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Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Keine Pflanze passt so gut zum Frühlingsanfang wie das bittere Milzkraut. Es stärkt die Milz und hilft, verborgene Fähigkeiten zu erkennen und auszuleben.




Die Frühlingsgötter bringen uns die Sonne, das Licht, die Wärme und das Leben zurück. Endlich stehen der Tag und die Nacht, das Licht und die Dunkelheit, das Männliche und das Weibliche wieder in einem harmonischen Gleichgewicht zueinander. Wobei das Licht zunehmend an Kraft und Stärke gewinnt. Das Wasser im aufgetauten Boden beginnt zu fliessen, für die Bauern startet die Zeit des Aussäens und auch in der Natur spriessen die Kräuter. Die Zeit des Wachstums und der Fruchtbarkeit ist angebrochen. Die Zeit der Frühlingsgefühle, des Verliebtseins und der Zuversicht. Pessimismus und Trübsal haben nun keinen Platz mehr im Alltag.


Auf meinen Streifzügen durch den frühlingshaften Wald begegne ich an einem feuchten Standort dem eigenartig leuchtenden, grün-gelben Teppich, zu dem sich das Goldmilzkraut (Chrysosplenium alternifolium) ausbreitet. Das bodennahe Frühlingswesen, auch Wechselblättriges Milzkraut genannt, gehört zur -Familie der Steinbrechgewächse. Es liebt feuchte, wasser-, nährstoff- und humusreiche Lehmböden und blüht von März bis Mai. Das Goldmilzkraut ist eng verbunden mit den Elementen Wasser und Erde, und den damit verbundenen Elementarwesen.


Die Angst vor Gefühlen

Elementarwesen sind in der Regel nicht sichtbare, von einigen Menschen jedoch wahrnehmbare Naturenergien, die den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde zugeordnet sind. Bei der Erde sind es die Zwerge und Gnomen; beim Wasser die Nixen, Nymphen und Undinen. Das Element Wasser ist der Inbegriff des Lebensflusses und vornehmlich ein Ausdruck weiblicher Energien. Die kraftvollen, weiblichen Wasserwesen erlebe ich fast immer als anmutige, zierliche Gestalten mit bezaubernder Ausstrahlung.

Zum Wasser gehören die starken Gefühle wie zum Beispiel Liebe. Bestimmt kennst du die Geschichten der Seefahrer, die Wasserfeen, Meerjungfrauen und Sirenen begegnen. Oder die Sagen über fischähnliche Frauen, die die Gabe besitzen, mit ihrem Gesang die Menschen, vor allem die Männer, zu locken und zu betören; sie in die Tiefe zu ziehen, zu ertränken und sich deren Seelen zu bemächtigen. All das spiegelt die Angst vor dem tiefen Wasser und dem Unbekannten. Diese Wesen des Wassers beleben in uns die weiblichen Aspekte und sprechen unsere Gefühlswelt an. Wenn in den Legenden von Männern die Rede ist, die von Frauen ins Wasser und somit ins Verderben gelockt wurden, verweist dies nicht auf deren grauenvolle Absichten gegenüber Männern. Es spiegelt vielmehr die Angst, sich in Emotionen und Gefühlen zu verlieren. Dieser Teilaspekt des Milzkrauts kann sich wunderbar ergänzend zu den Themen der Eberesche auswirken (siehe «natürlich» 10-19).


Jetzt die Milz stärken

Das Milzkraut gehört zu den Boten des Frühlings und trägt dessen Kraft mitten in unser Herz, sodass sich Lebenslust, Frühlingsgefühle, Vertrauen und Mut breit machen. Die herz- respektive nierenförmigen Blätter, die gelben Blüten und die sehr einfache, fast unscheinbare Blütenausprägung sowie der bittere Geschmack weisen auf die Organe Milz, Leber und Galle hin. Man erkennt auch einen Bezug zu den Nieren, zum Blut sowie zur Verdauung und Lunge. Daher verwende ich das Kraut im Frühling als belebendes, entgiftendes, wassertreibendes Pflanzenheilmittel. Es hilft auch bei Nierenleiden, Blasenkatarrhen und Viruserkrankungen.

