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Kategorie: Essen


Spinat ist gesund. Das wissen wir schon lange. Aber erst in den letzten Jahren hat er sich zum vielseitigen Küchen-Liebling gemausert.


KRÄFTIG | Beim sogenannten Wurzelspinat wird die ganze Pflanze samt Wurzelhals geerntet. So behalten die Blätter einen kräftigeren Biss. Und Popeye hatte übrigens schon recht: Spinat verleiht Kraft, denn er enthält das Hormon Ecdysteron, das den Muskelaufbau -fördert.


Vorbei sind die Zeiten, in denen Spinat hauptsächlich aufgetaut und zerhackt auf den Teller kam – als graugrüner, mit Streuwürze versetzter Brei. Heute darf das Blattgemüse zeigen, was es alles kann. Ist es zart, wie jetzt im Frühling, mundet es roh in den verschiedensten Salat-Variationen und in grünen Säften. Spinat macht sich zudem gut auf Wähen, Pizzen und Fladenbroten, besonders wenn er sich in Gesellschaft mit Feta oder Ziegenkäse befindet.


Im Vegi-Restaurant Tibits geht Spinat sogar interkontinentale Verbindungen ein. Beliebt ist er hier zu Dal, dem indischen Gericht aus Hülsenfrüchten. Und neu kommt er als japanische Beilage Gomaae aufs Büffet – blanchiert und mit Sesam garniert. «Diese Geschmackskombination ist einfach und doch überraschend», sagt Tibits-Mitarbeiterin Claire Honegger.


Mit Wurzel oder gefroren?

Reichlich Gelegenheit also, schlechte Erinnerungen zu tilgen und etwas Neues auszuprobieren. Wurzelspinat zum Beispiel. Hier werden die Blätter nicht, wie sonst üblich, einzeln abgeschnitten. Geerntet wird die ganze Pflanze samt Wurzelhals. So bleibt das Gemüse länger haltbar – im Kühlschrank in ein feuchtes Tuch eingeschlagen bis zu zwei Wochen.

«Wurzelspinat ist kräftiger im Biss als Blattspinat», sagt Valérie Sauter von der Juckerfarm. Auf deren Feldern in Rafz ZH gedeiht er auf rund 30 Aren. Eine Alternative für all jene, denen frischer Blattspinat zu schnell verdirbt, die sich mit tiefgekühlter Ware aber nicht recht anfreunden können. Wer sich dennoch für Letzteres entscheidet, wählt am besten ein Produkt ohne Rahm und Zusatzstoffe. Tiefgefrorener Spinat, heisst es, kann manchmal sogar die bessere Wahl sein. Zumindest dann, wenn frischer Spinat schlecht gelagert wurde. Denn dann gehen die wertvollen Inhaltsstoffe schnell verloren.


Wilde Varianten

Als heimisches Superfood wird Spinat heute gerne vermarktet. Tatsächlich ist seine Liste an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen beachtlich, auch wenn der Eisengehalt nicht so hoch ist wie lange Zeit behauptet wurde. Das Blattgemüse ist aber unter anderem reich an Betacarotin, Kalium, Calcium, den Vitaminen A und C sowie Folat.

Der Eisenirrtum hat sich inzwischen herumgesprochen. Hartnäckig hingegen hält sich die Behauptung, Spinat dürfe wegen sich bildender giftiger Stoffe nicht aufgewärmt werden. Falsch, sagen Ernährungsfachleute. Lagert man Spinat nach dem Kochen oder Blanchieren sofort kühl, ist das Aufwärmen unbedenklich. Abgesehen davon schmeckt frisch zubereiteter Spinat aber einfach besser.

Sehr schmackhaft sind übrigens auch Wildkräuter, die besonders nährstoffreich sind und sich als Spinat-Alternativen verwenden lassen. Wer jetzt durch die Natur streift, findet unter anderem Bärlauch, Brennnessel und Giersch. Wichtig dabei: Sich vergewissern, dass man die richtigen Kräuter sammelt und sie vor der Zubereitung waschen.


Kinder und Spinat: Ein bisschen mogeln ist erlaubt


Alles «wäh»: Kindern grünes Gemüse wie Spinat vorzusetzen, bleibt oft ein erfolgloser Versuch. Aber Eltern sollten nicht verzweifeln – zwischen zwei und fünf Jahren haben fast alle Kinder eine Neophobie: Sie lehnen neue Esswaren grundsätzlich ab. Dies nicht etwa aus Trotz, sondern weil sich ein Schutzmechanismus aus Urzeiten meldet. Früher musste der Nachwuchs in freier Natur rasch lernen, giftige von ungiftigen Lebensmitteln zu unterscheiden. Bitter, und das ist viel Grünzeugs, signalisiert Gefahr; süss Schmeckendes hingegen ist praktisch immer geniessbar.


