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Kategorie: Gesundheit


Es gibt kein Entrinnen! Die Welt duftet zu verführerisch. Schlemmen, Genuss und Unvernunft sind jetzt angesagt, vor allem was Süsses betrifft. Egal wo wir hingehen: Überall locken fröhlich bunte Blechbüchsen und glitzernde Verpackungen voller Leckereien. Geniessen Sie ihn ruhig, diesen Schmaus! Die Süsse des Lebens darf ihren Platz haben im Alltag.


Verführerisch | Gewürzt mit Zimt, Anis, Nelken und Piment ist Weihnachtsgebäck ein fast schon ayurvedischer Genuss.

Der süsse Geschmack wird in der indischen Naturheilkunde Ayurveda eingehend behandelt. Sämtliche süsse Lebensmittel sind demnach für den Winter wichtig. Denn sie sorgen für Brennstoffe und Energie in den Zellen und nähren den Körper mit ihrer erdigen Kraft. Wir reden hier nicht nur vom Zucker. Auch Getreide, Wurzelgemüse, Nüsse, Datteln, viele Früchte, Linsen und Milchprodukte sind süsslich auf der Zunge.


Nur weil die Süsse im Winter wichtig ist, heisst das nicht, dass wir uns mit zuckersüssen Schleckereien vollessen sollen. In der Ernährungslehre nach Ayurveda wird vielmehr darauf geachtet, dass der süsse Geschmack nicht isoliert vorkommt. Der Grund dafür ist einfach: Wir können Süsses besser verdauen, wenn alle anderen Geschmacksrichtungen ebenfalls im Gericht vertreten sind. Nach dem Prinzip vom Ayurveda ist ein Gericht erst rund, wenn es gleichzeitig süss, sauer, salzig, scharf, bitter und herb schmeckt. Wenn die Zunge alle sechs Geschmacksrichtungen wahrnehmen kann, besteht eine ausgewogene Harmonie im Essen – und schlussendlich auch in unserem Körper. Denn wenn wir vielseitig essen, können sich alle Körperzellen gesund und ausgewogen aufbauen.


Für jeden Grundgeschmack befinden sich auf der Zunge Geschmacksknospen. Darin sind Sinnesrezeptoren enthalten, die die Geschmacksempfindungen an das Gehirn weiterleiten, das sie als süss, sauer, salzig, scharf und bitter erkennt. Im Ayurveda kommt zusätzlich eine sechste Geschmacksrichtung ins Spiel: Der herbe, leicht pelzige, zusammenziehende Geschmack, den wir von Salbei, Rhabarber oder Kaki kennen. Unser Sinnesorgan, die Zunge, ist also auf verschiedenste Geschmacksnuancen spezialisiert. Und doch ist Süss des Menschen liebster Genuss, dem er oft nur schwer widerstehen kann. Offenbar ist der Grund dafür in der Evolution zu finden: Es handelt sich um einen Überlebensimpuls, dank dem wir zu den wichtigsten Nährstoffen kommen, die der Körper braucht. Denn sämtliche Lebensmittel mit süssem Geschmack sind zucker- und/oder stärkehaltig. Wir brauchen sie zur Sättigung und zur Energiegewinnung. Lebensmittel mit bitteren und sauren Geschmacksrichtungen hingegen sind potenziell gefährlich: Bittere Kräuter oder Pilze können giftig, saure Lebensmittel vergoren oder vergammelt sein.


Die Geschmacksrichtungen sind im Ayurveda eng verbunden mit der Elementenlehre. So ist der süsse Geschmack der Erde zugeordnet, der saure, salzige und scharfe dem Feuer und der herbe und bittere Geschmack der Luft. Brauchen wir etwas, das uns erdet und wärmt, greifen wir zu einem Kartoffel- oder Getreidegericht. Ist uns eher nach Leichtigkeit und Frische, wählen wir intuitiv den Salat. Nüsse, Rosinen und Datteln wiederum sind die ideale Stressnahrung – besser als Brot, Pasta und Schokolade. Und sonst so? Ein Überblick:

  • Der süsse Geschmack gibt dem Körper Feuchtigkeit, baut ihn auf und wirkt erdend. Tipp: Um Lebensmittel mit süssem Geschmack gut zu verdauen, dürfen ruhig etwas Kurkuma, Chili, grüne Kräuter und Zitronensaft mitgekocht werden.

