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Aktualisiert: 4. Aug. 2022

Sonne und Mond ziehen in verschiedenen Jahreszeiten und Breitengraden entsprechende Bahnen am Himmel. Diese hinterlassen durch eine Mehrfachbelichtung auf einem Bild ihre charakteristischen Spuren.



Abhängig vom geografischen Breitengrad und der Jahreszeit wandert die Sonne jeweils auf scheinbar verschiedenen Himmelsbahnen. Wir sind es gewohnt, dass die Sonne bei uns im Winter eine tiefe und im Sommer eine hohe scheinbare Sonnenbahn durchläuft. Für Menschen, die am 47. Breitengrad wohnen, der unter anderem durch die Zentralschweiz verläuft, bedeutet dies in Zahlen ausgedrückt: Am Winteranfang erhebt sich die Sonne auf maximal 19 Grad, am Sommeranfang hingegen auf maximal 66 Grad über den Horizont. Über das Jahr hindurch bewegt sie sich immer zwischen diesen beiden Werten. Der Vollmond zieht ähnliche Bahnen, wie die Sonne, allerdings jeweils in der entgegengesetzten Jahreszeit. Eine Sommervollmondbahn ist ähnlich wie eine Wintersonnenbahn und eine Wintervollmondbahn sieht einer Sommersonnenbahn ähnlich. Im Herbst und Frühling ziehen Sonne und Vollmond jeweils ähnliche Bahnen.


Scheinbare Sonnenbahnen auf verschiedenen Breitengraden

In anderen Gebieten der Erde sehen die scheinbaren Sonnenbahnen jedoch ganz anders aus. Die zwei extremen Stellungen finden sich dabei am Äquator und oberhalb der Polarkreise. Am Äquator steht die Sonne am Frühlings- und Herbstanfang am Mittag senkrecht und lässt den Schatten einer Person praktisch verschwinden, da sie buchstäblich darauf steht. Der Tag dauert 12 Stunden und die Dämmerung ist jeweils sehr kurz.


Ganz anders ist die Situation im Sommer zwischen Pol und Polarkreis. In dieser Region geht die Sonne gar nicht mehr unter und scheint selbst um Mitternacht (Mitternachtssonne). Sie beschreibt eine Kreisbahn am Himmel. Belichtet man die Sonne z. B. im Stundentakt auf das gleiche Bild, erscheint ein Verlauf der Sonnenbahnen, wie es normalerweise kein menschliches Auge je sehen kann, da wir immer nur eine Momentaufnahme und daher jeweils nur einen kleinen Ausschnitt des Ganzen sehen. Durch die Mehrfachbelichtungen hinterlassen Sonne und Mond je nach Jahreszeit und Breitengrad der Beobachtenden bestimmte Spuren am Himmel, ähnlich einem Fingerabdruck der jeweils auch ganz eindeutig ist.


Die Neigung der Erdachse verursacht die Jahreszeiten

Die Kugelgestalt der Erde sorgt dafür, dass ihre Oberfläche nicht überall gleich viel Sonneneinstrahlung erhält. Wäre die Erdachse ganz genau senkrecht, stünde die Sonne am Mittag über dem Äquator genau im Zenit – also senkrecht, während sie am Nord- und Südpol immerfort zu einer Hälfte über, zur anderen Hälfte unter dem Horizont stehen würde. Den geografischen Breitengraden entsprechend würden die Temperaturen vom Äquator polwärts abnehmen, wären jedoch an einem bestimmten Ort über das ganze Jahr ziemlich konstant. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Die Erdachse besitzt eine Neigung von 23,5°, somit verändert sich täglich an jedem Ort der Erde bei einem Sonnenumlauf über das Jahr der Sonnenstand. Dieser Mechanismus verursacht die Jahreszeiten, welche auf verschiedenen Bereichen der Erdkugel ganz unterschiedliche Wirkungen haben. Bei uns sind die Jahreszeiten sehr ausgeprägt, da sich unser Land in den gemässigten Breiten befindet. Der 47. nördliche Breitengrad läuft quer durch die Schweiz und damit befinden wir uns fast genau in der Mitte zwischen Pol und Äquator. In der Äquatorregion ist die Sonneneinstrahlung am stärksten, weil dort die Sonne am Mittag im Extremfall senkrecht über der Erde steht. Im Gegensatz dazu ist sie an den beiden Polen am schwächsten, weil dort die Sonne – wenn überhaupt – häufig nur knapp über dem Horizont steht.