Die Milz ist unser grösstes lymphatisches Organ. Ich bezeichne sie als Gral des Lebens, weil sie so lebensbejahend daherkommt: Die Milz ist das Aufnahmeorgan für die Lebensenergie und verteilt diese über die Lymphflüssigkeit im ganzen Körper. Sie dient als Blutfilter und beseitigt alte, verformte oder beschädigte rote Blutkörperchen. Eine gesunde Milz steigert in hohem Masse das Immunsystem und macht es widerstandsfähig gegenüber Viren und Tumorzellen. Bei einer geschwächten Milzfunktion kommt es oft zu Sauerstoffmangelerscheinungen und Anzeichen einer Blutarmut. Die Betroffenen fühlen sich energielos, kalt und ohne Reserve. Auch für das Verdauen von Emotionen ist die Milz zuständig. In diesem Organ sitzen die gute Laune und die Melancholie. Während Lebensfreude die Milz stärkt, können bittere Zustände des Herzens und negative Gedanken die Milz in ihrer Funktion schwächen oder sogar schädigen.

Nach der Blütezeit können wir eine einzigartige Wandlung der einfachen Blüten mitverfolgen, die Bildung des Grals: Die Blüten verwandeln sich in einen Kelch aus offenen Schalen, in deren Mitte sich die Samen befinden. In dieser Symbolik erkenne ich das Zeichen der Gebärmutter. Bei Regen werden die Samen von den herabfallenden Lebenstropfen befruchtet und später aus dem Kelch in die Luft geschleudert. Auf dem fruchtbaren Boden bilden sie dann eine neue Pflanze. Das Gralskraut ist im Frühling nur kurze Zeit sichtbar, bevor es sich wieder ins Erdreich zurückzieht. Es reichert sich in dieser kurzen Zeit mit genügend kosmischer Lebensenergie an, die es in den Wurzeln und den Rhizomhärchen zu speichern vermag. Neben der entgiftenden Wirkung harmonisiert das Milzkraut das Energiezentrum im Beckenraum, das sogenannte Wurzel- oder Sexualchakra. Es ist der Sitz des Ursprungs, der Gefühle und Emotionen und der Lebenslust. Auch die göttliche Schaffenskraft und die Kreativität entspringen dem Beckenraum. Das Milzkraut lässt diese Energien besser fliessen und verbindet energetisch das Herz mit dem Unterleib. Im Kontakt mit dem Wesen des Milzkrauts eröffnet sich mir ein Tor zu meinen verborgenen Schätzen und Fähigkeiten. Daher verwende ich das Milzkraut, um Fähigkeiten zu fördern, die in mir schlummern und ausgelebt werden möchten.


Frühlingstrank aus Milzkrautpulver

Zu hoch dosiert kann das Milzkraut Sodbrennen auslösen. Das Kraut ist jedoch derart bitter, dass kaum Gefahr der Überdosierung besteht. Man nimmt das Milzkraut vorzugsweise als verriebene Pulvermischung ein. Für dessen Herstellung benötigen wir zehn Gramm Birkenzucker (Xylit) und drei bis fünf frische Blütenköpfchen. Das Xylit wird im Mörser zu einem feinen Pulver gerieben. Dann geben wir die frischen Blütenköpfchen dazu und verreiben diese mit dem Xylitpulver. Mit dieser Mischung können wir diverse Getränke verfeinern. Die Menge reicht für zwei Liter Flüssigkeit und ist für den Sofortverzehr gedacht. Im Frühling, während der kurzen Blütezeit des Milzkrauts, kann man dieses Getränk vier Wochen lang täglich einnehmen. Am besten bereitet man es jeden Tag frisch zu. Man kann aber auch grössere Mengen pulverisieren und einfrieren. Auf diese Weise bleiben Wildpflanzen lange frisch. Es lohnt sich, während der Einnahmedauer den inneren Fokus auf seine Lebenswünsche zu richten. Dadurch verstärkt sich die Kraft des Milzkrauts und die Pläne lassen sich leichter umsetzen. //
