Die Liebe für Süsses ist zudem angeboren: bereits Fruchtwasser und Muttermilch haben einen süsslichen Geschmack. Mit Kohlenhydraten wähnen sich die Kleinen ebenfalls auf der sicheren Seite. Kein Wunder, benötigt es für Pizzateig und Pommes kaum elterliche Überzeugungskraft. Für «Grünzeug» hingegen schon. Und gerade auf Spinat mit seinen Bitterstoffen reagieren viele Kinder mit Abneigung. Was also tun?


Verschmähtes immer wieder anbieten – in kurzen Abständen, kleinen Portionen und auf spielerische Art –, ist da eine gute Strategie. Kinder, sagen Ernährungsexperten, müssen ein Lebensmittel bis zu 15 Mal probieren, ehe sie sich an den neuen Geschmack gewöhnt haben. Dabei ist mogeln erlaubt: Eltern können den Spinat im Strudelteig verstecken, ihn pürieren und – pflanzlichen – Rahm beigeben, das macht ihn milder im Geschmack. Er lassen sich auch Fruchtstückchen beimischen – Spinatblätter fallen, ausser farblich, in einem Smoothie mit Bananen und Äpfeln nicht weiter auf.


Wichtig dabei: Ausdauernd bleiben und das Kind zu nichts zwingen. Und: Mit gutem Beispiel vorangehen. Greifen auch Mama und Papa zum Spinat, sind die Chancen grösser, dass es ihnen die Kinder gleichtun.








«Kinder müssen ein Lebensmittel bis zu 15 Mal probieren, bis sie den neuen Geschmack kennen. ».»


Fotos: istockphoto.com



Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Eine Gartenwirtschaft mit Kastanienbäumen lädt zum Verweilen ein. Auch aus Parkanlagen, Alleen und Biergärten ist der Baum mit den flachen Wurzeln und dem dichten Blätterdach nicht wegzudenken. Heimisch ist der Baum im Mittelgebirge von Griechenland, Albanien und Mazedonien; hierzulande wird die Gewöhnliche Rosskastanie kultiviert.


Venenmittel | Bleischwere Beine, geschwollene Knöchel und Spannungsgefühle sind unangenehme Sommergäste. Denn Venenleiden verstärken sich bei warmen Temperaturen. Wirksame Hilfe bietet die Rosskastanie.


Die Rosskastanie wird bis zu 30 Meter hoch und blüht im Frühling mit aufrechtstehenden, weissen oder rosaroten traubenförmigen Blütenständen. Die Laubblätter sind mit über 20 Zentimetern relativ gross und sorgen an heissen Tagen für einen dichten Schatten. Die Rosskastanie ist aber nicht nur ein Baum, unter dem man im Sommer gerne verweilt. Sie ist auch eine starke Heilpflanze.


Ihr grösstes Heilpotenzial liegt in den kugeligen Früchten, mit denen die Kinder im Herbst so herrlich basteln können. Die Rosskastaniensamen sind reich an Saponinen, vor allem Aescin. Flavonoide wie zum Beispiel Quercetin sind ebenfalls in grossen Mengen enthalten. Die Kombination der Wirkstoffe dichtet die Venenwände ab und macht die venösen Blutgefässe kräftiger. So können mit der Einnahme von Rosskastanienextrakt Verletzungen der Venenwände heilen, erschlaffte Venen werden angeregt und gestrafft. Zudem lindert das Aescin Entzündungen, vermindert Wassereinlagerungen an Beinen und Füssen und vitalisiert die Beine.


Die Venen übernehmen im Körper verschiedene Aufgaben. Eine davon ist die Wärmeregulation: Ist der Körper erwärmt, dehnen sich die Venen aus, damit das Blut nicht zu heiss wird. Bei sommerlichen Temperaturen sind die Gefässwände deshalb weiter als im Winter; das macht den Fluss des Blutes zurück zum Herz schwieriger – das Blut sackt in die Knöchel und fliesst nur sehr langsam wieder hoch. Das gleiche passiert bei langem Sitzen. Vor allem Frauen sind davon betroffen, was an der Beschaffenheit ihres Bindegewebes liegt: Es ist dehnbar und elastisch, damit es sich in der Schwangerschaft ausweiten kann. Diese Eigenschaft macht vielen Frauen im Sommer aber keine Freude: Jede zweite Frau leidet bei starker Hitze unter müden Füssen, geschwollenen Knöcheln und Beinen, die sich schwer wie Blei anfühlen. Auch nächtliche Wadenkrämpfe und Juckreiz an den Beinen können auf ein venöses Problem hindeuten.


