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Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Die Rosskastanie ist ein Baum der Fülle, der Klarheit und des goldenen Lichtes. Sie ist eine treue Wegbegleiterin, die uns hilft, nach innen zu schauen und das eigene Leben immer wieder liebevoll zu reflektieren.

REINIGEND | Der Rosskas­tanienbaum wird auch Gichtbaum genannt. Die Rinden­tinktur hilft aber nicht nur bei Gicht und Rheumatismus, sondern auch bei ­Hämorrhoiden, ­Magenkrämpfen und Bandscheibenleiden. Blüten, Blätter und Früchte wirken blut-, ­husten- und schmerzstillend, ausserdem stärken sie ­die Venen (z. B. als Salbe). Zudem erleichtert die Rosskastanie die Magnesiumresorption und reinigt Blut und Kleider.


Der September ist der Monat der Ernte. Wir ernten, was wir im Frühling und Sommer gesät haben und bereiten uns auf die Zeit der Stille vor. Das Herbst-Äquinoktium, besser bekannt als Herbst-Tagundnachtgleiche, am 21./22. September ist das Gegenstück zum Frühlingsanfang; es steht genau zwischen «Lughnasad» (1. August) und «Samhain» (31. Oktober). Die beiden Tagundnachtgleichen sind Schwellenfeste, an denen Tag und Nacht genau gleich lang sind, sich die Waage halten. Wenn man den Jahreskreis auf den Tag überträgt, dann entsprechen diese Feste dem Beginn der Dämmerung oder des Sonnenuntergangs. Es sind also Zwischenzustände zwischen Tag und Nacht.


Während sich die Frühlings-Tagundnachtgleiche eher auf die Fruchtbarkeit des Bodens konzentriert, ist es bei der Herbst-Tagundnachtgleiche eher die Konzentration auf die geistige Fruchtbarkeit. Für mich beginnt damit die dunklere, kältere Jahreszeit, in der die Stille langsam wieder einkehren darf. Es beginnt nun die Zeit der Dankbarkeit und Regeneration, der Ruhe und des Abschieds: Abschied vom Sonnenlicht, von der Blütenpracht und allgemein von der Fülle der Natur – und auch von so manchem, was bisher selbstverständlich war. Veränderungen stehen an. Wenn die Speicher im Innen und Aussen gut gefüllt sind, kann ich genährt und voller Vertrauen den Wintermonaten entgegenblicken.


Der Kastanienbaum im Jahreszyklus

Es gibt drei Momente im Jahr, in denen die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) meine Aufmerksamkeit auf sich zieht: Im wunderbaren Maien, wenn ihre imposanten, stark duftenden Blütenstände sich in voller Pracht dem Frühlingshimmel entgegenstrecken; in der sommerlichen Hochzeit, in der ihre grossen, gefingerten Blätter wertvollen Schatten spenden; und im goldenen Herbst, wenn die herunterfallenden Früchte, die Kastanien, den Winter einläuten.


Mit ihren glänzend braunen, stachelig umhüllten Früchten erfreut die Rosskastanie Gross und Klein. Viele Leserinnen und Leser dürften sich an die eigene Kindheit erinnern, als sie mit grossem Eifer die «Chestelen» gesammelt haben und damit lustige oder gfürchige Zahnstocher-Kastanientiere und -monster gebastelt oder Kugelbahnen und Wurfspiele gemacht haben. Weniger bekannt ist eine magische Verwendung der Kastanien: Sie werden in ungerader Zahl (!) als Amulett, meist im Hosensack, getragen zum Schutz vor Krankheiten, insbesondere Rheumatismus, Gicht und Schwindel; wer Kastanien mit sich trägt, nimmt darüber hinaus beim Fallen keinen Schaden.


Die Rosskastanie hat aber weit mehr zu bieten, als ihre Früchte. Sie ist ein äusserst symbolträchtiger Baum, der mir einiges zu erzählen hat, wenn ich ihn im Jahresverlauf betrachte. Als Erstes fällt die herrschaftliche Gestalt und die Ausprägung des Holzes auf, dann die vielen Blätter mit ihren festen, langen und harten Stängeln, die wie eine menschliche Hand mit fünf Fingern aussehen. Imposant auch die überschwängliche Blütenpracht mit den kerzenförmigen, grossen Rachenblüten, die mal weiss mal rosa leuchten im grünen Wald. Und dann zu Beginn des Herbstes die glänzend runden Samenfrüchte, die aus der stacheligen Hüllen platzen und vielen Erdbewohnern stärkereiche Nahrung bieten.