  • Saure Speisen regen die Verdauung an und stärken die Widerstandskraft. Tipp: Ein Schuss Zitronensaft auf das fertige Essen geben, das fördert die Verdaulichkeit und hilft bei der Aufnahme von Nährstoffen.

  • Salziges macht das Gewebe weich und wirkt befeuchtend. Es hält Wasser zurück und fördert die Verdauung. Tipp: Besser als das herkömmliche Kochsalz sind unraffinierte Salze, Steinsalz, Himalayasalz oder Kristallsalz.

  • Scharfes Essen regt das Verdauungsfeuer an und fördert die Durchblutung. Es reinigt den Körper, wärmt und löst Schleim. Tipp: Rote, klein geschnittene Chilischoten passen bestens in Rahmsaucen und Kartoffel-Käse-Speisen. Sie machen die deftige Nahrung bekömmlicher.

  • Bitteres regt den Stoffwechsel an und wirkt verdauungsfördernd. Bitteres ist zudem wichtig für Leber, Galle und Magen. Tipp: Bittere Salate sind enorm gesund. Als Alternative kann man im Fachhandel Bittertropfen kaufen. Man muss sie gut einspeicheln, weil Bitteres reflektorisch über die Zunge wirkt.

  • Der herbe Geschmack kommt im grünen Blattgemüse, in Kräutern und Hülsenfrüchten vor. Gerbstoffe und Tannine wirken stark antioxidativ und verhindern das Eindringen von Keimen in den Körper. Tipp: Jeden Tag ein Blättchen Salbei gut kauen. Das stärkt das Immunsystem.


Pure Süsse gibt es nur im weissen Zucker; reine Bitterstoffe im Enzian, absolute Säure in der Zitrone und feurige Schärfe in der Chilischote. Die meisten Lebensmittel lassen sich jedoch nicht so klar in eine Liste aufteilen. Sie sind eine Summe vieler Einzelteile mit einer Tendenz zu einer oder mehreren Geschmacksrichtungen. Bleiben Sie also vielseitig, würzen Sie mutig und erforschen Sie immer wieder von neuem den Geschmack eines Lebensmittels. Unsere Vorfahren waren hierbei achtsamer. Sie würzten die traditionellen Weihnachtsgebäcke mit Zimt, Anis, Nelken, Bittermandelextrakt, Piment und Fenchel – das förderte die Verdauung und machte die Naschereien zu fast schon ayurvedischen Geschmackskombos. Geniessen Sie also die Zimtsterne, die Anis-Chräbeli, den Lebkuchen und den Christstollen! Sie passen so wunderbar zum Winter und der Weihnachtzeit. Den Bitterstoffen können wir uns im Frühling wieder widmen.



Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Lu-Jong-Kurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

Aktualisiert: 9. Sept. 2021

Kategorie: Natur


In den letzten Jahren wurden Eschen und Fichten vermehrt von Schädlingen befallen, sodass sie massenhaft absterben. Die zunehmende Erwärmung sorgt zusätzlich dafür, dass unsere Wälder sich nachhaltig verändern.


Wald der Zukunft


Im Zuge des Klimawandels wird es wärmer und im Sommer trockener, so die gängige Prognose. Das hat auch Auswirkungen auf den Wald; seine Zusammensetzung wird sich verändern. Doch wie kann der Wald klimafit gemacht werden? Um diese Frage zu beantworten, hat die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) das Projekt «Testpflanzungen zukunftsfähiger Baumarten» lanciert:



In der ganzen Schweiz soll ab Herbst 2020 bis ins Jahr 2022 ein Netzwerk von 50 bis 60 Testpflanzungen «potenziell zukunftsfähiger Baumarten» eingerichtet werden.



