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Die Pohltherapie verbindet fünf Techniken, um Verspannungen zu lösen und das Bewusstsein für den Körper zu schulen. Chronische Beschwerden können damit nachhaltig behandelt werden.




Sitze ich entspannt oder neige ich meinen Oberkörper nach vorne? Stehe ich mit durchgedrückten Knien da? Ziehe ich die Schultern hoch, wenn ich am PC sitze? Ziehe ich meinen Bauch ein, um schlanker zu wirken? Wie sind beim Sitzen meine Füsse platziert? Atme ich tief bis in den Bauch oder geht das nicht? Ratsam ist es, zu erforschen, was wir täglich tun. Denn unsere Haltungen, die wir im Alltag und bei der Arbeit vor dem PC einnehmen, führen oft zu Verspannungen und Fehlhaltungen. Ebenso können Verletzungen, Unfälle, traumatische Erfahrungen oder dauerhafter Stress die Ursache für Anspannungen im Körper sein.


Jedoch ist das «Hinspüren» gar nicht so leicht. Denn die Fehlhaltungen sind uns derart in «Fleisch und Blut» übergegangen, dass wir sie gar nicht wahrnehmen. Die Folge sind oft allerlei Beschwerden: Der Rücken, der Nacken oder die Hüfte tun weh, die Schulter schmerzt oder wir haben häufig Bauchschmerzen. Andere Symptome sind Schwindel, Kopfschmerzen, wiederkehrende Migräne, Tinnitus, Übelkeit oder auch Atemstörungen, Kloss im Hals, Taubheitsgefühle, Unruhe und unerklärliche Angst oder gar Panikattacken. Selbst chronische Beckenbodenbeschwerden (etwa Dammschmerzen, Harndrang, Reizblase) haben ihren Ursprung sehr häufig in chronischen Fehlhaltungen.


Detektivarbeit

Oft treten «unspezifische» Beschwerden auf, die schwer einzuordnen sind und chronisch werden, also länger als drei Monate andauern. Betroffene nehmen diverse Behandlungen in Anspruch, gehen mitunter von einer Therapie zur nächsten, manchmal folgt eine Operation – ohne wirklichen Erfolg. Wenn sich dazu noch kein organischer Befund erheben lässt, leidet irgendwann auch die Seele. Ist man wirklich krank? Wieso findet man nichts? Es ist doch etwas nicht in Ordnung! Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit machen sich breit. Wenn die Beschwerden dann auch als rein psychosomatisch beurteilt werden, kann sich ein Gefühl des Nicht-ernst-genommen-Werdens einstellen, was dann die körperlichen Beschwerden zusätzlich verstärken kann. Ein Teufelskreis…


Die Pohltherapeutin Anja Gyger aus Thun hat täglich mit solchen Menschen zu tun, die keine dauerhafte Linderung ihrer chronischen Leiden erfahren. Die Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl hat sich gerade dann als hilfreich erwiesen, wenn es keinen organischen Befund gibt für chronische Beschwerden und Schmerzen.


Anja Gyger dazu: «Oft ist es nicht so einfach zu erkennen, wo die Ursachen für diese Symptome sind. Ich muss regelrecht wie eine Detektivin arbeiten.» In der Regel seien es massive Verspannungen und Verhärtungen in der Muskulatur, den Sehnen, Faszien sowie im Bindegewebe der Haut, die sich in verschiedenen Symptomen äusserten. Gleichzeitig sei auch die Körperwahrnehmung durch die Daueranspannung gestört, so dass die Verspannungen nicht als solche wahrgenommen werden könnten. Massagen oder ähnliches helfe dann nicht. «Im Erstgespräch bespreche ich die Alltagsgewohnheiten, und in den folgenden Therapiestunden kommen häufig die Ursachen immer deutlicher zum Vorschein. Auch dadurch, dass die Patient*innen lernen, durch die Lockerung der Verspannungen mehr zu spüren», sagt die Therapeutin.


Die Fehlhaltungen sind in der Regel den Betroffenen gar nicht bewusst.


Unbewusste Fehlstellungen

Die Fehlhaltungen, die zu diesen Dauerkontraktionen führen und worauf der Körper reagiert, sind nämlich in der Regel den Betroffenen gar nicht bewusst. Denn unser Körper und unser Gehirn haben sich an den kontrahierten Zustand gewöhnt. Die Aufgabe der Pohltherapeutin ist es daher, die Aufmerksamkeit darauf zu richten und Zusammenhänge zu erklären. Gyger: «Aus der Art und der Lokalisation der Schmerzen oder Beschwerden kann ich schon vermuten, was die Betroffenen im Alltag tun, wo der Auslöser der Anspannungen zu suchen ist.» Durch gemeinsames Erforschen von alltäglichen Haltungen und Bewegungen oder erfahrenen Traumata, komme man der Ursache auf die Schliche.