«Das wahre Glück lebt aus mir selbst heraus und ich kann meine Mangelzustände von innen her auflösen.»




Eine weise Begleiterin

Es ist imposant, welche Kraft in der Zeit der Fruchtbildung diesen Baum regiert! Ich setzte mich hin, lehne mich an den Stamm, schliesse meine Augen und überlasse mich der Gelassenheit dieses Baumes. Mein innerer Blick hebt mich aus der Normalität des Alltags heraus. Zuerst blitzen die Worte Gerechtigkeit, Gelassenheit, Balance und Entspannung auf. Danach bewege ich mich, einer Zeitreise gleich, in die Vergangenheit. Ich bekomme die Möglichkeit, zwei Lebensabschnitte aus der Perspektive der Drittperson zu betrachten: Ich sehe mich in einer Situation der Aufopferung, die so weit geht, dass mein Wohlergehen darunter leidet und ich mich selbst vergesse; in einer anderen Rückblende sehe ich mich, wie ich die zur Gewaltbereitschaft habe, wenn ich Ungerechtigkeit erkenne. Es sind zwei Entwicklungsschritte, die Härte, Unausgeglichenheit und Mitleid zeigen, weit entfernt vom Zustand des Mitgefühls, das ich zu leben versuche. Nur kurz taucht das Bild der glänzenden Frucht auf, wie sie aus der stacheligen Hülle springt – und schon beginnt sich in mir eine wohlige Wärme auszubreiten. Ein intensives, tiefes Gefühl zeigt mir auf, dass ich es schaffen werde, diese harten Tendenzen, die ich immer noch mit mir trage, Schicht um Schicht aufzuweichen. Diese Gewissheit vermittelt Geborgenheit und lässt in mir das Urvertrauen wieder aufleben. Und schon steigen Bilder der vielen glücklichen Momente meines Lebens in mir hoch. Ich werde daran erinnert, dass das wahre Glück schlussendlich aus mir heraus lebt und ich meine Mangelzustände, die sich in verschiedenen Verhaltensformen äussern, von innen her auflösen kann.


Das Wesen Rosskastanie unterstützt mich darin, mich selbstkritisch zu betrachten und daraus meine Schlüsse zu ziehen. Auf diese Weise erlange ich die Möglichkeit, angemessener, kreativer aus den Emotionen heraus zu agieren. Das Wesen Rosskastanie weist mir also einen Weg, mich von diesen Verhaltensmustern zu verabschieden; es hilft mir, mit Themen der Gerechtigkeit und Aufopferung einen konstruktiveren, vielleicht sogar spielerischeren Umgang zu finden.


Ausserdem verrät mir die Gestalt der Rosskastanie eine starke Präsenz des Jupiters. Diese Kraft steht für den Geist der Weisheit und den Glauben an das Gute und die Ganzheit. Der Jupiter ist das Symbol des Vorwärtsstrebens, des Drangs nach Veränderungen, neuen Erkenntnissen und Idealen. Diese Kraft spornt mich zu Höchstleistungen an und gibt mir den Mut, mein Leben immer wieder neu zu erfinden; und damit die Möglichkeit, mir eine optimistische Zukunft zu erträumen und aktiv zu gestalten. Mir wird immer klarer, dass nur eine bewusst beseelte Arbeit und ein bewusst beseeltes Leben optimale Ergebnisse hervorbringen können.


«Die Rosskastanie lässt uns das Wesentliche erkennen und schützt uns vor Überheblichkeit, Prunksucht und Berechnung.»