Um venöse Beschwerden mithilfe der Rosskastanie zu lindern, braucht es Geduld. Wer also von Berufs wegen viel steht oder an heissen Tagen zu geschwollenen Füssen neigt, sollte schon im Frühsommer mit dem Anregen des venösen Durchblutungssystems beginnen (siehe auch gut zu wissen). Gut dafür geeignet sind standardisierte Rosskastanienpräparate aus dem Fachhandel. Ergänzend dazu gibt es kühlende Venengels, die das Hitzegefühl lindern. Der Tee aus der Rinde soll bei Verdauungsstörungen helfen, jener aus der Blüte bei Erkältungskrankheiten und Rheuma. Sie sind jedoch nicht gebräuchlich.



So stärken Sie die Venen:


● Kalte Güsse: Jeden Morgen beim Duschen die Beine kalt abspritzen: an der Aussenseite des rechten Beines beginnen, dann den Wasserstrahl zum Bauchnabel hochführen und an der Innenseite des linken Beines wieder runter. Danach das gleiche Prozedere links durchführen.


● Ernährung: Vollwertige Mahlzeiten mit viel Gemüse und Früchten stärken die Venen dank den enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders wichtig sind die antioxidativ wirkenden Vitamine C und E sowie Zink.


● Bewegung: Statt sitzen und stehen sollte man vermehrt liegen und laufen. Sanfte Bewegungen wie Schwimmen, Radfahren und Wandern sind besser für die Venen als Kraftsportarten.


● Stützstrümpfe: Auf Flugreisen und bei langen sitzenden Tätigkeiten stützende Strümpfe tragen.


● Kneipen: Ob im Brunnen, Bach oder an einem Seeufer – die nackten Füsse lieben kaltes Wasser. Inzwischen gibt es an vielen Touristenorten Kneipp-anlagen, wo man Wassertreten kann – eine herrliche Erfrischung für geplagte Venen.


● Barfuss laufen: Eine morgendliche Runde im feuchten Gras aktiviert nicht nur die Durch-blutung der Füsse. Sie erquickt auch den Geist und macht einfach glücklich.


● Hoch die Füsse: Wenn immer möglich die Beine hochlagern und entspannen. So fliesst das Blut besser in Richtung Herz.


Bisher erschienen


Hopfen, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume, Lindenblüte, Mönchspfeffer, Arve, Sanddorn, Knoblauch, Schöllkraut, Ackerschachtelhalm und viele mehr. Siehe www.natuerlich-online.ch


Foto: mauritius-images.com

Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Es gibt keine bessere Heilpflanze, um das Bindegewebe und die Knochen zu stärken, als der Ackerschachtelhalm, auch Katzenschwanz oder Zinnkraut genannt. Der Ackerschachtelhalm wächst in ganz Europa, Asien und Nordamerika, bevorzugt auf feuchten Lehmböden an Acker- und Wiesenrändern. Oder im Garten.


PRAKTISCH | Wegen des hohen Gehaltes an Kieselsäure wurde der Ackerschachtelhalm früher zum Reinigen von Gefässen, Möbeln und Parkettfussböden verwendet. So ist das Synonym Zinnkraut entstanden.


Dort verwandelt der Schachtelhalm oft grössere Flächen in ein Meer aus frischem Grün. Was viele Gärtner stört. Dabei gehört das Zinnkraut zu den nützlichsten Heilpflanzen, es wirkt blutstillend, zusammenziehend, wassertreibend, gewebefestigend und schleimlösend.


Der Ackerschachtelhalm ist eine sehr urtümliche Pflanze, wird ungefähr 50 Zentimeter hoch und besteht aus Stängeln und feinen Zweigen. Blüten bringt er nicht hervor; er vermehrt sich durch die Bildung von Sporen. Gesammelt wird der Ackerschachtelhalm erst im Sommer, denn jetzt, in den Frühlingsmonaten, treibt er zunächst nur den Frühlingstrieb aus dem Boden. Nicht ganz ohne Grund ist der Schachtelhalm in Hausgärten kein besonders beliebter Gast. Er treibt zähe, weit verzweigte Wurzeln bis zu zwei Meter tief durch die Erde. Das macht ihn in den Augen vieler zu einem hartnäckigen «Unkraut», das man fast nicht mehr loswird. Man kann ihn aber einfach auch fortwährend ernten und so in Schach halten.