Die Bewusstmachung und Auflösung der unbewussten Spannungen bzw. des «individuellen Spannungsmusters», das die Betroffenen sich über Jahre angeeignet haben, ist kein rein mentales Vorgehen. Ein Hauptziel der Pohltherapie ist es darum, dass die Menschen lernen, sich selbst zu spüren. Gyger: «Als einen Hauptaspekt der Pohltherapie lernen die Patient*innen mittels Körperbewusstheitstraining, die Entstehung einer Verspannung zu verhindern. Der Mensch gewinnt die bewusste Steuerung seiner Bewegung zurück.»


Die Betroffenen lernen, zu beobachten, welche Muskeln sich bei welcher Bewegung oder Haltung verspannen und wie sie gezielt entspannt werden können. Dazu werden neue Bewegungsabläufe gelernt, die zuhause stetig geübt werden sollten. Aktive Mitarbeit der Betroffenen ist dabei unabdingbar für den Therapieerfolg. Mithilfe der Therapie lernen die Betroffenen, den eigenen Körper und dessen Reaktionen in individuellen Zusammenhängen zu spüren, zu verstehen und zu bewegen. Im Laufe des therapeutischen Prozesses wird das Zusammenspiel zwischen Gehirn, Körper und Bewegung gefördert. Denn im Gehirn – so die These, die sich auf der «Somatics»-Methode von Thomas Hanna stützt – ist eine «Sensomotorische Amnesie» entstanden: Die Hirnteile, die für das Spüren zuständig sind, haben vergessen, wie sich die dauerkontrahierten Muskeln in lockerem Zustand anfühlen und bewegen lassen. Die neurologische Reizweiterleitung und die Feedbackschlaufe zum Gehirn sind aufgrund der fehlenden Bewegung und der Erstarrung gestört. Es sind, bildlich ausgedrückt, «weisse» Flecken auf der Körper-Landkarte entstanden. Die Pohltherapie nutzt die neurophysiologische Tatsache aus, dass die Bewegungsabläufe des Körpers durch die Körperwahrnehmung massgeblich beeinflusst werden.


Die Pohltherapie kombiniert verschiedene Methoden, die sich gegenseitig ergänzen.


Auslöser eigenes Leid

Die Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl wurde vor rund 25 Jahren von der Psychologischen Psychotherapeutin Helga Pohl in Starnberg bei München entwickelt. Selbst an unerträglichen Rückenschmerzen leidend, fand sie in der Schulmedizin keine Hilfe.



Dank ihrem Forschergeist stiess sie auf alternative Methoden wie Feldenkrais, Hanna Somatics, Myogelosen- und Triggerpunktbehandlung sowie Zen-Bodytherapy. Sie studierte die Zusammenhänge von Körper, Haltung und Bewegung und lernte am eigenen Körper funktionelle Anatomie. Heute ist sie beschwerdefrei. Im Grunde handle es sich um ein neues Konzept der Psychosomatik, in dem, wie auf ihrer Webseite «pohltherapie.de» zu lesen ist, «das direkte Erleben, Bewegen und Wahrnehmen des realen Körpers eine zentrale Rolle spielt».


Die Pohltherapie kombiniert verschiedene Methoden, die sich gegenseitig ergänzen. Denn die Erfahrung zeigt, dass ein einzelnes Verfahren oftmals nicht ausreicht, um den komplexen psychophysischen Geschehen bei Schmerz und anderen Beschwerden wirklich Herr zu werden. «Neben der speziellen Behandlung des Bindegewebes kommt die Triggerpunktbehandlung und Pandiculation nach Thomas Hanna zum Einsatz», sagt Anja Gyger. «Darunter versteht man eine Technik, bei der es um aktives Spüren und Bewegen geht. Die Patient*innen lernen, die Muskeln wieder anzusteuern. Das benötigt etwas Übung und die Verspannungen werden weniger.»