 

Für diese Bilder wurde im Stundentakt die Sonne auf das gleiche Bild belichtet. Damit kommt der Unterschied der beiden Sonnenbahnen deutlich zum Ausdruck. Im Winter beträgt der Sonnenhöchstsand bei uns 19 Grad im Herbst (und Frühling) sind es 43 Grad. Die Tageslänge wächst von Winter bis Frühling um knapp 4 Stunden oder schrumpft von Herbst bis Winter um knapp 4 Stunden.


Bild 1: Sonnenbahn Herbst

Bild 2: Sonnenbahn Winter

 

Fischaugenprojektion

Die runden Bilder zeigen eine Gesamthimmelsansicht mit Fischaugenobjektiv (7,5 Millimeter Brennweite). Der Kreis der Bildbegrenzung entspricht dem Horizont. Es wurde jeweils im Stundentakt das Bild der Sonne auf das gleiche Bild belichtet. Dabei ist Osten links, Westen rechts, Norden oben und Süden unten. Durch diese Mehrfachbelichtungen werden die Himmelsbahnen der Sonne deutlich sichtbar.



Wintersonnenbahn Im Winter erreicht die Sonne am Mittag den tiefsten Höchststand des Jahres von etwa 19 Grad und der Tag ist nur rund 8,5 Stunden lang.

Herbstsonnenbahn Am Frühlings- und Herbstanfang dauert der Tag 12 Stunden und die Sonne beschreibt eine Himmelsbahn, die genau zwischen Sommer- und Wintersonnenbahn liegt.


Jahreszeiten und Sonnenhöhe in der Schweiz

In den gemässigten Breiten äussern sich die Jahreszeiten in dem uns bekannten natürlichen Rhythmus von Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die folgenden Betrachtungen der gemässigten Breiten gelten für den geografischen Breitengrad von 47° Nord (z. B. Luzern). Die Strahlung der Sonne verändert sich entsprechend der Jahreszeit. Dies führt dazu, dass die Tageslänge bei uns während eines Jahres ziemlich genau zwischen 8,5 und 16 Stunden schwankt. Das Datum des Beginns einer Jahreszeit kann sich infolge der Schaltjahre jeweils periodisch um einen Tag verschieben.


Frühling

Der astronomische Frühling beginnt auf der Nordhalbkugel am 20. März. An diesem Tag ist die sog. Tag- und Nachtgleiche, d. h. Tag und Nacht sind auf der ganzen Welt gleich lang, nämlich je 12 Stunden. Am Äquator steht die Sonne an diesem Tag am Mittag genau senkrecht am Himmel, bei uns erreicht sie eine Höhe von 43°. Am 20. März geht am Nordpol die Sonne auf, um für ein halbes Jahr zu scheinen. Am Südpol geht an diesem Tag die Sonne unter, um eine halbjährige Polarnacht einzuleiten. Auf der Südhalbkugel beginnt der Herbst.


Sommer

Der astronomische Sommer beginnt auf der Nordhalbkugel am 21. Juni. Dieser Tag ist für alle Orte der Nordhalbkugel der längste und für alle Orte der Südhalbkugel der kürzeste Tag. Am nördlichen Wendekreis steht die Sonne an diesem Tag am Mittag senkrecht am Himmel. Am Äquator erreicht sie den niedrigsten Stand von 66,5° und steht damit fast gleich hoch am Himmel wie bei uns. Während in der Schweiz der Tag etwa 16 Stunden dauert, wird die Tageslänge


Richtung Norden immer länger, und im Gebiet des nördlichen Polarkreises bis zum Nordpol geht die Sonne gar nicht mehr unter (Mitternachtssonne), während sie im Gebiet des südlichen Polarkreises bis zum Südpol gar nicht mehr aufgeht. Am Südpol herrscht Polarnacht und am Nordpol steht die Sonne (maximal) 23,5° über dem Horizont.


