top of page

Ganzheitlich und individuell – das ist die Regena-Therapie. Sie basiert auf einem ausgeklügelten System homöopathischer Komplexmittel, die gezielt für jede Patientin und jeden Patienten zusammengestellt werden können.




Seit 1963 haben sich die homöopathischen Komplexmittel der Regena AG bewährt. Bei der Entwicklung der Präparate baut das Unternehmen auf den ganzheitlichen Regena-Therapie-Ansatz des Gründers Günter Carl Stahlkopf. Aufgrund seiner eigenen lebensbedrohenden Krebserkrankung erkannte der Biologe durch eigene Forschungen, dass die «Natur nichts unternimmt, um sich selbst zu zerstören» und «Krankheit als Heilbestreben des Körpers» zu verstehen ist. Somit versucht dieser immer das Optimale für den Menschen in der jeweiligen Situation zu erreichen. «Ein geschmeidiger Körper, ein wacher Geist und Lebensfreude», diesen Idealzustand bis ins hohe Alter aufrecht zu erhalten, hat sich das Familienunternehmen Regena zur Aufgabe gemacht. So führt Tochter Cécile Mandefield das Traditionsunternehmen bereits seit elf Jahren am heutigen Standort in Tägerwilen im Kanton Thurgau weiter und setzt den Fokus verstärkt auf den Dreiklang: Ursachenorientierte Wissensvermittlung, Qualitätssteigerung der Produkte und Förderung eines integrativen Denkens in der Gesellschaft und der Politik.


Den Stoffwechsel regenerieren

Die Regena-Therapie versteht die Krankheit als einen Versuch des Organismus, eine Störung im natürlichen Gleichgewicht des Stoffwechsels zu überwinden, und die Krankheitssymptome als Zeichen einer intakten und aktivierten Abwehr. Die Symptome, die der Mensch dabei entwickelt, sollen mit geeigneten Impulsen zur «Ausheilung» unterstützt werden und dabei möglichst alle Stadien und Ebenen einer Erkrankung berücksichtigen. Die Schritte dahin gehen über den Weg des «Öffnens, Reinigens und Regenerierens». Um den Patienten individuell auf jeden Krankheitsprozess und unter Berücksichtigung seiner Anamnese zu behandeln, bietet die Regena-Therapie einen modularen Ansatz, basierend auf einer Auswahl von mehr als 200 homöopathischen Komplexmitteln, die eine krankheitsspezifische Kombination ermöglichen. Die dazu ausgesuchten einzelnen und hauptsächlich pflanzlichen Bestandteile ergänzen und verstärken sich dabei in ihrer Wirkung. Ziel der Regena-Therapie ist die Zell- und Drüsenregeneration, also die Regeneration des gesamten Stoffwechsels.


Herstellung mit höchsten Standards

Das Unternehmen achtet sorgsam darauf, nur qualitativ hochwertige Ausgangsstoffe einzusetzen. Das Produktsortiment, für welches über 360 Ausgangssubstanzen eingesetzt werden, ist 100 Prozent glutenfrei, mit wenigen Ausnahmen auch laktosefrei und ist bei einer grossen Anzahl der Grundlagenmittel für die Regena-Therapie zudem vegan. Alle Arzneimittel werden nach den gültigen Vorschriften des Deutschen Homöopathischen Arzneibuches (HAB) hergestellt. Zusätzlich hat Günter Stahlkopf durch das Beobachten und Studieren der Natur und deren Abläufe das sogenannte bio-aktive Dynamisierungsverfahren entwickelt. Mit diesem Verfahren wird bei der Weiterverarbeitung die Ursprünglichkeit und die Heilwirkung der Ausgangssubstanzen bestmöglich erhalten; und damit das als Arzneiträger verwendete Wasser höchsten Ansprüchen genügt, werden zur Wasserbelebung neueste Technologien eingesetzt.

«Krankheit ist ein Heilbestreben des Körpers.»