30 bis 50 Jahre will man diese Testpflanzungen beobachten.




So soll ermittelt werden, welche Baumarten unter den klimatischen Bedingungen, die gegen Ende des 21. Jahrhunderts erwartet werden, besser wachsen können als diejenigen, die heute in unseren Wäldern vorherrschen. krea





In der nordischen Mythologie hat die Esche eine besondere Bedeutung: Sie ist der Weltenbaum Yggdrasil, wie wir in der isländischen Edda, ein auf Altisländisch verfasstes literarisches Werk, erfahren. Die Zweige des Yggdrasils sollen sich über den ganzen Himmel und über die ganze Welt erstrecken, während der Baum auf drei Wurzeln ruhe, unter denen Quellen entspringen.


Auch in der modernen Zeit hat die Esche eine wichtige Bedeutung: Eschenholz ist sehr beliebt und wird wegen der positiven Eigenschaften zu den Edellaubhölzern gezählt. Es gehört nach dem Holz von Buche und Eiche zu den wichtigsten Laubnutzhölzern Mitteleuropas. Es wird verwendet, wenn höchste Ansprüche an Festigkeit und Elastizität gestellt werden, etwa bei der Herstellung von Werkzeugstielen oder Sportgeräten. Doch heute ist dieser Baum bedroht. Anfang der 1990er-Jahre begannen im nordwestlichen Teil von Polen die Eschen in grosser Zahl abzusterben. Danach breitete sich das Eschensterben von Polen nach Schweden, Österreich, Deutschland, Dänemark, Finnland, Litauen, und Tschechien aus. Inzwischen ist auch der Bestand auf den Britischen Inseln bedroht.

Forscher fanden heraus, dass ein kleiner Pilz Namens Hymenoscyphus pseudoalbidus, auch «Falsches Weisses Stängelbecherchen» genannt, dafür verantwortlich ist. An den infizierten Eschen sind zuerst braune Flecken an Blättern zu beobachten; später sind auffällige Welkerscheinungen zu sehen, die einen vorzeitigen Blattfall und Kronenverlichtungen zur Folge haben. Schliesslich fault der untere Teil des Stammes und der Baum stirbt endgültig.


Manche Eschen sind resistent

Eschen sind die zweithäufigsten Laubbäume in der Schweiz. 2008 wurde der aus Ostasien eingeschleppte Pilz in der Schweiz zum ersten Mal festgestellt. Innert weniger Jahre hatte er sich im ganzen Land ausgebreitet, sodass rund 90 Prozent aller Eschen heute vom Falschen Weissen Stängelbecherchen befallen sind. Es ist schwierig abzuschätzen, wie viele der befallenen Bäume absterben werden. Am gefährlichsten ist es, wenn der Pilz den Stamm angreift. «Die Esche wird seltener werden, aber kaum aussterben», sagt Reinhard Lässig von der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL. Das Eschensterben erinnere an das ebenfalls durch einen Pilz verursachte Ulmensterben in Mitteleuropa vor mehreren Jahrzehnten. «Es gibt heute immer noch Ulmen, aber weniger als vor 50 Jahren.»

Während an vielen Orten durch das Fällen der kranken Eschen die Verbreitung des verantwortlichen Pilzes Einhalt geboten werden soll, verfolgen Forscher der Universität Wien eine andere Strategie. Einzelne Exemplare der verschiedenen heimischen Eschenarten können sich gegen den Schädling behaupten. Diese Tatsache bildete den Ausgangspunkt der vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) gestarteten Initiative namens «Esche in Not».