Sommersonnenbahnbahn Am 21. Juni beginnt bei uns der Sommer und zugleich ist dies der längste Tag des Jahres. Zu dieser Zeit erreicht die Sonne ihren Höchststand von rund 66 Grad und der Tag dauert etwa 16 Stunden.

Herbstmondbahn Am Frühlings- und Herbstanfang beschreibt der Vollmond eine Himmelsbahn, die zwischen Sommer- und Wintermondbahn liegt und etwa ähnlich ist, wie die Sonnenbahnen zu diesen Jahreszeiten.

Wintermondbahn Am Winteranfang erreicht der Vollmond seinen Höchststand und beschreibt eine Himmelsbahn, die ähnlich ist wie die Bahn der Sommersonne.


Sonnenbahn Äquator Frühling Das Bild zeigt die Sonnenbahn beim Äquator am Frühlingsanfang (Standort Malindi, Kenia).


Sonnenbahn 24 Stunden Das Bild zeigt die Sonnenbahn am Sommeranfang und wurde auf den Vesterålen-Inseln in Nordnorwegen aufgenommen.


Herbst

Der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel am 23. September. Die Bedingungen sind an diesem Tag gleich wie im Frühling, nur sind alle Vorzeichen umgekehrt. Auf der Nordhalbkugel geht es winterwärts, und auf der Südhalbkugel sommerwärts. Analog geht am Nordpol an diesem Tag die Sonne unter, um die Polarnacht einzuleiten, am Südpol hingegen geht sie nach 6 Monaten Dunkelheit wieder auf.


Winter

Der astronomische Winter beginnt auf der Nordhalbkugel am 22. Dezember. Dieser Tag ist für alle Orte der Nordhalbkugel der kürzeste und für alle Orte der Südhalbkugel der längste Tag. Am südlichen Wendekreis steht die Sonne an diesem Tag am Mittag senkrecht am Himmel, am Äquator erreicht sie zum zweiten Mal im Jahr den niedrigsten Stand von 66,5°.

Bei uns erreicht die Sonne am Mittag eine maximale Höhe von 19°. Während bei uns der Tag etwa 8,5 Stunden dauert, wird die Tageslänge Richtung Norden immer kürzer und im Gebiet des nördlichen Polarkreises bis zum Nordpol geht die Sonne gar nicht mehr auf (Polarnacht).


Mitternachtssonne Mitternachtssonnenbahn Ende Juni auf den Lofoten (Nordnorwegen) im Stundentakt aufgenommen.


Mittagsvollmondbahn Dezember Analog zur Mitternachtssonne im Sommer, erscheint der Vollmond im Dezember am Mittag im Norden und zieht beim Tiefststand seine Bahn parallel zum Horizont (Standort in der Nähe von Tromsø, Nordnorwegen).


Die Sonne ist ein Heilmittel. Sie ist essenziell für uns Menschen und beeinflusst den Körper und die Psyche stark. Ohne die Sonne würde uns schlicht das Lebensfeuer fehlen, das wir benötigen um kreativ, ausgeglichen und mutig das Leben zu gestalten.




Die Griechen verehrten den Sonnengott Helios, der im Osten aus dem Meer auftauchte, mit seinem Gespann aus vier Hengsten über den Himmel fuhr und abends im Westen verschwand. Eos, die Göttin der Morgenröte wies ihm den Weg, Selene, die Mondgöttin, folgte dem Sonnenwagen am Abend. Sonnengottheiten gibt es jedoch nicht nur bei den Griechen. Auch die German*innen, die alten Ägypter*innen, die Inkas und viele weitere Kulturen lebten eine Form von Sonnenverehrung und Sonnenkult. In unseren Religionen haben die Verbindung zur Natur und mit ihr die Symbolik der Sonne keine Bedeutung mehr, Die Anbetung der Sonne hat sich auf den Strand und ins Schwimmbad verlagert, wo sich Gross und Klein dicht an dicht in der Sonne räkelt. Auch wenn wir die Sonne nicht mehr in Form einer Naturreligion verehren, ist das Bad in der Sonne der Inbegriff für Erholung und Entspannung. Die wärmende, öffnende, stärkende und beglückende Energie der Sonne ist Balsam für Körper und Psyche.