Günter C. Stahlkopf

Wissenstransfer auf allen Ebenen

Zur Entwicklung dieser Behandlungsmethode ist Wissensvermittlung ein zentrales Anliegen. Im Jahr 2002 gründete Monique Stahlkopf, Ehefrau des Gründers, die Stiftung Regena-Akademie als Fundament zur Weiterbildung und zum Wissensaustausch von Ärzten, Therapeuten und Apothekern. Das Fortbildungsangebot hat sich von den klassischen Seminaren und Vorträgen vor Ort bereits schon 2014 mit Webinaren ergänzt, und ging durch die Projektideen von Cécile Mandefield mit der Entwicklung eines E-Learning-Formates 2019 noch einen Schritt weiter in den digitalen Wissenstransfer (siehe www.regena-elearning.com).

Um den Bedürfnissen der Zeit Rechnung zu tragen und den Anwenderinnen und Anwendern-Therapeuten, Ärzten, Apothekern und Drogisten – eine Erleichterung im Knowhow-Transfer zu bieten, startet die Regena-Akademie zu ihrem diesjährigen 20. Jubiläum das neue Format «Wochen-Impulse». Dieses behandelt mittels Kurzsequenzen wöchentlich ein Thema, referiert durch zehn Regena-Expertinnen und Experten, um so Fachpersonen die ganzheitliche Sicht der Regena-Therapie mit anschaulichen Fallbeispielen in 30 Minuten näher zu bringen.

Die Stiftung finanziert sich über Mitgliederbeträge, welche sich im Sinne eines Kreislaufs der gegenseitigen Mehrwerte mit einem grossen Dozenten- und Autorenpool für das Forttragen der Regena-Therapie einsetzt. Darüber hinaus steht auch die Förderung eines integrativen Denkens und einer Aufklärung um die unglaublichen Fähigkeiten, die im Menschen und der Natur stecken, im Vordergrund. Hierfür setzt die Regena-Akademie auf die Kooperation zu qualifizierten Ausbildungsstätten in der Schweiz, Österreich und Deutschland.




Das Baukastensystem der Regena-Therapie sorgt dafür, dass jede Patientin und jeder Patient mittels der homöopathischen Komplexmittel eine individuell abgestimmte Therapie bekommt.


Kategorie: Natur


Wasser ist unsere wichtigste Ressource. In vielen Ländern dieser Welt herrscht Wasserknappheit, so auch im Nahen Osten. Israel zeigt mit seinem Wassermanagement und Innovationen Wege aus der Wasserkrise auf.




Zwei Drittel unseres Planeten Erde ist von Wasser bedeckt, doch nur weniger als drei Prozent davon sind trinkbar und dieses Trinkwasser ist zudem sehr ungleich verteilt. Der Thinktank World Ressource Institute (WRI) hat untersucht, wie es um die Wasserressourcen in 189 Staaten steht, mit einem beunruhigenden Ergebnis, demnach lebt ein Viertel der Weltbevölkerung in Regionen, denen Wassermangel droht. Besonders betroffen sind laut WRI Staaten im Nahen Osten und Nordafrika. Auch die Erhebungen durch UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, sind alarmierend: 785 Millionen Menschen verfügen über keine Grundversorgung mit Trinkwasser und Prognosen zufolge werden im Jahr 2040 schätzungsweise 600 Millionen Kinder in Gegenden mit extremer Wasserknappheit leben. Laut der Vereinten Nationen gehört der Mangel an sauberem Wasser und Hygiene zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren.


Die karge Schönheit der Negevwüste. Nicht jedes Jahr gibt es hier Regen.