In einer Testplantage bei Tulln wird daran gearbeitet, dass die Eschen langfristig erhalten bleiben. So wurden 700 gesunde Eschen aus ganz Österreich gesucht, die scheinbar resistent sind gegenüber dem Schadpilz. Aus Samen dieser gesunden Eschen wurden 35 000 Jungbäume herangezogen. In den Versuchsgärten von Tulln werden die Eschen unter standardisierten Umweltbedingungen dem Schädling ausgesetzt. Durch den hohen Befallsdruck durch zusätzlich künstlich eingebrachte Pilzsporen erkranken auch einige Nachkommen der gesunden Mutterbäume. Einige dieser jungen Eschen können den Befall jedoch gut abwehren und weisen keine oder nur sehr geringe Krankheitssymptome auf. Diese Pflanzen eignen sich langfristig für die weitere Vermehrung.

Dieser Ansatz scheint vielversprechend zu sein. Denn langfristig kann der Fortbestand der Eschen nur durch eine Resistenz gegen den schädlichen Pilz ermöglicht werden. Denn ein Pilz, der einmal eingedrungen ist, kann nicht mehr so einfach entfernt werden – also muss die Wirtspflanze eine Resistenz gegen ihn entwickeln können.


Der Wald verändert sich

Es sterben jedoch nicht nur die Eschen, auch die Fichten werden grossräumig Opfer eines Schädlings: Der in Mitteleuropa vorkommende Fichtenborkenkäfer kann unter bestimmten klimatischen Bedingungen vor allem in Monokulturen riesige Schäden anrichten. Opfer der Borkenkäfer sind vor allem kränkelnde und sturmgeschädigte Fichten, da diese sich nicht wie gesunde Bäume durch Harzaustritt wehren können. Dabei bohren die Käfer weitläufige Brutsysteme in die Rinde der Bäume.

Der Borkenkäfer braucht einen schönen, warmen und trockenen Sommer, damit sich mindestens zwei volle Generationen vom Ei bis zum erwachsenen Käfer bilden können. Während heissen, trockenen Sommern wie z. B. 2018 können sich bis zu drei Käfergenerationen entwickeln. Das Brutsystem eines Weibchens enthält zirka 60 Larven und mit jeder Generation vervielfacht sich die Anzahl der Käfer.

Die Stürme «Vivian» und «Wiebke» im Februar 1990 und der Sturm «Lothar» im Dezember 1999 fällten und beschädigten sehr viele Bäume. Dies führte zu einer enormen Vermehrung des Borkenkäfers. So trat in den «Lothar» Sturmschadengebieten eine Zunahme des Borkenkäfers auf, wie sie die Schweiz in den vergangenen 200 Jahren nicht erlebt hat.

Da man Fichten weiträumig als Bauholz verwendet, wurden diese in den letzten gut hundert Jahren überall angepflanzt; teilweise in Monokulturen. Sie verdrängten damit andere Baumarten massiv. Weil die Fichte mit ihren Wurzeln an der Oberfläche bleibt, sind die Nährstoffe im oberen Teil des Bodens zurückgegangen. Auffällig ist auch, dass bei starken Stürmen jeweils viele Fichten dem Wind zum Opfer fallen. Obwohl das Problem erkannt wurde, wird es noch lange dauern, bis sich andere Baumarten ihren Lebensraum wieder zurückerobert haben.

Der Klimawandel betrifft auch die Wälder. Die Erwärmung und die teilweise grössere Trockenheit in mittleren und hohen geografischen Breiten begünstigen die Vermehrung des Borkenkäfers. «Trockene, heisse Jahre wie 2003 und 2018, aber auch von Stürmen ausgelöste Windwürfe schwächen viele Fichten und bieten dem Borkenkäfer optimale Bedingungen, um sich zu vermehren. Dieser intensive Insektenbefall bringt dann viele Fichten zum Absterben. Darum ist die Fichte im Moment die am stärksten vom Klimawandel betroffene Baumart», sagt Reinhard Lässig. «Unsere Prognosen zeigen, dass dieser Nadelbaum im Mittelland, wo er an vielen Orten nicht natürlich vorkommt, in den kommenden 30 bis 50 Jahren deutlich seltener werden wird. Solange es in den Bergregionen gute Böden und genügend Niederschlag gibt, kann die Fichte dort einiges wieder wettmachen, was sie im Mittelland verliert.» Sie verdränge dort andere Baumarten, die ihr Verbreitungsgebiet ebenfalls in grössere Höhen verlagerten. Künftig müssten Fichten im Mittelland durch andere Baumarten ersetzt werden. «Wir müssen auch über Baumarten aus dem Ausland nachdenken», sagt Lässig. «Denn wenn es wärmer und trockener wird, ähnelt unser Klima in Zukunft mehr dem heutigen im nördlichen Mittelmeerraum, wo es ja zum Beispiel auch andere Eichenarten gibt.»

