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Für Kinder ist die Vorweihnachtszeit etwas ganz Besonderes. Das gemeinsame Güetzibacken ist in vielen Familien ein festes Ritual. Mit guter Vorbereitung und angepassten Erwartungen wird diese Tradition für Gross und Klein zu einem schönen Erlebnis.




Die Tage werden kürzer und Weihnachten rückt näher. Es ist die Zeit, in der man es sich daheim gemütlich macht, Tee trinkt und Güetzi bäckt. Gerade an stürmischen, verregneten oder verschneiten Tagen, wenn man nicht draussen spielen kann, ist es herausfordernd Kinder sinnvoll zu beschäftigen. Das gemeinsame Backen ist eine willkommene Abwechslung. Gerade mit Kindern braucht es aber gute Vorbereitung, damit der Backnachmittag harmonisch verläuft und nicht im Chaos endet.


Niemand zu klein, Bäcker*in zu sein?

Bereits sehr kleine Kinder zeigen Interesse an den Tätigkeiten der Erwachsenen und freuen sich, wenn sie daran teilhaben können. Trotzdem ist das Ausstechen von Teig und das Verzieren der Backwaren für ganz kleine Kinder noch eine Überforderung. Daher gilt es, einen Mittelweg einzuschlagen und zu akzeptieren, dass ein gut einjähriges Kind nicht viel mehr tun wird, als seine Fingerchen in den Teig zu drücken und allenfalls noch etwas davon zu naschen. Aber das ist völlig in Ordnung. Denn so hat es trotzdem die Gelegenheit an den Abläufen teilzunehmen und etwas zu lernen. Ein Jahr später wird es unter Umständen schon mit viel Eifer seine eigenen Güetzi ausstechen.


 

Geprägte Mailänderli

Stempel zum Prägen von Güetzi sind im Moment voll im Trend und lassen sich gut in Mailänderli-Teig anwenden.


Zutaten: 200 g weiche Butter, 250 g Zucker, 4 Eier, 1 Prise Salz, 1 Zitrone, Zitronenschale, 1 TL Vanillezucker und 500 g Mehl.


Zubereitung: Die Butter mit dem Zucker, den Eiern, dem Salz, der Zitrone und dem Vanillezucker mit dem Handrührwerk zu einem luftigen Teig verrühren, danach unter weiterem Rühren das Mehl dazu sieben, bis sich ein fester Teig gebildet hat. Diesen noch etwas von Hand zusammenfügen und zugedeckt mindestens eine Stunde im Kühlschrank stehen lassen.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen und derweilen den Teig knapp 1 cm dick ausrollen und die Mailänderli zuerst mit einem Stempel prägen und danach ausstechen. Die Güetzi auf einem Blech verteilen und vor dem Backen sorgfältig mit Eigelb bestreichen. Die Backzeit beträgt ungefähr 12 Minuten. Es ist aber wichtig, dass man die Güetzi immer im Auge behält, damit sie perfekt golden werden. tku



 


Zuckermenge dosieren

Grundsätzlich gilt es, die Erwartungen und auch den Schwierigkeitsgrad dem Alter der Kinder anzupassen. Teige, die zu sehr kleben oder mürbe und zerbrechlich sind, und bereits Erwachsene an ihre Grenzen bringen, sind nichts für kleine Kinderhände. Da kann es eine schöne Alternative sein, die Güetzi bereits vorher zu backen und dann nur noch mit den Kindern zu verzieren. Aber auch dabei sollte keine Perfektion verlangt werden. Kinder werden den Zuckerguss von den Fingern lecken, von der Deko probieren und allenthalben das Backen eher als Experimentierfeld sehen.

Hierbei kommt bei Erwachsenen oft auch die Sorge auf, dass der viele Zucker den Kindern schaden könnte. Dazu gibt es Alternativen. Wer es süss mag, aber auf weissen Zucker verzichten möchte, backt einfach den Klassiker Lebkuchen, der mit Honig gesüsst wird. Alternativ finden sich in den Weiten des Internets feine Rezepte für das Backen ohne Zucker. Güetziteig kann auch mit Datteln oder reifen Bananen gesüsst werden. Oft merken Kinder während des Naschens aber ganz von selbst, dass ihnen der Zucker zu viel wird und hören wieder damit auf.