60 Prozent der Landesfläche ist Wüste

Auch Israel gehört zu den am meisten von Wasserknappheit betroffenen Ländern der Welt. Die Wüste Negev bedeckt gut 60 Prozent der Landesfläche. Diese aride Zone ist Teil des sogenannten Sahara-Arabischen Wüstengürtels und ist mit durchschnittlich 45 mm jährlichem Niederschlag eines der trockensten Gebiete der Welt. Die Abwesenheit von Wolken und nur spärliche bis gar keine Vegetation begünstigen eine hohe Verdunstungsrate. Sie ist in Wüsten höher als der Niederschlag. Die jährliche Niederschlagsmenge von durchschnittlich 500 bis 700 mm geht von November bis April nieder, davon fällt die grösste Menge im Inland. In Jerusalem sind es im Jahresdurchschnitt um die 510 mm, in der Küstenmetropole Tel Aviv fallen im regenreichsten Monat Januar 82 mm Niederschlag. Im südlichen Jordantal fällt wenig bis kein Regen. Ein unmittelbarer Vergleich verdeutlicht den Wasserreichtum der Schweiz, wo an 110 bis 150 Tagen im Jahr Niederschlag fällt. Im Mittelland liegt die Niederschlagsmenge im Jahresdurchschnitt zwischen 900 und 1200 mm. Die höchsten Jahresmengen fallen am östlichen Alpennordhang vom Säntisgebiet bis zu den Schwyzer-Alpen und bewegen sich zwischen 2500 und 2800 Liter pro Quadratmeter.


Wassersicherheit trotz Knappheit

Obwohl Israel zu den am meisten von Wasserknappheit betroffenen Ländern dieser Welt zählt, kann der Staat seiner Bevölkerung Wassersicherheit bieten. Das erfolgreiche Wassermanagement basiert auf dem Zusammenwirken einer Reihe von konsequenten und gut koordinierten Reformen, Kampagnen und Innovationen. Die «drip irrigation», die Tröpfchenbewässerung, hat es auch unter Nichtfachleuten weithin zu hoher Bekanntheit geschafft. Entwickelt bereits in den 1960er-Jahren vom Ingenieur Simcha Blass, werden bei dieser ausgeklügelten Methode geringe genau berechnete Wassermengen in Abständen punktgenau über Schläuche an die Pflanzen abgegeben. In Israel ist diese Technik die vorrangige Bewässerungsmethode. Die von Simcha Blass mitbegründete Firma Netafim ist heute eine der weltweit grössten Hersteller für künstliche und hocheffiziente Bewässerungstechniken und exportiert sein Know-how in die ganze Welt. Die israelische Regierung initiierte die Errichtung eines nationalen Wasser-Beförderungssystems um alle Wasser-Infrastruktur des Landes zu bündeln und effektiv miteinander zu verbinden sowie Regulierung der Wasserzuteilung und strenge Kontrollen der Einhaltung. Eine grosse Schlüsselrolle kommt auch der Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser für Bewässerung in der Landwirtschaft zu.


90 Prozent des Wassers wird recycliert

Mit einer Quote von 90 Prozent recycliertem Wasser ist Israel weltführend. Obwohl das Wasser drei Reinigungsstufen durchläuft, weist es laut einer Untersuchung der Hebräischen Universität Jerusalem noch geringfügige, aber ungefährliche Spuren von Pharmaprodukten auf. Forschende arbeiten an einer Optimierung der Wasseraufbereitung. Entlang der Mittelmeerküste bereiten fünf grosse Meerwasserentsalzungsanlagen unter Anwendung des Osmose-Prinzip bis zu 80 Prozent reinen Wassers für Privathaushalte auf. Israel strebt Trinkwasser-Unabhängigkeit an, zwei weitere Osmose-Anlagen sind im Entstehen. Wichtige Säulen des israelischen Wassermanagements sind zudem die Aquifers, die natürlichen grundwasserführenden Schichten sowie das Auffangen von Oberflächenwasserabfluss, die Interzeptionsspeicherung.