Grund für das wohlige Körpergefühl und die berauschende Wirkung sind die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes. Als UV-Strahlen werden kurze, elektro-magnetische Wellen mit der Wellenlänge von 100 bis 400 Nanometer bezeichnet. Für das menschliche Auge sind sie unsichtbar, die Haut reagiert jedoch rasch auf die Strahlung, indem sie in Form der Bräunung einen Eigenschutz aufbaut. In der heutigen Zeit kommen wir nicht darum herum, uns vor zu grosser Intensität an UV-Strahlung zu schützen. Weil das Sonnenlicht jedoch auch viele positive Eigenschaften hat, sollten wir die Strahlung nicht vollkommen vermeiden.


«Das Bad in der Sonne ist der Inbegriff für Erholung und Entspannung.»

Heilkraft der Sonne

Die ultraviolette Strahlung aktiviert die Atmung, regt die Durchblutung an, aktiviert den Stoffwechsel und stimuliert die Hormonproduktion. Sie fördert die Lebensfreude. Produziert in der Haut das Vitamin D, senkt den Blutdruck und reguliert den Cholesterinspiegel. Die wichtigsten Hormone, welche durch das Licht der Sonne im Körper ausgeschüttet werden, sind die drei Glückshormone Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Serotonin, das Wohlfühlhormon, wirkt schmerz-hemmend und hellt die Stimmung sofort auf. Noradrenalin, das Stresshormon, sorgt für Antrieb, steigert die Aufmerksamkeit und macht uns leistungsfähiger. Dopamin, der dritte Glücklichmacher, ist für die Weiterleitung unserer Empfindungen zuständig.


Wie eine schwedische Studie vor einigen Jahren zeigte, leben sonnenhungrige Frauen im Schnitt zwei Jahre länger als deren, den Schatten suchende Kolleginnen. Die Studie hat ergeben, dass der Aufenthalt an der Sonne den Körper vor Herzkreislauferkrankungen und anderen Krankheiten schützt. Die Sonnenanbeterinnen erkrankten zwar auch häufiger an Hautkrebs, doch die Forschenden kamen zum Schluss, dass die Warnungen vor dem Aufenthalt in der Sonne vielleicht schädlicher sind, als dass sie nützen.

Sonne als Vitamin-D-Produzentin

Die wohl bedeutsamste, biologische Wirkung der Sonne ist die Bildung von Vitamin D. Unter Einwirkung der UV-Strahlen bildet sich in der Haut das fettlösliche Vitamin D. Es ist wichtig für den Aufbau der Knochen, der Muskulatur und des Immunsystems. Mit Hilfe von UV-Strahlen entsteht in der Oberhaut das Provitamin D, eine Vorstufe von Vitamin D. Das Provitamin D wird später im Körper in Vitamin D um-gewandelt. Vitamin D fördert die Kalziumaufnahme und ist enorm wichtig für den Knochenstoffwechsel. Es wirkt entzündungshemmend und ist darüber hinaus als Hormon an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Vitamin D muss dem Körper täglich zur Verfügung stehen. Deshalb ist es wichtig, er ausreichende Mengen davon produzieren kann. Mit jedem Spaziergang, jedem Sonnenbad und jeder Pause auf dem sonnigen Balkon fördern wir die Vitamin-D-Produktion und legen uns ein Depot für den Winter an. (siehe auch «natürlich» 12/2021)


Problemfall Sonnenschutz

Der Fokus auf die schädliche Wirkung von Sonnenstrahlung hat die Menschen dazu gebracht, sich von der Sonne fernzuhalten oder ihre Haut mit der Tages- oder Sonnencreme vor der Sonne zu schützen. Das hat jedoch zwei Nachteile. Erstens wird der Körper und die Umwelt mit gewissen Inhaltsstoffen belastet und zweitens führt das Abblocken der Sonnenstrahlung dazu, dass der Körper wenig, bis kein Vitamin D bildet. Ein Lichtschutzfaktor 50 blockt die UV-Strahlung komplett ab, doch auch niedrige UV-Faktoren, wie sie in praktisch allen Tagescremen vorkommen, reduzieren die Bildung von Vitamin D.