Nur in kleinen Mengen geniessen


Unsere beiden heimischen Milzkräuter (Wechsel-blättriges und Gegenblättriges Milzkraut) sind leicht giftig. Sie haben, je nach Standort und Besonnung, milde oder auch recht bittere, fleischige Blätter. Fein geschnitten -können sie in kleinen Mengen Salaten beigegeben werden oder man verwendet sie zusammen mit anderen Kräutern als Füllung für Teigtaschen oder als Würzbeigabe in Quark etc.


Die Ärzte des Mittelalters verwendeten die Milzkräuter -wegen ihrer milzförmigen Blätter nach der Signaturlehre bei Erkrankungen der Milz. Jedoch wurde bis heute kein wirk-samer Stoff gefunden, der bei Milzbeschwerden angezeigt wäre. Die Homöopathie und anthroposophische Medizin nutzt das Wechselblätterige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) zur Blutbildung und bei Leukämie sowie als Entgiftungsmittel, das bei der Ausleitung von Schwer-metallen (Amalgam) hilfreich sein kann.


Das bei uns häufige Wechselblättrige Milzkraut wird auch Butterblume, Eierkraut, Goldmilz oder Goldveilchen -genannt. Man findet es vor allem in feuchten Laubwäldern, wo viele kleine Quellen entspringen. Es hat einen drei-kantigen Stängel; seine wechselständigen, tief gekerbten Laubblätter erinnern ein wenig an die Blätter des Gundermanns. Beim sehr ähnlichen Gegenblättrigen Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium) stehen die Laubblätter immer direkt gegenüber, sie sind also gegenständig angeordnet.



Steven Wolf hat schon als Kind von seiner -Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. www.pflanzechreis.ch






Fotos: zvg | istockphoto.com

Kategorie: Natur


25 Millionen Singvögel werden im Mittelmeerraum jedes Jahr gefangen, getötet und als Delikatesse verkauft. Dagegen wehren sich auch Schweizer Vogelschützer. Etwa auf Zypern, einer Hochburg des illegalen Vogelfangs.




Carmen Sedonati hört das hohe, gebrochene tscheck tscheck noch bevor uns ein Netz den Weg versperrt. Zehn Meter lang ist es, drei Meter hoch und für das Auge kaum sichtbar. Sie zeigt mit dem Finger auf eine Singdrossel, die sich im Netz verheddert hat. Ihr Kopf ist verdreht, die Füsse sind verrenkt, die Flügel eingeklemmt. Und doch zappelt der Vogel weiter und schreit, tscheck tscheck! Dann geht alles schnell. Sedonati hält die Singdrossel fest, schneidet mit der Schere die Fäden ab, nimmt das Tier aus dem Netz, legt es rücklings auf ihre Knie und zupft das Garn aus dem Federkleid. Minuten später lässt Sedonati die Singdrossel aus ihrer Umklammerung frei. Andere Vögel haben es nicht geschafft. Sie hängen stumm im Netz, sind tot.

Wir sind auf der Urlaubsinsel Zypern, die gerade ein Rekordjahr an Schweizer Urlaubern verzeichnet hat – fast 100 000 haben sich letztes Jahr an den Stränden von Larnaka und Ayia Napa entspannt. Was viele von ihnen nicht wissen: Im Landesinnern kehrt jedes Jahr aufs Neue der Massentod ein. 800 000 Singvögel werden hier pro Jagdsaison auf qualvolle Art und Weise gefangen, getötet und als Delikatesse verhökert. Im gesamten Mittelmeerraum sollen es 25 Millionen sein! Darunter sind viele Vogelarten, die auch in der Schweiz brüten, wie Neuntöter, Gartengrasmücken, Sumpfrohrsänger oder Dorngrasmücken. Dabei ist die Vogeljagd mit Netzen und Leimruten auf Zypern schon seit 1974 verboten. Doch das kümmert hier fast niemanden.