Viel Engagement wurde auch in die Schulung von Landwirt*innen einhergehend mit staatlicher Förderung des Anbaus von weniger wasserintensiven Getreidesorten investiert sowie die Entscheidung zum Import von «virtuellem «Süsswasser», dem Wasser, dass bei der Herstellung einer Ware eingesetzt werden muss. Laut israelischen Wasserexpert*innen steht und fällt ein gutes Wassermanagement mit einer lückenlosen Dokumentation, der Erhebung zuverlässiger Daten, Transparenz und dem uneingeschränkten Zugriff aller beteiligten Partner*innen auf die Daten. Das setzt auch die einvernehmliche Bereitschaft zu institutionellen Reformen voraus. Zudem investiert der Staat massiv in Infrastruktur und in Forschung. Eine langfristig angelegte Öffentlichkeitsarbeit und landesweite Kampagnen sollen die Bevölkerung und Touristent*innen für den Wert von Wasser zu sensibilisieren. Und guter Letzt die richtige mentale Haltung, grosses Durchhaltevermögen, sich von Fehlschlägen nicht entmutigen zu lassen.



Hier gibt es Wasser: Die Oase Ein Avdat ist eine Schlucht in der Negev Wüste, südlich von Kibbutz Sde Boker.


Schweiz – das Wasserschloss Europas

Im Vergleich zu Israel ist die Schweiz reich an Wasser, aber auch im Wasserschloss Europas sind Veränderungen festzustellen. Das Wetter und dessen statistische Eigenschaften, das Klima der Schweiz, werden seit über 150 Jahren systematisch beobachtet und gemessen. Basierend auf diesen Beobachtungen kommt das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz zu folgendem Ergebnis, «das Schweizer Klima zeichnet sich durch grosse natürliche Schwankungen aus, gewisse Änderungen seit der Industrialisierung können aber nur als Folge der steigenden Treibhausgasemissionen erklärt werden, die Jahresdurchschnittstemperatur ist seit 1864 um gut 2 Grad angestiegen, (Stand 2021). Vor allem seit den 1980er- Jahren gibt es deutlich weniger Schnee und es zeigen sich erste Veränderungen im Niederschlag.»

Der Klimawandel stellt uns als Weltgemeinschaft vor grosse Herausforderungen. Einmal mehr zeigt sich der israelische Pioniergeist. Arye Kohari, Gründer von Watergen, verfolgt die Vision Trinkwasser aus der uns umgebenden Luft zu gewinnen. Seine Wasser-Gewinnungsanlagen können bei einem Energieverbrauch von einer Kilowattstunde bis zu 5 Liter Trinkwasser aus der Umgebungsluft filtern und dies selbst in Gegenden mit einer Luftfeuchtigkeit von nur noch um die 20 Prozent. Die Watergen Technologie ist zukunftsweisend, denn weitere düstere Prognosen besagen, dass in etwa zehn Jahren schätzungsweise die Hälfte der Weltbevölkerung in Gegenden leben wird ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser. Von sicherem Wasser wird gesprochen, wenn Wasser für die Menschen in der Nähe ihres Zuhauses zugänglich und bei Bedarf verfügbar und sauber ist.


Die Wüste lebt. Und birgt auch für Heilpflanzen eine Heimat. Hier wächst beispielsweise die Zistrose (Cistus incanus).


Wasserknappheit kann zu Krieg oder Kooperation führen

Israels Wasserexpertise ist gefragt, weltweit. Wasserknappheit kann bereits bestehende Konflikte verschärfen und zu Kriegen führen aber auch eine Chance für Länder- und Ideologie übergreifende Kooperationen sein. Kürzlich hat Mekorot, die 1937 gegründete nationale Trinkwasserversorgungs-Gesellschaft Israels, mit Aserbaidschan, einer ehemaliger Sowjet-Republik mit einer überwiegend muslimisch-schiitischen Bevölkerung, ein bemerkenswertes Wasserabkommen unterzeichnet. Mekorot, hebräisch für Quellen, wurde von der Landesregierung beauftrag einen Bewässerungsmasterplan für die aserbaidschanische Landwirtschaft zu konzipieren. Ein Jahr zuvor hatte Mekorot ähnliche Abkommen mit Bahrain und dem haschemitischen Königreich Jordanien geschlossen. Mekorot-Pipelines transportieren Süsswasser von Israel auch in den Gaza-Streifen. Israel und Hamas stehen über Vermittlung anderer Länder wie Ägypten im informellen Kontakt beim Thema Wassersicherheit.