Die Schmerzpunkte wie auch das Bindegewebe werden zudem aktiv behandelt. Erst nach der manuellen Auflösung der Kontraktion können die Patient*innen sich wieder spüren. Sensomotorische Übungen werden extrem achtsam und langsam ausgeführt, wobei man genau lernt zu verstehen, warum man etwas wie bewegt. Ziel ist es, dass die betroffenen Körperteile wieder in die normalen Alltagsbewegungen einbezogen werden können. In diesem Sinne hilft die Pohltherapie individuell und nachhaltig.


 

«Wir haben den ganzen Menschen im Blick»


Interview: Lioba Schneemann


Anja Gyger ist in Thun als Pohltherapeutin tätig. Im Interview sagt sie, wie die Pohltherapie wirkt und was sie so einzigartig macht.

«natürlich»: Was ist an der Pohltherapie so einzigartig?

Anja Gyger: Die fünf ineinander greifenden Techniken Bindegewebsmassage, Triggerpunktmassage, die Pandiculation, die sensomotorischen Übungen und das Körperbewusstseinstraining machen die Pohltherapie so einzigartig. Wir haben stets den ganzen Menschen mit seiner Haltung im Blick, nicht nur die einzelnen Muskeln oder das Skelett. Um Muskeln und Bindegewebe zu lösen, werden gezielte Griffe angewendet, die sehr tief wirken. In den meisten Fällen wird direkt nach der Behandlung ein deutlich wahrnehmbarer Unterschied gespürt.


Um die Ursache von chronischen Beschwerden zu finden, gehen Sie also fast wie eine Detektivin vor?

Ja. Ich schaue mir sehr genau an, wie der Mensch steht, sitzt und wie er sich im Alltag, beim Arbeiten oder beim Hobby bewegt. Was macht er oder sie, dass diese Beschwerden auftreten und chronisch geworden sind? Ich frage sehr genau nach, um den Ort der Verspannung und dann den Grund herauszufinden (etwa Operationen, Unfälle usw.). Durch das Lösen der Anspannungen wird die Bewegung wieder möglich, und mit dem Körperbewusstseinstraining erhalten die Patient*innen die Beweglichkeit zurück und Fehlhaltungen werden zukünftig vermieden.


Inwiefern haben die Patient*innen grossen Einfluss auf den Therapieverlauf?

Auch hier ist es unabdingbar, dass die Patient*innen aktiv mitmachen. Alle Menschen können mir ziemlich genau zeigen, wo es wehtut, wo der Schmerz sitzt oder auch, wo die Angst spürbar ist. Alles kann im Körper «verortet» werden. Bei nahezu allen «psychosomatischen» oder funktionellen Beschwerden gibt es einen objektiv feststellbaren Befund: Dauerkontraktionen in Muskulatur und Bindegewebe. In der Sitzung werden verspannte Körperpartien gezielt bewegt, Triggerpunkte und Bindegewebe gelockert. Daneben ist es sehr wichtig, dass die Patient*innen zuhause regelmässig gezielte Übungen zur Schulung der Körperwahrnehmung und zum Erhalt der Beweglichkeit machen. Die Menschen lernen im Laufe der Therapie zunehmend, sich selber zu helfen mittels Übungen, Selbstbehandlung und durch das veränderte Körperbewusstsein.





Anja Gyger

Pohltherapeutin



Beschwerden des Bewegungsapparates hängen häufig mit der Wirbelsäule zusammen. Es lohnt sich, die Wirbel regelmässig ins Lot zu bringen. Zum Beispiel mit der Wirbeltherapie nach Dorn.



Mein Rücken fühlt sich an wie ein Brett. Irgendwo ganz unten, am Anfang der Wirbelsäule beginnt der Schmerz», seufzt Irene Schmid, die sich letztes Jahr selbständig gemacht hat. Im weiteren Gesprächsverlauf stellt sich heraus, dass sie Geldsorgen hat. «Ich weiss nicht, wie ich Ende Monat meine Rechnungen bezahlen soll», erzählt sie verzweifelt. Stress und Ärger im Beruf oder mit anderem Menschen geht nicht spurlos an der eigenen Psyche vorbei und zeigt sich auch in körperlichen Beschwerden. So sind laut Louise L. Hay, Autorin des Buches «Gesundheit für Körper und Seele», der Körper und die Psyche/Seele eng miteinander verwoben, weshalb es wichtig ist, die Behandlung auf beiden Ebenen anzusetzen. Bei Schmerzen im unteren Rücken ist laut Hay mit grosser Wahrscheinlichkeit das Geld ein Thema. Diese Erkenntnis spült Irene Schmid natürlich noch kein Vermögen auf ihr Konto. Wenn sie offen dafür ist, kann sie jedoch mit Louise L. Hays Affirmationen arbeiten und sich mehrmals täglich sagen: «Ich liebe und akzeptiere mich. Das Leben unterstützt und liebt mich». So kann sich eine Lösung ergeben, während sie gleichzeitig auf der Körperebene mit Entspannung und Wärme die Muskeln löst und die Wirbel in Balance bringt.