Wertvoll für Venen und Muskeln

Beide Energien, das Baumwesen und die Planetenkraft, wirken zentrierend und fokussierend. Sie lassen uns das Wesentliche erkennen und schützen uns vor Überheblichkeit, Prunksucht und Berechnung. In den runden, harten und angeschwollenen Früchten erkenne ich das Thema Verhärtung. Deshalb verwende ich die Kastanien, um verhärtende Muster zu durchbrechen und aufzuweichen. Auch bei Schwellungen, zum Beispiel nach Verstauchungen, Prellungen oder Operationen, wirkt ein Rosskastanien-Gel beruhigend und heilend. Die Tinktur der Frucht hingegen hilft bei Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose, Venenerkrankungen, schweren oder geschwollenen Beinen, Ödemen, Hämorrhoiden und Wadenkrämpfen. Selbst bei Rheuma, Gicht, Nervenschmerzen, Ischias, Rücken- und Gelenkschmerzen sollte man an die Rosskastanie denken.


In den grossen Blättern gibt sich die zu den Seifenbaumgewächsen zählende, bis zu 20 Meter hohe Rosskastanie auch als Lungenmittel zu erkennen: Blüten, Blätter und Früchte wirken schleimlösend, auswurffördernd und stärkend. Man kann sie deshalb bei Erkältungen und Husten einsetzen. Auch bei allgemeinen Hautproblemen, Bindehautschwäche, Ekzemen, Geschwüren, Wangenrötung oder Wunden kann ein Teesud, ein Ölauszug, eine Tinktur oder das -Samenpulver sehr hilfreich sein. Das Samenpulver stellt man aus den geschälten, getrockneten und pulverisierten Kastanien her und nimmt zweimal täglich eine Messerspitze davon ein.


Von der Rinde über das Blatt und die Blüte bis hin zur Frucht finden sämtliche Bestandteile der Rosskastanie eine Verwendung in der traditionellen Volksheilkunde. Alle Teile innerlich und äusserlich angewendet, haben die gleichen Einsatzgebiete und Wirkungen. Einzig bei der Rinde und den Früchten sollte man vorsichtig sein: Bei unsachgemässer innerlicher Anwendung kann es zu Reizungen, Sodbrennen und Erbrechen führen.



 

Natürliches Waschmittel aus Kastanien




Das Rosskastanien-Waschmittel kann wie ein konventionelles Flüssigwaschmittel verwendet werden. Es ist sehr effizient, kostet nichts ausser etwas Zeit und ist zudem umweltfreundlich. Die Wäsche wird sauber und macht einen Weichspüler unnötig.


Rezept für ein bis zwei Waschgänge


Man sammle acht Kastanien und hacke sie in kleine Stücke. Bei einer Weisswäsche sollte man die dunklen Schalen vorab entfernen. Je kleiner die Stücke, desto schneller bildet sich die Waschlauge.


Die zerkleinerten Stücke gebe man in ein grosses Schraubglas und übergiesse sie mit 200 bis 250 ml kochendem Wasser. Nun lässt man das Ganze acht Stunden ziehen. Durch das Einweichen lösen sich die in der Kastanie enthaltenen fettlösenden Saponine, die zu den Seifenstoffen gehören.


Nach der Einweichzeit füllt man das milchige, schaumige Wasser in eine Flasche ab – fertig ist das selbstgemachte Waschmittel. Es ist im Kühlschrank eine Woche haltbar. Wer mag, kann man ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzufügen.


 




Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt.






Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Die filigrane Birke ist ein äusserst erquickendes Baumwesen. Es lädt uns jetzt schon ein, erstarrte Empfindungen sowie die winterliche Schwere abzustreifen und die belebende Vorfreude auf den Frühling zu geniessen.


REINIGEND | Die Birke regt den Stoffwechsel an und bringt die Körpersäfte ins Fliessen. Die charakteristisch weiss-schwarze Rinde hat einen besonders positiven Einfluss auf die Haut des Menschen.