« Grundwasser – Das Unsichtbare sichtbar machen»

Jährlich erinnert uns der Weltwassertag am 22. März an die signifikante Bedeutung von Wasser, denn Wasser ist Leben. In diesem Jahr lautet das Motto «Grundwasser: Das Unsichtbare sichtbar machen». Wasser verdient unsere Wertschätzung, jederzeit und allerorts. Jeder Tropfen zählt.


 

Wasser für Wasser (WfW) ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation mit der Vision den Umgang mit Wasser zu schärfen und in Zusammenarbeit mit lokalen gastronomischen Betrieben und Büros einen klimafreundlichen Leitungswasserkonsum zu fördern. Zudem integrieren WfW-Partner*innen auf diese Weise das Spenden für Wasserprojekte und Berufsbildungsprogramme in Sambia und Mosambik in ihren Betriebsalltag.


 

gefragt: Nora Murer




«Leitungswasser macht ökonomisch und ökologisch Sinn»

Nora Murer ist Bereichsleiterin Kommunikation bei Wasser für Wasser (WfW) in Luzern. Sie rät zum Trinken von Leitungswasser.


Interview: Gundula Madeleine Tegtmeyer




«natürlich»: Die Schweiz gilt als das Wasserschloss Europas. Wie steht es um die Wertschätzung der Schweizer*innen für das lebenswichtige Nass?

Nora Murer: In der Schweiz haben wir den Luxus, günstiges Leitungswasser von sehr hoher Qualität fast überall und jederzeit verfügbar zu haben. Leitungswasser ist das meistkontrollierte Lebensmittel der Schweiz, es gelten strengere Kontrollen als für abgepacktes Wasser. Dennoch werden pro Kopf und Jahr über 100 Liter Flaschenwasser konsumiert, wobei das Importvolumen jährlich steigt, im Jahr 2020 waren es 450 Millionen Liter. Dieses Konsumverhalten möchten wir mit einem stärkeren Bewusstsein für unser Leitungswasser ändern.


Wie hoch ist der aktuelle Pro-Kopf Wasser-Fussabdruck in der Schweiz? Auf welcher Position liegt die Schweiz im internationalen Vergleich?

Der private Wasserverbrauch pro Kopf und Tag liegt momentan bei etwa 140 Liter. Berücksichtigen wir auch das «virtuelle Wasser», also die gesamte benötigte Wassermenge zur Herstellung eines Produkts, dann liegen wir bei 4200 Litern pro Tag und Kopf. Im internationalen Vergleich rangiert die Schweiz damit leicht über dem Durchschnitt.


WfW appelliert an Verbraucher den Konsum von Schweizer Leitungswasser. Warum?

Leitungswasser macht sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht Sinn.

Ein Liter Leitungswasser kostet in der Schweiz im Schnitt 0,2 Rappen. Da keine Aufwände für Verpackung, Transport, Kühlung oder Verpackungsrecycling nötig sind, hat es eine 500-mal geringere Umweltbelastung als Flaschenwasser aus der Schweiz. Im Vergleich zu importiertem Flaschenwasser sogar eine bis zu 1000-mal bessere Ökobilanz.


Gibt es einen Zusammenhang von Wasser und Geschlechterungleichheit?

Zweifelsohne, denn in vielen Regionen und Ländern sind Frauen und Mädchen für die tägliche Wasserbeschaffung verantwortlich, häufig müssen sie weite Distanzen zurücklegen. Zeitliche Ressourcen, die ihnen für Bildung oder Berufstätigkeit fehlen. Oft mangelt es auch in Schulen an sanitären Anlagen. Zur Förderung von Chancengerechtigkeit engagiert sich WfW in Sambia und Mosambik in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen für eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Wasserversorgung.


Wie beeinflusst der Klimawandel die Versorgung mit Wasser?