All diese Vorgänge führen uns vor Augen, dass der Wald ein sehr dynamisches System ist, das sich laufend den Umweltbedingungen anpasst und sich dementsprechend verändert. Das ist ganz natürlich. //
















Verwendung von Eschenholz


Die Esche kann bis zu 40 Meter hoch und bis zu 300 Jahre alt werden. Die Eschen sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In Europa sind drei Arten heimisch: die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Manna-Esche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia).


Das Eschenholz wird als Massivholz und in Form von Furnieren häufig verwendet. Es eignet sich ebenfalls sehr gut für Wohn- und Schlafzimmermöbel und in gebogener Form für Sitzmöbel sowie für Wand- und Deckenverkleidungen und zur Herstellung von Parkett- und Dielenböden.


Das Eschenholz wird vor allem eingesetzt, wenn hohe Ansprüche an die Festigkeit, Zähigkeit und Elastizität gestellt werden, so zur Herstellung von Stielen für Werkzeuge oder von Sport- und Turngeräten sowie als Schaftmaterial für die bei der Billard-Variante Snooker eingesetzten Queues. Früher hatte das Eschenholz noch eine grosse Bedeutung beim Bau von Wagen und Kutschen, denn es galt als am besten geeignet zur Herstellung von Naben, Felgen, Speichen, Deichseln und Leiterwagen. Ebenso hatte es eine grosse Bedeutung im Fahrzeug- und Waggonbau. So hatten die Wagenkästen von Kutschen ein Gerippe aus Eschenholz sowie bis in die 1920er-Jahre fast alle Autokarosserien.


In der Volksheilkunde verwendet man Eschenrinde als stärkendes Mittel (Tonikum), insbesondere zur Behandlung von Fieber und Rheuma. Die Blätter und Samen werden ebenfalls bei Rheuma und Fieber eingesetzt, darüber hinaus auch bei leichten Gelenkschmerzen, Gicht, Blasenleiden und Darmträgheit. Wirkstoffe sind u. a. ätherisches Öl, Gerbstoffe, -Flavonoide wie Rutin, stark bitter schmeckende Secoiridoid-glucoside, Phenolcarbonsäuren und Triterpene. Die Rinde ist darüber hinaus besonders reich an Cumarinen.
















Verwendung von Fichtenholz


Die Gemeine Fichte (Picea abies) ist ein immergrüner Nadelbaum. Fichten erreichen in der Regel Wuchshöhen von 20 bis 60 Metern, in Ausnahmefällen von über 80 Metern. Der Stammdurchmesser beträgt bis zu maximal 2,5 Metern, bei einzelnen Arten treten Extremwerte von bis zu 4 Metern auf. Die Fichte ist – neben der Tanne – der grösste europäische Baum. Sie kann bis zu 600 Jahre alt werden, die sogenannte forstliche Umtriebszeit beträgt jedoch nur 80 bis 120 Jahre. In Schweden steht ein ganz seltenes Exemplar einer rund 9550 Jahre alten Fichte. Sie gilt als ältester Baum der Welt.