Megageschäft der Vogelmafia

«Das Ganze ist ein Megageschäft, dahinter steckt eine Mafia», sagt Sedonati und rollt mit den Augen. Die 36-jährige Bernerin sitzt im Wohnzimmer eines geräumigen Appartements, umgeben von Funkgeräten, Fotoapparaten, Laptops, Mobiltelefonen, Feldstechern, Nachtsichtgeräten, Vogelbüchern. Zweimal im Jahr mietet sich die Projektmanagerin der Schweizer Stiftung Pro Artenvielfalt mit anderen Vogel- freunden aus aller Welt in eine Wohnsiedlung am Stadtrand von Larnaka im Südosten der Insel ein und nimmt an Vogelschutzcamps teil, die vom deutschen Komitee gegen Vogelmord (CABS) organisiert und von ihrer Stiftung unterstützt werden.

Von der Vogeljagd als «big business» spricht auch Andreas Pitsillides, Chef der Anti-Wilderer-Einheit der britischen Exklave Dhekelia, eine Hochburg des illegalen Vogelfangs unweit von Larnaka. «Vieles deutet auf ein organisiertes Verbrechen hin», sagt er. Oft würden die Anführer junge Männer rekrutieren, die in der Nacht Netze aufbauen und Schmiere stehen. Nicht selten sei das ihr Einstieg in die Kriminalität, sagt Pitsillides. «Viele Jugendliche auf dem Land verdienen wenig oder haben überhaupt keine Arbeit. Die Wilderei bietet ihnen einen Ausweg.»

Dabei ist das Risiko für die Wilderer gering, wie Pitsillides einräumt. Nur ausnahmsweise werden sie an Ort und Stelle überführt und gebüsst. Im Schnitt liegt die Strafe für ein Netz bei 2000 Euro. Benutzen die Wilderer zudem ein elektronisches Lockgerät, kommen weitere 2000 Euro hinzu, und nochmals 2000 Euro müssen sie als Pauschale für bis 50 gefangene Vögel während der Jagdsaison von Ende August bis Mitte März bezahlen. Das sind alles in allem 6000 Euro. Angesichts des Gewinns, den die Wilderer machen, ist diese Summe gering. Vogelschutzorganisationen haben errechnet, dass ein Jäger in der Hochsaison pro Netz und Nacht bis hundert Vögel fängt, die er zu je vier Euro verkaufen kann. Ein gutes Geschäft in einem Land, wo das durchschnittliche Monatseinkommen bei knapp 2000 Euro liegt. Insgesamt soll der Handel mit Singvögeln den schätzungsweise 3000 Wilderern auf Zypern jährlich 15 Millionen Euro einbringen.












ILLEGAL | Leimruten sind die älteste Fangmethode auf Zypern. Setzt sich ein Vogel auf einen mit dem Sud -eingekochter Syrischer Pflaumen bestrichenen Ast, bleibt er daran -kleben. Dieses Rotkehlchen hatte Glück – in diffiziler Kleinarbeit wird es befreit, gesäubert und in die Freiheit entlassen.













Ein Filz von Traditionalisten

Was Pitsillides auch durchblicken lässt: Die Verstrickungen zwischen Jägerschaft, Behörden und Politik scheinen auf Zypern mächtig zu sein. So haben in der Vergangenheit immer wieder Politiker an Kundgebungen von Organisationen teilgenommen, welche die illegale Vogeljagd als zy-priotische Tradition verteidigen. Dazu gehören die «Freunde der Leimruten» (filoi tou ksovergou). Tatsächlich gilt die Leimrute auf Zypern noch immer als nostalgisches Jagdinstrument. Seit dem 16. Jahrhundert werden damit Vögel gefangen. Das Prinzip ist simpel: Man bestreicht eine Rute von etwa 70 Zentimetern mit dem eingekochten Saft der Syrischen Pflaume und legt sie, wie Sitzstangen, horizontal zwischen die Äste eines Baumes. Dann wartet man, bis sich ein Vogel daraufsetzt – und kleben bleibt.