Der Klimawandel beeinflusst auch in der Schweiz die Qualität und Quantität der natürlichen Wasserressourcen, wie etwa durch das Abschmelzen der Gletscher und durch längere Trockenperioden in den Sommermonaten. Umso wichtiger ist konsequenter Gewässerschutz. Er stellt sicher, dass die Schweizer auch in Zukunft naturnahes und sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu haben.


Aktualisiert: 8. Juli 2022

Kategorie: Natur


Schätzungen zufolge landen jährlich zweieinhalb Millionen Tonnen Plastik im Meer. Wenn man solche Zahlen hört, denken viele erst einmal an weit entfernte Strände und Ozeane. Doch Plastik ist längst auch schon in unseren Gewässern ein Problem.




In einer Untersuchung von sechs Schweizer Gewässern fanden Forschende der ETH Lausanne bereits 2014 durchschnittlich 91 000 Mikroplastikteilchen pro Quadratkilometer. Und auch in den Flüssen sieht es nicht besser aus. Die Rhone befördert täglich mehr als zehn Kilogramm Mikroplastik nach Frankreich. Eine Studie vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft aus dem darauffolgenden Jahr kam zum Schluss, dass sich im Zürichsee acht Billionen Mikroplastikteilchen befinden, die zusammen rund 141 Kilogramm wiegen. Laut BAFU stellen diese Werte jedoch noch keine Gefahr für unsere Wasserqualität dar.


Doch wer denkt, Mikroplastik finde sich nur in Gewässern, täuscht sich. Eine Untersuchung des Geographischen Instituts der Universität Bern hat Mikroplastik in Auenböden gefunden, und das nicht nur im Mittelland, sondern auch nahe der Flussquellen im Hochgebirge, obwohl es dort weder eine Industrie noch sonstige Plastikquellen gibt. Die Forschenden berechneten basierend auf ihren Ergebnissen, dass sich allein in den obersten fünf Zentimetern der Schweizer Auenböden 53 Tonnen Mikroplastik befinden.


Doch wieso sind diese Funde alarmierend? Das Hauptproblem von Kunststoff ist, dass er nicht abgebaut wird, sondern einfach in immer kleinere Teile zerfällt. Diese Kunststoffpartikel werden so klein, dass sie durch Kläranlagen nicht komplett aus dem Abwasser gefiltert werden können. Zusätzlich werden bei der Zersetzung Zusatzstoffe wie Weichmacher, Flammschutzmittel oder Farbstoffe freigesetzt. Diese Stoffe werden dem Plastik beigemischt, um ihn flexibler und langlebiger zu machen. Diese Chemikalien sind nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit. Und dadurch, dass sie im Wasser oder in der Luft freigesetzt werden, geraten sie in unsere Nahrungskette.


« Das Plastik wieder aus dem Meer zu fischen, ist sozusagen unmöglich.»






Gefährdung der Tierwelt

Auch für die Tierwelt hat die Plastikverschmutzung verheerende Folgen. Laut der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF werden mehr als 800 Tierarten durch den Plastikmüll beeinträchtigt. Delfine und andere Meerestiere verfangen sich in alten Fischereinetzen und sterben langsam und qualvoll. Oft verwechseln Tiere Plastik mit Nahrung und ersticken oder verhungern so trotz vollem Magen. Dadurch, dass Meerestiere Plastik zu sich nehmen, gelangt dieser schlussendlich in die menschliche Nahrungskette. So enthält eine Portion Muscheln laut Greenpeace um die 90 Plastikpartikel.





Der Weg in die Gewässer


Doch wie gelangt Plastik überhaupt ins Wasser?

Reifenabrieb: Durch Abrieb von Autopneus entsteht Plastikstaub, der sich auf den Strassen absetzt. Diese Verschmutzung wird verstärkt durch die abgesplitterten Reste von Strassenmarkierungen. Mit dem Regen werden diese Partikel dann ins Abwasser gespült.

Fischerei: Beim Fischfang gelangen Netze, Angelschnüre und andere Utensilien ins Wasser. Die sogenannten Geisternetze sind extrem gefährlich, da sich Tiere darin verfangen und elendig verenden.