Die Fichten zählen auf der Nordhalbkugel zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Baumarten. So gilt in Mitteleuropa die Gemeine Fichte als «Brotbaum der Forstwirtschaft». Das rasche Wachstum, der gerade Wuchs, die geringen Ansprüche an den Standort sowie die gute Verwend- barkeit des Holzes hatten zur Folge, dass dieser Baum überall in grosser Zahl in Monokulturen angepflanzt wurde. Das Fichtenholz wird vor allem als Bau- und Möbelholz sowie zur Papier- und Zellstoffherstellung verwendet.


Gleichmässig gewachsene Stämme aus dem Hochgebirge finden Verwendung als Klangholz speziell für den Resonanzboden bei Tasteninstrumenten oder als Resonanzdecke bei Zupf- und Streichinstrumenten.


Die zarten jungen Triebe, aber auch Nadeln und Harz der Fichten können als Heilmittel verwendet werden, vor allem bei Erkrankungen der Atemwege, insbesondere wenn sie bakterieller Natur sind und Schleim festsitzt. Auch bei Nervosität, Rheuma, Gicht und Durchblutungsstörungen kann die Fichte hilfreich sein. Man kann sie als Tee oder -Tinktur einnehmen oder die jungen Triebe einfach essen. Hauptinhaltsstoffe sind ätherisches Öl, Terpentinöl, Harz, Glykoside, Gerbstoffe und Vitamin C.




Aktualisiert: 7. Sept. 2021

Kategorie: Essen


Dunkle Schokolade liegt im Trend. Wer nachhaltig -geniessen möchte, kann auf Labels achten und bei -Manufakturen einkaufen, die Kakao direkt handeln.




Schokolade verführt. Wer wüsste es besser als Schweizerinnen und Schweizer. Zwar ist deren durchschnittlicher Pro-Kopf-Konsum 2018 um 200 Gramm auf 10,3 Kilogramm zurückgegangen, so tief wie kaum je zuvor. Chocosuissse, der Verband der Schweizer Schokoladenindustrie, führt dies aufs harzig verlaufende Weihnachtsgeschäft und den langen, heissen Sommer zurück. Dennoch steht die Schweiz noch immer an zweiter Stelle in Sachen Pro-Kopf-Konsum, knapp hinter Deutschland. Und: Schweizer Schokolade ist im Ausland gefragt, Deutschland der wichtigste Exportmarkt. Die ausgeführte Menge stieg vorletztes Jahr um acht Prozent auf rund 138 000 Tonnen.

Nach wie vor ist der Anteil der milchhaltigen Sorten mit rund 70 Prozent am grössten. Zirka 25 Prozent entfallen auf die im Trend liegende dunkle Schokolade, nicht nur wegen ihres gesundheitlichen Nutzens (siehe Box): Wer erst einmal damit angefangen hat, dem dürfte Milchschokolade bald zu pappig und zu süss vorkommen.


«  Es lohnt sich, die Welt des Kakao-Geschmacks zu entdecken.  » Christoph Inauen

Es geht auch ohne Palmöl

Auf dunkle Schokolade hat sich die Berner Firma Choba Choba spezialisiert. Christoph Inauen hat sie vor fünf Jahren zusammen mit Eric Garnier gegründet. Der Kakao wird auf eigenen Farmen in Peru angebaut. In spätestens zwei Jahren soll auf biologischen Anbau umgestellt sein. Hergestellt werden die Tafeln bei der Schokoladenmanufaktur Felchlin in Schwyz. Sie ist wie Choba Choba ein Nischenanbieter, kann jedoch auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken.

«Es lohnt sich, die Welt des Kakao-Geschmacks zu entdecken», sagt Christoph Inauen. Für ihn steht der pure Genuss im Vordergrund, was heisst: In seinen Grundschokoladen hat es Kakao, Kakaobutter und Rohrohrzucker. Sonst nichts. Es werden weder Sojalecithin, Palmöl, Konservierungsstoffe oder künst-liche Aromen verwendet. Auch keine Vanille, die Bestandteil vieler dunkler Produkte ist und den Effekt hat, dass viele dunkle Schokoladenprodukte ähnlich schmecken.