Kugeln, prägen, plattdrücken

Wenn ein Kind etwas grösser ist und allenfalls auch bereits einige Erfahrungen in der Küche gesammelt hat, wird es ihm Freude machen, bereits bei der Herstellung des Teigs – besonders beim Kneten – behilflich zu sein. Es bieten sich nicht nur Teige an, die ausgestochen werden müssen, sondern auch solche, die zum Beispiel mit den Fingern zu einer Kugel geformt und etwas plattgedrückt werden können, wie das bei den Mandelgüetzi (siehe Kasten) der Fall ist. Teig kann nicht nur ausgestochen und mit Zuckerguss verziert, sondern auch ganz einfach mit einem Prägestempel verschönert werden. Mittlerweile findet man diese in allen gut sortierten Geschäften für Backzubehör. Das Prägen von Mustern in Teig gelingt schon sehr kleinen Kindern. Ein klassischer Mailänderliteig, der zur Not auch mal im Grossverteiler gekauft werden darf, eignet sich besonders gut dafür.


 

Klassische Lebkuchen

Lebkuchen sind die Klassiker unter den Weihnachtsgüetzi. Der Teig dafür muss nicht unbedingt gekauft, sondern kann auch selbst hergestellt werden. Vorgehen: 500 G Mehl, 2 Esslöffel Lebkuchengewürz, 85 g Zucker, 250 g Honig, 1 dl Milch und 1 Esslöffel Natron gut zusammen verkneten. Den Teig etwa eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, danach 5 mm dick auswallen und die Güetzi ausstechen. Die Lebkuchen 12 Minuten bei 180 Grad in der Ofenmitte backen, direkt danach mit Kaffeerahm bestreichen und auskühlen lassen. Im Anschluss können die Lebkuchen mit Zuckerguss und Sträuseln verziert werden. tku


 

Die Aufgaben aufteilen

Da das Backen auch immer mit Hitze und dem Einhalten von Zeiten einhergeht, damit die Güetzi auch ja nicht verbrennen, sollte das Ganze idealerweise von zwei Erwachsenen begleitet werden. Ein heisser Ofen ist und bleibt eine Gefahrenquelle für Kinder. Da Weihnachtsgüetzi oft nur eine kurze Backzeit haben, gleichzeitig ja aber auch das Kind oder die Kinder betreut werden sollten, ist es sinnvoll, sich diese Aufgaben zu teilen.


Gute Stimmung statt Perfektion

Schlussendlich geht es beim gemeinsamen Backen um das Erlebnis. Kinder und Erwachsene sollen sich auf Weihnachten einstimmen, das gemütliche Beisammensein und den Duft von frischem Gebäck geniessen können. Anspruch auf Perfektion ist hier fehl am Platz. Auch Zeitdruck sollte man nicht haben. Und wenn das Backen nicht funktioniert hat, wie erwartet, wird der Teig einfach im Kühlschrank kaltgestellt oder eingefroren und in einem ungestörten Moment mit Kerzenlicht und einer Tasse Punsch gebacken, wenn das Kind schläft. Am nächsten Morgen wird es sich dann umso mehr über die süsse Überraschung freuen.



 

Mehlfreie Mandelgüetzi

Für alle, die eigentlich gar keine Zeit zum Backen haben, sind diese Mandelgüetzi, die in weniger als einer halben Stunde hergestellt werden können, perfekt. Zusätzlich sind die Güetzi mehlfrei, was sie für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit bekömmlich macht.


Zutaten für ca. 20 Stück: 200 g gemahlene Mandeln, 150 g Zucker, 2 Eiweiss, 1 TL Vanilleextraxt oder 1 Pack Vanillezucker, für die Erwachsenen-Variante Amaretto (diesen bei den Kindern bitte weglassen), Puderzucker


Zubereitung: Die Mandeln und 2 EL Wasser oder optional für die Erwachsenen-Variante Amaretto vermischen. Das Eiweiss gut mit dem Zucker, dem Vanillezucker und den Mandeln verrühren. Mit zwei Löffeln Kugeln formen und diese im auf 180 Grad vorgeheizten Ofen 12 Minuten backen. Daran müssen Sie sich genau halten, da die Kekse so die perfekte Konsistenz (innen weich, aussen schön knusprig) bekommen. Zum Dekorieren werden 10 EL Puderzucker mit 3 EL Amaretto bzw. Wasser vermischt. Diesen Zuckerguss ganz einfach in einen Plastiksack füllen, diesen an einer Ecke aufschneiden und den Zuckerguss so über die Güetzi verteilen und das Ganze zum Schluss nach Belieben dekorieren. tku