40 Tage nach Weihnachten ist das Fest der Lichtmess. Langsam aber sicher erwacht die Welt in der Nacht auf den 2. Februar zu neuem Leben. Die Säfte der Bäume beginnen zu fliessen und der Vorfrühling verdrängt die Winterstarre. Die Zeit der Lichtmess entspricht im Jahreskreis dem Osten, dem Sonnenaufgang, dem Morgen, der Farbe Weiss und dem Neubeginn. Im keltischen Jahreskreis ist Lichtmess das Fest der weissen Göttin Brigid. Sie wird dargestellt als junge, unbeschwerte, kindliche und schöne Lichtjungfrau, die die helle Jahreszeit verkörpert. Begleitet wird die weisse Göttin im keltischen Jahreskreis vom Sonnenkönig, der in Gestalt eines Bären aus seinem Winterschlaf erwacht und Anfang Februar seinen Kopf aus der Höhle streckt. Er ist der männliche Aspekt der erwachenden Natur und der Lebenskraft. Das Erwachen der weissen Göttin und des Götterbärs bedeutet das Ende der Weihnachtszeit. Früher hat man zu dieser Zeit die Krippe weggeräumt.


Symbol des Frühlings

Die Birke (Betula pendula) ist der jungen weissen Göttin Brigid geweiht. Der Baum weist eine zarte Gestalt auf und verfügt über eine schneeweisse Rinde mit schwarzen Einschlüssen. Wenn ich im Frühling mein Ohr an eine Birke lege, höre ich das Wasser fliessen, das der Baum aus dem Boden zieht, damit sich an den Ästen Knospen und junge Blätter bilden können.

Birken erlebe ich als äusserst erquickende Baumwesen. Sie sind geprägt von einer reinen kindlichen Unschuld und einem lebensbejahenden, singenden und tanzenden Dasein. Sie fordern mich auf, genau diese Aspekte in meinem Leben wachzurufen und die Anteile meines inneren Kindes zu leben, gerade auch als Erwachsener. Was spricht denn schon dagegen, in Pfützen zu springen? Im Regen zu tanzen? Das Leben mit staunenden Augen zu erfassen? Die Birke hilft mir, diesen verspielten Anteil in mir nicht verkümmern zu lassen. Sie fordert mich auf, mich lebendig zu fühlen, das Jahr immer wieder neu zu erleben und mich von erstarrten Empfindungen zu lösen.


Blätter und Rinde als Heilmittel

Die Birkenblätter sind im Frühling ein wirkungsvolles Heilmittel, um den Stoffwechsel anzuregen, die Nieren- und Blasentätigkeit zu aktivieren und generell die Körpersäfte ins Fliessen zu bringen. Auch jetzt, bevor die ersten Blätter spriessen, kann man die Birke als Heilpflanze nutzen. Insbesondere deren Rinde. Die weisse Farbe der jungen Birkenrinde spiegelt Frische, Reinheit und Erneuerung. Bei älteren Bäumen erkennt man Risse in der Rinde, die schwarz und braun sind. Ich nehme diese Risse als abbauende, degenerative Kräfte wahr. Als Verminderung des Fliessens von Lebenssaft. Grösser kann der Kontrast zwischen zwei Farben nicht sein – das symbolisiert wandelnde, transformierende Kräfte. Und tatsächlich: Als einer der wenigen Bäume ist die Birke in der Lage, sich zu häuten und Altes abzustreifen. Dabei reisst die Rinde horizontal auf und schält sich wie die Haut nach einem Sonnenbrand – was sogleich die Beziehung zu unserer Haut erkennen lässt.

Die Birkenhaut oder eben -rinde besitzt eine vorzügliche Wirkung auf die Haut, das grösste Schutzorgan des menschlichen Körpers. Was die Rinde für den Baum, ist die Haut für den Mensch: Schutz und Abgrenzung gegenüber der Aussenwelt. Für die äusserliche Anwendung von Ekzemen, Hautallergien, Flechten oder Schuppen verwende ich starken Birkenrindentee als Wickel oder Waschung. Bei trockenen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) ist die Birkenrindensalbe sehr wohltuend, da sie die Haut zusätzlich fettet. Zweimal täglich eine Gesichtswaschung mit Birkenrindentee bewahrt das gesunde Aussehen, wirkt straffend und belebend.

Hauterkrankungen haben fast immer einen seelischen Hintergrund und betreffen in der Regel Menschen mit einer hohen Sensibilität. Bei der Schuppenflechte reagiert der Körper mit übermässigem Wachstum von Hautzellen, fast so als würde man sich eine dicke Haut oder einen Panzer zulegen wollen. Bei der Neurodermitis passiert genau das Gegenteil – die Erkrankung ist wie ein Baum ohne Rinde: Die Schutzhülle fehlt und die Widerstandsfähigkeit der Haut nimmt ab.