Um Leimruten zu entdecken, braucht es ein geschultes Auge wie das von Carmen Sedonati. Zusammen mit anderen Aktivisten durchstreift sie immer wieder die Südküste der Larnaka-Region und sucht das Gelände nach einem Glitzern ab, das auf den frischen Leim der Ruten schliessen lässt. Oft wird sie fündig, wie an diesem Nachmittag: Ein halbes Dutzend Bäume in einem Radius von 20 Metern sind vollbestückt mit Leimruten, 123 an der Zahl. In einer der Baumkronen baumelt ein Rotkehlchen im Wind. Landet der Vogel, vom langen Flug ermattet, auf einer solchen Rute, klebt er sofort mit seinen Füssen fest und kippt vornüber. Beginnt er dann zu flattern, verkleben auch seine Flügel, der Schwanz, manchmal sogar der Kopf, wenn er sich mit dem Schnabel befreien will. Wie ein flauschiger Schlüsselanhänger hängt das Rotkehlchen dann am Baum, oft stundenlang. Es reisst den Schnabel weit auseinander, seine winzige Zunge zittert. Nur kommt kein Ton aus ihm heraus, nicht einmal ein Krächzen ist zu hören.

Bis der Vogel von der Leimrute befreit ist, dauert es. Erst trennt Sedonati die Füsse vom klebrigen Saft, Kralle für Kralle, dann träufelt sie Wasser auf die Flügel und löst die Federn von der Rute. Manchmal bleiben welche daran kleben und das Rotkehlchen schreit stumm weiter. Nach einer Viertelstunde hält Sedonati den Vogel in der Hand und lässt ihn wegfliegen. Viel Kleinarbeit war das. Kommen die Wilderer, geht alles im Handumdrehen: Sie stossen dem Vogel einen metallischen Stift durch die Brust oder schneiden ihm die Kehle durch.



Vogelgesang reduziert Stress

Was viele von uns bereits ahnten, ist nun auch wissenschaftlich belegt: Naturgeräusche wirken beruhigend auf uns Menschen.

Die Umweltpsychologin Dr. Eleanor Ratcliffe von der britischen Universität Surrey hat in einem von National Trust -unterstützten Projekt nachweisen können, dass Naturerlebnisse zur Reduzierung von Stress beitragen können. Dazu gehören vor allem Geräusche wie Wind, Wasser und eben auch Vogel-gesänge. Letztere gehören sogar zu den Lieblingsgeräuschen der 2000 befragten Menschen, wobei 40 Prozent von ihnen angaben, der Gesang von Vögeln mache sie glücklich. Manchmal ist ein Waldspaziergang mit Vogelgezwitscher offenbar das beste Mittel, um Stress abzubauen.


Die Jagd geht weiter

«Alle hier wissen von der Vogeljagd. Und dass sie illegal ist. Doch die wenigsten kümmert das», sagt Sedonati. Sie ist zwar überzeugt, dass immer mehr Jugendliche vor allem in den Städten diese Jagdmethoden ablehnen. Dagegen protestieren würde aber kaum jemand. Zu tief verwurzelt sei die Jagd. Tatsächlich ist Zypern, so gross wie die Kantone Graubünden und Tessin, mit 50 000 offiziellen Patenten ein Land der Jäger. Gerade die ältere Generation versteht nicht, wieso man die Jagd verboten hat und was diese Vogelschützer eigentlich auf ihrer Insel wollen. Geht es nach ihnen, müsste man die Jagd mit den Leimruten zum UNESCO-Kulturerbe ernennen. «Wir holen doch nur ein paar vom Himmel herab, der noch immer voll ist von diesem Federvieh», sagen sie trotzig. Sedonati kennt diesen Standpunkt, doch sie schüttelt den Kopf: «Das alles ist nicht rechtens, und nur darauf kommt es an. Dem Vogel ist es egal, wer ihn fängt.»