Sonne: Ja, Sonnenbrand: Nein

Gönnen Sie Ihrer Haut also immer wieder ungeschützte Sonnenstunden. Mit Mass und der nötigen Vorsicht. Das Sonnenvergnügen sollte trotz aller positiven Effekte keinen Schaden auf der Haut hinterlassen, denn ein Sonnenbrand ist purer Stress für die Haut und den Körper. Nutzen Sie die Morgen- und Abendstunden für das Sonnenbad und gewöhnen Sie die Haut langsam an die Sonne, damit sich der Eigenschutz aufbauen kann. Unter dem Einfluss von Sonnenstrahlung werden die Pigmentzellen unter der Hornhaut aktiviert. Der Hautfarbstoff Melanin bildet sich und die Haut dunkelt nach. Die Bräunung der Haut schützt die darunterliegenden Hautschichten, vor allem die DNA der Zellkerne. Natürlich nicht von heute auf morgen. Die Neubildung von Pigmenten und deren Transport in höher gelegene Hautepithelschichten dauert etwa zwei bis vier Tage. Menschen mit heller Haut besitzen insgesamt weniger Melanin als dunklere Hauttypen. Daher sind sie empfindlicher gegen Sonnenlicht und verfügen über eine kürzere Eigenschutzzeit. Diese beträgt je nach Typus zwischen fünf und 30 Minuten.



Vitamine als Hautschutz

Auch über die Ernährung können wir dazu beitragen, die Haut auf die Sonne vorzubereiten. Zum Beispiel durch den Verzehr von Nahrungsmitteln, die reich an Vitamin B3 (Niacin), Vitamin C, E, Polyphenolen, Caro-tinoiden und Spurenelementen sind. Sie gelten als Radikalfänger und Entzündungshemmer. Vitamin B3 (Niacin) und die Spurenelemente Zink und Selen sind wichtige Antioxidantien für den Hautschutz. Ebenso Vitamin C und E, welche Verbrennungsreaktionen reduzieren und das Risiko von Hautschäden durch Sonneneinstrahlung verringern. Insbesondere dann, wenn sie zusammen eingenommen werden. Tomaten oder Tomatenmark, Spinat und Süsskartoffeln enthalten beide Vitamine, Beeren, Melonen, Kiwi und Brokkoli sehr viel Vitamin C und Nüsse, Kerne und Pflanzenöle sind Vitamin-E-Lieferanten.


Ein weiteres Carotinoid, das im Zusammenhang mit Hautschutz immer öfters zur Sprache kommt, ist das Astaxanthin. Es kommt in roten Algen vor und ist für deren Farbe verantwortlich. Es schützt Algen, welche während der heissen Jahreszeit nicht mit Wasser bedeckt sind, vor Sonnenschäden durch UV-Strahlung. Eine ähnliche Wirkung kann das Astaxanthin bei uns Menschen haben, wie eine kleinere Studie aus den USA zeigt. Die Studienteilnehmer*innen konnten ihre Sonnenempfindlichkeit durch täglich 4 Milligramm Astaxanthin verringern und somit die Verweildauer an der Sonne, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, um 50 Prozent steigern.


«Die Sonne ist unser Lebensquell und begleitet uns durch den Tag.»