Kunstfasern: Beinahe alle Kleider enthalten heutzutage synthetische Fasern. Doch vielen ist nicht bewusst, wie gross der negative Einfluss von synthetischer Kleidung auf die Umwelt ist. Rund ein Drittel des Kunststoffes im Meer stammt aus Mikrofasern, die sich beim Waschen von der Kleidung lösen und ins Abwasser gelangen.

Kosmetika: In den letzten Jahren kam der Trend auf, Kosmetikprodukten Plastik beizufügen. Es werden beispielsweise winzige Plastikkügelchen als Schleifkörper in Peelings gemischt oder Glitzerperlen in Shampoos. Aber nicht nur diese Mikrokügelchen sind ein Problem. Zahlreichen Produkten wie Lippenstift oder Wimperntusche wird auch der flüssige Plastik Acrylates Copolymer beigemischt.

Müll: Laut der Weltnaturschutzunion IUCN sind zwei Drittel des Plastiks grössere Stücke, die erst im Laufe der Zeit zu Mikroplastik zerfallen. Schlecht entsorgter Müll ist also ein riesiges Problem, egal ob dieser von Müllkippen in Strandnähe oder von Schiffen aus im Meer landet. Und in unserer Wegwerfgesellschaft mit extrem viel Verpackungsmüll wird dies in den nächsten Jahren auch nicht weniger.

Die oben aufgeführte Liste ist längst nicht allumfassend. Plastikverschmutzung entsteht auch an den unerwartetsten Orten. Ein Beispiel dafür findet sich beim Fussball, genauer gesagt bei den Kunstrasen. Um den Boden weicher zu machen, enthalten die meisten Kunstrasen Gummigranulat, das aus alten Autoreifen gewonnen wird. Durch Regen und Schnee gelangen diese Plastikpartikel in die Gewässer.


« Schätzungen zufolge landen jährlich zweieinhalb Millionen Tonnen Plastik im Meer.»

Lösungsansätze

Das Plastik wieder aus dem Meer zu fischen, ist laut Will McCallum von Greenpeace sozusagen unmöglich. Hinzu kommt, dass das Problem dadurch nicht gelöst wäre, sondern nur ein endloser Kreislauf starten würde, bei dem das neue Plastik laufend aus dem Wasser entfernt werden müsste. Das Problem muss also an der Quelle angegangen werden. Grundlegend dafür, die Plastikflut unter Kontrolle zu bringen, wären laut Tiza Mafira vom Indonesian Plastic Bag Diet Movement Verbote von Einwegplastik. In der EU wurde letztes Jahr ein Verbot von Einwegplastik verabschiedet, dem sich die Schweiz jedoch nicht angeschlossen hat. Aber auch Grosskonzerne müssen endlich zur Verantwortung gezogen werden. Firmen wie Shell verdienen Unmengen mit der Kunststoffproduktion und können dieses Geld dann einsetzen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Momentan werden zahlreiche kreative Lösungen des Plastikproblems entwickelt und erforscht. Eine mögliche Alternative ist die Herstellung von Kunststoffen auf der Basis von natürlichen Materialien wie Maisstärke oder Chitin aus Krustentierschalen. Angesichts der Menge von Krustentierabfall scheint die Lösung zwar vielversprechend, wie viel solche biologisch abbaubare Kunststoffe jedoch effektiv zur Lösung der Plastikkrise beitragen können, wird momentan noch untersucht. Ein Hindernis ist, dass eine verbesserte biologische Abbaubarkeit meist zu einer Verschlechterung der Eigenschaften des Plastiks führt.