Die Aktionen der Vogelschützer wie auch die Polizeipräsenz in den Fanggebieten tragen ohne Zweifel dazu bei, dass die Zahl der auf Zypern illegal gefangenen Vogel stetig zurückgeht. Doch die Jagd geht weiter. Und sie wird wohl erst enden, wenn der illegale Vogelfang ins Bewusstsein der zypriotischen Bevölkerung rückt und die Wilderei auch gesellschaftlich schärfer sanktioniert wird. Andernfalls wird man sich auch in Zukunft auf eine Tradition berufen, um den Tod von Hunderttausenden Singvögeln zu rechtfertigen. Das weiss auch Carmen Sedonati. Sie sagt: «Solange die Jagd weitergeht, werden wir wiederkommen.» //























WILDERN | Singdrosseln sind be-sonders beliebte Delikatessen auf -Zypern. Dem Jäger bringt sie bis vier Euro ein, gehandelt werden sie in -Restaurants unter der Hand im Dutzend für 80 Euro. «Solange die Vogeljäger weiter-machen, werde ich wiederkommen», sagt Carmen Sedonati, Projektmanagerin bei der Schweizer Stiftung pro Artenschutz. «Hinter der illegalen -Vogeljagd steckt das organisierte Verbrechen», weiss Andreas Pitsillides, Chef der Anti-Wilderer-Einheit. Der Handel mit den Singvögeln soll den schätzungsweise 3000 Wilderern auf Zypern jährlich 15 Mio. Euro einbringen.












Fotos: Klaus Petrus



Helfen Sie, die illegale Vogeljagd auf Zypern zu beenden!

Möchten Sie helfen, den illegalen Vogelfang auf Zypern zu beenden? Das können Sie tun:


●  Schreiben Sie an das zypriotische Konsulat in Zürich und fordern Sie die Behörden auf, die illegale Vogeljagd zu beenden: info@cyconsul.ch


●  Verlangen Sie beim zuständigen Ministry of Interior eine konsequente strafrechtliche Verfolgung

der Wilderer: info@moi.gov.cy


● Unterstützen Sie die Stiftung pro Artenvielfalt mit einer Spende.

Mehr Informationen auf www.stiftung-pro-artenvielfalt.ch


● Machen Sie mit als ehrenamtliche Vogelschützer auf Zypern. Bedingungen sind eine gute physische Kondition, ornithologische Kenntnisse, Fahrausweis und mindestens zehn Tage Teilnahme

beim ersten Mal. Bei Interesse kontaktieren Sie Carmen Sedonati:



Aktualisiert: 13. Dez. 2021

Kategorie: Heilpflanze


Das Teesortiment wäre ohne die Pfefferminze ziemlich langweilig, das ist schon so. Aber häufig wird der Pfefferminztee allein zum Genuss getrunken. Diese Anwendung wird ihm jedoch nicht gerecht und schwächt auch seine effektive Heilkraft. Nur wenn die Pfefferminze gezielt als Heiltee bei krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und zur Produktion von Gallensaft eingesetzt wird, kann sie ihre Wirkung optimal entfalten.


Aromatisch | Die Pfefferminze ist ein idealer ­Begleiter an heissen Sommertagen. Und das ätherische ­Pfefferminzöl sollte in keiner Reiseapotheke fehlen.


Die eher zähen Blättchen sind reich an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Rosmarinsäure. Dank dem hohen Gehalt an ätherischen Ölen verfügt die Pfefferminze über ein äusserst breites Wirkspektrum. Sie hilft bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, bei Störungen der Gallensaftausschüttung nach fettigen Essen, bei Blähungen, Appetitlosigkeit oder auch bei Mundschleimhauterkrankungen. Selbst äusserlich bei Erkältungen, Muskelkrämpfen oder Kopfschmerzen kann die Pfefferminze Linderung verschaffen. Bei schmerzhaften Gelenkproblemen oder Spannungskopfschmerzen sorgt das Pfefferminz-öl für einen gezielten Kältereiz, der über die Haut-Kälte-Rezeptoren die Schmerzleitung blockiert.Und auch ein Umschlag mit den aufgebrühten Blättern lindert die Schmerzen.