Schützendes Essen und Trinken

Ein ideales Getränk für den Sommer ist zum Beispiel grüner Tee. Er gilt im nordafrikanischen Raum, vermischt mit Minze und viel Zucker, als Nationalgetränk. Grüntee sorgt für eine raschere Erholung der Haut und lässt Hautentzündungen schneller abklingen. Die sekundären Pflanzenstoffe, die Carotinoide und Polyphenole, kommen in allen Lebensmitteln vor, die kräftige Farben aufweisen. Karotten, Peperoni, Tomaten, Hagebutten, Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren und Wassermelonen, um nur einige zu nennen. Sämtliche orangen, gelben und roten Saisonfrüchte und Sommergemüse dürfen Sie täglich in grossen Mengen zu sich nehmen. Auch das Gewürz Gelbwurz, die Rotalgen mit ihrem Carotinoid Astaxanthin und die Hibiskusblüten dürfen im sommerlichen Speise- und Getränkeplan nicht zu kurz kommen. All diese Lebensmittel stärken die Haut von innen und wirken gleichzeitig erfrischend, belebend und feuchtigkeitsspendend. Sie sind nicht nur erfrischend und feuchtigkeitsspendend, sie enthalten auch einen hohen Gehalt an Carotinoiden, welche von innen her die Haut schützen.


Vermeiden Sie Tagescremen mit Lichtschutzfaktor und pflegen Sie einen gesunden, vernünftigen Umgang mit der Sonne. Sie ist unser Lebensquell und begleitet uns von den ersten Morgenstunden bis zum Abend durch den Tag. Wer die Sonnenseite der Sonne für sich nutzt, aber ihre Schattenseiten meidet, lebt länger und besser.



Die Sonne hat seit jeher die Menschen inspiriert. In den meisten Religionen spielte und spielt sie eine Schlüsselrolle, wie ein Blick zurück in die Geschichte zeigt.




Die Sonne – wie sehr prägt dieser Planet, um den die Erde mit grosser Geschwindigkeit kreist, unser Leben und Erleben. Wie eindrücklich, nach langen nebelverhangenen Tagen in die Höhe zu steigen und von einem Moment auf den anderen im puren Sonnenlicht zu stehen. Oder wie wohlig und entspannend kann es sein, in mildem Sonnenschein zu baden. Auffällig auch, dass Morgenlieder immer beschwingt tönen, ihre Melodien tänzerisch sind. In ihnen ist die Rede von «der Sonne, welche ihre goldene Bahn betritt»; von der «güldenen Sonne, welche Leben und Wonne bringt. Sie bringt unseren Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes, liebliches Licht.» Oder: «Nun ist vorbei die finstre Nacht. Die liebe Sonne leucht‘ und lacht und lässt uns fröhlich leben.»


Sonne bestimmt über unsere Leben

Für uns ist die Sonne das zentrale Gestirn am Himmel. Von ihr hängt alles Leben auf der Erde ab. So verwundert es nicht, dass ihre Bedeutung den Menschen seit frühester Zeit bewusst war. Und dass die Sonne in verschiedenen Kulten und Religionen als Gottheit verehrt wurde.


«Die Sonne ist die Universalarznei aus der Himmelsapotheke.»

Seit früher Zeit ist die Sonne – über die Erddrehung – die natürliche Uhr des Menschen. Die Beobachtungen der täglichen Bewegung der Schatten mündete in die Entwicklung der Sonnenuhr. Die Abfolge der Jahreszeiten führte zur Entwicklung des Kalenders, der vor allem nach der Einführung des Ackerbaus für alle Kulturen überlebenswichtig wurde. Hierdurch konnten wichtige jahreszeitliche Ereignisse vorherbestimmt werden, wie das Eintreffen der Nilhochwasser im alten Ägypten, der günstigste Zeitpunkt der Saat oder das Eintreffen der für die Seefahrt gefährlichen Herbststürme. Es wurden Anlagen konstruiert, um den Himmel zu beobachten, so beispielsweise in Stonehenge. Religionsgeschichtlich betrachtet zeigen Religionen wie Menschen mit dem Göttlichen umgehen. Religionen sind abhängig von den Vorstellungen einer bestimmten Zeit und Kultur, und damit vom Grad des Bewusstseins der entsprechenden Menschengruppen. Diese Vorstellungen sind geprägt von Erfahrungen des Menschen mit dem Numinosen, mit dem grossen Ganzen, mit dem was uns unbedingt angeht. Obwohl die religiösen Erlebnisse subjektiv sind, erweisen sie sich für die Erlebenden nicht einfach als Illusion oder Fantasie, sondern zielen auf die letzte und höchste Realität. Zugleich beinhaltet dieses persönliche Erleben ein Überpersönliches, welches sich durch alle Zeiten und Kulturen hindurch dem Menschen offenbart. Diese Offenbarungen sind vielgestaltig und beinhalten eine Fülle von Formen und Aussagen.