Spielen im Wald regt die Fantasie an und entschleunigt. Das tut nicht nur Kindern, sondern auch den Erwachsenen gut. Gleichzeitig bietet sich der Waldbesuch an, um mit den Kleinen über dessen Bedeutung zu reden, ihnen spannende Geschichten zu erzählen und beim fantasievollen Spielen die Zeit zu vergessen.




In den Wipfeln ein sanftes Rauschen, Sonnenstrahlen, die durch das dichte Blätterdach fallen, hie und da das Zwitschern eines Vogels und mitten darin der kleine Tim mit seinen Grosseltern. Sie suchen im Wald nach verborgenen Schätzen, Haselnüssen, Beeren, Steinen und Zapfen. Tims Oma ist pensionierte Lehrerin und weiss, wie gut ein paar Stunden im Wald nicht nur ihrem Enkel, sondern auch ihr und ihrem Mann tun.


Alle Sinne aktivieren

Obwohl Tim noch klein ist, ist er mit grossem Eifer bei der Entdeckungsreise mit dabei. Auf einem Baumstamm entdeckt er Moos und unter einem Busch finden er und seine Grosseltern Haselnüsse. Dieses bewusste Beobachten, Wahrnehmen, Tasten und Fühlen wirkt sich positiv auf das Nervensystem und hilft zur Ruhe zu kommen. Kein Wunder, dass sich das japanische Konzept des Waldbadens, Shinrin Yoku genannt, auch immer mehr im Westen durchsetzt. Diese Methode ist in den 1980er-Jahren entstanden. Ziel dabei ist es, sich zu entschleunigen, zu entspannen und von den täglichen Stressoren zu lösen.


Ein Haus für Zottel und Zia

Zum bewussten Waldbaden ist Tim noch zu klein. Nicht aber zum Bauen von einem Zwergenhäuschen. Seine Oma hat vorsorglich ein gutes Messer, eine handgesponnene Flachsschnur, die sich wieder zersetzt und das Zwergenpaar Zottel und Zia eingepackt. Die beiden sind kleine gefilzte Püppchen, die sich wunderbar in einem Rucksack oder zur Not auch einer Tasche in den Kleidern transportieren lassen. Manchmal hilft es Kindern in eine Geschichte einzusteigen, wenn sie dazu einen Anhaltspunkt wie eben eine Puppe oder ein Holztier haben. Das weiss Tims Oma aus ihrer langjährigen Berufserfahrung als Lehrerin. Bereits zuhause hat sie Tim erklärt, dass sie nun in den Wald gehen und für Zottel und Zia ein Häuschen bauen wollen.


Rinde, Beeren, Nüsse

Bei den Wurzeln eines grossen Baumes findet sich der passende Platz für das Bauprojekt. Aus frischem Moos entsteht der Boden für das Haus und vier Stecken bilden ein stabiles Gerüst. Aus grossen Blättern, die Tims Oma mit der Flachschnur zusammenbindet, wird ein grosses Dach gebastelt, das den Zwergen Schutz bietet. Tim und sein Opa finden im Wald ein Stück Rinde, aus dem sie einen Tisch für Zottel und Zia bauen. Frische Beeren und die Haselnüsse werden zum Festmahl für das Zwergenpaar.


Ulme und Esche

Während Tims Oma das Haus fertig baut und der Kleine neben ihr am Boden Steine für den Zaun sammelt, der das Haus umgeben soll, denkt sie an die Geschichte von Esche und Ulme. Laut der nordischen Mythologie entstanden die ersten Menschen aus Stämmen, die an Land gespült wurden. Der Göttervater Odin hauchte ihnen Leben ein und formte aus dem Eschenstamm den Mann und aus dem Ulmenstamm die Frau. Seine Brüder schenkten den beiden Verstand und Gefühl und gaben ihnen die fünf Sinne Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Wenn Tim etwas grösser ist, will seine Oma ihm die Geschichte der Bäume erzählen und bewusst mit ihm darauf achten, was im Wald zu hören, zu sehen, zu fühlen, zu riechen und zu schmecken ist. Später werden sie vielleicht an einem nebligen Tag zwischen den Baumstämmen auch nach Feen Ausschau halten. An diesem Tag reicht es, dass sie dem Kleinen von den Abenteuern von Zottel und Zia berichtet, dass die Zwei eigentlich Waldzwerge seien, sich zu ihnen ins Haus verirrt hätten und nun gerne wieder im Wald leben möchten.