Altes loslassen

Die Birke hat auch einen starken Bezug zum Wasser. Es ist einer der ersten Bäume, in denen der Saftstrom im Frühling zu fliessen beginnt. Sie lässt täglich bis zu 70 Liter Wasser von den Wurzeln bis in die Krone fliessen. Entsprechend gerne wachsen Birken auf feuchtem Boden. Ihre Blätter weisen eine nierenförmige Rundung auf und die langen gelben Blütenstände erinnern an die Harnröhre – auch hier zeigt sich also der Bezug zum Element Wasser respektive zum Wasserhaushalt sowie zur Niere und Blase.

Neben der Niere gehört auch die Haut zu den Ausscheidungsorganen. Schon unsere Alten sagten: «Die Haut ist die dritte Niere». Sind die Nieren überlastet, nutzt der Körper die Haut, um Säuren, Abbauprodukte und Giftstoffe loszuwerden. Das kann zu trockener Haut, Schuppen, Juckreiz, Pickeln und Pusteln führen. Bei Hautproblemen sowie allgemein zur Unterstützung von Reinigungskuren sollte man viel Wasser oder Tee (Birke, Brennnessel, Goldrute) trinken und so die Funktion der Nieren anregen.

Die fliessende, entstauende Energie der Birke konzentriert sich nicht ausschliesslich auf die körperliche Ebene. So brauche ich die Birke auch für das Erarbeiten von Lösungen auf der seelisch-geistigen Ebene. Schliesslich dürfen auch alter Seelenballast und überholte Glaubenssätze irgendwann losgelassen werden, um Platz für Neues zu erschaffen.


 

Anwendungstipps




Umschläge mit Tinktur oder Tee

Um Hautprobleme zu lindern, können Sie zwei- bis vier-mal täglich Umschläge und Waschungen mit Birkentee oder mit Birkenrindentinktur machen. Zu viel Alkohol reizt jedoch die Haut; deshalb verdünne man die Tinktur: 10 bis 15 Tropfen in 200 ml laufwarmes Wasser geben.


Tinktur herstellen

Für die Tinktur aus Birkenrinde verwendet man lose Rindenstücke, die der Baum selber abstösst. Man darf den Baum dabei nicht beschädigen! Die Birkenrinde in kleine Stücke schneiden und im Mörser leicht zerquetschen. In ein verschliessbares Glasgefäss geben und im Verhältnis 1: 5 mit 60 bis 95 prozentigem Alkohol auffüllen bis alle Rindenteile bedeckt sind. 14 Tage ziehen lassen, dabei täglich leicht schwenken. Danach abfiltrieren. Die herausgefilterten Birkenrindenstücke im Verhältnis 1:20 in einer Pfanne mit Wasser aufsetzen. Auf kleiner Flamme so lange köcheln lassen, bis das Wasser auf die Hälfte reduziert ist. Nun die Birkenrinde abseihen, den Auszug abkühlen lassen und mit der zuvor beiseite gestellten Tinktur vermischen. Die fertige Tinktur in dunkle Fläschchen abfüllen und gut verschlossen und kühl lagern. Haltbarkeit: mindestens 5 Jahre.


Birkenknospen-Ölauszug als Pflegemittel

Das Birkenknospenöl pflegt raue Haut. Die Kraft der Knospen unterstützt den Hautstoffwechsel und fördert den Reinigungsprozess. Das Gewebe entstaut, die Durchblutung wird gefördert und leichte Entzündungen werden gelindert. Aufgrund der schmerzstillenden und abschwellenden Wirkung eignet sich das Birkenknospenöl auch zur Massage von schmerzenden Gelenken.


Birkenknospenöl herstellen

Zwei Hände voll frische Birkenknospen in ein Konfitüreglas geben und mit 200 ml Olivenöl auffüllen. Das Ganze täglich leicht schwenken und während vier Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen. Dann die Birkenknospen abfiltern und das Öl in ein dunkles Glasgefäss füllen. Haltbarkeit: 2 Jahre.


 



Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt.





Fotos: iStock, zVg.


Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Die Vogelbeere mit ihren feurig rotorangen Beeren bietet weit mehr als vitaminreiches Winterfutter für unsere gefiederten Freunde. Uns Menschen ist die prächtige und mächtige « Eberesche » eine wertvolle geistige Weggefährtin, die in dunklen Zeiten sehr viel Trost spenden kann.


Schönheit | Alle Teile der Eberesche, ­insbesondere die Beeren, eignen sich für die tägliche Schönheitspflege und sorgen für eine geschmeidige Haut.


Mit ihren rotorangen Beeren leuchtet die Vogelbeere (Sorbus aucuparia), gemeinsprachlich häufig Eberesche genannt, bis tief in unsere Seele hinein. Sie erheitert die Gemüter und begleitet uns stärkend und beschützend durch die nebligen Herbsttage. Es lohnt sich, dieses wunderschöne Baumwesen näher kennenzulernen. Wenn wir offen und achtsam sind, wird es uns in dunklen Zeiten leise zuflüstern. Doch welch Flüstern zieht uns da an?!


Auf der energetischen Ebene offenbart sich mir das Wesen der Eberesche als eine wahrhaft gütige, weibliche, lichtvolle, mit Flügeln ausgestattete Baumdeva*, die bei mir immer wieder Staunen und Ehrfurcht auslöst. Auf meinen Spaziergängen durch die Natur erlebe ich die Eberesche als eine starke Wesenheit, voller Lebenskraft, Wärme und Magie. Inzwischen ist sie zu einer engen geistigen Wegbegleiterin geworden, die mir immer wieder dabei hilft, das Beste aus einer Situation zu machen (Pionierbaum). Ich nutze die Eberesche, um Kraft zu tanken und bei mir selber anzukommen. Darüber hinaus schärft sie meine Sinne und stärkt die Intuition.


Verletzte Weiblichkeit

Das markanteste Merkmal der Eberesche sind sicherlich die leuchtenden Beeren. Mit ihrem Orangerot stehen sie für die Kraft der Sonne und die Feuerenergie des Planeten Mars. Beim genaueren Betrachten erkennt man in jeder Beere einen fünfzackigen Stern. Es handelt sich dabei um das Symbol des Penta-gramms, ein starkes Schutzsymbol, das allgemein für den erwachten Menschen steht (Leonardo da Vincis «vitruvianischer Mensch»). Ist die Spitze eines Pentagramms nach oben gerichtet, verkörpert es die männlichen, die Sonnenprinzipien und die helle Jahreszeit. Das, wie bei der Eberesche, nach unten gerichtete Pentagramm symbolisiert das Weibliche, die Mondprinzipien, die dunkle Jahreszeit. Das Wesen der Eberesche begleitet uns somit ermutigend auf dem Weg in die eigenen Tiefen und führt uns an eines der wichtigsten Themen unserer Zeit heran: die verletzte Weiblichkeit. Vom Naturprinzip her brauchen wir Männer starke und ausgeglichene Frauen. Das hilft uns, mehr ins Gleichgewicht zu kommen und beide Aspekte von Mann- und Frausein zu leben. Die reine Form der männlichen Kraft ist beschützend, fürsorglich, voller Zuneigung und Bewunderung gegenüber den schöpferischen, weiblichen Prinzipien.

Die Rinde der Eberesche fühlt sich geschmeidig und anmutig an. Sie ist versehen mit Querlinien, gräulich, bei älteren Bäumen fast silbrig. Im Laufe der Zeit wird die Rinde dunkler und bekommt Längsrisse. Dies symbolisiert unsere Haut als Abgrenzungsorgan. Alle Teile der Eberesche, insbesondere die Beeren, eignen sich für die tägliche Schönheitspflege und sorgen für eine geschmeidige Haut.

Ihr Stamm ist biegsam, elastisch und von starkem Wuchs gekennzeichnet; das Holz zäh und äusserst anpassungsfähig. So vermittelt uns die Eberesche eine Kraft, die sehr viel stärker ist als wir selbst. Sie lädt uns ein, auch in schwierigen Situationen standhaft zu bleiben und mit beiden Beinen fest verwurzelt mit der Erde zu sich selbst zu stehen. In der Nähe der Eber-esche kann ich meine Anpassungsfähigkeit und -Flexibilität stärken. Sie flüstert mir zuversichtlich zu und bejaht die gedeihende Lebensfreude. Sie lässt die kreative Kraft fliessen, fördert unseren Drang nach Freiheit und gibt uns Mut, den eigenen Weg zu gehen.