Meisterwerk Wirbelsäule

Unsere Wirbel sind übereinander angeordnet und bilden eine senkrechte Achse von insgesamt 32 bis 34 Wirbeln. Die Zahl variiert, weil das Steissbein aus drei bis fünf zusammengewachsenen Steissbeinwirbeln besteht. Identisch bei allen Menschen sind die sieben Halswirbel, die zwölf Brustwirbel, die fünf Lendenwirbel und die fünf, zum Kreuzbein zusammengewachsenen Kreuzbeinwirbel. Jeder Wirbel besteht aus einem Dornfortsatz, der nach aussen ragt und auf dem Rücken eine feine Kette zeichnet. Die Wirbel haben zwei Querfortsätze, ein Wirbelloch, durch das die Nervenstränge und Blutbahnen des Rückenmarks verlaufen und einen Wirbelköper, der oben und unten mit einer weichen Bandscheibe vom nächsten Wirbelkörper getrennt ist. Zwischen je zwei benachbarten Wirbeln ist ein Loch, durch das die Rückenmarksnerven heraustreten. Sie haben eine direkte Verbindung zu den inneren Organen und versorgen sie mit Energie. Deshalb lässt sich die Wirbelsäule nicht isoliert vom restlichen Körper betrachten.


Falsche Bewegungen, einseitige Belastungen beim Sport oder im Alltag, ein Stoss oder ungleichlange Beine können dazu führen, dass ein Wirbel «herausrutscht». Auch verspannte Muskelgruppen, oft verursacht durch eine extreme Stresssituation, können einen oder mehrere Wirbel konstant in eine bestimmte Richtung ziehen und verursachen mit der Zeit leichte Verschiebungen eines Wirbels. Das fühlt sich noch nicht an wie ein Rückenklemmer oder ein Hexenschuss. Es handelt sich vielmehr um kleinste Fehlstellungen, die aber durchaus einen Einfluss auf die Energieversorgung des Körpers haben können. Was war zuerst? Der Stress, der verschobene Wirbel, die Zugluft oder die Nasennebenhöhlenentzündung? Es lässt sich häufig nicht so genau erfassen. Doch eines ist sicher: Das Skelett, die Organe, die Nerven und die Psyche stehen in einem engen Zusammenhang zueinander. Bei sämtlichen Problemen mit den Gelenken, bei organischen Beschwerden oder allgemein nach einem Sturz oder nach körperlicher Belastung ist es deshalb wichtig, nicht nur in der Peripherie oder beim betreffenden Organ zu arbeiten, sondern auch an die Wirbelsäule zu denken und die Wirbel und Gelenke ins Gleichgewicht zu bringen.


«Wirbel haben eine direkte Verbindung zu den inneren Organen.»




Die Wirbelsäue in Harmonie bringen

Eine ganzheitliche und äusserst sanfte Therapie für die Wirbelsäule ist die Dorn-Methode. Sie wurde von Dieter Dorn, einem Landwirt aus dem Allgäu entwickelt, der seine Nachbar*innen, Kund*innen und Bekannten damit behandelte. Jede Dorn-Behandlung beginnt mit dem Ausgleich eines allfälligen Becken-Schiefstandes, weil ein gerades Becken zentral ist für eine gesunde Wirbelsäule. Die Dorntherapie konzentriert sich auf das Becken, die Gelenke und den Dornfortsatz, dem, nach hinten abstehendem Teil des Wirbels. Dorn-Therapeut*innen erkennen durch Abtasten diejenigen Wirbel, welche aufgrund der verkrampften Muskulatur in einer falschen Position blockiert sind. Durch das Lösen der Muskulatur entlang der Wirbelsäule gleiten die Wirbel in ihre angestammte Position zurück. Das geschieht unter leichtem Druck der Fachperson und rhythmischen Bewegungen der Klient*innen. Die Korrektur von Kreuz- und Steissbein erfolgt im Stehen, die der Brust- und Halswirbelsäule im Sitzen. Während der Behandlung bewegen die Klient*innen entweder die Beine, die Arme oder den Kopf. Dadurch unterstützen sie die natürlichen Bewegungen der Wirbelsäule und helfen den Wirbeln, an den richtigen Ort zu gleiten. Sind die Wirbel gerichtet, lassen die Beschwerden in der Regel rasch nach. Im Gegensatz zu anderen Therapien wie die Chiropraktik oder die Osteopathie erfordert die Wirbeltherapie nach Dorn die aktive Mithilfe von Seiten der Klient*innen während der Sitzung und danach. Dabei wird nicht manipuliert und eingerenkt. Das Ausrichten der Wirbelsäule erfolgt ausschliesslich über das Lösen der Muskulatur, welche die Wirbel hält.