Der Sonnengott in Ägypten

Interessant ist nun, dass das Bild, das Symbol der Sonne in vielen Religionen vorkommt. Sie ist unter den Planeten der einzige, aus sich selber strahlende Stern. Eine besondere Verehrung genoss die Sonne in Ägypten. Man sah in ihr die Verkörperung des Sonnengottes Re, dieser hatte zwei Sonnenschiffe, mit denen er über den Himmel fuhr. Er ist eher spät, um 2500 vor Christus an die Spitze des ägyptischen Götterhimmels aufgestiegen. Vorher hatte man den Pharao als Verkörperung des Falkengottes Horus betrachtet, nun wird er zum ersten und höchsten Geschöpf, zum Sohn des Sonnengottes Re. Die 5. Dynastie erhob den Re-Glauben zur Staatsreligion. Es wurden am Westufer des Nils Sonnenheiligtümer errichtet. Häufige Sonnendarstellungen sind der Skarabäus mit der Sonnenkugel und die (oft geflügelte) Sonnenscheibe mit der Uräusschlange. Der Skarabäus (Mistkäfer, heiliger Pillendreher) formt aus Dung «Pillen», die in die Erde versenkt werden und in die das Weibchen Eier legt. Die scheinbare Entstehung des Skarabäus aus diesen Kugeln machte ihn in Ägypten zum heiligen, sonnenhaften Tier. Der Name beinhaltet das Wort für «aufgehende Sonne».


Einen besonderen Höhepunkt erlebte der Sonnenkult während der 18. Dynastie unter Pharao Echnaton, der vermutlich zwischen 1351–1334 vor Christus regierte. Echnaton, der ursprünglich Amenhotep IV. hiess, benannte sich nach dem Sonnengott Aton, der in Gestalt der Sonnenscheibe als höchster Gott verehrt wurde. Echnaton heisst nämlich nichts anderes als «jener, der Aton nützlich ist». Er entwickelte den Kult wohl bis hin zum Monotheismus, also zu einer Religion, die nur einen Gott kennt. Obschon die Reformen Echnatons nach dessen Tod weitgehend rückgängig gemacht wurden und er der «Damnatio memoriae» anheimfiel, war diese Epoche ein wichtiger Einschnitt in der abendländischen Religionsgeschichte.


Re Im alten Aegypten hiess der Sonnengott Re. In der 5, Dynastie wurde der Sonnenkult gar zur Staatsreligion erhoben..


Helios. In der griechischen Götterwelt rast der Sonnengott Helios mit einem vierspännigen Feuerwagen über den Himmel.

Helios, der griechische Sonnengott

Bekannt ist auch der griechische Sonnengott Helios. Er fährt täglich in einem von vier feuerschnaubenden Flügelrossen gezogenen Wagen über den Himmel. Des Nachts kehrt er in einem goldenen Becher zum Lande des Sonnenaufganges zurück. Die Mondgöttin kann als Gemahlin, Schwester oder Tochter erscheinen. Die Sage erzählt von der Unglücksfahrt des Sonnensohnes Phaeton, der mit dem ihm für einen Tag überlassenen Sonnenwagen Himmel und Erde gefährdet, bis Zeus ihn mit dem Blitz erschlägt.


Er wird in den Eridanos gestürzt, an dessen Ufer die trauernden Schwestern, die Heliaden, zu Pappeln werden und ihre Tränen zu Bernstein erstarren. In Phaeton wollte man schon den Morgenstern erkennen, der in den Strahlen der aufgehenden Sonne verschwindet.