Hoch in den Wipfeln

Nachdem die Zwerge sicher im Haus untergebracht wurden, wird Tim müde. Sein Opa hebt ihn hoch auf seine Schultern. Der Kleine ist fasziniert von den Blättern und wie sie sanft im Wind bewegen. Er ist gerade genug abgelenkt, dass seine Oma still und heimlich Zottel und Zia aus ihrem Häuschen holen und in die Tasche stecken kann. Denn sie werden sicher auch beim nächsten Waldbesuch wieder mit dabei sein.





 

Für den Waldbesuch mit Kindern


Wer mit Kindern zum Spielen in den Wald geht, kann die Zeit auch nutzen, um mit ihnen über die Bedeutung des Waldes zu sprechen und ihnen zu erklären, wie wichtig der Wald als Lebensraum für zahlreiche Tiere und auch für unsere Umwelt ist. Es ist sinnvoll sie darauf aufmerksam zu machen, dass nicht unnötig Schaden angerichtet, Blätter abgerissen oder in Bäume geschnitzt werden sollte. Auch das Thema Abfall kann angesprochen und Dinge, die von anderen liegengelassen wurde, können in einem dafür mitgebrachten Sack eingesammelt werden. Neben diesem verantwortungsvollen Wahrnehmen des Waldes bietet sich auch das fantasievolle Spielen an. Auf einem Baumstamm wird ein Laden eingerichtet, in dem Steine, Schneckenhäuschen, Zapfen und bunte Blätter gekauft werden können. Aus Zapfen, in die Stecken hineingesteckt werden, wird eine kleine Tierherde und aus Blättern, die an einer Schnur zusammengebunden werden, entsteht ein hübsches Windspiel.



Kategorie: Essen


Spinat ist gesund. Das wissen wir schon lange. Aber erst in den letzten Jahren hat er sich zum vielseitigen Küchen-Liebling gemausert.


KRÄFTIG | Beim sogenannten Wurzelspinat wird die ganze Pflanze samt Wurzelhals geerntet. So behalten die Blätter einen kräftigeren Biss. Und Popeye hatte übrigens schon recht: Spinat verleiht Kraft, denn er enthält das Hormon Ecdysteron, das den Muskelaufbau -fördert.


Vorbei sind die Zeiten, in denen Spinat hauptsächlich aufgetaut und zerhackt auf den Teller kam – als graugrüner, mit Streuwürze versetzter Brei. Heute darf das Blattgemüse zeigen, was es alles kann. Ist es zart, wie jetzt im Frühling, mundet es roh in den verschiedensten Salat-Variationen und in grünen Säften. Spinat macht sich zudem gut auf Wähen, Pizzen und Fladenbroten, besonders wenn er sich in Gesellschaft mit Feta oder Ziegenkäse befindet.


Im Vegi-Restaurant Tibits geht Spinat sogar interkontinentale Verbindungen ein. Beliebt ist er hier zu Dal, dem indischen Gericht aus Hülsenfrüchten. Und neu kommt er als japanische Beilage Gomaae aufs Büffet – blanchiert und mit Sesam garniert. «Diese Geschmackskombination ist einfach und doch überraschend», sagt Tibits-Mitarbeiterin Claire Honegger.


Mit Wurzel oder gefroren?

Reichlich Gelegenheit also, schlechte Erinnerungen zu tilgen und etwas Neues auszuprobieren. Wurzelspinat zum Beispiel. Hier werden die Blätter nicht, wie sonst üblich, einzeln abgeschnitten. Geerntet wird die ganze Pflanze samt Wurzelhals. So bleibt das Gemüse länger haltbar – im Kühlschrank in ein feuchtes Tuch eingeschlagen bis zu zwei Wochen.