Am Ende der Behandlung erhalten die Klient*innen ein Merkblatt mit Selbsthilfeübungen, die sie zu Hause durchführen müssen. Die Übungen spielen eine wesentliche Rolle im Therapieerfolg, für die Stabilisierung der Wirbelsäule und die Erhaltung des Beckenstandes.


Die Dorn-Therapie ist eine Therapiemethode der Komplementärmedizin und ist nicht wissenschaftlich anerkannt. Sie eignet sich zur Behandlung von Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule, des Nackens und der Rückenmuskulatur. Auch bei Schmerzen in einzelnen Gelenken kann mit Dorn behandelt werden. Die Dorn-Therapeuten und -Therapeutinnen arbeiten ausschliesslich mit Gesunden, die vorübergehend Schmerzen haben. Kontraindiziert ist die Dorn-Therapie bei akuten Erkrankungen, Entzündungen und Verletzungen. Auch Bandscheibenvorfälle, ausgeprägte Osteoporose, Tumore und entzündlich-rheumatische Erkrankungen gehören in die Behandlung einer Ärztin oder eines Arztes.


Der Heilpraktiker und Wegbereiter für die Dornmethode, Helmut Koch, kontrolliert die Beinlängendifferenz.


Die Wirbel und ihre Zuordnung

In der Naturheilkunde, und auch bei der Dorn-Methode, wird der Körper in Segmente eingeteilt, die immer einen Bezug zu den Wirbeln haben. Die ersten drei Halswirbel betreffen den Kopf, der vierte betrifft den Bereich des Halses und vorne das Schlüsselbein, und die Halswirbel fünf bis sieben die Arme, Hände und Finger. Gut zu beobachten ist die Einteilung in Segmente beim Ischias Schmerz. Er strahlt oft über das Gesäss in den Oberschenkel bis zur Wade. Die Beine schmerzen, obwohl sie vollkommen gesund sind, weil sie sich in der Zone des verschobenen vierten Lendenwirbels befinden, der die typischen Ischias Schmerzen hervorruft. Auch bei Magenbeschwerden, die sich selbst mithilfe einer Ernährungsumstellung nicht wesentlich verändern, darf man an die Brustwirbel sechs und sieben denken. Sind diese leicht verschoben, hat das Auswirkungen auf die Energieversorgung und Durchblutung des Magens.


Die Liste auf Seite 16 verdeutlicht die möglichen Zusammenhänge zwischen Wirbeln und Organen. Sie ist nicht vollständig und kann je nach Quelle leicht variieren. Besprechen Sie mit Ihrer behandelnden Fachperson die denkbaren Verknüpfungen. Das regelmässige Ausrichten der Wirbelsäule kann die Gesamtgesundheit stärken und den Körper stabilisieren, weil alles miteinander zusammenhängt und weil der Mensch nur in seiner Ganzheit einen Zugang zu seinen Selbstheilungskräften hat.



Die Wirbelsäule, das Zentrum unseres Körpers


Nahrung für die Wirbelsäule

Bandscheiben und Gelenkknorpel sind wie Schwämme, die sich mit Flüssigkeit aufsaugen müssen, um die Aufgabe des Abdämpfens von Schlägen zu verrichten. Deshalb ist es wichtig, täglich mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüssten Tee zu trinken. Besonders dann, wenn Sie an Rückenschmerzen leiden oder in einer Dorn-Behandlung sind. Zudem sind die Knorpelstrukturen zwischen den Gelenken und die Bandscheiben anfällig auf ein Zuviel an Säure im Körper. Mineralstoffreiche, pflanzliche Nahrung ist zu bevorzugen. Essen Sie täglich fünf Portionen Obst und Gemüse und reduzieren Sie zugunsten dieser Frischkost Fleisch, Getreide und Milchprodukte. Alles, was die Wirbelsäule nährt und stärkt, ist ein wichtiger Beitrag für die eigene Gesundheit. Oft sind es nicht einmal die kräftigenden Rückenübungen, sondern ganz im Gegenteil, die Entspannungsübungen, das flach-auf-dem-harten-Boden-liegen und die weichen Dehn- und Bewegungsformen, die im Fluss des Atems ohne Kraft und Drill ausgeführt werden, welche der Wirbelsäule und den Rückenmuskeln guttun. Qi Gong zum Beispiel, Yoga, Lu Jong oder Tai Chi. Egal was Sie tun: Machen Sie es aus Liebe zu sich selbst, weil Sie ehrlich und aufrichtig gesund sein wollen. Ebenfalls eine wichtige Affirmation und zentral für jeden Therapieerfolg.