«Die Sonne spielt auch im Christentum eine wichtige Rolle.»

Die Sonne im Christentum

Rücken wir in unserer Betrachtung der Stellung der Sonne in verschiedenen Religionen zeitlich und räumlich etwas näher, so entdecken wir, dass auch im Christentum das Symbol der Sonne eine wichtige Rolle spielte. Dabei erfand die frühe Christenheit das Rad nicht neu. Sie verleibte sich die Symbolik der Sonne der ausserbiblischen Welt ein und übertrug diese auf Christus. So zum Beispiel das Kreuz, den Adler und den Löwen. Christus wird als die wahre Sonne erkannt. Sein Tod, der Abstieg in die Unterwelt gilt als der wahre Sonnenuntergang, seine Grabesruhe als die wahre Sonnennachtfahrt und seine Auferstehung als der wahre Sonnenaufgang.


In den Evangelien bezeichnet sich Jesus als das Licht der Welt. «Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben», heisst es in Johannes 8, Vers 12. Auch hier wieder – wie in anderen Religionen – zeigt sich die tiefe Sehnsucht des Menschen nach Licht und Erleuchtung. Wir möchten nicht nur Oberflächliches sehen, sondern das Eigentliche, den Urgrund allen Seins. Das Wesen selbst erfüllt uns, nicht der Schein der Wirklichkeit. In Begegnungen mit Jesus machen Menschen die Erfahrung, dass ihnen die Augen geöffnet wurden. Sie tappen nicht mehr in der Finsternis herum. Es wird ihnen vieles klar, vom eigenen Leben und von der Welt. Sie verlassen Depression und Angst und sehen das innere Licht, das Gott in jeden Menschen gelegt hat. Wer auf Christus vertraut, macht die Erfahrung, dass er tiefer zu sehen beginnt. Dass er die Wirklichkeit erkennt, wie sie ist. Und es nicht mehr nötig hat, eine schwarze oder eine rosarote Brille aufzusetzen, welche die Wahrnehmung verzerren und verdunkeln. Illusionen und Täuschungen über uns selbst und das Leben werden im Licht von Christus aufgelöst.


Kein Wunder also, dass die Sonne, das grosse Licht, welches in Mond und Sternen leuchtet, mit Christus in Verbindung gebracht wird. Sein Licht erleuchtet auch die ganze Schöpfung. Es bringt Wärme und Helligkeit, Glanz und die Möglichkeit von Leben, wie es die Sonne im Materiellen tut.


 


Sonne im Traum und in Seelenbildern

Wir haben gesehen, dass die Sonne, das einzige aus sich selbst heraus leuchtende Gestirn, in zahlreichen Religionen als Gott verehrt wurde. Ebenso wurden Attribute der Sonne Gottheiten beigesellt und auch weltliche Herrscher*innen liessen sich feiern und verehren als sonnenähnlich. Unserem Erleben nahe sind Symbole der Sonne. Sie begegnen uns im Traum, in Fantasien und Seelenbildern. Symbole sind mehr als Zeichen. Zeichen kennen wir aus dem Strassenverkehr, wo sie das Fahren und Gehen im öffentlichen Raum regeln. Sinnbilder und Symbole hingegen weisen auf etwas hin, was hinter den vordergründigen Dingen ist. Sie sind geheimnisvoll, und darum berühren sie uns besonders. Die Sonne versinnbildlicht das schöpferische Zentrum des Menschen, freies vitales Selbstsein, Spontaneität. Unsere solare Mitte – körperlich das Sonnengeflecht – ist Quelle der Kreativität und Erneuerung. Da ihr Licht sichtbar macht, steht die Sonne für Bewusstheit, Weisheit, Wahrheit und Gerechtigkeit. Sie erlöst aus der Befangenheit der Materie, führt hinaus in weiträumige Bewusstseinsdimensionen. Der täglich neue Auf- und Untergang lässt die Sonne auch zu einem Symbol der Auferstehung und des Neuanfangs werden.

Ohne Augen kein Sonnenlicht


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