Bitterer Beigeschmack

Wenn Insider die Geschmacksnoten der verschiedenen, teils uralten Kakaosorten beschreiben, klingt es, als seien Weinkenner am Werk. Da sorgt eine Assemblage seltener Bohnen für aromatische Komplexität; dort ist vom fruchtigen und langen Abgang die Rede und von Aromen, die an volle Honigtöpfe, Birne, Banane oder Kokosnuss erinnern. Und wie bei einem guten Wein konsumiert man keine rauen Mengen, sondern lässt immer mal wieder ein kleines Stück im Mund zergehen. Dabei schliesse man die Augen und tauche ein in unbekannte Aromawelten.

Das verspricht Hochgenuss und einen Hauch von Luxus. Gerne wird dabei ausgeblendet, dass der globalisierte Kakaohandel einen bitteren Beigeschmack hat. Den Markt beherrschen laut der Organisation Public Eye wenige, grosse Firmen, die die Preise diktieren. Verlierer sind die Familien auf den Plantagen, die hart arbeiten, aber denen kaum etwas zum Leben bleibt. Die ausbeuterischen Bedingungen treffen auch Kinder: Geschätzte zwei Millionen arbeiten auf den Plantagen.


Gesundes Herz, weniger Stress


Was dunkle Schokolade begehrt und gesund macht, ist schon lange Gegenstand wissenschaftlicher -Untersuchungen. Allerdings: «Bis heute konnte man die Wirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit noch nicht eindeutig klären», schreibt Biologin und Ernährungswissenschaftlerin Andrea -Flemmer in ihrem Buch «Mood-Food». Eine Rolle spielen sensorische Reize wie der delikate Geschmack und der zarte Schmelz. Darüber hinaus wird bestimmten Inhaltsstoffen in der Kakaobohne eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben, etwa Theobromin und Koffein. Fürs Herz sollen die Flavanole, sekundäre Pflanzenstoffe in der Kakaobohne, besonders gut sein. Sie senken laut diversen Studien den Blutdruck, fördern die Durchblutung des Herzens sowie des Gehirns. Und sie schützen vor Stress. Ein weiterer Grund für den guten Ruf dunkler Schokolade ist der höhere Gehalt an Polyphenolen, die entzündungshemmend wirken. Kalorienbomben sind jedoch beide Sorten. Dunkle Schokolade hat meist nur einen unwesentlich geringeren Zucker- und Fettgehalt. Gegen gelegentlichen bewussten Schokoladengenuss ist jedoch nichts einzuwenden.


Lieferanten werden Mitunternehmer

Konsumenten und Konsumentinnen müssen dies aber nicht hinnehmen: Sie können – neben diversen Labels – auf den Hinweis «direkt gehandelte Kakaobohnen» achten. Bei der Zürcher Schokoladenmanufaktur Taucherli ist dies beispielsweise der Fall, ebenso bei Idilio Origins aus Basel und auch bei Felchlin in Schwyz. So fallen Margen von Zwischenhändlern weg und die Bauernfamilien in den Produktionsländern erhalten fairere Löhne.

Dass es möglich ist, Schokoladengenuss mit Nachhaltigkeit und mehr Gerechtigkeit zu verbinden, möchte auch Jungunternehmen Choba Choba beweisen. Dessen Miteigentümer sind jene 36 peruanischen Bauernfamilien, die den Kakao liefern. Damit sind sie nicht mehr nur Rohstofflieferanten, sondern bestimmen mit – bei strategischen Entscheidungen des Unternehmens ebenso wie bei den Preisen. Darüber hinaus sie sind am Umsatz beteiligt. Christoph Inauen: «Fairtrade-Labels für Schokolade sind ein erster Schritt. Man muss aber mehr tun, um die Lebensbedingungen der Kleinbauern zu verbessern.» //


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Labels für Schokolade und was sie taugen:



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