 

Die Entstehung der Dorn-Methode

Dieter Dorn, der Begründer der Dorn-Methode lebte von 1938 bis 2011 im Allgäu. Er arbeitete in einem Sägewerk und einem Landwirtschaftsbetrieb. 1973 wandte er sich mit akuten Schmerzen im Rücken an einen Bauern aus dem Nachbarort. Der «Einrenker» behandelte auch Dieter Dorn erfolgreich. Das schnelle Verschwinden seiner Rückenschmerzen machte Dorn neugierig. Er entwickelte die Methode des Rückenheilers, wie er im Dorf genannt wurde, weiter und behandelte nach und nach erfolgreich seine Familie, Nachbar*innen und Bekannte.


Die Ursache für viele Schmerzen im Bewegungsapparat fand Dieter Dorn im Bereich der Wirbelsäule. Er behandelte Menschen mit entsprechenden Beschwerden und gab ihnen zusätzlich eine Anleitung zur Selbsthilfe in die Hand. Heute ist die Wirbelsäulentherapie nach Dorn längst nicht mehr nur im Allgäu bekannt, sondern wird auch in der Schweiz von vielen Therapeut*innen erfolgreich angewendet.


Entschleunigung für Körper, Geist und Seele: Die vier Wellnessoasen im Kanton Aargau eignen sich hervorragend für eine kleine Auszeit.


«sole uno» im Parkresort Rheinfelden © Aargau Tourismus


Um richtig entschleunigen zu können, muss man nicht gleich bis ans andere Ende der Welt reisen. Ein Tag in der Therme Zurzach bringt den Stresspegel runter, entschleunigt den Geist und tankt den Energievorrat auf. Der Höhepunkt eines Entschleunigung-Tages in der Therme Zurzach ist die entspannende Hot-Stone-Massage. Diese Wellnessmassage mit Vulkansteinen steigert die positive Energie, und der Körper erreicht tiefe Entspannung.


Im «sole uno» im Parkresort Rheinfelden bietet die vielfältige Bade- und Saunalandschaft ihren Gästen eine echte Auszeit. Denn hier wirkt seit dem 19. Jahrhundert die Kraft des Meeres. Die «Rheinfelder Natursole» entspannt und vitalisiert zugleich: im sprudelnden Erlebnis-Aussenbecken und im grosszügigen Innenbad, beim Schweben im Intensiv-Solebecken wie auch beim Durchatmen im SalzReich mit einer Sole-Inhalation und einem Sole-Vitalbad.


Die 1651 entdeckte Schwefelquelle im Bad Schinznach versorgt die Thermalbäder Aquarena fun und Thermi spa mit gesundem Quellwasser. Auf 1400 Quadratmeter Thermalwasserfläche und mit neun Saunen und Dampfbädern finden Gäste ein einzigartiges Angebot. Inmitten einer schönen Parklandschaft ist die gesunde Wirkung der stärksten Schwefelquelle der Schweiz im Aquarena fun zu erleben, während die Erholungsoase Thermi spa für wohltuende Momente steht.


Das Fortyseven in Baden wurde erst kürzlich eröffnet. Das Badangebot ist vielfältig, hervorzuheben ist der Aussenpool mit Blick auf die Weinreben. Hier kann man im mineralreichsten Thermalwasser der Schweiz und mit einem traumhaften Blick auf die Limmat baden. Der «Kosmos» erstreckt sich über drei Räumlichkeiten mit audiovisueller Inszenierung, und im Solebecken können sich Badegäste treiben lassen, bevor sie im Hängesessel entspannen.



Therme Zurzach © Schweiz Tourismus, Silvano Zeiter

Thermi spa © Michel Jaussi


Fortyseven © Gianni Baumann

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