«Wurzelspinat ist kräftiger im Biss als Blattspinat», sagt Valérie Sauter von der Juckerfarm. Auf deren Feldern in Rafz ZH gedeiht er auf rund 30 Aren. Eine Alternative für all jene, denen frischer Blattspinat zu schnell verdirbt, die sich mit tiefgekühlter Ware aber nicht recht anfreunden können. Wer sich dennoch für Letzteres entscheidet, wählt am besten ein Produkt ohne Rahm und Zusatzstoffe. Tiefgefrorener Spinat, heisst es, kann manchmal sogar die bessere Wahl sein. Zumindest dann, wenn frischer Spinat schlecht gelagert wurde. Denn dann gehen die wertvollen Inhaltsstoffe schnell verloren.


Wilde Varianten

Als heimisches Superfood wird Spinat heute gerne vermarktet. Tatsächlich ist seine Liste an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen beachtlich, auch wenn der Eisengehalt nicht so hoch ist wie lange Zeit behauptet wurde. Das Blattgemüse ist aber unter anderem reich an Betacarotin, Kalium, Calcium, den Vitaminen A und C sowie Folat.

Der Eisenirrtum hat sich inzwischen herumgesprochen. Hartnäckig hingegen hält sich die Behauptung, Spinat dürfe wegen sich bildender giftiger Stoffe nicht aufgewärmt werden. Falsch, sagen Ernährungsfachleute. Lagert man Spinat nach dem Kochen oder Blanchieren sofort kühl, ist das Aufwärmen unbedenklich. Abgesehen davon schmeckt frisch zubereiteter Spinat aber einfach besser.

Sehr schmackhaft sind übrigens auch Wildkräuter, die besonders nährstoffreich sind und sich als Spinat-Alternativen verwenden lassen. Wer jetzt durch die Natur streift, findet unter anderem Bärlauch, Brennnessel und Giersch. Wichtig dabei: Sich vergewissern, dass man die richtigen Kräuter sammelt und sie vor der Zubereitung waschen.


 

Kinder und Spinat: Ein bisschen mogeln ist erlaubt


Alles «wäh»: Kindern grünes Gemüse wie Spinat vorzusetzen, bleibt oft ein erfolgloser Versuch. Aber Eltern sollten nicht verzweifeln – zwischen zwei und fünf Jahren haben fast alle Kinder eine Neophobie: Sie lehnen neue Esswaren grundsätzlich ab. Dies nicht etwa aus Trotz, sondern weil sich ein Schutzmechanismus aus Urzeiten meldet. Früher musste der Nachwuchs in freier Natur rasch lernen, giftige von ungiftigen Lebensmitteln zu unterscheiden. Bitter, und das ist viel Grünzeugs, signalisiert Gefahr; süss Schmeckendes hingegen ist praktisch immer geniessbar.


Die Liebe für Süsses ist zudem angeboren: bereits Fruchtwasser und Muttermilch haben einen süsslichen Geschmack. Mit Kohlenhydraten wähnen sich die Kleinen ebenfalls auf der sicheren Seite. Kein Wunder, benötigt es für Pizzateig und Pommes kaum elterliche Überzeugungskraft. Für «Grünzeug» hingegen schon. Und gerade auf Spinat mit seinen Bitterstoffen reagieren viele Kinder mit Abneigung. Was also tun?


Verschmähtes immer wieder anbieten – in kurzen Abständen, kleinen Portionen und auf spielerische Art –, ist da eine gute Strategie. Kinder, sagen Ernährungsexperten, müssen ein Lebensmittel bis zu 15 Mal probieren, ehe sie sich an den neuen Geschmack gewöhnt haben. Dabei ist mogeln erlaubt: Eltern können den Spinat im Strudelteig verstecken, ihn pürieren und – pflanzlichen – Rahm beigeben, das macht ihn milder im Geschmack. Er lassen sich auch Fruchtstückchen beimischen – Spinatblätter fallen, ausser farblich, in einem Smoothie mit Bananen und Äpfeln nicht weiter auf.


Wichtig dabei: Ausdauernd bleiben und das Kind zu nichts zwingen. Und: Mit gutem Beispiel vorangehen. Greifen auch Mama und Papa zum Spinat, sind die Chancen grösser, dass es ihnen die Kinder gleichtun.








«Kinder müssen ein Lebensmittel bis zu 15 Mal probieren, bis sie den neuen Geschmack kennen. ».»

 

Fotos: istockphoto.com



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