Von Juli bis September blüht die Heil- und Gewürzpflanze, die bis zu 90 Zentimeter hoch werden kann. Es gibt unzählige Minzsorten, besonders bekannt sind die Marokkanische Minze, die Rossminze und die Zitronenminze. Die gängigste aller Minzen ist aber sicherlich die Pfefferminze (Mentha x piperita). Sie gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), ist winterhart und wird am besten in einem Topf gehalten, da sie sich im Garten sonst schnell und grosszügig ausbreitet. Zum Trocknen pflückt man die Blätter an einem trockenen Sommertag, kurz vor der Blüte. Die geernteten Blätter legt man auf einer sauberen Unterlage aus und trocknet sie im Schatten langsam und schonend. Die vollkommen trockenen Blätter bewahrt man am besten in einen dunklen Glasbehälter auf, geschützt vor Licht und Feuchtigkeit. So sind Pfefferminzblätter bis zu einem Jahr haltbar.


Für die Zubereitung eines Heiltees nimmt man 1 bis 2 Teelöffel Pfefferminz-Blätter und übergiesst diese mit kochendem Wasser. Man lässt den Tee zehn Minuten zugedeckt ziehen und trinkt zwei bis viermal täglich eine Tasse. Obwohl der Tee, im Gegensatz zu anderen Heilkräutern, aromatisch und ansprechend schmeckt, sollte er nicht für den Dauergebrauch verwendet, sondern bei Bedarf kurmässig während zwei bis drei Wochen getrunken werden. Ausser im Sommer. Dann darf es ruhig etwas öfters Pfefferminztee sein. Denn bei sommerlicher Hitze kühlt ein lauwarmer Pfefferminztee, zubereitet mit frischer Minze, den Körper, insbesondere die Leber und die Gallenblase. Es sind die zwei Organe, denen die Hitze am meisten zu schaffen macht und aufgrund dessen wir schnell mal gereizt reagieren. Es muss jedoch nicht immer Tee sein: Auch gehackte Pfefferminzblättchen in Salaten, Gemüsegerichten, Linseneintöpfen oder in einer Kräuter-Joghurtsauce gleichen die Hitze aus und sorgen für kühle Köpfe.


gut zu wissen


Tipps rund um die Pfefferminze


● Erkältungen

Mit Pfefferminzöl inhalieren, die Schläfen einreiben oder das Pfefferminzöl mit etwas Olivenöl mischen und einreiben.


● Muskelschmerzen

Schwere Beine und Muskelschmerzen nach einem langen Spaziergang oder einer Wanderung? Kaltes Wasser in eine Schüssel füllen, einige Tropfen Pfefferminzöl mit etwas Meersalz oder Kaffeerahm mischen und ins Wasser geben, ein Handtuch darin tränken, auswringen und um die Waden wickeln.


● Reiseapotheke

Keine Reise ohne ein Fläschchen ätherisches Pfefferminzöl – es hilft bei Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, gegen Insektenstiche, Nackenverspannungen infolge von Klimaanlagen und sogar bei Zahnschmerzen.


● Pfefferminz-Sauce

Vermischt mit Joghurt, Salz und Pfeffer ergeben Pfefferminzblätter eine schmackhafte und erfrischende Dipsauce.


● Pfefferminzmaske bei Akne

Eine Handvoll Pfefferminzblättchen pürieren, mit 1 EL Heilerde, etwas Joghurt und Honig vermischen und auf die mit Wasser gereinigte, trockene Haut auftragen.


Bisher erschienen

Hopfen, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume, Lindenblüte, Mönchspfeffer, Arve, Sanddorn, Knoblauch, Schöllkraut, Ackerschachtelhalm, Rosskastanie und viele mehr. Siehe www.natuerlich-online.ch




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