Doch Obacht, wer das Kraut als Heilpflanze einsetzen möchte, muss sich sicher sein, dass er nicht einen nahen Verwandten erntet, den Sumpfschachtelhalm. Er unterscheidet sich kaum vom Ackerschach- telhalm, enthält jedoch das Gift Palustrin, das bei Pferden und Kühen ernsthafte Vergiftungserscheinungen auslösen kann und auch für den Mensch nicht besonders bekömmlich ist. Doch wie unterscheiden? Der giftige Sumpfschachtelhalm mag es sumpfig und wächst deshalb meist in der Nähe von Gewässern, der Ackerschachtelhalm bevorzugt lehmig-sandige Böden. Der Ackerschachtelhalm hat deutlich breitere Stängel (über drei Millimeter) als der Sumpfschachtelhalm, dessen Stängel selten breiter als drei Millimeter sind. Ein sicheres Merkmal ist die Länge der Glieder von Sprossachse und Verzweigung: Ist das erste Glied des Seitenastes länger oder gleich lang wie die zugehörige Blattscheide, so ist es Ackerschachtelhalm. Beim Sumpfschachtelhalm ist das erste Glied des Seitenastes deutlich kürzer als die zugehörige Blattscheide.


Zu Heilzwecken verwendet man ausschliesslich die grünen frischen Sommertriebe (keine Triebe mit Sporen!). Sie enthalten fünf bis acht Prozent Kieselsäure, dazu Kalium- und Aluminiumsalze. Das macht den Schachtelhalm zu einem wertvollen Stärkungsmittel für die Knochen und das Bindegewebe. Der Ackerschachtelhalm war vermutlich eines der Lieblingskräuter von Pfarrer Sebastian Kneipp, der ihn wegen den zusammenziehenden Eigenschaften bei Entzündungen, Wunden und Nasenbluten, aber auch zum Durchspülen von Nieren und Blase empfohlen hat. Heute zählt der Schachtelhalm noch immer zu den wichtigsten Nierenpflanzen. Und auch die stabilisierende Wirkung auf die Knochen und das Bindegewebe wird nach wie vor geschätzt.


Das Kraut wird vorzugsweise als Tee verwendet. Man findet im Fachhandel aber auch Tinkturen und spagyrische Essenzen. Für die Teezubereitung reicht es nicht, das Kraut einfach mit kochendem Wasser zu übergiessen. Man nimmt zwei bis drei Teelöffel des Schachtelhalmes, übergiesst ihn mit drei Tassen kochendem Wasser und lässt das Ganze in der Pfanne nochmals fünf Minuten kochen. Dann 15 Minuten ziehen lassen und den Sud abseihen. Von diesem Gebräu kann man täglich zwei bis drei Tassen trinken. Alternativ dazu kann man den Ackerschachtelhalm über Nacht in kaltem Wasser ansetzen und morgens abseihen und kalt oder aufgewärmt trinken.


gut zu wissen


● Einschleuserpflanze: Zinnkraut fördert die Aufnahme von Magnesium und Natrium. Wer einen Magnesiummangel hat, sollte also zusätzlich zum Magnesiumpräparat Schachtelhalmtee trinken.


● Fürs Haar: Mit dem Absud des Schachtelhalms kann man eine gute Haarspülung zubereiten: Einfach den abgekühlten Tee als letzten Spülgang über die Haare leeren. Danach nicht mehr ausspülen.


● Für die Haut: Wenn das Bindegewebe schwach wird, sollten täglich zwei bis drei Tassen Schachtelhalmtee getrunken werden.


● Als Sitzbad: Bei Bandscheiben- und -Ischiasproblemen können Sitzbäder mit Schachtelhalmsud helfen.


● Bei Menstruation: Bei unregelmässigen Monatsblutungen können Schachtelhalmfussbäder Balance in das Hormonsystem bringen.


Bisher erschienen

Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume, -Lindenblüte, Mönchspfeffer, Arve, Sanddorn, -Knoblauch, Schöllkraut und viele mehr. Siehe www.natuerlich-online.ch






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