« Die Eberesche begleitet uns ermutigend auf dem Weg in die eigenen Tiefen. Sie führt uns zu einem der wichtigsten Themen unserer Zeit: die verletzte Weiblichkeit. »

Den Stoffwechsel ankurbeln

Die Eberesche ist ein Laubbaum aus der Gattung Mehlbeeren. Sie gehört zu den Kernobstgewächsen und somit zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), was sich an den Beeren gut erkennen lässt. Die roten Früchte sehen aus wie zu klein geratene Äpfel und erinnern an Hagebutten. Die orangerote Farbe der Beeren deutet darauf hin, dass wir es mit einer Heilpflanze zu tun haben, welche die Stoffwechselaktivität ankurbelt. Insbesondere die Galle, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere und Blase. Das leuchtende Orange vermittelt zudem einen Bezug zu den Augen und dem Sehen – und tatsächlich: Vogelbeeren enthalten so viel Carotin wie keine andere Pflanze innerhalb unseres Breitengrades, mehr noch als die Karotte. Bei Augen-erkrankungen, wie zum Beispiel einem erhöhten Augeninnendruck, kann die Eberesche eine wertvolle Begleiterin sein.

Und eine gute Begleiterin ist sie alleweil! Vor allem dann, wenn du «den Wald vor lauter Bäumen» nicht mehr siehst. Auch wenn dich Zukunftsängste übermannen oder schwerwiegende Entscheidungen anstehen, kannst du dich vertrauensvoll an die Eberesche wenden und sie um Geleit bitten. Dann wird sie ihr wunderschönes, wärmendes Licht über dich ausbreiten und dir den Weg aus der Dunkelheit weisen. Sie wartet nur darauf, diese wunderschöne Baumdeva!


* Deva ist der indische Name für die «Gott (Shiva) dienenden» Götter. Sie befinden sich auf höheren Schwingungsebenen als die Menschen. Deva kann mit «Götter», «Halbgötter» oder auch «göttisches Wesen» übersetzt werden.


 

gut zu wissen



Schöne Haut

Für eine Gesichtsmaske bei gereizter Winterhaut brauchst du eine Handvoll Beeren und 3 EL Honig. Püriere das Ganze und trage es auf das Gesicht auf (Augenpartie frei halten). Lass das Mus 20 bis 30 Minuten einwirken. Danach lauwarm abspülen.


Stärkung für Wandervögel

Die frischen Beeren enthalten bis zu 100 mg Vitamin C pro 100 g Beeren. Darüber hinaus Vitamin A, Kalzium, Kalium, Apfel-, Bernstein- und Weinsteinsäure sowie Bitterstoffe, Pektin und ätherisches Öl. 100 g frische Vogelbeeren enthalten 104 kcal (435 kJoule). Sie wirken basenbildend, regen den Stoffwechsel an und aktivieren die Magensäfte. 10 Beeren, verteilt über 5 Stunden, regen die Herztätigkeit an, löschen den Durst und vermindern die Schweissbildung.


Klare Stimme

Sänger und Redner nutzen die Vogelbeeren, um ihre Stimmbänder geschmeidig zu halten: Drei bis fünf frische oder getrocknete Beeren wirken schleimlösend und schmieren die Stimmbänder. Bei Husten und Heiserkeit nimmt man eine Handvoll frische oder getrocknete Vogelbeeren und lässt sie in einem halben Liter Wasser 1 Stunde leicht sieden. Mit dem Kräutersud gurgeln und danach runterschlucken. Der Trunk ist zu schade zum Ausspucken.


Sensitivität fördern

Das Holz der Eberesche eignet sich zum -Räuchern. Das Räucherwerk vertieft die Meditation, bietet einen umfassenden Schutz und erhöht die seherischen Fähigkeiten sowie die Wahrnehmung.


 



Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt.





Foto: istockphoto.com | zvg


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