauungsstörungen. Äusserlich bewährt sich Salbei vor allem bei Rachen- und Mundschleimhautentzündungen.


Das hilft ebenfalls gegen das Schwitzen:


In Stresssituationen schwitzt man mehr. Versuchen Sie, einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn es turbulent zu und her geht. Praktizieren Sie autogenes Training, Meditation oder Yoga.


Atemübungen können den Körper kühlen. Formen Sie mit der Zunge eine Röhre und atmen Sie durch diese zusammengelegte Zunge ein. Die Röhrenform der Zunge kühlt die Einatemluft.

Essen Sie viel Obst und trinken Sie verdünnten Aloe-vera-Saft. Der herbe Saft kühlt und befeuchtet den Körper.


Das Buch «Heilpflanzen am Wegesrand entdecken» porträtiert vierzig heimische Pflanzen, die in der Naturheilkunde Verwendung finden. Und das schon in der zweiten Auflage.


Oft geht man etwas achtlos an ihnen vorbei, beachtet ihr grosses Potenzial nicht. Die Rede ist von einheimischen Heilpflanzen. Das Buch «Heilpflanzen am Wegesrand entdecken» ist ein Nachschlagewerk der besonderen Art, welches genau diese Pflanzen ins Blickfeld rückt. Es porträtiert Pflanzen mit heilender Wirkung, denen man im Alltag begegnet: Sie säumen Wege, spriessen in Hinterhöfen und auf Lichtungen, tauchen ganze Landstriche in einen Farbton, mal unscheinbar, mal dominant. Vom Ackerschachtelhalm bis zur Zitronenmelisse werden im Buch 40 Heilpflanzen vorgestellt, wahrheitsgetreu und im Detail illustriert. Was hat Salbei mit einem italienischen Grusswort gemein? Wie kam das Hirtentäschchen zu seinem Namen? Und welche Wirkung hat das Gänseblümchen?



Zeichnungen und Beschreibungen der Pflanzen

Der Autor Kurt Altermatt geht dabei auf die Besonderheiten und das Wesen der Pflanze ein, erklärt ihre Anwendung in der Pflanzenheilkunde, zeigt botanische Merkmale auf und liefert Fakten zur Herkunft des deutschen und lateinischen Namens. Um die Pflanzen bestimmen zu können, sind bei jeder detaillierte Zeichnungen sowohl der ganzen Pflanze wie auch des Blütenstandes eingefügt. Bei allen Porträts ist ein Rezept für den Gebrauch im Alltag dabei. «Mit diesen Erkenntnissen im Rucksack, ist man nie mehr alleine unterwegs», ist Autor Kurt Altermatt überzeugt. Der eidg. dipl. Drogist widmet sich seit über 40 Jahren den Heilpflanzen und ihren Geschichten.


Spannend ist auch die systematische Zusammenstellung der verschiedenen Pflanzenfamilien und ihrer Besonderheiten. Korbblütler, Lippenblütler, Malven- und Rosengewächse: Alle Familien haben ihre Besonderheiten. Dabei sind diese vier wichtigen Familien nur ein kleiner Teil der mehr als 150 Pflanzenfamilien, welche wir allein in der Schweiz kennen.


Tatsache ist: Die Phytotherapie, auch Pflanzenheilkunde genannt, ist das wohl älteste Heilverfahren, das wir kennen, und wird seit Menschengedenken angewendet. Das Wissen basiert auf Überlieferungen von Generation zu Generation und Erkenntnissen der naturwissenschaftlichen Forschung. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird viel investiert, um neue Anwendungsmöglichkeiten von Heilpflanzen zu erforschen und den Heilkräuterschatz laufend zu erweitern. Neben Pflanzen aus fernen Ländern entdeckt man auch immer wieder neue Wirkungsmechanismen von einheimischen Kräutern. Auch deshalb ist der Fokus darauf im vorliegenden Buch sehr wertvoll. Auch werden die beiden Pole beim Menschen den beiden Polen bei der Pflanze auf einer Doppelseite einander gegenübergestellt. Denn sowohl Mensch wie Pflanze können nach dem Prinzip der Polaritäten erfasst werden.


«Pflanzenheilkunde ist das älteste Heilverfahren, das wir überhaupt kennen.»

Phytotherapie – ein uraltes Verfahren

Die Porträtreihe wird ergänzt durch Erläuterungen rund um die Naturheilkunde. «Denn um eine Heilpflanze auch als eine solche bezeichnen zu können, braucht es sowohl die Auseinandersetzung mit dem menschlichen, wie auch mit dem pflanzlichen Organismus», erklärt Altermatt. Das Erkennen ihrer Pa-rallelen dient als Basis für die Phytotherapie, dem wohl ältesten Heilverfahren der Menschheit. Wie Heilpflanzen geerntet, getrocknet und verarbeitet werden, wird in einem anderen Teil beschrieben. Weitere Erklärungen liefert das Werk über Bitterstoffe, ihre Rolle rund um den Stoffwechsel und wann welche Organe besonders aktiv sind. Auch über die Anwendungen von Gewürzen in der Küche über Tinkturen, Wickel bis hin zu Tee. Aber auch kulinarische Anwendungen, bei denen die Heilkräuter nicht nur unserer Gesundheit, sondern auch unserem Gaumen Gutes tun, bleiben nicht unerwähnt. Das Buch schliesst mit einer Übersicht von Anwendungsgebieten, bei denen die 40 Heilpflanzen vorwiegend zum Einsatz kommen: Alphabetisch aufgelistet sind Erkrankungen zusammen mit den jeweils geeigneten Heilpflanzen.


Fazit: Ein überaus gelungenes Werk, das sowohl für Anfänger*innen wie auch für Fortgeschrittene der Pflanzenheilkunde einiges bietet. Besonders praxisnah sind sowohl die Beschreibungen der Pflanzen, welche das Bestimmen sicher vereinfachen. Auch die Anwendungsmöglichkeiten bis hin zu praktischen Anwendungstipps sind wertvoll. Besonders Freude macht das Buch auch deshalb, weil es sich auf einheimische, bei uns wachsende Pflanzen konzentriert und somit den Gedanken der Nachhaltigkeit und der Regionalität stark lebt.


 

Buchtipp





Herausgeberin: Dr. Bähler Dropa AG


Autor: Kurt Altermatt 220 Seiten, gebunden, Paperback

ISBN 978-3-033-08893-1 Preis: CHF 45.–


Erhältlich: In Drogerien und Apotheken von Dr. Bähler Dropa oder unter naturage.ch/buch

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