Aber auch jede*r Einzelne von uns kann schon viel erreichen. Dabei fängt man am besten schrittweise an und achtet sich im Alltag darauf, wo man das meiste Plastik verbraucht. Danach kann man im eigenen finanziellen, zeitlichen und gesundheitlichen Ermessen versuchen, dort den Plastikverbrauch zu reduzieren. Eine Möglichkeit ist beispielsweise, immer eine Tasche, einen Becher und wenn mögliche einen Behälter dabeizuhaben für den Einkauf oder allfällige Take-away-Bestellungen. Auch im Bad lassen sich viele Produkte durch plastikfreie Alternativen ersetzen. So gibt es feste Shampoos, Deos, Gesichtsseifen und vieles mehr. Wie bereits erwähnt ist synthetische Kleidung einer der Hauptübeltäter, und doch kann man ihr heute kaum entkommen. Und nicht nur das, die Bekleidungsindustrie verursacht pro Jahr vier Milliarden Tonnen CO2-Emissionen. Zum Vergleich: Das sind mehr als der weltweite Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Mögliche Alternativen sind, schlicht weniger zu konsumieren oder sich im lokalen Secondhand-Laden umzusehen, schliesslich gab es die meisten Trends bereits einmal. Oder auch Upcycling von alter Kleidung durch Sticken oder Anmalen ist eine Option. Und beim Kauf von neuer Kleidung sollten Sie wenn möglich zu natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leine, Hanf oder Wolle greifen. Auch beim Waschen gibt es einige schonende Methoden, beispielsweise werden bei niedrigerer Schleudergeschwindigkeit, kürzerem Waschzyklus und tieferer Temperatur weniger Mikrofasern freigesetzt.


Dies sind nur einige wenige plastikfreie(re) Alternativen. Das «natürlich»-Team ermuntert Sie, einen Rundgang durch Ihre Wohnung zu machen und zu schauen, wo Sie Ihren Plastikverbrauch reduzieren können.


Abschliessend kann gesagt werden, dass es so nicht weitergehen kann. Wenn wir unseren Wasservorrat nicht komplett verschmutzen wollen, braucht es schleunigst ein Umdenken. Dabei muss nicht nur jede*r Einzelne von uns etwas ändern, sondern insbesondere einflussreiche Politiker*innen und Grosskonzerne müssen endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und konkrete Änderungen umsetzen. •




 

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik bezeichnet winzige Kunststoffteilchen von einer Grösse von einem bis fünf Millimetern. Einige dieser Mikrokunststoffe werden so klein hergestellt, beispielsweise für Kosmetika. Ein Grossteil davon ist jedoch das Resultat von grösseren Plastikprodukten, die mit der Zeit in immer kleinere Teile zerfallen.

Weitere Gefahren für unser Wasser

Leider verunreinigt längst nicht nur Plastik unser Wasser. Ein riesiges Problem sind Medikamentenrückstände im Wasser. Diese gelangen durch falsche Entsorgung über die Toilette sowie Rückstände im Urin oder an der Haut ins Abwasser. Selbst Kläranlagen haben Mühe, diese Stoffe herauszufiltern, wodurch diese dann in unseren Gewässern wiederzufinden sind. In der Schweiz wurden in zehn Prozent der Messstellen Arzneimittel im Grundwasser nachgewiesen. Forschende gehen davon aus, dass manche dieser Stoffe schädlich sind für Wasserlebewesen.

Ein weiteres Risiko für unser Wasser ist die Verschmutzung durch Nitrat, das Bestandteil von Düngern ist. Durch das Überdüngen von landwirtschaftlichen Flächen können Pflanzen nicht alles aufnehmen, und die überschüssigen Stoffe gelangen über den Boden ins Grundwasser. Auch in der Landwirtschaft verwendete Pestizide verschmutzen das Grundwasser und gelangen sogar bis in unser Trinkwasser.

Buchtipps



«Wie wir Plastik vermeiden und einfach die Welt verändern» von Will McCallum Ullstein, 2018, ISBN 978-3-548-06062-0, ca. CHF 19.90





Mikroplastik. Was es im Körper anrichtet und wie wir uns davor schützen» von Ursula Linzer


Gräfe und Unzer Verlag, 2022, ISBN 978-3-8338-8012-4, ca. CHF 24.90



Nützliche Links:

www.zerowasteswitzerland.ch


bottom of page